Melira Pod - Primer
2.4 Komboschutz, Rekursion und sonstige Utility
2.7 Alternative Splashes, Kombos und Komboteile
Melira Pod, mitunter auch Project Melira genannt, ist ein Kombo-Midrange-Hybriddeck um die namensgebende Karte Melira, Sylvok Outcast. Der optimale Plan besteht im Kombokill durch Melira, Murderous Redcap und Viscera Seer: Der Seer opfert das Redcap; durch Persist in Verbindung mit Melira kommt es ohne -1/-1-Marke wieder und schießt dem Gegner 2 Schaden und wir können diese Schleife beliebig oft wiederholen. Um diese Komboteile zuverlässig zu finden, wird ein Playset des zweiten Namensgebers Birthing Pod gespielt, der uns gleichzeitig ermöglicht, eine Toolbox spezieller Utility-Kreaturen zu spielen, um auf fast alle gegnerischen Karten eine Antwort zu haben. Zusätzlich können wir uns dank dieses starken Tutors auf 2 Exemplare von jedem Komboteil beschränken, wodurch das Deck gleichzeitig einen starken Midrangeplan verfolgen kann. In der Praxis gewinnt man fast immer durch diesen Midrangeplan, da die Melira-Kombo 3 Teile erfordert und relativ leicht zu behindern ist; aber sie ist dennoch wichtig, da der Gegner immer darauf achten muss, nicht plötzlich an der Kombination zu sterben; und somit nicht seine ganze Aufmerksamkeit der Bekämpfung unseres Midrangeplans widmen kann.
Project Melira wird seit der Gründung des Formats gespielt und gehörte lange zu den Decks to Beat. Als allerdings Restoration Angel gedruckt wurde, kam mit Naya Pod ein Rivale ins Format, der ein Komboteil weniger braucht und Melira zunächst verdrängte, da die 2-Karten-Kombo durch mehr Redundanz, ein Komboteil weniger und die Unanfälligkeit gegen Friedhofsremoval klar überlegen war. Mit der Veröffentlichung von Dragon's Maze wurde uns jedoch Voice of Resurgence zur Verfügung gestellt und Melira Pod wurde praktisch über Nacht wieder zum Deck to Beat, das gleich mal die nächsten 3 Grand Prix' im Modern gewonnen hat. Daraus ergab sich für das des MTG-Forum die Notwendigkeit eines Melira-Pod-Threads; und so kam es dazu, dass ich nun zum zweiten Mal einen Primer über ein Deck schreibe, das ich nie zuvor gespielt habe...
Ich erhebe daher keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit und bitte wieder alle Leser um Korrekturen und Ergänzungen.
Mein Dank geht an Tiiaytch, xManuelx und DSD-Steve für diverse Matchup-Analysen sowie [email protected] und [email protected] für ihre hilfreichen Melira-Primer.
Die Kernfarben des Decks sind offensichtlich Grün und Schwarz, da Melira, Sylvok Outcast und Viscera Seer zu den wichtigsten Bestandteilen gehören. Als dritte Farbe hat sich Weiß etabliert. Grundsätzlich sind alle Farben außer grün ersetzlich, aber die jüngsten GP-Ergebnisse legen nahe, dass Gbw die beste Wahl ist :-)
Da wir klobige Tutoren ebenso spielen wie eine Manakurve, die erst bei 5 aufhört, benötigen wir Manabeschleunigung. Das gängige Paket besteht hier aus:
4 Birds of Paradise, die eben Birds of Paradise sind... d.h. (a) zuverlässig (b) alle Manafarben produzieren und außerdem fliegen können.
3 Noble Hierarch, der leider nicht alle Manafarben produziert, aber nach dem Bann von Deathrite Shaman eindeutig die beste Wahl ist.
1 Wall of Roots, die uns Zeit kauft, indem sie während des Manaproduzierens noch blockt und außerdem mit Chord of Calling synergiert, da sie Mana produzieren und _zusätzlich_ für Convoke getappt werden kann. Ich weiß allerdings nicht, warum hier genau ein Exemplar etabliert ist, denn Birthing Pod ist hierfür eine lausige Begründung, da man Manabeschleuniger in der Regel vor dem klobigen Pod spielen möchte.
Dazu sind 23 Länder etabliert, wobei der Kern üblicherweise wie folgt aussieht:
- Maindeck (22 Karten)
- 3
- 1
- 2
- 4
- Maindeck (Forts.)
- 4
- 1
- 2
- Maindeck (Forts.)
- 1
- 3
- 1
Zusätzlich wird in der Regel entweder ein zusätzliches Shockdual oder das 3. Gavony Township gespielt gespielt.
Die Fetch-, Standard- und Shockländer bedürfen wohl keiner langen Erklärung; Fetch- und Shockländer bilden die stabilste in Modern mögliche dreifarbige Manabasis. Die grünen Fetchländer verdienen dabei den Vorzug, um im ersten Zug möglichst auf ein Standardland fetchen und ein Manatier spielen zu können. Auch Razorverge Thicket unterstützt in erster Linie Birds of Paradise und Noble Hierarch, während das eine Woodland Cemetery durch den höheren Schwarzbedarf im Mid- und Lategame begründet ist.
8 Fetchländer waren früher das Minimum; ohne Deathrite Shaman kann es jetzt allerdings sein, dass man auch mit weniger auskommt. Das 23. Land, das relativ beliebig in den obigen Kern eingefügt werden kann, ist dann auch entweder das neunte Fetchland oder das dritte Exemplar von
Gavony Township, einem bemerkenswerten Utilityland, das perfekt in dieses Deck passt und seine 2 bzw. 3 Slots sicher verdient hat. Es kann nicht nur die -1/-1-Marken von Kitchen Finks und Murderous Redcap entfernen und diese somit drölfzigmal blocken lassen, sondern auch unsere Birds of Paradise zu soliden Evasion-Beatern machen und Melira, Sylvok Outcast aus der Reichweite von Pyroclasm und anderen Burnzaubern bringen. Darüber hinaus erschwert es die gegnerischen Angriffs- und Blockentscheidungen erheblich. Zudem muss der Gegner stets mit Chord of Calling nebst Kombokill rechnen, wenn man eigentlich nur abwartet, um im gegnerischen End Step Gavony Township zu aktivieren.
2.2 Komboteile
Melira, Sylvok Outcast habe ich ja schon genannt - Sie sorgt dafür, dass unsere Persist-Kreaturen ohne -1/-1-Marken wiederkommen und somit beliebig oft chumpblocken oder für irgendwelche nützlichen ,,Sacrifice a Creature:"-Fähigkeiten geopfert werden können. Da wir in Grün Zugriff auf solide Kreaturentutoren haben, genügen allerdings 2 Exemplare. Nebenbei sorgt Melira für ein ziemlich gutes Infect-Matchup.
