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Austrian Legacy Championship - Teil 2

Geschrieben von Einherjer, 10. September 2013 · 2.960 Aufrufe

Legacy;T1.5; Austria; Österreich;
Es ist soweit! Österreich hat einen Legacychampion!

Aber mal langsam mit den jungen Pferden, fangen wir von ganz vorne an, im Grunde dort wo Teil1 aufgehört hatte. Wir hatten 6 Opens, aus welchen sich 29 Spieler für dieses Event qualifiziert hatten. Wiener, Grazer, Linzer und Bewohner der Gebiete dazwischen. 29 Spieler hatten sich ihr Recht erkämpft bei diesem Turnier spielen zu dürfen. Sie hatten nun die Möglichkeit um den Titel zu kämpfen. Austrian Legacy Champion 2013.

Die Championship fand am 8. September im Spielraum Wien statt. Der erste Platz war mit jener wohlbekannten Spielmatte, einer FTV-20 Box und ein paar weiteren Karten besetzt. Von 29 möglichen Spielern fanden sich 25 ein, was meiner Meinung nach ein durchaus respektables Ergebnis ist. Doch was würden diese 25 Spieler spielen? Für welche Decks sollten sie sich entscheiden? Jeder, der sich ein wenig für dieses Turnier vorbereitet hatte würde sich früher oder später diese Frage stellen. Es wurden Listen mit den Spielern und den wahrscheinlichen Decks erstellt und somit ein fitkives Metagame projeziert. Das Ergebnis war wohl bei den meisten Testgruppen dasselbe:

Der Hauptpulk der Spielerschaft würde wohl oder übel mit den besten Decks des Formats spielen.
1) RUG Delver: Viele Spieler, inklusive Open-Sieger Stefan Schütz würden mit höchster Wahrscheinlichkeit RUG oder die Abwandlung BURG spielen. Viele Österreicher schienen Gefallen an eben jenem Deck gefunden zu haben, und so war es wohl der Public-Enemy-#1.
2) Combo: Ad Nauseam Tendrils und Show and Tell waren ebenso zu erwarten. Zwei der Opens wurden von Storm gewonnen, und mehrere Variationen von Show and Tell belegten viele Top8-Slots verschiedenster Opens. So war es ebenso offensichtlich, dass dieses Deck auch zu einem guten Prozentteil auftreten dürfte.
3) Deathrite Shaman - Midrange/Control: Der neueste Big Player im Legacy-Metagame. Auch bei uns hat sich dieser Decktyp, meist bekannt durch Shardless BUG und Esper Deathblade, schnell etabliert. Dieses Deck zu ignorieren hat sich wohl, zu Recht, niemand getraut.

Natürlich wurde mit Decks wie Jund, Miracles und Maverick gerechnet, doch wollte sich niemand speziell auf einzelne Decks, meist gespielt von einzelnen Personen, einstellen.

Welche Karten sind denn nun gut in genau so einem Meta? Somit kommen wir zu meiner Lieblingsstory des Turniers.
Eingefügtes Bild

Genau, Flusterstorm. Zu behaupten diese Karte ware österreichisches Eigentum wäre grob übertrieben. Doch scheint diese Karte hierzulange zweifelsohne beliebter zu sein als im Rest der Welt. Nur so als Beispiel: 6 der 8 Decks, welche es in die Top8 geschafft hatten waren blau. Soweit nichts Neues für uns Legacyspieler, doch diese 6 Decks beherbergten eine unglaubliche Anzahl an 18 Flusterstorms. Achtzehn! Das bedeutet, dass jedes blaue Deck, welches sich in die Elimination-Rounds durchgekämpft hatte, durchschnittlich 3 Flusterstorm, zwischen Main- und Sideboard, gespielt hat. In weiser Vorraussicht habe ich vor einigen Monaten schon das Motto der Playmat scheinbar korrekt gewählt. Hier nochmal die Playmat, der Preis für den Legacy Champion 2013.
Eingefügtes Bild
Gegen was ist Flusterstorm denn so gut, dass ihn alle so oft spielen? Im Grunde ist er gut gegen Legacy. Sprich gegen das meiste was man im Format besiegen muss. Man will ihn gegen jegliche Art von Combo haben, gegen Tempo und teilweise auch gegen Control. Grundsätzlich gilt, Flusterstorm ist gut gegen Blau. Umso weniger Blau die Decks werden umso schlechter wird die Karte. Daher ist die Karte in offenen Metagames auch eher selten Mainboard zu Gast, sollte es jedoch ohne Zweifel im Sideboard sein.

