So, bin ich dann doch noch einmal dazu gekommen, die Bewertung euer Beiträge zu verfassen. Ich hoffe, ich habe euch nicht zu lange warten lassen. Ganz zu Anfang möchte ich noch einmal betonen, dass die folgenden Einschätzungen, Beurteilungen und Bewertungen sehr, sehr subjektiv sind. Bei Kriterien, die der Objektivität zugänglich sind, wie z.B. das korrekte Wording, bemühe ich mich natürlich, das möglichst richtig zu machen, aber ich bin in der Kartenerstellungs-Materie noch nicht sehr bewandert, dementsprechend können mir da Fehler passieren. Aus diesem Grund freue ich mich sehr über Kommentare, die mich auf eventuell falsch Gemachtes hinweisen. Allerdings werde ich auf diese Punkte auch nicht besonders viele Punkte verwenden, sodass dort durch meine Fehler keine schwerwiegenden Ungleichgewichte entstehen können. Die Bewertungen, die ihr dann gleich lesen werdet, sind so aber in Stein gemeißelt. Ähnlich wie beim Fussball zählt hier die Tatsachenentscheidung und nicht die später angesehene Zeitlupe.
Dieser Wettbewerb war ein "Build by the Name"-Wettbewerb. Das Wichtigste hier also war die gelungene Umsetzung des Namens, den ich euch gegeben habe. Welcher war das noch gleich? Achja, richtig, "Stoische Ruhe". Zunächst einmal möchte ich euch zeigen, was für Aspekte, die ihr umzusetzen hattet, dieser Begriff beinhaltet.
Was "Ruhe" ist, das sollte, denke ich, jedem klar sein. Ausschlaggebend war das Prädikat "stoisch". Die "Stoische Ruhe" kommt aus dem alten Griechenland, geprägt von einer der vier großen Schulen der Philosophie - den "Stoikern". Deren zentrales Bestreben war es, einen Zustand der Unerschütterlichkeit, Selbstgenügsamkeit und Freiheit von Leidenschaften zu erreichen. Dieser Zustand, der durch die Benutzung des Denkvermögens und Verstandes erreicht werden sollte, sollte es einem ermöglichen die absolute Weisheit und damit letztendlich den Zustand des des glücklichen Daseins zu erreichen. Das, was die stoische Ruhe also ausmacht, ist die Erreichung des Glücks durch eine unerschütterliche Kontrolle über das emotionale Selbst. Und dies solltet ihr in eine Magic-Karte formen.
Mal gucken, was dabei so herausgekommen ist.
Die Punkte habe ich folgendermaßen verteilt:
Umsetzung des Names (die Bewertung der gesamten Karte in Hinsicht auf ihren Namen) - maximal 7 Punkte
Stimmigkeit der Karte (passen Farbe, Bild, Flavour etc zusammen?) - maximal 3 Punkte
Abzüge (für Wordingfehler, Unbalance etc) - hoffentlich niemals viele :>
Dann, endlich, zu den Bewertungen.
Lucan mit "The stoic Dormant"
Umsetzung: "The stoic Dormant" heißt deine Karte, du hast also Gebrauch gemacht von der Option, den Namen so zu ändern, dass er z.B. eben auf Kreaturen passt. Deine Karte ist eine Kreatur, soll also jemanden zeigen, der die stoische Ruhe ausübt. "Shroud" passt als erste Fähigkeit schonmal recht gut, finde ich. Die stoische Ruhe soll einen ja gewissermaßen vor den Einflüssen der Umwelt schützen. Dies soll man durch die Benutzung seines Verstandes erreichen. Dieser Aspekt fehlt dort. Aber gut, er stellt halt jemanden dar, der dieses Status schon erreicht hat. Die zweite Fähigkeit gibt dann dem Spieler, bzw dem ihn kontrollierenden Planeswalker (was der Spier ja ist) ebenfalls Shroud, wenn