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3 GP's in 3 Wochen - Teil 2 Singapore

Geschrieben von Tchakar, 05. August 2015 · 2.199 Aufrufe

Asien ich komme!

 


Es tut mir wahnsinnig Leid, dass diejenigen Leser, die sich für diesen Blog interessieren, so lange auf mich warten mussten.. aber ich hatte leider relativ viel um die Ohren .. Ich hoffe wenigstens, auch dieser Teil gefällt Euch. Ich freue mich natürlich über Feedback :)


Im Gegensatz zu meinen beiden Dänemarkflügen, war das Großraumfliegen in den Emirates Maschinen wie zu erwarten eine andere Welt, selbst in der Holzklasse.

Neben gutem Essen und bei Wein und Whiskey habe ich im ersten Flug 4 mehr oder minder aktuelle Filme geschaut, dann wunderbar im zweiten Flug geschlafen und bin putzmunter um 8 Uhr Ortszeit am Mittwoch Morgen in Singapur gelandet.

Ich hatte mir für Singapur mit Airbnb ein Zimmer in einer Wohnung gebucht, der schnellste Weg dorthin sollte per Taxi sein.

Doch zunächst galt es in dieser doch ganz anderen Welt den Flughafen zu verlassen, zunächst ein Fiebercheck beim Verlassen des Flugzeugs, dann die Einreise und zuletzt durch den „Nichts-zu-Verzollen“ Gang, und insbesonders dabei hatte ich richtig Angst, dass irgendwelche Drogen entdeckt würden, die ich nicht selbst in mein Gepäck gepackt hatte - zumal ich vorher zur Einreise einen Zettel unterschrieben hatte, auf dessen Rückseite in großen roten Buchstaben die Warnung stand, „Death for Drug Traffickers under Singapore Law“.

Eingefügtes BildAllerdings hatte mir zum Glück keiner was untergeschoben und so hab ich mich in die Taxi Schlange eingereiht, und langsam in meiner langen Hose und TShirt das zu spüren bekommen, was ich bereits beim Verlassen des Flugzeugs vermutet hatte - es war unfassbar heiss und feucht, tropisch halt und mit 38 Grad ca 25 Grad Differenz zu Kopenhagen. Auf den 5 Metern zum Taxi einmal alles verschwitzt und wie schon bei meinem letzten Trip nach London erstmal versucht, auf der falschen Seite einzusteigen.


Nach 5 Minuten Fahrt kam ich dann in dem Areal an, in dem meine Wohnung sein sollte, und war einmal mehr von Airbnb extrem positiv überrascht, auch in Singapur hatte ich wieder einmal total nette Hosts, das Zimmer war groß und dank Klimaanlage bei 18 Grad sogar eher zu kalt als zu warm im Vergleich zu allem anderen. Zudem hat die Anlage neben einem Fitnessstudio noch 2 große Pools, die ich dann natürlich auch ausgiebig nutzte, schließlich fliegt man die 30000 km hin und zurück ja nicht nur zum judgen ;)

Eingefügtes BildEingefügtes BildNach kurzen Tipps zur Nutzung des Verkehrssystems, und dem Wechseln der Hose zugunsten einer kurzen hab ich mich dann auf in die Innenstadt gemacht.


Zum Glück hatte ich nicht sonderlich große Probleme mit der Uhrzeit, da ich ja quasi die Nacht durchgeschlafen hatte, wenn es auch eine etwas kürzere Nacht war als normalerweise (der Zeitunterschied beträgt 6 Stunden).


Ich habe den größten Teil des Tages bei den „Gardens by the Bay“ verbracht, seht selbst warum :)

Eingefügtes BildEingefügtes BildEingefügtes BildDanach hat es mich nach China Town verschlagen, wo mir natürlich unzählige Souvenirs und weiterer Schund angeboten wurde, allerdings war der Besuch im (hinduistischen) Tempel, der an den Stadtteil Chinatown grenzt sehr interessant. Allerdings war ich nicht gewillt, 15$ auszugeben, um im inneren Bilder zu machen.

Für den ausländischen Besucher wird der Singapurbesuch durch Englisch als lingua franca extrem vereinfacht, daneben sind zwar auch Tamil, Chinesisch und Malaiisch ebenfalls Amtssprachen, allerdings traf ich keinen Bewohner, der nicht mit verständliches englisch gesprochen hat, was zum Beispiel in Frankreich nicht immer gegeben ist, freut euch auf Teil 3 ;)


Abends gabs in einer der unzähligen Malls in Singapur asiatisches Essen, weil es einerseits dort wesentlich günstiger ist als die westlichen Alternativen und man bei uns wiederrum selten gut asiatisch essen kann.


