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Zwei Seiten einer Münze

Geschrieben von Herger, 20. Dezember 2014 · 1.811 Aufrufe

Die Idee eines Freundes, die folgendem Text zugrunde liegt, war schlichtweg, dass Flavor-Texte eigentlich eine recht nette Inspirationsquelle für Kurzgeschichten bieten.

Um nicht zu viel Spannung vorweg zu nehmen, werde ich die entsprechende Karte erst am Ende des Textes verlinken. Zu erraten welche es ist, dürfte jedoch vermutlich nicht allzu schwer werden.

Als kleiner Tip: die Geschichte spielt auf Innistrad

(Hoffentlich) viel Spaß beim Lesen!




Zwei Seiten einer Münze



Die Flamme verzehrt mich. Der Zyklus endet. Meine Folter beginnt.

Was vor Momenten noch strahlend hell leuchtete, verliert mit rasender Geschwindigkeit seinen Schein. Die Geräusche des Waldes… ich kann sie nicht mehr hören. Meine Glieder sind schwer… so unglaublich schwer. Es dauert nicht lange, bis mein Gefängnis aus Fleisch mich erneut umschließt.

Obwohl das Tier mir auch in diesem Zustand eine Schnelligkeit und Stärke verleiht, die mich allen, die mein Schicksal nicht teilen, überlegen macht, fühle ich mich zerbrechlich und schwach.

Ich trage die Gewissheit in mir, dass ich so nur ein Schatten dessen bin, was ich sein kann… ein Schatten dessen, was ich bin! Der „Fluch des Lykaners“, wie sie ihn nennen, ist meine Erlösung und der Schmerz der Verwandlung läutert mich von dem Schmutz der Gasse, die ich mein Zuhause nenne.

Am Tage streifen mich die Blicke der Dorfbewohner. Sie sehen mich, doch sie erkennen mich nicht. Mein menschliches Gesicht ist die Maske, die es ihnen verwehrt, mein wahres Wesen zu erkennen. Für sie bin ich den Schmutz nicht wert, in dem ich zu schlafen scheine. Doch sie irren sich. Der kleine Bruder des Todes besucht mich schon lange nicht mehr. Ich bin wachsam und ich habe gelernt, dass es sich lohnt, auf die Dunkelheit zu warten.

Die Kälte der Nacht sorgt dafür, dass das warme Blut, welches auch Minuten nach dem Gemetzel noch aus den Kadavern rinnt, sich als feine Dampfschwaden mit dem Nebel des anbrechenden Tages vermischt. Tolar Dreifinger wird sein Messer nie mehr an meine Kehle pressen und auch Jekall sieht ohne Kopf deutlich weniger furchterregend und groß aus, als es noch vor wenigen Augenblicken der Fall war. Der Blick, den Sekar, das Auge, in das Dunkel der Nacht wirft, sieht auch starr und zerbrochen noch immer so aus, als hoffe er auf eine Antwort auf die Frage, was es war, das ihn getroffen- und in Stücke gerissen hat. Seine Sinne waren nicht in der Lage, den herannahenden Tod zu begreifen.

Sie alle waren gekommen, um von mir zu nehmen und ich habe ihnen mehr gegeben, als sie (er)tragen konnten.

Die leuchtende Scheibe des Mondes lässt die mit Blut beschmierte Klinge, die noch vor wenigen Augenblicken in mir steckte, silbern glänzen. Welch Ironie, die Illusion des einzigen Metalls, das mich noch töten kann, auf einer Klinge aus wertlosem Damast zu sehen.

Das sehnsuchtsvoll erwartete Licht des neuen Tages wird sich für die Bewohner des Dorfes auch an diesem Morgen in blutrot gefärbtem Tau brechen. Der Anblick zerfrisst ihre Seelen. In aller Deutlichkeit wird ihnen Nacht für Nacht vor Augen geführt, dass sie weder fliehen- noch bleiben können. Es gibt keine Flucht vor dem Rudel. Ihre Klingen konnten sich noch nie mit unseren Klauen messen. Wir sind eins mit der Nacht und die Perfektion der Jagd.

Wie der Sand einer Uhr die eine Schale verlässt um eine andere Schale zu füllen, lichten sich ihre Reihen. Sie werden schwächer, wir werden stärker. Das ist der neue, unaufhaltsame Lauf der Dinge. Und wenn, wie das Flüstern des Windes verkündet, die Clans sich tatsächlich vereinen, dann hält ihr Gott wahrlich keine Gnade für sie bereit!

Bis die Zeit gekommen ist, werde ich auch weiterhin meine Maske tragen, mich unter sie mischen und in Geduld üben. Wartend auf eine Freiheit, die mir nur die Bestie, die in mir schlummert, zu verschaffen vermag.

Die Tage sind lang. Die Nächte sind länger.





Tormented Pariah + Rampaging Werewolf






Wer deinen ersten Blogeintrag nicht gelesen hat, weiß gar nicht, dass es eine Flavortextgeschichte aus den beiden unten

verlinkten Karten ist. Das würde ich unbedingt nochmal in die Einleitung schreiben. Ich war anfangs ziemlich verwirrt deshalb.

Wichtige Anmerkung! Vielen Dank dafür; ich hab's bearbeitet! =)

Find Ich supi, würde auch gerne so schreiben können ^^

Danke fein, schönes Kompliment! =)

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