er nicht getappt ist. Wenn er getappt ist, dann ist seine Konzentration gestört, das leuchtet noch ein. Nicht so wirklich verstehe ich, warum der Schutz, den er durch die Beherrschung seiner Emotionen erlangt, auf den Spieler übergreift. Diese stoische Ruhe findet ja nur in seinem Kopf statt und hilft ihm, sich zu schützen. Man könnte überlegen, dass er gewissermaßen ein Lehrmeister ist, der dies dem Spieler beibringt. Wenn der Spieler es aber gelernt hat, warum ist er dann abhängig von der Konzentration des Lehrmeisters? Dann müsste der Spieler diesen Status ja eigentlich auch irgendwann ohne die ständige Aufsicht des Lehrers erlangen, oder nicht? Ich denke schon. Der dritte Aspekt der Karte stellt dar, dass der Spieler, wenn er aktiv wird, also Spells castet, seinen Schutz verliert (den er aber nur hat, wenn sich der Lehrmeister noch konzentriert). Warum, frage ich mich da? Die stoische Ruhe, die der Spieler ja erlangen soll, steht ja gerade dafür, dass er seinen Status unabhängig von "äußeren Einflüssen" aufrecht erhalten kann. Vor allem, wenn er den Schutz ja nur hat, wenn der Lehrmeister da ist, um auf ihn aufzupassen. Würde dieser ihm nicht helfen, die Ruhe aufrecht zu erhalten? Aber ich sehe auch ein bisschen ein, dass "Spells casten" durchaus die Konzentration stören kann. Es passt aber wieder ganz gut, dass der stoisch Ruhende aufgrund seiner Kampfwerte eigentlich auch nichts anderes machen kann, außer zu ruhen.
Alles in allem erkenne ich hier schon die richtigen Ansätze, wirklich durchdacht scheint es mir aber nicht. Deshalb gebe ich hierfür 3 von 7 möglichen Punkten.
Stimmigkeit: Hier bewerte ich jetzt nicht mehr, inwieweit die Karte zu der Bedeutung des Namen passt, sondern lediglich ihre Stimmigkeit in sich. Das erste was mir direkt ins Auge sticht ist die Farbe. Schwarz. Warum schwarz? Zumal deine Kreatur ja auch noch ein Mönch ist. Klar, grundsätzlich kann man Mönche auch irgendwie in schwarz verwursten - aber mit deinem Flavour der Karte? Die Karte soll ja Überlegenheit durch Ruhe und Besonnenheit ausdrücken. Passt das zu schwarz? Nicht wirklich. Das Bild wirkt zwar recht düster und der Mönch selber guckt vielleicht auch etwas grimmig drein, das passt dann schon irgendwie zu der Farbe. Aber irgendwie erwarte ich dann mehr eine Fähigkeit, die zu schwarzen Mönchen passt. Auch die Tatsache, dass der Mönch den Spieler ja irgendwie schützen soll, passt nicht so wirklich. Normalerweise nehmen die schwarzen Kreaturen ja eher vom Spieler, um sich stärker zu machen. Shroud passt auch einfach nicht zu schwarz. Der Flavortext beißt sich wieder mit der Farbe, aber immerhin passt er ein bisschen zu den Fähigkeiten. Obwohl in den Fähigkeiten ja gerade davon die Rede ist, dass diese Stille eben doch nicht für die Ewigkeit ist.
Hier wird durch die falsche Farbe viel kaputt gemacht. Ein bisschen passt es dann aber doch zusammen, also gebe ich wohlwollend 1 von 3 möglichen Punkten.
Abzüge: Das Colorwheel wurde oben angesprochen, sorgt also hier nicht für Abzüge. Wording und Powerlevel (vgl. True Believer) passen auch. Sonstige Umstimmigkeiten, die nicht schon Erwähnung gefunden haben, sehe ich auch nicht. Also keine Minuspunkte.
Das macht insgesamt 4 von 10 Punkten.