Master Biomancer kann Persist-Kreaturen noch besser widerverwerten als Melira, da +1/+1- und -1/-1-Marken einander aufheben; ist allerdings durch cc4 recht klobig und erfordert außerdem blau, was als Splashfarbe für Melira-Pod nicht üblich ist.
Murderous Redcap ist unsere primäre Siegbedingung, da es beim multiplen Opfern nicht nur den Gegner töten, sondern auch Kreaturen wie Platinum Angel oder Soul Warden töten kann, die unseren Sieg sonst verhindern würden. Darüber hinaus kann Murderous Redcap beim ersten Ausspielen einen gegnerischen Deathrite Shaman beseitigen, der unser Persist sonst unterbinden würde; und ist allgemein als Removal mit Body nebst Removalresistenz eine akzeptable Einzelkarte in einem Midrangedeck.
Kitchen Finks kann ebenfalls für die Sacrifice-Persist-Schleife genutzt werden und gewinnt zwar nicht direkt das Spiel, generiert aber beliebig viel Leben, was uns in der Regel genug Spielraum gibt, um auf irgendeine andere Art zu gewinnen. Da Kitchen Finks als Einzelkarte in der Regel besser ist als Murderous Redcap und uns insbesondere Zeit zum Suchen und Ausspielen der ,,richtigen" Komboteile verschafft, werden meistens 4 Exemplare davon gespielt. Die beiden Persist-Kreaturen sind damit maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass dieses Deck gleichzeitig Kombo und Midrange sein kann.
Viscera Seer ist das gängigste sacrifice-Outlet in Project Melira, da er die einzige modernlegale Karte für ein Mana darstellt, die uns ohne weitere Kosten eine Kreatur opfern lässt, und außerdem bei der Schleife mit Kitchen Finks ermöglicht, Murderous Redcap oben auf die Bibliothek zu legen und im nächsten Zug damit zu gewinnen. Weiterhin ermöglicht ein früh gespielter Viscera Seer uns, andere Kreaturen vor Path to Exile und anderem Exilremoval zu schützen, indem er sie in Reaktion opfert und später mittels Eternal Witness o.ä. wiederverwerten lässt. Darüber hinaus ermöglicht er zahlreiche Tricks, beispielsweise das Opfern aller Kreaturen in Reaktion auf ein Living End oder Opfern eines Blockers, um den Lifelink einer Wurmcoil Engine zu verhindern. Auch hier sind 2 Exemplare die übliche Anzahl.
Mit Cartel Aristocrat hat der Seer allerdings Konkurrenz bekommen, deren Stärke allen Standardspielern aus dem ,,Aristocrats"-Deck bekannt sein dürfte: Für nur ein Mana mehr erfüllt Cartel Aristocrat nicht nur die Aufgaben als Komboteil und Exilremovalschutz, sondern ist vor gegnerischem Pointremoval oder Pyroclasm noch besser geschützt als der Seer. Darüber hinaus hat er den Vorteil, dass er von Birthing Pod leichter gefunden wird. Allerdings lässt er uns nicht nach anderen Komboteilen suchen, weshalb man maximal einen Cartel Aristocrat spielen sollte.
Insgesamt sind 2 oder 3 sac-Outlets üblich.
2.3 Tutoren
Der wichtigste Tutor ist natürlich Birthing Pod, da er immer wieder verwendet werden kann und nicht nur Kartenqualität, sondern durch diverse enters-the-battlefield-Fähigkeiten auch Kartenvorteil erwirtschaftet. 4 Pods sind Pflicht.
Zusätzlich wurde früher dreimal Chord of Calling gespielt, das dank Convoke und Instantspeed etwas weniger klobig ist, als es aussieht. Beachtet, dass ihr X größer wählen könnt als erforderlich, um den Gegner zu täuschen. In den letzten Jahren wurden allerdings immer weniger Chords gespielt, was wohl primär daran liegt, dass immer wieder interessante Utilitykreaturen gedruckt werden, die man irgendwie ins Deck quetschen möchte. Beim GP Madrid (November 2014) kamen z.B. drei Melira-Decks in die Top 8, die zusammen nur 4 Chords spielten, davon eins im SB.
Um mit dem Pod leichter an Viscera Seer und cc1-Opfermaterial für Melira, Sylvok Outcast zu kommen, hat sich außerdem ein Ranger of Eos etabliert, der auch sehr viel zum Midrangeplan beiträgt. Man kann auch Dryad Arbor spielen, welche von 8 Fetchländern gefunden wird und ebenfalls das Podden in cc1-Kreaturen ermöglicht, aber die meisten Listen bevorzugen den Ranger oder verzichten ganz auf den zusätzlichen Tutor, insbesondere, da der Ranger nach dem Bann von Deathrite Shaman nicht mehr viel Value generiert.
2.4 Komboschutz, Rekursion und sonstige Utility
Da die Melira-Kombination drei Teile benötigt, die alle an praktisch jedem Kreaturenremoval (besonders Pyroclasm und Anger of the Gods) sterben, und außerdem durch Friedhofsremoval unterbrochen werden kann, benötigt das Deck ziemlich viel Unterstützung für die Kombo.
Spellskite dürfte bekannt sein als Karte, die unsere Komboteile vor jeglichem Pointremoval schützt und dabei noch einen Lightning Bolt überlebt. Er wird in der Regel einmal gespielt.
Phyrexian Metamorph ist etwas klobig und gefällt mir persönlich nicht, aber er kann eine Menge: Birthing Pod kann mittels Metamorph einen zweiten Birthing Pod suchen, was insbesondere dadurch relevant ist, dass wir im Gegensatz zu Kikipod nicht in der Lage sind, unsere Pods künstlich zu enttappen; ein mittels Chord of Calling aufgeblitzter Metamorph kann Komboteile in Reaktion auf Removal kopieren; große gegnerische Tiere wie Wurmcoil Engine kämpfen plötzlich gegen ihr Spiegelbild oder wir kopieren einfach Kitchen Finks, um gegen Aggro noch mehr Zeit zu kaufen. Wenn wir Reveillark und ein sacrifice-Outlet auf dem Feld haben, kann der Metamorph auch Reveillark kopieren, mehrfach geopfert werden und jedes Mal sich selbst und eine andere Kreatur wiederbeleben, was mit Murderous Redcap sofort gewinnt. Daher war früher ein Metamorph im Maindeck üblich; allerdings ist er durch die Änderung der Legendenregel etwas schlechter geworden und gilt nicht mehr als gesetzt.
