#3: Friday Night Magic - Boosterdraft, Take 2!

Seid gegrüßt, liebe Leser!

Letzten Freitag war ich wieder im Wizard's Well in Mannheim um beim Boosterdraft mitzumachen.
Da mir das Bloggen hier Spaß bereitet und ich auch durch diese Arbeit und eure Anregungen viel dazu lerne, gedenke ich, diese Tätigkeit fortzuführen.
Es ist für mich wie ein Art Magic-Tagebuch, bei dem ich all meine Erfahrungen niederschreibe, um später darauf zurückblicken zu können.
Hoffentlich, wird es ein interessantes Buch.

Pack 1 Pick 1 bestand für mich aus einer Entscheidung zwischen Untethered Express und Greenbelt Rampager.
Ich nahm das Artefakt, weil es einerseits im Alleingang das Spiel entscheiden kann und zweitens, weil es mir erlaubte meine Farben noch offen zu halten. In den ersten Picks kam es dennoch zu Grün. Irgendwann stand ich dann vor der Entscheidung, ich glaube es war Pick 3-5, ob ich Dawnfeather Eagle oder Rogue Refiner nehme. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur grüne Karten und das Vehicle. Ich nahm den Eagle, weil ich mir zu diesem Zeitpunkt kein wirkliches Bild davon hatte, wie sich U/G in Kaladesh spielen lässt und der Eagle ist allgemein für eine Common recht bombig.

Direkt danach wurde ich so hart in Blau rein gedrückt, dass ich es kaum glauben konnte. Selbst um Pick 7-10 herum habe ich noch Karten zugeschoben bekommen wie Hinterland Drake und Aether Swooper.
Weiß hingegen wurde als Farbe komplett gefressen, wodurch ich später meine Entscheidung(Den Rogue nicht über den Eagle genommen zu haben) noch bereuen würde.

Energy ist ein Theme, dass aus dem Pool heraussticht, sowie die Flieger-Kreaturen.
Daraus habe ich das folgende Deck gebaut:

Hilfe beim Deckbau hatte ich dieses Mal keine, allerdings habe ich nachdem Turnier mit Manuel geredet, doch später mehr dazu.
Anzumerken ist, dass ich mich bei diesem FNM bemüht habe schneller zu spielen, was zu einigen schweren Fehlern im ersten Match geführt hatte.

Match 1 - Jan:
Der Tezzeret Spieler vom vergangenen FNM. Das versprach nicht gerade leicht zu werden.
Spiel 1 begann und ich behielt eine Hand mit einer Kreatur T2 spielte mein Gegner Harsh Scrutiny gegen mich aus. Meine einzige Kreatur, Aetherstream Leopard, musste ich abwerfen, die ich nächste Runde ausgespielt hätte. Sehr, sehr bitter. Später zog ich noch besseres nach, dennoch war es nicht genug um zu gewinnen. In diesem Spiel habe ich zudem einen wirkliche doofen Fehler gemacht und mit dem Untethered Express gegen einen Aether Poisoner (Übersehen, dass er ungetappt war, zu hastig gespielt) angegriffen. Das Spiel geschmissen hat das nicht, weil ich sowieso verloren hätte, wie sich danach herausstellte, aber es hatte meine potenziellen Chancen auf ein Comeback definitiv stark verringert.
Spiel 2 fand Jan kaum Länder und war dadurch qasi ein free win.
Spiel 3 habe ich den Fehler gemacht, eine Hand nicht zu mulliganen, die keine Kreaturen hatte. Ich hatte zwar etwas konditionelles Removal in der Hand wie Ice Over und Prey Upon, aber das ist natürlich schwach. Vorteil an der Hand war, dass ich mit viel Mana schnell "rampen" konnte, so war zumindest mein Gedanke. Hier zeigt sich, dass ich den Plan meines eigenen Decks nicht gänzlich verstanden habe: Schnell mit Fliegern den Gegner besiegen bevor er was machen kann. Was bringt mir ramp? Das brachte es mir: Ich zog Lifecraft Cavalry und kurz bevor ich es ausspielen konnte, (Vier Länder draußen und ich suchte das fünfte) bekam ich erneut einen Harsh Scrutiny ab und weg war die Hoffnung. Nachdem Match sprach ich noch etwas mit Jan und Manuel über das Spiel.
1-2