Dust Finnan mit "Stoic Calm"
Umsetzung: Ich fange mal mit dem zweiten Teil an. Es geht, wie der Name der Counters nahelegt, um eine Meditation. Am Ende der erfolgreichen Meditation steht dann der Erfolg, der Gewinn des Spiels. Das macht schon Sinn. Die stoische Ruhe sollte ja letztendlich zu dem Zustand des Glücks führen - und was könnte glücklicher machen, als eine Runde Magic zu gewinnen? Was hier nicht ganz so gut passt ist das die Tatsache, dass dieser Zustand des Glücks durch eine zeitlich begrenzte Meditation erreicht wird. Das legt irgendwie den Gedanken nahe, dass die stoische Ruhe einfach nur ein Zustand der Konzentration ist, den man nach einer Weile der ruhigen Meditation erreichen konnte. Das war aber natürlich mehr, letztendlich ein Lebensstil, eine Art ein ganzes Leben zu leben. Und irgendwann gen Ende des Lebens sollte man dann die absolute Weisheit und damit das Glück erreichen können. Deine Karte wird dem dahingehend nicht so ganz gerecht. Dann der erste Part. Wenn man als Spieler also etwas tut, sich kurz aus der Konzentration entfernt, dann muss man die Karte opfern, kann den Zustand des Glücks also nie erreichen. Das passt leider auch nicht so wirklich. Zum einen sollte der Zustand der stoischen Ruhe ja schulen, unabhängig von äußeren Einflüssen, seine Ruhe zu bewahren. Das wird auf deiner Karte nicht deutlich, eher das Gegenteil. Des Weiteren bedeutet auf deiner Karte eine einmalige Lücke in der Konzentration eine Unwiederbringbarkeit der stoischen Ruhe. Warum? Etwas, das man erst durch ein ganzes Leben erreichen kann, musste doch auch ab und zu Fehler abkönnen, findest du nicht?
Auch hier ist der Ansatz gelungen. Doch je eingehender, ich mir das ansehe, desto mehr habe ich das Gefühl, dass das Thema richtig nicht verstanden, oder zumindest nicht umgesetzt, wurde. Ich gebe hierfür 3 von 7 Punkten.
Stimmigkeit: Hier gibt es nicht viel sagen, das passt alles zusammen. Farbe, Bild und Fähigkeit funktionieren so auf einer Karte, finde ich. Schade ist, dass es keinen Flavortext gibt. Der gibt einer Karte irgendwie den letzten Schliff. "Mythic" stört mich auch etwas. Solche Karten sollten irgendwie eindrucksvoller sein. Andererseits muss eindrucksvoll ja nicht immer pompös sein, also von mir aus kann man das hier auch machen.
Deshalb gebe ich hier 2,5 von 3 Punkten.
Abzüge: Eine Karte, die das Spiel "einfach so" gewinnt muss natürlich immer aufpassen, nicht zu stark zu sein. Ist diese aber nicht. Vielleicht eher zu schwach, aber im Casual passt das schon. Im Text fehlt hinter "Then" ein Komma, glaube ich. Aber einmal ist keinmal.
Keine Minuspunkte hier.
Das macht insgesamt 5,5 von 10 Punkten.
KuBiRahMa mit "Stoic Silence"
Umsetzung: Deine Karte sucht sich einen Spieler aus und sorgt dafür, dass dieser in stoische Ruhe gerät. Soll sie zumindest, mal gucken, wie dir das gelungen ist. Eigentlich ist der Effekt deiner Karte ganz simpel. Der ausgewählte Spieler verfällt in stoische Ruhe. Wenn er etwas tut, was dieser Ruhe schaden könnte - namentlich einen Spell casten - dann leiden seine Kreaturen darunter, was bedeutet, dass sie eine Runde lang in Stasis verfallen und nichts mehr tun können. Also gut, ich verstehe, dass es irgendetwas negatives zur Folge haben kann, wenn man es nicht mehr schafft, seine stoische Ruhe aufrecht zu erhalten. Aber müsste es nicht auch etwas postives haben, wenn man es schafft? Du stellt die stoische Ruhe hier als eine Einschränkung dar, aber eigentlich soll sie die wahre Freiheit erst ermöglichen. Das trifft deine Karte leider gar nicht. Aber wie gesagt, im Prinzip macht deine Karte schon Sinn. Nur stellt sich mir die Frage - warum trifft es (nur) die Kreaturen, wenn der Beherrscher es nicht mehr schafft, sich zu konzentrieren. Warum trifft das nicht seine Verzauberungen oder Länder? Die kontrolliert er ja auch. Auch mit zwei zugedrückten Augen passt diese Karte nicht so wirklich zu dem Namen. Der Flavor-Text allerdings schon, der gibt den Gedanken der hinter der stoischen Ruhe liegt, bzw. einen Grundgedanken dieser Philosophie ganz gut wieder.
Ja, naja, wie gesagt, im Prinzip passt die Funktionsweise schon irgendwie zu der Karte. Aber irgendwie dann doch wieder gar nicht (stoische Ruhe ist etwas gutes und keine Bestrafung). Der Flavor-Text rettet es ein bisschen. Ich vergebe dafür 3 Punkte.