Die wichtigsten Punkte des Metas waren folgendermaßen verteilt:

6 Delver Decks, 3 davon schafften es in die Top8 [RUG, BURG, UB(g)].
3 blaue Deathrite Shaman Decks, jedoch schlug sich nur Deathblade in die Top8 durch.
6 Combo = Storm, Show and Tell und Reanimator, 2 schafften es in die Top8 -> UR OmniShow und BR Reanimator.
3 nichtblaue Deathrite Shaman Decks, Junk wurde die Top8 als einziger ermöglicht.
4 UWx Controldecks, ein Miracles fand sich in den Top8.
3 weitere Decks waren anwesend, zwei davon Mono-Rot und eines weiß. Keiner durfte in den Eliminations-Runden mitspielen.

Wie prophezeit bestand mehr als die Hälfte der Top8 aus Tempo und Combo. Durch die schemenhafte Umreißung des Metas inklusive Erwähnung der Top8-Decks wäre es nun an der Zeit uns dem Turnier an sich zuzuwenden? Die Top8 stand bereits nach der 4. Runde fest, da 8 Leute 3-1 oder besser standen. Dann wurde 3 mal fleißig gedrawed, nur bei den beiden, wo es egal war wurde ausgespielt. Dieses Match war Robert Windegger gegen Valentin Mackl. UB(g) Delver, eine Eigenkreation Roberts sah sich Deathblade gegenüber, in den Händen eines der besten Spielers Österreichs. Das erste Spiel gewann Valentin Mackl problemlos, unterstützt durch einen Fehler Robert.. Im zweiten Spiel wurde Deathblade im Earlygame zu sehr disrupted, und bevor es richtig ins Spiel kam hatte ein Delver Robert bereits den Sieg gebracht. Auch im dritten Spiel waren es nicht die frühen, sondern die späteren Delver die Robert den Sieg brachten und ihm zu einem 5-0 in den Swiss Rounds verhalfen.

Doch bevor wir uns die Top8-Matches genauer ansehen sollten wir uns erst einmal die Spieler in den Top8 ansehen. Einige sind ja bereits aus dem 1. Teil bekannt, nämlich die Open Sieger. Drei der Open-Sieger schafften es auch in die Top8, namentlich: Stefan Schütz, Philipp Schönegger und Robert Dersch. Folgende Decks haben sie, zum wiederholten Male in die Schlacht geführt:

Stefan Schütz: Wie auch schon bei seinem Open-Sieg und bei seiner Top12-Platzierung am GP Straßburg wurde RUG Delver ins Feld geführt.
Philipp Schönegger: Ebenso bekannt von meinem Open-Sieg und eine Woche nach jenem Top64 am GP Straßburg habe ich Miracle-Control pilotiert.
Robert Dersch: Combo ist gleich Combo? Naja, nicht ganz, im Gegensatz zum Stormdeck, mit welchem er seinen Open-Sieg einfuhr und Esperblade, mit welchen er beim GP Ghent Top32 erreichte wurde diesmal UR OmniShow gespielt.

Weiters haben es folgende tapfere Recken geschafft:
Alexander Wiener: Bekannt für eher ausgefallene Brews (Top8 mit Nimble-Jund in Linz) hat er es auch dieses Mal geschafft ein eher ungewöhnliches Deck in die Top8 zu bringen. Nun war es ein eigener Versuch von Junk.
Emmanuel Helm: Man kennt ihn durch sein Top2 in Linz mit BR Reanimator. Ebenjenes Deck führte er auch nun wieder in den Kampf.
Jakob Leeb: Einmal Tempospieler, immer Tempospieler. Diesmal BURG.
Robert Windegger: Seine Eigenkreation (UB(g) Tempo) brachte ihn unbezwungen durch die Swiss-Rounds!
Valentin Mackl: Top8 beim GP Miama und zahlreiche Moneyfinishes an weiteren GPs sowie zahlose GP DayTwos. Gewählt wurde dann Deathblade.

Eine bunte Top8, sechs blaue und zwei nicht blaue Decks. Drei Tempodecks, drei Control/Midrangedecks und zwei Combodecks. Acht verschiedene Spieler, acht verschiedene Erfahrungslevels und acht unverkennbare Skillunterschiede. Hier eine kurze Zusammenfassung aus der Sicht des Siegers.

Im Viertelfinale gelang es Valentin Mackl mich, Philipp Schönegger, in zwei Spielen zu besiegen. Im ersten Spiel hatte ich sein Deck mit Counterbalance + Top unter Kontrolle, ermöglichte es ihm jedoch zu meinem Leidwesen einen Batterskull ins Spiel zu bringen. Viele Topaktivierungen und Shuffleeffekte später sterbe ich gegen den Batterskull. Im zweiten Spiel bringt Deathblade mehr Value in Form einzelner Karten auf den Tisch. In der allerletzten Runde war Valentin Mackls Board voll mit Kreaturen und einem Jace inklusive 7 Handkarten. Ich hatte viele Länder und 0 Handkarte. In meinem Drawstep hatte ich 2 Pseudo (2 Entreat the Angles) und ein richtiges Out.(Helm of Obediance) Ich ziehe einen Brainstorm, welcher mir 3 Swords to Plowshares bringt. Nach diesen zwei schnellen Spielen hatte nicht nur ich, sondern auch Robert Dersch, Emmanuel Helm und Robert Windegger ihr Viertelfinale verloren.