Voice of Resurgence hat wie erwähnt maßgeblich zum Aufstieg des Nischendecks zum Deck to Beat beigetragen. Die Karte schützt unsere Komboteile zwar nicht direkt vor Removal, aber wenn der Jundspieler in unserem Zug bemerkt, dass wir die Kombo komplett haben, und in Reaktion die Melira boltet, bietet uns ein 4/4 Spielstein schon eine beträchtliche Kompensation. Gegen Counterspells ist die Voice natürlich auch sehr mächtig; zwar bietet uns Birthing Pod die Möglichkeit, praktisch alles an gegnerischen Kontern vorbei zu spielen; aber wenn man erst einmal den Pod selbst an den Kontern des Gegners vorbeischummeln möchte, ist Voice of Resurgence extrem hilfreich. Daneben glänzt sie natürlich mit der Fähigkeit, zweimal in den Pod geopfert werden zu können und dabei noch das Suchen von Viscera Seer zu ermöglichen.
Aus Platzgründen spielen die meisten Listen nur 2-3 Exemplare preboard, aber mit Feen und UWR Control im Meta wären 4 durchaus wünschenswert.
Linvala, Keeper of Silence stellt in erster Linie Scavenging Ooze ab, deruns am Kombokill hindert. Daneben verbessert sie die Matchups gegen Affinity, Splinter Twin und Pod massiv. Darüber hinaus ist sie gegen Feen ein solider fliegender Blocker und gegen UWR einfach ein boltsicherer Treter. Zumindest in den 75 Karten sollte daher eine Linvala zu finden sein.
Sigarda, Host of Herons und Mirran Crusader sind in BGx-lastigen Umgebungen gute Metachoices, aber auch gegen GW Hatebears und das Pod-Mirror ist der Crusader sehr stark. Er blockt nicht nur bis in die Unendlichkeit, sondern kann mit Gavony Township und Schutz vor den meisten Blockern auch schnell ,,I win" sagen. Hin und wieder trifft man ein Exemplar im Sideboard an; ich habe zu besseren Jund-Zeiten auch schon einen Crusader im Maindeck gespielt. Beachtet aber, dass man Doppelweiß nicht immer so früh hat, wie man es gern hätte.
Dauntless Escort und Loxodon Hierarch werden bisher nicht gespielt; aber da Anger of the Gods vermehrt in Valakut-Scapeshift-Decks auftaucht und auch Pyroclasm, Supreme Verdict und Oblivion Stone recht unangenehm sind, könnten die beiden in entsprechenden Metas einen Sideboardslot verdienen.
Thalia, Guardian of Thraben, Eidolon of Rhetoric oder Ethersworn Canonist kann man im SB spielen, um das schlechte Storm-Matchup aufzubessern. Thalia hat dabei den Vorteil, auch gegen Burn, Delver, UWR Control oder Valakut-Scapeshift etwas Zeit zu kaufen, während Eidolon und Canonist gegen Living End deutlich besser sind. Erfolgreiche Listen bevorzugen derzeit das Eidolon, weil es auch Lightning Bolt, Grapeshot etc. überlebt.
Inquisition of Kozilek und Thoughtseize sind als Removalschutz wohl allen Modernspielern bekannt und werden grundsätzlich auch hier gespielt. Allerdings ist Melira Pod im Vergleich zu anderen Kombodecks recht langsam, da es 3 Komboteile sowie relativ klobige Tutoren spielt. Daher möchte man in der Regel keine Karten spielen, die 1:1 tauschen und uns dabei mehr (1) Mana kosten als den Gegner (0). Preboard wird daher meistens kein Discard gespielt; allerdings haben die 3 besagten GP-Siegerlisten jeweils 4 Thoughtseize im Sideboard.
Als weiterer Discard kommt ein Tidehollow Sculler in Frage, denn wenn der Gegner ein Removal für ihn verwendet, profitiert unsere Kombo davon.
Sin Collector ist offensichtlich auch primär eine Sideboardkarte, die gegen alle Decks geboardet wird, gegen die sie gute Trefferchancen hat; und schützt unsere Komboteile vor allem vor Removal und Kontern, wobei sie auch Kartenvorteil erzeugt. Je nach Meta kann er auch schon im Maindeck eine solide Wahl sein.
Entomber Exarch wurde früher oft gespielt und kann unsere Kombo nicht nur, wie Sin Collector, präventiv mittels Discard schützen, sondern auch Komboteile zurückholen, die bereits vom Gegner beseitigt wurden. In aktuellen Listen sieht man den etwas klobigen Exarch kaum, aber wer auf Flexibilität steht, kann ihn immer noch in die 75 aufnehmen.
Thragtusk und Siege Rhino werden gespielt, seitdem Burn den Deck-to-beat-Status erlangt hat. Sie geben nicht nur wichtige Lebenspunkte gegen Aggrodecks, sondern sind auch in grindigen Matchups solide. Die hohen Manakosten wirken zwar abschreckend, aber durch Ramp und Kitchen Finks kommen die beiden dennoch oft rechtzeitig. Beachtet beim Spielen gegen Burn allerdings, dass Skullcrack oder Flames of the Blood Hand den wichtigen Lifegain zunichte machen können.
Während Thragtusk in der Regel nur einmal gespielt wird, sieht man Siege Rhino mitunter auch in doppelter Ausfertigung.
Neben diesen eher situativen 1-ofs hat man in unseren Farben auch gute Möglichkeiten, zerstörte oder geopferte Komboteile aus dem Friedhof zurückzuholen. Eternal Witness und Reveillark erfüllen diesen Zweck recht gut und waren früher je einmal gesetzt; heutige Listen verzichten allerdings oft auf zumindest eine der Karten, insbesondere, da Phyrexian Metamorph nicht mehr so oft gespielt wird und Reveillark infolgedessen kein Komboteil mehr ist.
2.5 Removal
Abrupt Decay trifft die meisten Karten, die uns stören: den allgegenwärtigen Gravehate in Form von Scavenging Ooze und Deathrite Shaman, aber auch Rest in Peace und den besonders unangenehmen Grafdigger's Cage, der auch unseren Pod abstellt; anderen Kombohate wie Pithing Needles auf Pod oder Viscera Seer sowie Torpor Orb, aber auch Karten, die uns racen können, wie Cranial Plating oder Tarmogoyf. 2 Exemplare haben sich etabliert.
Gegen das, was der Decay nicht trifft, beispielsweise Leyline of Sanctity und Manlands, brauchen wir andere Lösungen, beispielsweise...
Qasali Pridemage, welcher neben dem bereits genannten noncreature-Gravehate auch Leyline of Sanctity und Leyline of the Void trifft; gegen Tron oder Affinity Zeit kauft oder gegen Kombo- oder Kontrolldecks ordentlich hauen geht. In den 75 Karten sollte ein Exemplar sein, wobei sich die meisten Spieler für das Sideboard entscheiden.