Stimmigkeit: Das Bild... Okay, es sieht nach Ruhe aus, das schon. Aber warum hast du diesen engen Ausschnitt gewählt? Das sieht irgendwie komisch aus. So richtig zu einer Magickarte passt das auch nicht. Aber naja, das ist vielleicht noch Geschmackssache. Weiß passt zu dem Effekt schon, erinnert irgendwie an Pazifismus, finde ich. Der Flavor-Text hat dir zwar oben Punkte gebracht, hier allerdings nicht mehr so richtig. Ich sehe nicht so richtig, wie der zu dem Effekt der Karte passt. Aber na gut, nicht jeder Flavor-Text hat immer unmittelbar was mit dem Effekt zu tun.
Alles in allem ganz ok. 2 Punkte.
Abzüge: Dass "succesfully" gehört da nicht hin, zumindest gibts das sonst nirgendwo. Mal abgesehen davon solltest du dir vielleicht noch einmal ansehen, was genau es bedeutet einen Spell im Sinne von Magic zu "casten". Ich bin mir nämlich nicht so sicher, ob deine Formulierung das trifft, was du gemeint haben könntest. Was den Artist betrifft, naja, ich glaube zwar nicht, dass das von ihm ist, aber ich mag mich täuschen. ^^
Fast verschmerzbar. 0,5 Minuspunkte
Macht insgesamt 4,5 Punkte.
Sparkley mit "Stoic Denial":
Umsetzung: Ich verstehe deine Karte nicht so richtig, um ehrlich zu sein. D.h. ich verstehe natürlich schon, wie sie funktioniert und so, aber nicht, was sie bei diesem Wettbewerb zu suchen hat. Schon alleine der Name "Stoic Denial" hat mit der Aufgabenstellung nicht so viel zu tun. Naja, man könnte das "Denial" als Ablehnung der Emotionen etc verstehen, aber dieser Begriff war ja eigentlich nicht Teil der Aufgabenstellung. Aber na gut, versuche ich das erstmal so zu verstehe. Die Karte sorgt dafür, dass du davon profitierst und Gegner Schaden nehmen, wenn ein Spieler, egal welcher, während des Kampfes Spells castet. Was hat das mit deinem Zustand der Ruhe zu tun? Mir fehlt hier irgendwie der Bezugspunkt zu dem Thema. Die stoische Ruhe soll dir irgendwann in Form des Glücks einen Vorteil verschaffen, das kann man in Magic eventuell in den Gewinn von Lebenspunkten verpacken - aber warum bekommen die Gegner Schaden dadurch? Und warum ist das abhängig von gecasteten Spells während es Kampfes? Es tut mir Leid, wenn ich deine Karte einfach nicht verstehe (du kannst es mir ja evtl später erklären, wenn du magst), aber ich kann nur das bewerten, was ich verstehe.
Aus diesem Grund, weil es völlig an der Aufgabe vorbei designt scheint, kann ich hierfür keine Punkte geben.
Stimmigkeit: Die Funktion der Karte passt zu schwarz und weiß, zumindest das Verlieren und Gewinnen der Lebenspunkte. Das Bild ebenso, wobei ich allerdings die Fähigkeit der Karte darin nicht wiedererkennen kann. Ein Flavortext fehlt leider auch, obwohl der noch gut dahingepasst hätte.
Das macht insgesamt 1 Punkt hierfür.
Abzüge: Powerlevel ist in Ordnung. Wording sollte auch stimmen. Etwas (aber nicht viel) muss abziehen muss ich aber, weil der Artist nicht angeben wurde.
Also 0,5 Minuspunkte.
