Haben uns mal Fargo staffel 1 und 2 angeschaut. Staffel 1 bekommt definitiv eine Empfehlung bei der zweiten bin ich irgendwie nicht so ganz sicher. In jedem Fall wird man gut unterhalten. Wer die Coen Brüder(Big Lebowski, True Grit, No Country for old Man) mag, wird Staffel 1 definitiv auch mögen. Bei der zweiten ist es schwieriger.
Die zweite schreckt ein paar Zuschauer wegen des Western-/Mafiasettings etwas ab. Aber ab der dritten oder vierten Folge, wenn die Geschichte mit Ed und Peggy losgeht, steht die zweite Staffel der ersten in nichts nach und wird mit jeder Folge nur besser. Weiterschauen lohnt sich.
Mal etwas aktuelle Serien:
Preacher ist derzeit einer meiner Favoriten. Nicht die tiefgründigste Serie, dafür so herrlich makaber und eigenständig skurril, dass es ein Fest ist. Alles sehr schön in Szene gesetzt. Muss man mal reingesehen haben.
Vice Principals gibts bisher erst zwei Folgen von, aber die haben es in sich. Hoffentlich geht es weiter so. Bitterböser Klamauk um die Nachfolge für den Posten des Schulleiters mit richtig hinterfotzigen Charakteren und einigem Fremdschämpotential.
Ash vs. Evil Dead beginnt obwohl als Sequel zum dritten Film gemeint eigentümlicherweise in der Gegenwart, stellt sich jedoch als gelungene Portierung in die televisionäre Moderne heraus. Die Serie ist praktisch eine One-Man-Show um den deutlich gealterten aber umso cooleren Ash und seine pausenlos herausgehauenen zitierenswürdigen Oneliner. Trashig mit hohem Gore-Anteil, würde anders auch kaum funktionieren.
Und noch Feedback zu etwas zurückliegenden Serien/Staffeln:
Daredevil Season 2 ist weiter auf hohem Niveau, lässt aber den charismatischen Widersacher der ersten Staffel vermissen und driftet etwas in Absurditäten ab, die sich belanglos anfühlen.
Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D. habe ich endlich mal angeschaut. Stets seicht aber gut unterhaltsame Agentenserie im Marvel-Universum mit allerlei Tech-Gimmicks, die einen Platz irgendwo zwischen Alias und Stargate einnimmt. Größter Minuspunkt ist aber das Nichtauftauchen der Avengers, dafür gibts einige Nebenrollen zu sehen.
Downton Abbey wurde mit einem wahren Feelgood-Finale beendet, gefühlt etwas gehuscht, aber durchaus stimmig und würdig. Durch und durch sehenswerte Serie, die vor allem von ihren Charakteren getragen wird.
American Horror Story's fünfte Staffel war trotz dass die Serie zu meinen Alltime Faves gehört eher ein Griff ins Klo. Das Setting und die Charaktere wussten diesmal nicht zu fesseln, das muss in Staffel 6 anders laufen. Vielleicht fehlt einfach nur die absolut herausragende Jessica Lange, aber sie hat nun vier Staffeln lang doch recht ähnliche Charaktere gespielt, da ist ein Ausstieg verständlich.
Bates Motel ist sicher nicht jedermanns Sache, aber ich habe für die ungeheure Dynamik zwischen Norman und Norma viel übrig. Zum Ende der dritten Staffel hin wird nun der Sack vollends zugemacht, da kann es in der vierten nur noch endgültig eskalieren.
Hannibal verlor sich im Laufe der dritten Staffel aufgrund seiner Midseason-Änderungen leider den Drive und wurde dann auch abgesetzt. Die mögliche Fortsetzung steht offen, aber nicht wirklich weit oben auf meiner Prioritätenliste.
Mr. Robot wird von vielen als Geheimtipp gehandelt, ist allerdings nur Durchschnitt. Dass hier scheinbar erstmals Hackerangriffe nicht in fantasievoll animierten Bildschirminhalten dargestellt werden, zu denen die Hacker stakkatoartig auf die Tastatur einhämmern, macht die Serie noch nicht automatisch sehenswert. Die für das erste Staffelfinale benötigte Drogenabhängigkeit, Sozialinkompoetenz und die Komplexe des Protagonisten machen es mir unmöglich, mich mit diesem zu identifizieren. Dazu kann ich seine ständige Depri-Fresse einfach nicht ab, die aktuelle zweite Staffel wird daher maximal angespielt.
Heroes Reborn entpuppte sich als mittelschwere Katastrophe, deren einzige Pluspunkte die ausgelösten "Nostalgie"gefühle sind. Man hätte Gelegenheit gehabt, den Schaden der vierten Staffel zu reparieren, zog es aber stattdessen vor, einen noch größeren Schaden anzurichten. Nachdem bereits 24: Live Another Day eine mindestens ebensolche (obendrein völlig unnötige) Bruchlandung hingelegt hat, schaue ich dem kommenden Prison Break-Sequel absolut skeptisch entgegen. Alles wird bis zum Äußersten ausgequetscht, wie oft sollen die Protagonisten noch reanimiert werden? Einzig Homeland wird mit seinem Staffel 6-Sequel vor nachhaltigem Schaden gefeit sein, denn die Serie war schon von Beginn an der letzte Dreck, sodass die Fallhöhe nicht existent ist.
Bearbeitet von Lee, 29. Juli 2016 - 23:16.