Reclamation Sage ist als Removal etwas besser als der Pridemage, weil er noch ein Opfer für unseren Birthing Pod hinterlässt; allerdings funktioniert er bei liegendem Torpor Orb nicht und kann (außer mit Chord of Calling) nur mit Sorceryspeed agieren, was gegen Splinter Twin und Inkmoth Nexus fatal sein kann. Im Maindeck hat er nichtsdestotrotz den früher gespielten Qasali Pridemage verdrängt.
Shriekmaw ist ebenfalls in vielen Sideboards zu finden, um die allgegenwärtigen Goyfs und Oozes abzuräumen und noch einen soliden Body mit Evasion zu hinterlassen, falls man genug Mana hat. Seit dem Nacatl-Unban kann man ihn auch gern im Maindeck spielen.
Fulminator Mage wird etwas seltener (und ebenfalls ausschließlich im Sideboard) gespielt und ist offensichtlich gegen Tron, Valakut und Manlands gut.
Orzhov Pontiff ist in der Regel einmal im Maindeck zu finden und wird vor allem für seine -1/-1-Fähigkeit genutzt, um (am besten mehrere) Manatiere, Dark Confidants,
Lingering Souls oder auch das halbe Board des Affinity- oder Soul Sisters-Spielers abzuräumen. Dank Birthing Pod und Viscera Seer können wir auch den Haunt-Trigger recht kontrolliert einsetzen. Wenn der Gegner eine X/1- und eine X/2-Kreatur hat, können wir den Pontiff auch in Reaktion auf seinen Trigger für Viscera Seer opfern und die X/1-Kreatur haunten, damit bei deren Tod auch die X/2-Kreatur stirbt. Falls alle Kreaturen des Gegners 2 oder mehr Widerstandskraft haben, kann man auch einmal allen -1/-1 geben, den Pontiff mit Viscera Seeropfern, eine eigene Kreatur haunten und dann diese mit dem Seer opfern, um nochmals allen Gegnern -1/-1 zu verpassen. Der Pontiff trägt damit viel zum Midrangeplan dieses Decks bei.
Dismember wird häufig 2mal im Sideboard gespielt und handelt Manlands, welche unser Abrupt Decay nicht trifft, ebenso wie Scavenging Ooze und andere Probleme. Allerdings muss ich als nicht-Melira-Spieler mal die Frage in den Raum werfen, warum Path to Exile praktisch nicht gespielt wird? Exilremoval ist mitunter schon sehr vorteilhaft, dazu kommt das Problem gegen Mirran Crusader. Edit: Inzwischen habe ich in einigen erfolgreichen Listen auch Paths gesehen :-)
Scavenging Ooze ist nicht nur gut gegen uns, sondern kann auch im Melira Pod gerne ein- bis zweimal in den 75 Karten stecken. Gerade Birthing Pod dürfte ihn mit reichlich Futter versorgen, wobei man aber darauf achten muss, dass keine wichtigen 1-ofs dem Zugriff unseres Eternal Witness entzogen werden. Neben seiner Funktion als Hatebär ist der Ooze eine unserer wenigen Möglichkeiten, z.B. einem Tarmogoyf eine größere Kreatur entgegenzusetzen.
2.6 Weitere Sideboard-Optionen
Aven Mindcensor findet sich in manchen Sideboards und wird offensichtlich gegen die tutorintensiven Decks Tron, Valakut, Gifts Control, Kikipod und das Mirror geboardet. Allerdings stirbt er an so ziemlich allem, d.h. Pyroclasm im Tron, Orzhov Pontiff im Mirror, Izzet Staticaster gegen Kiki...
Kataki, War's Wage ist natürlich unsere tutorbare Antwort auf Affinity und ebenfalls in manchen Sideboards einmal vertreten. Das Affinity-Matchup ist aber ausgeglichen und da Kataki gegen andere artefaktlastige Decks wie Tron relativ wenig macht, spiele ich ihn eher ungern.
Obstinate Baloth kann in discard- und aggrointensiven Metas recht nützlich sein, wobei der letzte GP (10 BGx Midrangedecks in den Top16), bei dem die Siegerliste keinen Baloth spielte, zeigt, dass es auch ohne ihn geht.
Edit: Ich meine den GP Detroit am 15.9.2013. Ich sollte keine Formulierungen benutzen, die nur vorübergehend wahr sind -.-
Lingering Souls glänzt gegen Liliana of the Veil und Affinity, hilft aber auch gegen andere Decks und gibt uns eine weitere Möglichkeit, Viscera Seer aus dem Pod zu zaubern. Da die Karte ausnahmsweise nicht tutorbar ist, dürfen es hiervon gern mehr sein.
Choke verbessert das Matchup gegen blaulastige Decks drastisch, und da Valakut-Scapeshift, Twin und UWR Control in diese Kategorie fallen und sonst für uns schwer zu besiegen sind, kann auch diese Karte je nach Meta bis zu viermal im SB vertreten sein.
2.7 Alternative Splashes, Kombos und Komboteile
Archangel of Thune ermöglicht uns einen weiteren Kombokill, indem er in Verbindung mit Kitchen Finks und einem sacrifice-Outlet beliebig viel Leben und fliegende Stärke generiert. Er tötet zwar nicht sofort, ignoriert aber dafür Leyline of Sanctity. Als 1-of wurde er bereits erfolgreich pilotiert; für mehr Exemplare dürfte kein Platz im Deck sein.
Auch als Einzelkarte ist der Archangel recht brauchbar, da er in einem Damagerace enorm viel bewirkt.
Spike Feeder ergänzt den Archangel. Zusammen generieren die beiden ebenfalls unbegrenzt Leben und Stärke und ignorieren nicht nur Leyline of Sanctity und Torpor Orb, sondern auch jeglichen Friedhofshate. Im BGx Midrange-verseuchten Meta vor dem Bann von Deathrite Shaman war diese Kombo, die zudem nur 2 Komponenten erfordert, ziemlich brauchbar und hatte sich weitgehend etabliert, aber seit dem Bann wird sie wieder seltener gespielt. Beachtet beim Spielen, dass der Gegner die Kombination beantworten kann, indem er eine der beiden Kreaturen in Reaktion auf die Spike Feeder-Aktivierung tötet; und dass ihr dem entgegenwirken könnt, indem ihr einen weiteren instant-Lifegain wie Scavenging Ooze oder Kitchen Finks+Viscera Seer bereit haltet; mit genug Mana funktioniert auch Gavony Township.
