Fundecks # 1 – Abzan Constellation

Ich setzte mir das Ziel, Constallation auf die Spitze zu treiben und zu schauen, wie viele Karten man in Standard ziehen kann, ohne Blau zu spielen. Auf die Idee brachte mich eine einzige Karte: Eidolon of Blossoms. :-*
Herausgekommen ist diese (super billige) Seltsamkeit, mit der ich heute (also eigentlich schon gestern) ein Standard-Fun-Turnier bestritt:

DAS MAINDECK




Zu den Cardchoices:

GRÜNE UND WEISSE KARTEN
Gesetzt waren 4 Eidolon of Blossoms und 4 Courser of Kruphix. Was diese machen und wozu diese gut sind, brauche ich nach über 1 Jahr Standardspielbarkeit beider wohl nicht mehr erzählen.

Danach suchte ich nach möglichst vielen CMC (converted mana cost) 1- und CMC 2-Verzauberungen. Die auch noch einen Sinn ergeben sollten in einem standardtauglichen Deck. Gut, dass Wizards dafür sorgte (in Grün & Weiß, darum sind die beiden Farben hier beisammen):
4 Font of Fertility – Einzige Karte für Turn 1 und dort ziemlich gut. Sorgt dafür, dass ich anfangs die richtigen Länder habe und später für 3 Dinge: 1) Ich opfere sie, wenn ich die mit Courser aufgedeckte Karte nicht brauche, und mische dann meine Bibliothek. Oder 2): Ich ziehe 1 Karte (mit Eidolon). Oder 3): Alle gegnerischen Kreaturen bekommen -1/-1.
4 Hemmende Strahlen – Gegen Aggro-Decks. Ideal in der Starthand. Später im Spiel: siehe Font of Fertility Nr. 2 & 3. Spiele sie auch gern 2x auf eine Kreatur, wenn es kein besseres Ziel gibt.
4 Nyx-Fleece Ram – Sehr gut gegen Aggro-Decks. Und später im Spiel … you know what, auch wenn das Schaf 2 kostet. Außerdem, wer spielt nicht gern mit Schafen?
4 Banishing Light – Gut gegen fast alles und Ugin. Entsorgt Planeswalker, Whip of Erebos und …
2 Kruphix's Insight – Die Karte, die zwar keine Verzauberung ist, aber schlechte Draws zusammenhält, oder wenn kein Eidolon auftauchen will. Oder wenn man die Mühle einfach nicht in Schwung bringt. Nur dann nicht empfehlenswert, wenn man bei 3 Ländern ist und keins auf der Hand hat, das kann danebengehen. Oder wenn man fast keine Karten mehr in der Bibliothek hat.

SCHWARZE UND GOLDENE KARTEN
3 Doomwake Giant – Die Karte unmittelbar nach Eidolon, ohne die das Deck nicht funktionieren würde. Im Lategame (und wegen all der Anti-Aggro-Karten kommt man fast immer ins Lategame) kann man damit (v.a. bei 2 im Spiel) und mit all den billigen Verzauberungen leicht einmal alle gegnerischen Kreaturen wegpusten. Und dann angreifen. Auch zum Angreifen taugt sie. Leider als einzige Karte im Deck so wirklich. Mein größter Fehler beim Deckbau: Sie gehört unbedingt 4x ins Maindeck. Man braucht einfach manchmal 2 im Spiel, um effektiv angreifen zu können.
4 Alle Hoffnung auslöschen – Der Name ist Programm gegen manche Decks. Dadurch, dass das Ziel dieses Decks IMMER ist, ins Lategame zu kommen, wo man fast nicht mehr verlieren kann, dachte ich, 4 wären ideal, nur gegen andere Constellationdecks z.B. ist sie schlecht, oder manchmal einfach zu teuer. Höchstens 3 und dafür 4 Doomwake Giant Maindeck wären richtig.
3 Nyx Weaver – Nicht nur Schafe, auch Spinnen sind nett. Manchmal tut diese Karte gar nichts (außer in der Hand zu verrotten, dann gewinnt sie wieder Spiele (weil sie wichtige Karten aus dem Friedhof zurückholt), dann verliert man wieder Spiele mit ihr im Spiel (dazu später). Die Idee ist auch, dass sie passabel gegen Aggro ist und gut gegen Flieger (die Hornisse – Standard ist derzeit ziemlich tierisch).

DIE LÄNDER
6 Ebene, 8 Wald, 4 Sumpf – All diese Standardländer haben den Sinn, dass jede Runde eigentlich ein ungetapptes Land ins Spiel kommen soll, damit man, wenn Eidolon und/oder Doomwake Giant im Spiel sind, möglichst viele kleine Verzauberungen in einem Zug spielen kann. (Zu den kleinen gehören im Lategame auch Courser of Kruphix und Banishing Light, und Nyx Weaver, also alles bis CMC 3.) Windswept Heath wäre eine (teure) Alternative, die auch gut mit Courser harmonisiert und dann auch ein ungetapptes Land ins Spiel bringt. Hab ich aber nicht.