Donnerstag - Dont feed the Judges


Donnerstag war ein Zoobesuch mit 4 anderen Judges angedacht, und mit nur einer halben Stunde Verspätung, die wir aber alle 5 ca hatten, weil wir die Busfahrt am Ende nach dem Aussteigen aus der Bahn einfach nicht als 40 Minuten Fahrt eingeschätzt hatten trafen wir uns auch alle relativ schnell. Mit dabei waren Kaja und Sebastian aus Polen, Alan aus Thailand und Matthew aus Australien.

Bereits beim Betreten des Zoos wurde zumindest uns Europäern klar, dass Zoo in Singapur nicht zu vergleichen ist mit einem Europäischen.

Denn das erste was wir sahen waren Affen, die völlig frei und ohne Käfig im Zoo wohnten. Zudem gab es dann auch direkt am Anfang ein Schild, dass darum bat, die kreuzenden Tiere nicht zu stören oder zu bedrängen.

In manchen der offeneren Käfigen war es dadurch dann nicht immer ganz einfach, die entsprechenden Tiere überhaupt zu sehen. Das Areal ist in einem mehr oder weniger natürlichen Dschungel, zumindest gibt es auch im ganzen Zoo überall Palmen, und diverse andere Tropische Gewächse. Ein Hightlight für alle Nichtaustralier ist das Koalagebäude, wobei sich diese wunderschönen Tiere uns gegenüber eher schlafend präsentiert haben.

Die Wartezeit für schlafende Koalas wäre mit ca 20 Minuten grundsätzlich relativ langweilig und dank der durchaus immernoch vorhandenen Hitze (insgesamt wurde es täglich zumindest gefühlt wärmer, wobei ich mich natürlich auch mehr daran gewöhnen konnte) auch lang gewesen, allerdings haben wir während der Wartezeit einen waschechten Streit wegen dem Rauchen einer Zigarette durch einen Ausländer erlebt.

Nachdem ein Einheimischer den Zigarettenrauch wahrnahm, beschimpfte er den Raucher zunächst mit durchaus kreativen Flüchen („You motherfucking bastard, you cannot smoke here, here are kids“), neben diesem relativ harmlosen Beispiel, wurde auch bei allen weiteren Flüchen immer wieder die Anwesenheit von Kindern erwähnt. Nachdem der Raucher daraufhin nicht kleinbeigab wurde das ganze zu einer handfesten Prügelei. Nachdem drei Parkmitarbeiter die Streithähne getrennt hatten wurde der Raucher des Parks verwiesen und der andere frenetisch gefeiert.. Nunja, ich bin froh nicht zu rauchen.


Nach dem Besuch der Koalas haben wir uns dann eine der zahlreichen über den Tag verteilten Shows angeschaut. Diese wurde „Tiere des Dschungels“ genannt, und war mit sehr guten Hintergrundinformationen im Bezug auf die Regenwaldzerstörung, dem vorsichtigen Heranführen von Tieren wie Schlangen, Papageien und Affen an Kinder und einem wunderbaren Finale ausgestattet, bei dem nochmal diverse Tiere überall in der Arena schwommen, flogen und liefen.


An dieser Stelle möchte ich nochmal erwähnen, dass der Singapur Zoo sich nach eigenen Angaben extrem auf den Artenschutz konzentriert, Gelder spendet und die Showtiere nur positiv konditioniert, und nicht etwa mit Schlägen etcpp. Insgesamt habe ich bei keinem Tier apathisches Verhalten feststellen können, und nahezu jedes Gehege bot genügend Platz. Die trainierten Tiere wirkten für mich auch alle einfach lernwillig und gut gepflegt.


Wir haben bis zum Mittag einfach ohne besonderes Ziel oder dem benutzen des Zooplans den Zoo erkundet, was am Ende dazu geführt hat, dass wir einige vergessene Tiere nochmal besuchen wollten / mussten. Laut Kajas Schrittzähler hatten wir nur im Zoo ca 23000 Schritte, also je nach Umrechnung irgendwas um 12-16 Km gelaufen. Das machte sich abends dann durchaus bemerkbar, so dass wir die 40 Minütige Busfahrt zurück zur Bahn durchaus genossen haben.