Saffi Eriksdotter bietet unseren Komboteilen nicht nur einen soliden Removalschutz, sondern gibt uns eine weitere Siegbedingung in Verbindung mit Reveillark, Murderous Redcap und einem sacrifice-Outlet: Wir opfern zunächst Saffi mit Ziel Reveillark (funktioniert sogar in Reaktion auf Evoke), opfern ihn (mit dem Pod, falls wir keine andere Möglichkeit haben) und beleben Saffi sowie Viscera Seer oder Cartel Aristocrat wieder; durch die vorherige Saffi-Aktivierung kommt auch Reveillark gleich zurück. Nun beginnt die Schleife: wir aktivieren erneut Saffi mit Ziel Reveillark; opfern diesen mit dem Seer oder dem Aristocrat und beleben Saffi und Murderous Redcap (alternativ Fulminator Mage oder was weiß ich...) wieder, schießen 2 Schaden auf den Gegner und töten das Redcap dann mit dem Seer bzw. Aristocrat (oder zerstören mit Fulminator Mage ein Land). Nun sind wir in derselben Situation wie am Anfang der Schleife, abgesehen davon, dass wir 3 Schaden geschossen oder ein gegnerisches Land zerstört haben, und können dasselbe so oft wie nötig wiederholen. Allerdings habe ich Saffi lange nicht in einem erfolgreichen Deck gesehen, obwohl ich sie mir durchaus im Slot des etablierten Spellskite vorstellen könnte (In Verbindung mit Viscera Seer schützt sie dann auch vor Exilremoval).
Edit: Ich habe nun doch angefangen, Melira zu spielen; Saffi getestet und nicht als gut empfunden. Spellskite kann sie nicht ersetzen, da dieser gegen Infect, GW Hexproof-Auras und Splinter Twin viel mehr macht, und die Synergie mit Reveillark kam praktisch nie zum Tragen.
Wer den Midrangeplan weiter ausbauen möchte, dürfte mit Restoration Angel ganz gut beraten sein, der durch Removalschutz, überraschendes Blocken, das Zurücksetzen von Persist, das erneute Auslösen von etB-Fähigkeiten oder überraschende Angriffe auf Planeswalker oft Kartenvorteil erzeugt.
Auch Wall of Omens ist in grindigen Matchups sehr hilfreich, da sie mit dem Pod oder dem Restoration Angel direkt Kartenvorteil erzeugt und ansonsten zumindest ohne Kartennachteil unsere Lebenspunkte schützt. Ich persönlich sehe Wall of Omens jedenfalls deutlich vor der etablierten Wall of Roots, aber ich bin auch kein Meliraspieler...
In einem Meta mit wenig Aggro bietet sich ein Blausplash (ein einzelnes Breeding Pool wird von allen Fetchländern gefunden) an, um mit Glen Elendra Archmage einen Removalschutz zu erhalten, der bereits als Einzelkarte in der Regal 2:1 tauscht und in Verbindung mit Melira oder Gavony Township noch stärker wird. Ich habe den Archmage noch nie in einem Melira Pod gesehen, aber seine Stärke dürfte aus Kiki-Pod bekannt sein.
Ein Rotsplash kommt theoretisch ebenfalls in Frage, da Greater Gargadon das sacrifice-Outlet mit der ultimativen Removalresistenz ist. Da es aber nicht gut tutorbar ist, dürfte es den Junk-Listen immer unterlegen sein.
Damit wären alle relevanten Karten genannt, die ich jetzt auf dem Schirm habe. Wem mehr einfällt, der soll es mich wissen lassen.
3. Decklisten
alte Decklisten:
Platz 2 auf der Pro Tour BNG am 23.2.2014 in Valencia von Jacob Wilson
Wilson spielt ohne Archangel of Thune und Spike Feeder, die sich nach dem GP Detroit weitgehend etabliert hatten. Ich nehme an, dass diese Kombo nach dem Bann von Deathrite Shaman nicht mehr so wichtig ist, da die Melira-Kombo zumindest preboard weniger stark bekämpft wird und wir außerdem selbst keinen DRS mehr haben, um den Archangel zu triggern. Er spielt auch einen zweiten Scavenging Ooze im Sideboard, um selbst genug Gravehate zu haben, was ich recht sinnvoll finde.
Ich freue mich übrigens über die beiden Path to Exile in seinem SB :-)
- Maindeck (28 Karten)
- 1
- 4
- 1
- 1
- 1
- 2
- 1
- 3
- 1
- 1
- 4
- 2
- Maindeck (Forts.)
- 1
- 2
- 1
- 1
- 1
- Instant (5 Karten)
- 3
- 2
- Artifact (4 Karten)
- 4
- Land (23 Karten)
- 3
- 1
- 4
- 3
- 1
- 4
- 3
- 1
- 1
- 2
- Sideboard (15 Karten)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 2
- 4
- 2
Platz 4 auf dem GP Richmond am 9.3.2014 von Oscar Jones
Die Liste ähnelt sehr den 3 anderen Melira-Pod-Listen, die bei diesem GP in die Top 8 kamen, dahingehend, dass sie alle einen Shriekmaw im Maindeck spielen, was wohl dem Nacatl-Unban geschuldet ist. Erstaunlich finde ich, dass die 4 Decks alle mindestens einen Thrun, the last Troll in den 75 Karten haben und im Sideboard jeweils einen Entomber Exarch UND einen Sin Collector spielen; auch Ethersworn Canonist scheint nun seinen festen Platz im SB zu haben. Scavenging Ooze ist in jedem Maindeck einmal, aber zu meiner Überraschung nur in zwei der 4 Sideboards vorhanden. Die Archangel/Feeder-Kombo findet man nur in einer der 4 Listen.
- Creatures (28 Karten)
- 4
- 1
- 4
- 1
- 1
- 2
- 3
- 1
- 1
- 1
- 1
- Creatures (Forts.)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 3
- 1
- Spells (9 Karten)
- 2
- 3
- 4
- Lands (23 Karten)
- 3
- 3
- 1
- 4
- 2
- 3
- 1
- 1
- 4
- 1
- Sideboard (15 Karten)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 2
- 1
- 4
Platz 4 beim GP Madrid am 16.9.2014 von José Antonio Rodriguez:
Siege Rhino und Thragtusk haben sich inzwischen etabliert. Rodriguez spielt auch 2 Tarmogoyfs, was im Meta voller Burn und Delver plausibel scheint, und bevorzugt die Angel-Feeder-Combo ggü. Melira, was ich aufgrund des Lifegains dieser beiden Komboteile ebenfalls für eine gute Wahl halte. Eine der beiden anderen Top8-Listen bei diesem Grand Prix sieht ähnlich aus und spielt sogar 2 Archangel, während die andere bei der Melira-Kombo bleibt. Ranger of Eos ist in keinem der drei Decks mehr zu finden, wohingegen Sin Collector in jedem Maindeck gespielt wird.
Warum Rodriguez ein Eidolon of Countless Battles spielt, verstehe ich allerdings nicht.