Match 2 - Philip:
Spiel 1 war recht knapp. Es sah relativ gut für mich aus, Philip hatte nur einen Druid of the Cowl auf dem Feld, wodurch ich ihm eine Menge Schaden rein drücken konnte. Es fühlte sich so an, als würde er etwas wichtiges noch halten und nicht ausspielen.
Ich überlegte noch einen Removal Spell, ich glaube es war ein Prey Upon, auf seinen Druiden zu verwenden, jedoch kam mir das verschwendet vor. Er hatte schon schließlich 5 Länder draußen, was soll er schon für 7 Mana ausspielen?
...
Aetherwind Basker lautet die Antwort.
Den ersten Angriff von Aetherwind Basker lasse ich durch. Ich greife nächste Runde an und habe ihn dadurch niedrig genug im Leben um nächste Runde zu gewinnen. Ich verzaubere die Echse mit Ice Over und will meinen Zug beenden. Im Endstep benutzt Philip Appetite for the Unnatural auf Ice Over und die Echse kann doch enttappen. "Uff, das ist schlecht!", denke ich mir. Aber zum Glück habe ich noch einen Blocker übrig, der den Aetherwind Basker blocken kann, oder? Nö, Shock, weg ist der Blocker, Echse greift für perfekten Lethal an und ich verliere. Wow. Wenn der Gegner soviele Antworten hat, kann man wohl nichts machen. Vielleicht hätte ich einen Blocker mehr zurück lassen sollen, aber man kann nicht um alles spielen.
Spiel 2 habe ich dann gewonnen. Ich glaube, ich kam schnell aus meiner Hand raus und Philip konnte nicht damit umgehen.
Spiel 3 wurde dann nochmal richtig spannend. Ich hatte es wieder mit der Echse zu tun und es sah wirklich schlecht um mich aus. Allerdings hatte sich Philip anscheinend verrechnet, wodurch ich 3 Leben hatte, anstatt 2 und deshalb nicht in Shock Reichweite lag. Nächste Runde griff ich mit allem an und hatte Lethal.
Irgendwie tat mir mein Gegner Leid und versuchte ihn etwas zu trösten, aber ich befürchte, dass von einem Anfänger getröstet zu werden vielleicht nur Salz in die Wunde darstellte.
So ist Magic schätze ich, jeder kann gegen jeden verlieren.
2-1

Match 3 - Lars:
Der gleiche Lars aus dem Prerelease Event und meinem ersten FNM. Ist wohl nun mein Magic äquivalent zu Gary Oak.
Spiel 1 war dann direkt Pokémon Liga Material und ging wahrscheinlich ca. 30 Minuten lang. Nicht, weil ich mal wieder zu lange für meine Züge überlegt hätte, sondern weil das Spiel wirklich so knapp war.
Ich hatte eine Situation auf dem Board, bei dem ich viel mehr Kreaturen hatte, allerdings hatte mein Gegner gute Blocks. Ich musste mir die Momente gut aussuchen, an dem ich angreifen würde - der Schaden musste sich lohnen.
Und das tat es auch, denn irgendwann hatte ich Lars auf 1 Leben runter. Er hatte eine Kreatur auf dem Feld und ich einen Servo. Wir konnten beide nicht angreifen und hofften sehnlichst, Kreaturen nachzuziehen.
Lars haderte mit einer Entscheidung, bis er sich sie traute: Tidy Conclusion auf meinen Servo. Er griff an. Ich ziehe, nichts. Er greift erneut an und nun war ich ebenfalls in Lethal Reichweite. Ich ziehe, Insel eilt zur Rettung und verliere. Ich hatte wohl zu destruktiv gespielt, aber ein ewiges Stalling hätte keinem von uns beiden geholfen, weshalb ich das Risiko einnahm. Ich bekam ihn zumindest auf 1 Leben herunter, weshalb meine Entscheidung mir trotzdem nicht wirklich falsch vorkommt. Hätte ich besser gezogen, hätte es vielleicht geklappt.
Spiel 2 hatte Lars wohl ein schlechtes Mulligan und er gab auch schnell auf für das dritte Spiel.
Im dritten Spiel kamen wir in die extra Züge und ich hatte verloren. Wir hatten ein Rennen gegeneinander, aber meinen einzigen Blocker hatte er mit Tidy Conclusion aufgeräumt, welp.
Echt ein klasse Match. Ich hatte zwar verloren, aber es freute mich, die Erleichterung und Freude bei meinem Gegner zu sehen.
1-2