Doch eine unserer letzten Zooerlebnisse war eine zweite Show mit einem einzigen Star, einem Seelöwen.

Neben dem Nassspritzen der ersten Reihe, Handstandt, Balltricks und Fribeefangen war vor allem das Finden einer Armbanduhr im Wasser und die Rückgabe der Uhr an ihren Besitzer ein Hightlight dieser Show.


Wieder in der Innenstadt angekommen habe ich noch 3 Magicläden abgeklappert, schließlich wollte ich nicht sämtliche Displays, die Teil meiner Kompensation für die Judgearbeit am Wochenende darstellen würden, mit nach Europa nehmen. In einem Laden konnte ich dann einen gescheiten Preis aushandeln, und mich für Montag nochmal mit dem Besitzer verabreden.


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GP Singapore


Freitag


Nach einem ausgiebigen Test des Spa Bereichs des Pools habe ich mich zur Location aufgemacht, und war ca 11:30 vor Ort, für mich losgehen sollte es aber erst um 1. Somit hatte ich noch genug Zeit, nach meinen Wants bei den Händlern zu suchen, und wurde auch zumindest zum Teil zu echt guten Preisen fündig.

Eingefügtes Bild10 vor 1 meldete ich mich dann pünktlich zu meinem ersten Einsatz als Judge auf asiatischem Boden.

Meine Rolle für den Tag würde Springer sein, also die anderen Judges in ihren jeweiligen Einsatzgebieten ersetzen und die jeweilige Aufgabe für die Pausenzeit übernehmen.

Und so wurde ich direkt auch in einen der Trials geschickt, den dortigen Judge in die Pause zu senden. Von ihm einmal fix die Zeit bis zum Timeout gekriegt und nach einer Stunde für 20 Minuten das Legacy Turnier übernommen. Als nächstes war ich eine Stunde lang für die 8 Mans zuständig, was sich als die mit Abstand entspannteste Arbeit des Tages darstellte, denn lediglich 1 8Mann lief zu dem Zeitpunkt, als ich diese Aufgabe übernehmen sollte. Nach 30 Minuten ca startete ich ein weiteres.

An dieser Stelle sollte ich vermutlich nicht vorenthalten, dass mich bereits bei der Ankunft in den Räumlichkeiten die geringe Anzahl an Spielern überraschte. Auf Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass die Freitäglichen Sideevents eher nicht so beliebt unter den Spielern sind im asiatischen Raum. Insgesamt gab es über den Tag verteilt 10 Last Chance Trials, davon 9 Modern und 1 Sealed. Dazu 1 Legacy Turnier mit 42 Spielern, 3 „normale“ 8 Man Events und insgesamt 4 Modern Masters 2 Drafts.

Nach der Privatbetreuung von den 16 Spielern übernahm ich die Rolle des Deckchecks für alle laufenden Events. Ich bekam von einem weiteren Judge, der die Decks auf dem Floor einsammelte, im Idealfall den Namen des Events mitgeteilt, und die Spielernamen. Leider hat das in der Praxis nicht immer funktioniert.

Meine letzte Tagesaufgabe, die ich von jemandem übernahm, dessen Schicht beendet war, war das Zuendebringen des Sealedtrials im Swiss Format. Dieser war jedoch von Beginn an nur mit 17 Leuten gestartet, und so waren 2 Byes nur für maximal eine Person denkbar, die gegebenenfalls 5-0 erreichen könnte. Ich übernahm das Turnier in Runde 3, als noch 14 Teilnehmer da waren.

Insgesamt war es wieder ein sehr ruhiges, familiäres Turnier, und in Runde 5 haben 4 der dann noch 6 Tische concedet oder gedrawt, so dass tatsächlich ein Spieler noch 2 Byes für den nächsten Tag ergattern konnte.


Vorbei war mein Event um 21:30, und da von 2 weiteren Trials abgesehen nichts weiteres lief, war meine Schicht bereits beendet.


Samstag

Eingefügtes Bild

Mein Team für Samstag ist das End-of-Round Team. Nach einem allgemeinen Briefing für den Tag, bei dem sogar eine Vorstellungsrunde aller Judges möglich war (der Vorteil wenn man nicht immens viele hat), ging es zum Teambriefing und danach bekam jeder eine Reihe mit 12 Tischen zum Waiver / Decklisten Einsammeln. In meiner Reihe fehlte lediglich ein Spieler, und so war die erste Aufgabe des Tages in ca 5 Minuten geregelt.