Im Sideboard fallen 3 Choke auf, die derzeit vor allem gegen die vielen Delver-Decks glänzen, aber auch gegen die schlechten Matchups Twin, Storm und Valakut interessant sind.
- Maindeck (61 Karten)
- 1
- 4
- 1
- 1
- 1
- 1
- 2
- 1
- 2
- 2
- 1
- 1
- 1
- Maindeck (Forts.)
- 1
- 1
- 2
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 3
- 2
- 4
- Maindeck (Forts.)
- 2
- 1
- 1
- 4
- 3
- 4
- 2
- 1
- 2
- 1
- 2
- Sideboard (15 Karten)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 2
- 3
- 3
- 3
4. Matchups
Jund:
Aus Sicht des Jundspielers ist das Melira-Matchup typisch: ausgeglichen. Maelstrom Pulse wird im Durchschnitt nur noch einmal gespielt, wodurch ein resolvter Pod durch den Kartenvorteil, den er erzeugen kann, sehr gute Siegchancen bietet. Wir können hier gleichermaßen durch die Kombo oder durch Ausgrinden gewinnen: Jund spielt durchschnittlich etwa 8 Pointremoval, womit die gegnerische Hand relativ schnell leer sein sollte. Problematischer sind die Möglichkeiten des Jundspielers, Kartenvorteil zu erzeugen: Dark Confidant sollte sofort beseitigt werden; Olivia Voldaren, Liliana of the Veil, Ajani Vengeant und jetzt auch Chandra, Pyromaster nehmen ungehandelt schnell unser Board auseinander. Benutzt also euer Removal vorsichtig: Dark Confidant und Olivia Voldaren werden nicht von Shriekmaw getroffen; verbraucht euer Dismember also nicht voreilig für den gegnerischen Tarmogoyf, den ihr auch einfach mit Kitchen Finks + Gavony Township stallen könntet, was bei Olivia oder Thundermaw Hellkite in Ermangelung fliegender Blocker nicht funktioniert.
Linvala, Keeper of Silence ist besonders gut gegen Listen mit Olivia Voldaren, lohnt sich aber auch gegen Deathrite Shaman und Scavenging Ooze und sollte nach Möglichkeit mit Spellskite oder Saffi Eriksdotter beschützt werden. Lingering Souls, Obstinate Baloth, Reveillark und Sigarda, Host of Herons sind ebenfalls sehr stark gegen Jund.
BG(w) Rock: ausgeglichen
Größtenteils gilt für dieses Matchup dasselbe wie für Jund. GB hat keinen Zugriff auf die problematischen Lategamebomben Olivia Voldaren, Chandra, Pyromaster etc, spielt dafür aber mehr Scavenging Oozes, die unsere Kombo erschweren, und Tectonic Edge, weshalb Gavony Township unter Umständen auf der Hand bleiben sollte, bis wir es zumindest einmal aktivieren können.
UWR Control: negativ
Unsere mit Abstand stärkste Karte ist hier Voice of Resurgence, da sie gegen jedes Removal positiv tauscht und, solange sie liegt, sämtliche Spontanzauber (also etwa die Hälfte) des UWR-Decks erheblich abwertet. Da sie aber von Spell Snare und anderen Kontern gehandelt werden kann, dreht sich für uns ein Großteil des Spiels darum, die Voice an diesen Kontern vorbeizuschummeln. On the Play hilft dabei ein Manatier im ersten Zug, denn falls es geboltet wird, hat der Gegner kein Mana für Spell Snare mehr, und falls kein Lightning Bolt kommt, riskiert der UWR-Spieler, dass wir Birthing Pod unkonterbar ins Spiel bringen. On the draw ist die Voice schwieriger zu resolven; hierbei kann ein EoT des Gegners gespieltes Chord of Calling helfen; ansonsten muss man eben versuchen, mit anderen (unwichtigeren) Spells dem Gegner seine Konter herauszuziehen.
Denkt bei Aktivierungen von Birthing Pod oder Fetchländern immer daran, dass der Gegner Shadow of Doubt haben könnte.
Postboard können uns Sin Collector und Thoughtseize helfen, unsere Schlüsselkarten vor Kontern zu schützen; zusätzlich muss aber auch Removal gegen Stony Silence geboardet werden. Komboteile herauszuboraden ist hier am besten, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wir ohnehin keinen Kombokill zustande bringen. Stattdessen sollte man möglichst viele Kreaturen mir irgendeiner Form von Removalresistenz spielen.
Edit: Seit dem Druck von Anger of the Gods ist das Matchup ziemlich schlecht, da selbst die Voice dagegen schlecht tauscht.
Gr Tron:
Dieses Matchup ist praktisch nicht zu gewinnen, solange das Tron-Deck sich nicht selbst besiegt. Solange wir nicht overextenden, können wir Karn Liberated nicht in den Griff bekommen, und wenn wir es doch tun, nehmen uns Pyroclasm, Oblivion Stone und All is Dust auseinander. Wurmcoil Engine ist noch das geringste Übel, da wir durch Viscera Seer den Lifelink verhindern und racen können, wohingegen der beliebter werdende Sundering Titan sehr wehtut. Und als ob das noch nicht genug Probleme wären, unterbinden viele Listen schon preboard unsere vielfältige Interaktion mit dem Friedhof durch Relic of Progenitus.
Wer einen praktikablen Plan hat, mit Melira Pod gegen Tron zu gewinnen, darf ihn gerne posten; ich habe beim Lesen diverser Artikel zu dem Thema keinen gefunden.
Splinter Twin: preboard negativ, postboard mindestens ausgeglichen.
Da wir das deutlich langsamere Kombodeck sind, müssen wir den Twinspieler zunächst an der Nutzung seiner Kombo hindern. Linvala, Keeper of Silence ist hier die beste Wahl, da sie Splinter Twin und Kiki-Jiki, Mirror Breaker gleichermaßen entwertet. Da die meisten Twin-Listen heutzutage Flame Slash spielen, benötigen wir allerdings noch Backup, beispielsweise in Form von Spellskite oder Saffi Eriksdotter. Spellskite kann auch auf sich allein gestellt alle Varianten der Twin-Kombo bis auf Deceiver Exarch+Kiki-Jiki, Mirror Breaker abstellen. Des Weiteren helfen Qasali Pridemage gegen Splinter Twin; Thalia, Guardian of Thraben gegen diverse; mit Chord of Calling aufgeblitzte Shriekmaw oder Orzhov Pontiff gegen alles und natürlich Abrupt Decay/Dismember/Path to Exile, wobei ihr hier auf gegnerische Spellskites achten müsst. Denkt insbesondere bei Chord of Calling auch daran, dass die meisten Twinspieler Dispel dabei haben.