4 Sandsteppe Citadel – für Zug 1 bis 3 ideal, wird später meist abgeworfen oder gespielt, wenn man kein ungetapptes Land braucht. Ist einfach das beste Land für ein Abzandeck.

1 Höhlen von Koilos, 1 Llanowar-Ödland – Weil ich sie rumliegen hatte, sie ungetappt ins Spiel kommen und manchmal die Rettung für die Manabasis sind.

Insgesamt könnte die Manabasis ein bisschen stabiler sein, dafür würden die 4 G/W Fetchlands sorgen, und evtl. bis zu 2 Scrylands.


DAS SIDEBOARD




Das Sideboard ist alles andere als optimal und die Hälfte last minute zusammengebastelt. 4 Thoughtseize fehlen jedenfalls. Gegen Control und Combo. Und gegen Sideboardhate (Back to Nature).

1 Nyx Weaver – Gegen Aggro, Discard, Flieger.
1 Doomwake Giant – Gehört wie gesagt eigentlich ins Maindeck.
1 Crux of Fate – Gegen Aggro (schneller als der Giant und die Hoffnungsauslöschung). Und v.a. gegen Constellationdecks. Hätte ich 2, würde ich 2 ins Board reingeben.
4 Boon Satyr – Gegen Control (Boardsweeper). Nach den heutigen Erfahrungen (es fehlen starke Kreaturen zum Angreifen in diesem Deck!) gehört der Satyr vielleicht sogar ins Maindeck.
1 Fated Intervention – Ebenfalls nach einem Boardwipe.
2 Abzan Ascendancy – auch gut gegen Control. Auch gut, wenn man Crux of Fate spielt und die eigenen Kreaturen mitsterben lassen muss. 4 Crux of Fate, 4 Vormächte ins Sideboard??
4 Wildcall – Die Idee ist, dass diese Karte gut sein muss und sicher gut gegen Enchantment-Hate ist. Hab sie heute nie ausprobiert, also kann ich nicht mehr dazu sagen.
1 Bow of Nylea – Gegen Selfmill. Gegen Aggro. (Aber gegen Aggro braucht man nicht mehr mehr.) Gegen kleine Flieger.


EIN KURZER TURNIERBERICHT
4 Runden Standard, kurz zusammengefasst:
Runde 1 gegen den späteren Sieger, Sidisi Whip. Spiel 1 gewann ich leicht (aber spät), Spiele 2 und 3 verlor ich gegen schnelle Starts meines Gegners und jeweils Counterspells (Disdainful Stroke) auf mein Massremoval. 1–2 0–1
Runde 2 gewann ich Spiel 1 gegen G/B Constellation nach hartem und langem Ringen. Spiel 2 hätte ich verloren, aber da waren schon die Extrazüge da und ich davor auf über 20 Leben. 1–0–1 1–1
Runde 3 gewann ich leicht und ausnahmsweise schnell gegen ein selbstgebautes Mardu Irgendwasdeck (aber auch da merkte ich, wie klobig ein Deck ohne einen einzigen Spontanzauber ist). 2–0 2–1
Runde 4 gegen Sidisi Whip hätte ich Spiel 1 leicht gewonnen, aber millte mich mit Nyx Weaver, den ich nicht rechtzeitig opferte, und mit 2 Eidolons, die mir zuviel Karten zogen, 1 Zug zu bald. Es ist anstrengend, nur mit 2/2 und 2/4 Kreaturen anzugreifen (wenn der Doomwake Giant einmal entsorgt ist) … Als Spiel aus war, waren wir eigentlich schon in den Extrazügen. Spiel 2 war eigentlich gar nicht mehr möglich, und schon gar nicht gewinnbar. Begonnen haben wir es trotzdem. 0–1–1 2–2

RESÜMEE
In 2 von 4 Runden nur je 1 einziges Spiel fertiggespielt, das sagt alles über die Schnelligkeit dieses Decks aus. Noch dazu spielte ich es zum ersten Mal gegen andere und war auch deshalb ziemlich langsam. Aber ein Deck, das sich selbst fast millen muss, um irgendwie 20 Schadenspunkte durchzubringen, ist einfach langsam. Spaß hat es trotzdem gemacht, und manchmal 12 Karten pro Zug zu ziehen, ohne Treasure Cruise und Konsorten, ist ein gutes Gefühl.
Wer gerne viele Karten pro Zug spielt, die nichts machen und den Gegner zur Verzweiflung bringen, und wer Verzauberungen über alles liebt, dem sei das Deck wärmstens empfohlen. Aber am besten am Küchentisch damit spielen.
Zum wirklich guten Deck fehlt diesem Deck irgendetwas. Wäre nur Siege Rhino eine Verzauberungskreatur …