Vor dem Start der Runde 1 wurde mein Team an das Ende der Halle zu den höchsten Tischen eingeordnet, da auf Grund der 1100 Teilnehmer ein zweiter Raum benötigt wurde. Dementsprechend viele Fragen nach Tischnummer 350+ wurden dann auch gestellt.

Das führte zu einigen Verspätungen von Spielern in Runde 1, allerdings wurden für eine Verspätung von weniger als 3 Minuten nach Ansage des Headjudges wegen der besonderen Raumsituation keine Game Losses verteilt.

Die Runde war entspannt, wir bekamen einen Bereich des Raumes für Judge Calls zugeteilt, aber das Ende der Runde war in dieser Runde allerdings noch relativ durcheinander.


In der Rolle des „Judge mit dem Klemmbrett“ - zur Erklärung: also dem Judge, der gegen Ende der Runde dafür zuständig ist, den Ablauf möglichst reibungslos zu halten; dazu gehört das Koordinieren der Judges an Tische, an denen noch gespielt wird, insbesondere das frühzeitige Versenden von Judges zu Extra Zeit Tischen und die Koordination von Level 3 Judges als Backup zu den <5 letzten Tischen im Raum, die noch spielen - wurde ein Level 2 Judge, der allerdings Level 3 anstrebt eingesetzt, der diese Aufgabe noch nicht gemacht hatte und über den Tag erlernen sollte und gegen Ende des Tages einen anderen Judge aus unserem Team darin einweisen sollte.

Unter anderem wegen seinen anfänglichen Unsicherheiten im Umgang mit anderen Judges, aber insbesondere wegen der Situation mit den 2 Räumen fehlten mit Ablauf der Runde noch Ergebniszettel von über 70 Tischen, davon allerdings auch fast alle aus Raum 2. Diese fanden sich dann nach ca 3 Minuten in den Taschen eines Judges … genauso wie das Vorletzte Ergebnis, das ebenfalls ein Judge eingesteckt hatte. Allgemein war das über den Tag verteilt ein Problem, wobei ein Judge es ganze 6 Mal geschafft hatte, einen Zettel irgendwo in seinen Taschen zu vergessen (eine gaaaanz miese Angewohnheit Zettel nicht abzugeben sowohl als Spieler, und insbesondere auch als Judge!)

Als Runde 2 nach dem Eintreffen des letzten Ergebnisses doch sehr schnell gestartet werden konnte, ging es für mein Team in die Pause.

Bei dem Singapur Starbooks Abklatsch gab es dann zum ersten mal seit ich dort war wieder rein westliches Frühstück; wollte ich zwar eigentlich vermeiden, aber nunja das internationale Judge Team wollte es halt so :(. Dabei bekam der für das tatsächliche Runden Ende verantwortliche Judge dann eine genauere Einweisung in seinen Job für den Tag, und ich konnte den Rest aus dem Team besser kennen lernen.

Beim Zurückkommen waren grade Pairings für Runde 3 ausgehängt worden und wir wurden von vielen VIP Spielern nach ihrem Pairing Board gefragt, das nicht zwischen beiden Räumen gespielt aufgehängt wurde, sondern „hinter“ Raum 1, wo sich zwar der VIP Bereich befand, was aber insbesondere für verlierende VIP Spieler, die sich in Raum 2 zum Spielen befinden zum Laufwegproblem werden würde. Nach Absprache mit dem Paperteam wurden die VIP-Pairings auch zwischen den Räumen aufgehangen.


Da ich diesen Teil gerade als letztes im Blog verfasse, und meine Notizen nicht übermäßig üppig sind, muss ich die folgenden Runden leider abkürzen.

Zwischen Runde 3 und Runde 7 ist nicht gerade viel spannendes passiert, wir hatten diverse Judgecalls, meistens Oracletexte, mehrfach wieder den guten Blood Moon und Splice onto Arcane Geschichten (ich führe das diesmal nicht genauer aus, seht in Teil 1 in den Kommentaren nach bitte!) und ich hatte eine Investigation, weil ein Spieler einen Path spielte. Dann 2 Runden später einen Path mit Snapcaster flashbackte aber den Path nicht ins Exil gelegt hat. Ich habe nach einigen Fragen dem Spieler abgenommen, dass er einfach nur nervös war, und die Situation berichtigt.