Falls wir es schaffen, genug Hatebären zu legen, (Linvala+Spellskite nebst einem Removal auf der Hand sollten reichen), können wir wahlweise durch Beatdown oder die Kombo gewinnen, wobei die beliebig vielen Lebenspunkte hier natürlich nichts nützen. Kitchen Finks ist demnach auch er erste Kandidat zum Rausboarden.
Affinity: ausgeglichen
Da Affinity um einiges schneller ist als Melira, müssen wir hier die Kontrollrolle einnehmen. Orzhov Pontiff ist offensichtlich unsere stärkste Karte; darüber hinaus halten sich unsere Interaktionsmöglichkeiten leider in Grenzen. 2 Abrupt Decay, ein Qasali Pridemage und 2 Murderous Redcap sind mit hoher Wahrscheinlichkeit zu wenige Antworten auf die Flut an Kreaturen, mit der Affinity uns konfrontiert, zumal wir nur wenige fliegende Blocker haben - überlegt euch also gut, wie ihr das Removal anbringt.
Gewinnen würde ich bevorzugterweise über die Kombo, da Affinity seinerseits nur wenig dagegen tun kann. Das Abgehen mit Kitchen Finks genügt zum Gewinnen, solange Melira, Sylvok Outcast den Gegner am Gewinnen durch Inkmoth Nexus hindert.
Postboard sind Lingering Souls und zusätzliches Removal hilfreich, zudem dient Linvala, Keeper of Silence als fliegender Blocker und Fulminator Mage kann die Manlands handeln; beim Gegner ist mit Torpor Orb, Grafdigger's Cage, Relic of Progenitus und in seltenen Fällen Whipflare zu rechnen. Rausboarden würde ich primär Voice of Resurgence und Spellskite, da zwei Drittel der gegnerischen Kreaturen darüberfliegen.
GW Hatebears: ausgeglichen
Der Kombokill ist gegen multiple Linvala, Keeper of Silence, Path to Exile und den Tutorhate praktisch unmöglich, weshalb man sich hier vollständig auf den Midrangeplan konzentrieren sollte. Mirran Crusader stellt uns vor Probleme, aber die anderen Kreaturen des GW-Spielers sind tendenziell eher schwach, wodurch Murderous Redcap und Orzhov Pontiff zu unseren wertvollsten Karten gehören. Wenn man es sich vom Mana her leisten kann, sollte man Gavony Township so lange auf der Hand halten, bis man es sofort aktivieren kann oder der GW-Spieler seine Landzerstörung anderweitig verbraucht hat; Eternal Witness sollte, wenn möglich, die Township zurückholen, die in in diesem Aufeinandertreffen vieler schwacher Kreaturen wirklich glänzt.
Nach dem Boarden sollten Qasali Pridemage und Harmonic Sliver im Deck sein, da mit Schwertern und Stony Silence zu rechnen ist. Chord of Calling sollte rausgeboardet werden, während Viscera Seer wichtig sein kann, um den Lifelink von Batterskull oder Baneslayer Angel zu Foggen. Hatebears ist auch eins der wenigen Matchups, in denen es sinnvoll sein kann, Birthing Pod ins SB zu verbannen.
Lifegain/ Soul Sisters: positiv
Während Soul Sisters gegen uns das Aggrodeck ist, müssen wir in der Regel über die Kombo gewinnen, da dicke Ajani's Pridemages und Serra Ascendant sowie Spielsteinhorden mit Honor of the Pure uns meistens an Stärke überlegen sind. Theoretisch können wir alle Threats des Lifegainspielers beantworten: große Kreaturen mit Shriekmaw, Abrupt Decay und Dismember; Honor of the Pure mit Qasali Pridemage und die kleinen Viecher mit Orzhov Pontiff, aber in der Praxis dürfte es schwerfallen, alle erforderlichen Antworten schnell und oft genug zu haben. Dafür ist Path to Exile die einzige Interaktion des Gegners mit unserem Kombokill, gegen den ihm auch sein Leben nichts nützt. Harmonic Sliver sollte geboardet werden, da er neben Honor of the Pure und gelegentlichen Path of Bravery auch Stony Silence trifft.
Pod (Mirror und Kiki): ausgeglichen
Dieses MU wird in der Regel durch die Kombo gewonnen, da beide Decks eher wenig mit der Kombo des Gegners interagieren können. Kikipod braucht nur 2 Komboteile, weshalb man hier sehr vorsichtig spielen muss und ich immer versuchen würde, zuerst Hatebären zu legen. Aven Mindcensor und Linvala, Keeper of Silence sind offensichtlich die beste Wahl in beiden MUs, wobei wir mit Shriekmaw die gegnerischen Hatekreaturen tutorbar töten können, während Kikipod Fiend Hunter ins Rennen wirft. Orzhov Pontiff kann gerne mal mehrere Kreaturen abräumen, weshalb man im Melira-Mirror aufpassen muss, dass man nicht overextendet. Qasali Pridemage lohnt sich allemal, um den gegnerischen Pod zu zerstören, wohingegen Harmonic Sliver im Pod-Mirror etwas zweischneidig ist, da der Gegner mitunter kein Ziel für ihn hat und wir ihn deshalb nicht ausspielen können, ohne unseren eigenen Pod zu zerstören. In Anbetracht der Wichtigkeit des gegnerischen Pods kann es aber trotzdem richtig sein, ihn zu boarden. Fulminator Mage ist nützlich gegen Gavony Township oder um die Kombo des Gegners zu verlangsamen.
Falls sich das Spiel in die Länge zieht, d.h. kein Kombokill zu erwarten ist, dann kann sich das Klonen des Pods mit Phyrexian Metamorph lohnen, um gegnerischem Artefaktremoval vorzubeugen.
Rausboarden würde ich in erster Linie Kitchen Finks, da mit Scavenging Ooze zu rechnen ist und unendlich viel Leben uns nichts nützt. Auch Voice of Resurgence fliegt meistens raus, da Pod-Mirrors fast immer durch die Kombo gewonnen werden und nicht durch Ausgrinden.
Valakut-Scapeshift: preboard negativ, postboard ausgeglichen
Dieses Kombodeck ist etwa so langsam wie wir, aber da sie uns erheblich disrupten können und wir sie preboard nicht, sieht es zunächst schlecht aus. Für Melira spricht lediglich, dass unendlich Leben in diesem MU in aller Regel den Sieg bedeutet. Murderous Redcap ist daher neben Orzhov Pontiff die erste Wahl beim Rausboarden. Postboard verschieben rekursive Fulminator Mages das Gleichgewicht zu unseren Gunsten und auch Aven Mindcensor ist äußerst unangenehm für den Valakutspieler. Thoughtseize, Sin Collector und andere Discardsprüche helfen uns ebenfalls.