Das macht insgesamt 0,5 Punkte für diese Karte. (Nimm das bitte nicht persönlich, aber ich verstehe deine Karte einfach nicht. Ist nicht böse gemeint. Über eine Erklärung würde ich mich sehr freuen. )
Gauchor mit "Stoic Imperturbability":
Umsetzung: Das zweite Wort musste ich erstmal googlen. Gibt es aber und hat wohl die gewünschte Bedeutung, also fang ich mal an, zu bewerten. Die Karte räumt einmal komplett das Feld auf. Erst beim Gegner, dann bei sich selbst. Dass Länder ausgenommen werden ist bei Magic ja irgendwie immer so. Wie lässt sich das mit den Gedanken der stoischen Ruhe verbinden, bzw. was hat das damit zu tun? Dem Flavortext ist zu entnehmen, dass diese Karte gewissermaßen der Beweis dafür sein soll, dass man sich nicht ablenken lassen braucht, weil ohnehin alles egal ist. Das gibt sozusagen den Anstoß für diejenigen, die den Zustand der stoischen Ruhe erreichen, sich von allem weltlichen nicht beeinflussen zu lassen. So zumindest verstehe ich die Karte. Vielleicht kann man es auch als den Zustand an sich betrachten, in dem plötzlich nichts mehr eine Rolle spielt. Im Prinzip gefällt mir das ganz gut. Ich frage mich allerdings, warum die Stoische Ruhe, die die Karte ja sein soll, auch jedes Mal mit den anderen Dingen verschwindet, wenn man ihren Zustand erreicht hat. Man verliert die Ruhe fast in dem selben Moment, in dem man sie gewonnen hat. Das passt wieder nicht so gut. Auch sehe ich nicht so richtig den Vorteil in dieser Karte. Durch die stoische Ruhe soll man ja letztendlich das Glück erfahren - wie verkörpert das diese Karte? Gar nicht so richtig. Sie stellt vor allem das Verschwinden der weltlichen Dinge dar, aber leider ohne wirklichen Bezug zu dem, was noch wichtig ist. Des Weiteren wirkt das Ganze wie so ein Kreislauf, denn letztendlich kannst du die Karte ja immer wieder spielen und so in diesen Kreislauf geraten. Einen Kreislauf soll die stoische Ruhe aber eben nicht darstellen, sondern vielmehr den Höhepunkt eines langen Prozesses. Das wird bei deiner Karte nicht so deutlich.
Ähnlich wie oben gefällt mir der Grundgedanke der Karte ganz gut. Leider wurde sie aber auch nicht vollkommen durchdacht. Vor allem stören tut mich das sofortige Verlieren der Karte, bzw der Ruhe, und dieses Kreislaufartige. Der Grundgedanke hat hier aber etwas mehr Bedeutung, also gebe ich 3,5 Punkte in dieser Kategorie.
Stimmigkeit: Wie oben schon angedeutet passt der Flavortext ganz gut zu dem Effekt der Karte. Das Bild ist auf jeden Fall ein weißes, der Engel unterstreicht das. So richtig zum Thema passen tut es aber nicht. Durch die Wirbel im Hintergrund wirkt es irgendwie nicht wirklich ruhig. Der Engel als Verkörperung der Ruhe? Naja, kann man so sehen, ist noch in Ordnung. Allerdings passt diese Form des "Massremovals" eher zu blau als zu weiß. Weiß zerstört oder exiled Kreaturen und so; bei "zurück auf die Hand geben" muss ich eher an Blau denken. Rare passt zu der Karte.
Insgesamt so lala. Vom Gefühl her aber leicht positiv. Deshalb gebe ich 2 Punkte.
Abzüge: Ich sehe hier keine "Verstöße" sonstiger Art, also auch keine Minuspunkte.
Das macht insgesamt 5,5 Punkte.
Bravo mit "Stoische Ruhe":
Umsetzung: Deine Karte bezieht diese Ruhe offensichtlich als Ganzes auf das gesamte Schlachtfeld. Aus dem ersten Effekt geht hervor, dass beide Spieler anscheinend mit dieser stoischen Ruhe belegt wurden und deshalb keine Kreaturen mehr beschwören können. Also sieht deine Karte Kreaturen als Störung der Ruhe an und möchte verhindern, dass diese Ruhe gestört werden kann, indem sie deren Erscheinen verhindert. Hier kann man ganz gut die Parallele zu den Emotionen etc. sehen, die die "Gegner" der stoischen Ruhe sind. Man möchte verhindern, dass sie einen belästigen. Aber warum nur Kreaturen? Warum zählen andere Zauber nicht auch als "Belästigung"? Dann zeigt die zweite Fähigkeit, dass die Ruhe unterbrochen, bzw für immer aufgelöst wird, wenn man es nicht schafft, die Emotionen aka Kreaturen von sich, bzw hier der Gesamtheit, fernzuhalten. Macht Sinn. Fraglich finde ich aber auch hier, warum das einmalige Unterbrechen eine unumkehrbare Vernichtung der Ruhe nach sich zieht (die Karte kommt ja auf den Friedhof, der ja theoretisch das Ende der Karte ist). Kann man nicht irgendwann wieder von vorne anfangen? Des Weiteren fehlt hier leider der Aspekt des Glücks, zu dem die Ruhe führen soll. Bzw einfach einen Vorteil im Spiel, den man bekommt. Klar, man kann sein Deck natürlich auf die Karte ausrichten, aber aus der Karte selber erwächst einem ja erst einmal kein Vorteil gegenüber dem Gegner.