Gegen Ende der Runden wurden wir von unserem Koordinator gesendet, Zettel einzusammeln und noch weiter gen Ende der Runde einen Tisch zu beaufsichtigen, bis das Spiel beendet war. Das ganze dann mehr oder weniger von vorn, bis keine Tische mehr unbeaufsichtigt waren.

In Runde 7 hatten wir unsere zweite Pause und unser Mittagessen, das war dann eine Art asiatisches Fasfood auf dem Parkplatz und ich bin in den schwarzen Klamotten fast umgekippt, weil es in den Räumlichkeiten stark auf 18 Grad klimatisiert war, und draussen eben ca 45 Grad im Schatten.

In Runde 8 wurde als es auf das Ende der Runde zuging dann plötzlich ein Japanischsprechender Judge zum übersetzen benötigt, und so bekam ich das Klemmbrett und damit die Macht über Leben und Tod .. oder so ähnlich, naja .. ich durfte halt zumindest kurz den Judges Aufgaben zuweisen :D

Als mein japanisch sprechender Judgekollege zurückkam, hab ich ihn und unseren Teamleader gefragt, ob ich das für den Rest des Tages übernehmen dürfte und bekam auch ein Okay von beiden dafür. Somit habe ich dann in der letzten Runde alles koordiniert und bekam auch ein Lob für meine klaren Anweisungen an die Leute, die ich ausgesendet habe.

Dennoch gab es - wie schon in Utrecht - in der letzten Runde eine Problematik, die dann wegen einem Tisch zu einer Verzögerung von fast 30 Minuten bedeutete, in diesem Fall war es eine Investigation an einem Tisch, der bereits Extrazeit von einem Deckcheck hatte und in deren Timeout ging.

Da aber an diesem einen Tisch kaum Judges benötigt wurden, haben wir das Teamdebriefing schon währrenddessen gemacht, und ich habe die Möglichkeit genutzt von ausgewählten Judges Feedback zu erhalten bzw zu geben.

Nach dem allgemeinen Debriefing war es dann, obwohl wir eigentlich den ganzen Tag gut in der Zeit waren plötzlich recht spät.. eigentlich wollten wir uns gegen 22:00 zum Judge Dinner treffen, beim Verlassen der Halle war es aber schon 22:00. Da das Judgedinner in der Innenstadt sein würde, meine Unterkunft aber am Flughafen hätte ich ab 0:30 ein Taxi quer durch die Stadt nehmen müssen … und habe mich, weil es erstmal bis ca 23:00 gedauert hätte, bis wir überhaupt beim Dinner gewesen wären, schweren Herzens gegen die Teilnahme beim Dinner entschieden. Dafür dann ein wenig früher ins Bett, ein wenig neue Energie nach den vorherigen anstrengenden Tagen tanken.


Sonntag:


Wieder die Mittagsschicht, und nach dem obligatorischen Besuch des Pools, dann wieder Springer für die Sideevents.

Diesmal geht es los als Deckcheckmensch für beide Super Sunday Series Events, ja ganz richtig gehört - es gab parallel eins im Standard und eins im Sealed Format. Die Top 8 würde am Ende aus 2 Top 4 bestehen, insgesamt waren es ca 140 Spieler.

Nach einiger Zeit, 2 Gamelosses für Format Legale Karten in der Deckbox und einem Gespräch mit einem chinesischen Judge später, der beim Deck-zum-Deckcheck-abholen relativ viel falsch gemacht hat (er nahm die Decks entgegen und packte sie in die Boxen, so dass der Gegner jeweils mindestens eine Karte sehen konnte -.-) ging es dann weiter zum Judgecall beantworten in Legacy, Standard und Sealed.

Es war bei unter 200 Spielern und doch einigen Judges ziemlich ruhig, darum war ich froh nach ungefähr einer Stunde im Chaos Sealed auszuhelfen, erstmal nur zum Booster verteilen und Müll sammeln (es gab für umgerechnet 25 Euro u.a. Zendikar, Worldwake, Unglued, Onslaught, aber auch Homelands z.B.), dann aber auch zum Ansagen machen, da der Headjudge für das Event leider kein so mächtiges Sprechorgan wie ich hatte.. :D

für die letzten 2-3 Stunden waren dann nur noch 6 Judges eingeteilt, weil 2 weitere an diesem Tag durch Krankheit nicht erschienen waren.