Gegen Anger of the Gods, der in manchen aktuellen Listen Pyroclasm ersetzt, sieht es allerdings düster aus, da er neben Persist auch die Voice abstellt.
Living End: positiv
Mit Viscera Seer haben wir bereits preboard die Möglichkeit, in Reaktion auf die gegnerische Kernkarte Living End unser gesamtes Board zu opfern und vom Gegner wiederbeleben zu lassen. Da wir außerdem mit Deathrite Shaman und ggf. Scavenging Ooze die gegnerische post-Living End-Präsenz erheblich einschränken können, wird der Gegner mit einiger Wahrscheinlichkeit seine Kreaturen hardcasten. Damit ist er langsam, aber doch recht stark im Vergleich zu unseren Kreaturen, weshalb wir hier nach Aktivierung der Disruption zügig den Kombokill assemblen sollten. Denkt außerdem daran, dass der Living End-Spieler bis zu 10 Landzerstörungen spielt, bevor ihr Manatiere wegpoddet oder Eternal Witness für ein Nichtland verbraucht.
Einen vernünftigen Boardingplan kann ich euch für dieses Matchup nicht sagen; wenn einer gepostet wird, editiere ich ihn hier hin.
Feen: positiv
Durch Voice of Resurgence und Birthing Pod haben wir ziemlich gute Möglichkeiten, die Konter des Gegners zu entwerten. Darüber hinaus profitieren unsere Persist-Kreaturen vom fehlenden Exilremoval der Feendecks und Orzhov Pontiff freut sich, dass fast alle Feen eine 1 hinten haben. Dass wir schon preboard Bitterblossom zerstören können, ist dabei fast nicht relevant, da die Karte uns nicht allzu sehr stört.
UW Tron: negativ
Remand, Path to Exile und co kaufen dem Tronspieler in der Regel genug Zeit, um einen Wrath zu spielen und zu gewinnen. Per Kombo können wir unter diesen Umständen nicht gewinnen. Deathrite Shaman ist wichtig, um Gifts Ungiven auf Unburial Rites und Elesh Norn, Grand Cenobite zu beantworten - beachtet, dass Gifts auch in eurem EoT gespielt werden kann. Außerdem dürfen wir nicht overextenden. Massenremovalresistente Kreaturen sind demnach das beste, was wir spielen können; Voice of Resurgence behindert zudem die gegnerischen Spontanzauber und Reveillark ist sehr hilfreich gegen Massenremoval. Dennoch wird es schwierig zu gewinnen, bevor der Tronspieler große Treter wie Elesh Norn hardcasten kann.
Postboard helfen uns Fulminator Mage und Aven Mindcensor sehr, allerdings muss auch mit Torpor Orb, Gravehate, Podremoval und manchmal sogar Grafdigger's Cage gerechnet werden. Die Komboteile werden in der Regel rausgeboardet.
U Tron: ?
Gifts Control: ?
Hier seid ihr gefragt!
Rx Aggro (Gruul, Zoo, RDW, Burn...): ausgeglichen
Da unsere Kombo zu langsam für diese Matchups ist, müssen wir in der Regel durch Ausgrinden gewinnen. Zögert also nicht mit Melira, Sylvok Outcast einen Goblin Guide totzublocken, wenn es Lebenspunkte bringt. Gegen Listen mit vielen Burnspells ist eine überlegen Boardposition natürlich nicht genug und wir müssen Kitchen Finks, Thragtusk, Spike Weaver und Archangel of Thune benutzen, um immer ein ausreichendes Lebenspolster entsprechend der Anzahl gegnerischer Handkarten zu haben, bevor wir die Offensive ergreifen. Bedenkt dabei auch, dass der Gegner mit Skullcrack dazwischenfunken kann.
GW Hexproof-Auras: ausgeglichen
Dieses schnelle Deck ist ein schwieriges Matchup, da wir kaum mit ihm interagieren können. Ein rechtzeitig liegender Spellskite ist natürlich stark, aber Orzhov Pontiff dürfte in aller Regel erst kommen, wenn die gegnerischen Hexproof-Kreaturen zu stark für ihn sind; und Murderous Redcap trifft den Kor Spiritdancer nur mit Glück. Qasali Pridemage und Reclamation Sage leisten in den meisten Fällen auch nur hinhaltenden Widerstand, da sie zwar durch die Zerstörung von Ethereal Armor & co etwas Druck herausnehmen, aber die verzauberte Kreatur nur selten so weit schwächen, dass wir sie totblocken können (auch wegen viel Erstschlag und Totem Armor beim Gegner). Uns bleibt also nicht viel mehr übrig, als zu chumpblocken, solange es geht, und schnellstmöglich den Kombokill zusammenzusuchen. Wer mit viel Hexproof rechnet, kann einen Fleshbag Marauder im Sideboard spielen, der tatsächlich gut funktioniert (achtet aber auf gegnerische Fetchlands, die in Reaktion Dryad Arbor suchen können!); allerdings ist Fleshbag Marauder auch in fast keinem anderen Matchup brauchbar.
Infect: positiv
Da wir mit Melira, Sylvok Outcast und Spellskite schon preboard zwei der stärksten Antworten auf Infect.dec spielen, gehört dieses Matchup zu unseren besten. Da wir die meisten gegnerischen Kreaturen zudem mit Orzhov Pontiff, Murderous Redcap und Shriekmaw handeln können, ist Inkmoth Nexus noch die größte Gefahr, der mit möglichst vielen Fliegern sowie postboard Fulminator Mage begegnet werden sollte.
Da man Melira und Murderous Redcap ohnehin haben möchte, sollte der Kombokill fast von selbst gelingen.
Meervolk: ausgeglichen
Hier ist der Midrangeplan praktisch chancenlos, da die gegnerischen Kreaturen sehr schnell sehr groß werden. Wir müssen also alle Anstrengungen darauf konzentrieren, schnellstmöglich die Kombo zusammenzusuchen, mit der Meervolk dann in der Regel nur wenig interagieren kann. Kitchen Finks genügt zunächst als Komboteil.
Nischendecks wie Ad Nauseam, Storm, Griselbrand-Reanimator, Delver-Tempo, Dredgevine, Mill, Aggroelfen, Komboelfen, BW Token, Blue Moon u.v.m. lasse ich jetzt weg; falls jemand eine Matchupanalyse dazu schreibt, nehme ich sie gern auf. U Tron und Gifts Control sind auf jeden Fall wünschenswert. Gegen Zoo, was ich in Zukunft wohl von Rx Aggro trennen sollte, fehlt mir noch die Erfahrung, Hilfe ist willkommen!
Bearbeitet von Matzestinkt, 18. Dezember 2014 - 15:47.