Match 4 - Jurgen:
Als ich mich zum Jurgen setzte, begrüßte er mich mit der Frage: "Na, läufts auch nicht so gut bei dir?". Ich grinste.
Spiel 1 lief zu Beginn relativ gut für mich, jedoch wurde ich von einer Karte zur Schnecke gemacht, die ich so nie wirklich gesehen oder ernst genommen hatte: Cogwork Assembler.
Dieses Ding kopierte meinen Untethered Express, womit ich jede Runde einen 5/5 Trample auf mich zu stürmen hatte und nichts dagegen tun konnte, außer anzugreifen. Leider half das nichts und ich verlierte das Spiel.
Spiel 2 kam ich schneller aus meiner Hand raus und gewann mit meinen Fliegern.
Spiel 3 kam wiederum mein Gegner richtig schnell aus seiner Hand raus und ich verlor dank seinem T2 Audacious Infiltrator sehr schnell Leben. Ich konnte andere Sachen von ihm bremsen, aber der 3/1 machte mich letztendlich klein. Mein Gegner meinte anschließend, sein Deck bestünde qasi hauptsächlich aus lauter 2 & 3-Drops. Er hatte anscheinend auch etwas Mitgefühl mit mir, aber ich versicherte ihm, dass es nicht nötig war. Ich freute mich dafür, ihm ein gutes Spiel geliefert zu haben. Das reicht mir Ausgang eines Spiels in Magic.
(Zugegebenermaßen, will ich aber irgendwann auch mal Boosterpreise gewinnen! )
1-2

Einen Sieg und drei Niederlagen also, aber zumindest gab es eine FNM Promokarte für mich.
Danach sprach ich Manuel an und bat ihn darum, mein Deck anzuschauen.
Obwohl er gerade dabei war wohl sein Zeug einzupacken, erklärte er sich bereit mein Deck auszulegen.
Er erwähnte, dass das Deck gut sei, aber dass ich mehr Tempokarten bräuchte und wies mich auf die zwei Leave in the Dust hin, die Glimmer of Genius und Hightide Hermit hätten ersetzen sollen, da diese nichts für meinen Spielplan tun. (Schnell mit Fliegern gewinnen)
Ich unterhielt mich noch mit ihm und lerne so einiges, was für mich als Neuling lehrreich war.
Manuel ist tatsächlich, wie ich beim Prerelease vermutet hatte, ein kompetitiver Magic Spieler, weshalb seine Erfahrung wirklich interessant ist für mich.

Nebenbei erwähnt, habe ich bei meinem Minijob einem Kollegen spontan erzählt, dass ich Magic spiele und er zeigt auch gewisses Interesse daran. Ich hatte ihm Magic Duels empfohlen gehabt und gestern hat es ein paar Stunden gespielt. Er meint es wäre kompliziert, aber es scheint ihm zu gefallen. Ich überlege mir auch, meine alten Freunde, die nicht mehr Magic spielen aber mich qasi dazu gebracht haben damals zu Mirrodin Besieged Zeiten, darauf anzusprechen, ob sie mal wieder an Magic interessiert wären.
Es wäre echt toll, wenn ich Spielpartner in meiner Nähe hätte, aber mal schauen, was die Zukunft bringt.

Danke für eure Aufmerksamkeit, Kritik und Anregungen sind wie immer gern gesehen, selbst wenn sie nicht positiv sind!