Mein Job war also plötzlich der Verantwortungsvollste des recht fortgeschrittenen Abends, ich sollte den Timed Draft für den Super Sunday Sealed Top 8 Teil übernehmen, und wurde auch promt dafür als Headjudge eingetragen. 2 Warnings wegen verspätetem Draften, ca 10 Minuten und vielen Befehlen später hatten alle Spieler ihre Picks gemacht - und ich meinen ersten Timeddraft. Ziemlich erschöpft und glücklich, dass das funktioniert hat, hab ich dann mit meinem mir ganz eigenen Charme die Top 8 dazu animiert, zügig zu spielen und konnte so um 21:40 mit dem überglücklichen Gewinner gemeinsam seinen Sieg beim dafür zuständigen Scorkeeper verkünden. Toll fand ich, dass mir ausnahmslos alle 8 Spieler mehrfach für das Leiten ihrer Top 8 gedankt haben - allein wegen solchen Kleinigkeiten würde ich sehr gern nochmal nach Asien zum judgen :D

Danach haben wir noch einen Judgedraft gemacht, bevor wir gegen 12 die Location erschöpft und (in meinem Fall zumindest) glücklich wegen des schönen Wochenedes verlassen haben. 20 Minuten später lag ich dann auch schon völlig kaputt in meinem Bettchen.


Montag:

 


Aufstehen trotzdem um 9, allein schon wegen dem Pool. Um 10 dann zum Strand bis 12, danach nochmal in die Stadt - mindestens 2 der erarbeiteten Boosterdisplays verkaufen, hab mich dann entschieden 3 zu verkaufen. Neben dem Laden, der im Vorfeld bereits die besten Preise zum Ankauf angeboten hatte, gab es dann noch Laser Tag. Da man einem bereits laufenden Spiel auch allein hinterherjoinen konnte, hab ich mir gedacht, was solls - 5 Euro für 15 Minuten schießen klingt fair. Leider waren in dem Spiel anscheinend echt erfahrene Kids, ich bin die ersten 10 Minuten gefühlt 100 mal verreckt, bevor ich ein wenig den Dreh raus hatte … Die 2. Runde lief dann zwar besser, aber danach wollte ich auch weiter nochmal nach China Town zurück, was zu essen kaufen und dann wieder zurück zum Appartment.

Eingefügtes Bild(Tempel in Chinatown) Dann dort mit sehr lieben Worten Verabschiedung von den Gastleuten, ich bekam von Ihnen natürlich noch ein Taxi gerufen, ging es dann leider schon zurück zum Flughafen. Diesmal hatte ich dort auch mehr Lust als bei der Ankunft, mir den besten Flughafen der Welt genauer anzusehen. Kostenlose Fußmassage am Flughafen und gratis Ausgabe von Decken sobald man sich auf einen der Liegeplätze setzt ist schon was tolles. Von den letzten Singaporedollars, die ich nicht bereits zum guten Kurs in Chinatown zurückgetauscht hab, noch Tigerbalsam und Singapore Tea gekauft, dann ab in den Flieger - mein erstes mal im A380 - Abendessen mit Rotwein, freuen die richtige Wahl bezüglich Reihe getroffen zu haben (komplett leer :P), dann wieder Whiskey Cola und ein paar Stunden schlafen. Relativ fit gegen 0 Uhr Ortszeit Ankunft in Dubai, Start in den längsten Geburtstag, den ich bislang hatte :D Nochmal ne Kleinigkeit am Flughafen gegessen, und dann irgendwie dank 1 Stunde Gratis W-Lan die Stunde totgesurft die ich warten musste bis zum Anschluss. Der letzte Flug hatte dann anscheinend schon ein neues Update geladen, so das ich mich gegen Schlafen und nochmal für 2 aktuelle Filme entschieden hab - typische Kino Hollywood Streifen, ich weiß nicht mal mehr was es war, aber sie waren ganz unterhaltsam, sonst hätt ich wohl nochmal gepennt.

Kurz nach dem Erleben des wunderschönen Sonnenaufgangs und dem Nichterleben eines Abschuss über Bagdad gab es dann nochmal echt gutes Frühstück, danach habe ich mich dann aber doch nochmal für Schlafen bis Frankfurt entschieden.