Im Halbfinale wurde Valentin Mackl gegen Alexander Wiener mit seinem Junk-Brew gepaired. Im ersten Spiel war Junk sofort auf der aggressiven Seite und brachte Deathblade schnell in Bedrängnis. Zwei Swords to Plowshares später waren die Mirran Crusader gestoppt und Dark Confidant und Stoneforge Mystic sicherten sich rasch den Sieg. Das zweite Spiel ist noch schneller erzählt, aggressiv genutzte Wastelands des Deathblade-Decks konnten Junk schnell und effektiv stoppen, ein Swords to Plowshares auf einen frisch gelegten Dryad Arbor später war das Spiel bereits vorbei.

Um den Titel trafen sich im Finale Valentin Mackl mit Deathblade und Jakob Leeb mit bUrg-Threshold. Das erste Spiel war ein langes Hin und Her, welches schließlich Deathblade dank Batterskull gewinnen konnte. Im zweiten Spiel übernahm Jakob Leeb sogleich die Aggro-Rolle und brachte Valentin in eine reine Defensivposition. Trotz einem Misplay von bUrg konnte das Tempodeck Deathblade in die Knie zwingen. Das dritte Spiel lässt sich sehr einfach auf ein Szenario herunterbrechen. Jakob Leeb hatte eine Aggroposition aufgebaut, jedoch war Valentin Mackl in der glücklichen Lage einen Stoneforge Mystic im Spiel und einen Batterskull auf der Hand zu haben. Nun ging es um das Umspielen des umspielten Umspielens. Als Valentin Mackl schlussendlich perfekte Informationen hatte wurde der Batterskull ins Spiel gebracht und das Spiel inklusive Titel gewonnen! Nochmals Gratulation.

Somit gewann der wohl spieltechnisch beste Spieler im Raum. Er trägt nun den Titel des Austrian Legacy Champion 2013 inklusive der Playmat.

Das sind die Decklisten der gesamten Top8:

1) Valentin Mackl


2) Jakob Leeb


3) Alexander Wiener


4) Stefan Schütz


5) Robert Windegger


6) Emmanuel Helm


7) Robert Dersch


8) Philipp Schönegger


Für genauere Informationen zu verschiedenen Matches kann man im Laufe der Woche die Video-Matches auf folgendem YouTube-Channel ansehen(zur Zeit sind noch keine Online):

https://www.youtube....r/SpielRaumWien

Ich werde aber, sobald einige Matches online sind diese in den Kommentaren verlinken.

Also wäre das auch getan, ein ganzes Jahr voller Legacy ist vorbei, wir haben einen Champion und 7 weitere, die es versuchen durften. Wichtiger als der Blick zurück ist aber dennoch der Blick nach vorne. Daher werde ich hier einfach mal die grundlegenden Fakten für den nächsten Umlauf posten.

Der SpielRaum Wien ist nun auch offiziell der wichtigste Partner und Mitveranstalter der Open-Series. Ich bin wie gewohnt für alle Opens und die Championship an sich verantwortlich.

Es wird planmäßig 8 Opens geben, wovon 5 als Fixpunkte geplant sind. Diese sind:
2 Open Graz
2 Open Wien
1 Open Linz
Zusätzlich zu diesen sind 3 weitere Open geplant, ihre Umsetzung ist jedoch noch nicht vollends geklärt.
Open Graz #3
Open Wien #3
Open Bratislava

Weiters habe ich die Kritik die mir entgegengebracht wurde natürlich aufgenommen und mein Bestes getan die angesprochenen Punkte zu verbessern. Es wird bereits vor dem ersten Open, spätestens beim ersten Open einen vollständingen Schedule für alle Opens der nächsten Championship geben.

Es wird keine Modern und Vintage Opens geben.

Die Qualifikationen je Top4/8 werden nun ein für alle mal festgesetzt. Top8 qualifiziert sich bei 24 oder mehr Spielern. Top4 bei 9 oder mehr. Daran wird bis auf weiteres nichts gerüttelt.

Ich freue mich auf ein weiteres Jahr voller Legacy und hoffe weiterhin auf eine steigende Spieleranzahl und einen genauso erfolgreichen Zyklus.

Vielen Dank fürs Dabeisein!

Greetings




Videos von R1, R3 und R4 sind bereits online. Der Rest dürfte bald folgen.

 

https://www.youtube....r/SpielRaumWien

 

Greetings

Gut geschrieben gefällt mir.

R5, Top8 und Finale sind auch online. Ich warte nur mehr auf Runde 2 und da Halbfinale.

 

Greetings

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