Hey ho!
Ich möchte in diesem Essay kurz das Konzept eines in MtG vernachlässigten Vorteilstypus darlegen. Dieses Konzept wurde noch nie explizit benannt, weshalb ich es einmal ausformulieren möchte.
Es handelt sich um den "Bestimmervorteil".
Dieser reiht sich nahtlos in einer Reihe bekannter Vorteilsarten ein, beispielsweise Kartenvorteil ( bsp. gute Trades, Draweffekte), Kartenqualität (bsp. durch Filtereffekte, oder Limitedspoiler), Informationsvorteil (Duresseffekte, Man kennt den Gegner etc.), Islandvorteil (Gegner spielt um Counter rum, die gar nicht auf der Hand sind), Skill, Luck, Oppscore, Tempo, Interaktionsmöglichkeit etc. etc.
Der Bestimmervorteil lässt sich wie folgt definieren:
"Dadurch, dass der Bestimmer konstant (leicht) vorne ist, akkumuliert sich dieser Vorteil im Laufe des Spiels so sehr, dass die Karten im Deck des Bestimmers besser werden."
Extrem ist mir der Bestimmervorteil in Heartstone aufgefallen, Bsp. Huntermirror: Ist man in HS vorne, bestimmt man, welche Minions zu traden haben, und kann mit irgendwelchen Schimmelminions so lange im Gesicht pickeln, bis seine Hunterfähigkeit ausreicht, um den Gegner wegzubrennen. Dadurch, das man nur etwas Schaden pro Turn macht, erhält man eine tödlichere Fähigkeit, und somit eine strikt bessere als der Gegner, da sich der kleine Schaden zu grossen Schaden akkumuliert. Auch Karten wie Kill Command werden strikt besser. Man sammelt Bestimmervorteil an.
Auf MtG bezogen ist zum Beispiel folgendes triviales Szenario: Beide Gegner haben ein Deck mit 58 Mountains, 1 Lightning Bolt und ein 1/1 Raging Goblin im Deck. Beide Spieler halten. Spieler 1 macht Turn 1 Raging Goblin und fährt. Spieler 2 legt Mountain. Das passiert jetzt 17 Turns lang, dann kann Spieler 2 auf drei Leben mit seinem gezogenen Raging Goblin blocken und stabilisieren. Wer hat jetzt den besseren Bolt im Deck? Ziehen beide Bolt, hatten zwar alle die gleichen Karten gezogen, aber der Bestimmer gewinnt.
Das Beispiel ist natürlich maximal trivial, aber Looting Effekte, Libraries, und Kreaturenpickeln bestimmen euch. SO JETZT HAT DAS KIND ENDLICH EINEN NAMEN!
Die Lehre von alldem ist: MAN MUSS IMMER DER BESTIMMER SEIN!
....AUCH IM ECHTEN LEBEN!
Danke fürs Lesen,
Euer Redfox / rekt_fox
- akmalik, bisamratte, Helios und 5 andere haben sich bedankt
Danke für diese Ausführung Herr Rekt.
Habe das immer als einen Teil des Aspekts Tempo angesehen.
Tempo in der Hinsicht - früher, kosteneffizient wie möglich Druck aufzubauen, in dem man eine bessere Boardposition aufbaut als der Gegner hat.
Damit zwingt man den Gegner auf die eigene Spielweise zu reagieren - ergo man ist Bestimmer.
Aber ich finde du hast das ganze feiner unterschieden. Gerade mit der Heropower beim Hunter ist das ein gutes Beispiel, dass man das evtl trennen sollte. Da steigt die Stärke der Heropower mit Länge des Matches / bzw. solange ihm Gammelminions das Gesicht schrubben. So hat man zwar die gleiche Fähigkeit, die aber unterschiedlichen Impact hat.
6/5 Sterne für eine interessante Beobachtung.