Nach der Ankunft im zum Glück schon recht warmen Frankfurt (ich hatte mich in Singapore nämlich gegen lange Hose entschieden) ging es dann auf direktem Weg nach Hause, für immerhin 48 Stunden, in denen ich meine Judgeshirts gewaschen und meinen Geburtstag gefeiert hab :D


To be continued with GP Lille..






Ehrlicherweise enttäuschen mich die Tierpics im Vergleich zum letzten Blog schon ein wenig...

Ansonsten richtig gut! :)

Ich spiele seit 10 Jahren Magic und war bisher auf 2 GP, aber mir war nie wirklich bewusst was Judges so alles erleben bzw. wie hart sie eigentlich arbeiten. Dafür möchte ich dir und auch allen anderen Judges ein ganz großes Lob und Danke! ausprechen. :)

 

Wundervoll geschriebener Blog und zusätzlich noch ein paar Worte des Neids: Du lebst einen Traum. Viel Reisen und dabei das Hobby leben zu können ist schon verdammt geil! Was mich persönlich echt interessieren würde: Wie kam es dazu? Wie wurdest du Judge, wie bist du aufgestiegen? Wenn du mal die Zeit hast würde mich (und viele andere sicher auch) ein Blogeintrag in diese Richtung echt interessieren!

 

LG

Daniel

Diese Singapur Flufhafen Paranoia ist quasi komplett unbegründet so lange man nicht aus Südostasien, dem nahen/fernen Osten oder Afrika einreist, Drogen erst nach EU zu bringen und sie dann im Flieger nach Singapur schleusen ist einfach kein ansatzweise sinvoller plan. Wenn man aus o.g. Regionen einreist, sollte man sein Gepäck einfach nicht aus den Augen lassen und das Handgepäck übersichtlich halten. Solltest du je wieder nach Asien fliegen und das Geld nicht knapp sein, kann ich dir nur zu singapore Airways raten, die sind selbst verglichen mit Etihat & Emirates nochmal auf nem anderen Niveau.

Was muss man als Judge eigentlich alles sleber zahlen?

 

Mich hätte noch Fotos vom Essen interessiert (:D)

Sehr interessanter Blog, nur einige Fotos könntest du noch drehen... gibt aber trotzdem 5/5

Erstmal 5 Sterne für den Koala :3 such kawaii~ desu (hätte der jetzt noch nen ähnlich genialen Gesichtsausdruck wie der Rochen ... )

 

Den Einblick in die Judgelogistik fand ich sehr interessant. Man macht sich bei solchen Events als Spieler ja oftmals keine Gedanken, wie das ganze Organisiert ist usw, war ein schöner Einblick in den Judgealltag eines Großevents : )

Sehr sympathischer Schreibstil und auch inhaltlich wirklich spannend und vielfältig gemacht. Klare 5 Sterne. Das einzige, was ich mir teilweise wünschen würde, wären Erklärungen zu Fachbegriffen. Reicht ja wenn man sowas irgendwie verlinkt oder so, denke in den MTG Wikis findet sich fast alles.

 

Und wer waren denn so die ViP Spieler? :D

Reid Duke, Huey Jenson, Jacob Wilson und diverse andere Pantheon Mitglieder waren da, dazu natürlich die Asiatischen Leute, angefangen mit Lee Shi Tian, Saito und eigentlich wohl das komplette Team MTGMintcards. 

 

Das Problem mit Fachtermini ist, dass man sich irgendwann nicht mehr bewusst ist, dass man gerade einen Fachausdruck benutzt :D Du kannst mich gern konkret fragen, was ich mit was genau meine ... :D 

 

Vielen Dank für die Komplimente, Essensbilder waren schwierig, weil ich immer unsagbar hungrig war wenn ich was essen war, bin ich dazu leider irgendwie nicht gekommen.. 

 

In Singapur hat mir die Bezahlung und der Verkauf von Spielmatte und ein paar Einzelkarten, die ich dort günstiger erwerben konnte nahezu den kompletten Trip dorthin bezahlt, allerdings musste ich natürlich in Vorkasse treten und auch schon nach relativ günstigem Schlafplatz + Flug Ausschau halten ;) 

Oh mann ich checke erst nach 3-maligem Lesen, dass du dort als Judge und nicht als Spieler tätig warst... Ich bin doof...

Oh mann ich checke erst nach 3-maligem Lesen, dass du dort als Judge und nicht als Spieler tätig warst... Ich bin doof...

 Du bist wirklich ne Pfeife ;-)

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