Das, was die Karte macht passt zu dem Namen der Karte. Leider bildet sie nur einen Aspekt der Bedeutung ab und wird dem Namen nicht ganz gerecht. Aus diesem Grund gebe ich 5 Punkte.
Stimmigkeit: Hier gibt es nicht so viel zu sagen. Das passt alles zusammen, besonders das Bild gefällt mir als Abbildung einer allumfassenden Ruhe sehr gut. Negativ fällt hier nur auf, dass der Flavortext fehlt. Wie schon gesagt stellt der den letzten Schliff der Karte dar.
Volle Punktzahl kann ich hier aufgrund des fehlenden Flavortextes (der auch noch gut hingepasst hätte) nicht geben, aber fast - das macht 2,5 Punkte hier.
Abzüge: Hier fällt nichts auf, was es rechtfertigen Würde, Punkte abzuziehen. Dementsprechend gebe ich auch keine Minuspunkte.
So komme ich hier auf insgesamt 7,5 Punkte.
Tobi-Wan-Kenobi mit "Stoic Calmness":
Umsetzung: Eine Kreaturen verzaubernde Aura ist deine Karte. Sie soll also einer Kreatur auf dem Schlachtfeld die stoische Ruhe einflößen. Gucken wir mal, ob sie es auch tut. Zunächst kann die Kreatur nicht angreifen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Kreatur sei einfach nur nicht mehr in der Lage anzugreifen, was vom Prinzip her ja eigentlich nicht Inhalt der stoischen Ruhe ist. Wenn man sich dann aber mal den Flavor-Text der Karte ansieht, dann erkannt man, dass der Grund für die Reglosigkeit der Karte ein anderer ist. Sie ist über das weltliche Kämpfen dank der ihr zugeführten stoischen Ruhe schlicht erhaben. Und das passt meiner Meinung nach ganz gut zu dem Prinzip der stoischen Ruhe. Gewöhnliche Emotionen wie Zorn oder etwas vergleichbares finden keinen Weg mehr zu der Kreatur, können sie also auch nicht mehr "motivieren" an den Kämpfen teilzunehmen. Der zweite Effekt untermal das Ganze dann nochmal. Schaden, die Verkörperung der schlechten Einflüsse gewissermaßen, prallen an der neu gewonnen Unerschütterlichkeit der Kreatur einfach ab. Bis hierhin gefällt mir das ganz gut eigentlich. Doch leider tun sich dann ein paar Fragen auf. Warum trifft nur Kampfschaden die Kreatur nicht mehr? Was unterscheidet diesen in Hinblick auf die stoische Ruhe von anderem Schaden? Eigentlich ja nichts. Dadurch, dass du den der Kreatur zugefügten Kamfschaden verhinderst lädst du ja ein, die Kreatur als ewigen, unsterblichen Blocker zu gebrauchen. Auf diese Weise nimmt sie dann aber ja doch an den Kämpfen teil, von denen der erste Effekt sie ja eigentlich fernhalten soll. Zumindest passt dann der Bezug zu der Gelassenheit, die sich mit so weltlichen Dingen, wie Kämpfen, nicht mehr befasst nicht mehr. Und das macht den Sinn dann ja irgendwie zunichte. Des Weiteren fehlt auch hier irgendwie die Verkörperung des Ziels der stoischen Ruhe, als dem, was es der Kreatur bringt nun stoisch gelassen zu sein. Nun gut, das kann man vllt in der "Unverwundbarkeit" in Kämpfen sehen, aber das passt dann als Ganzes nicht mehr wirklich zu dem Begriff.
Erst hat mir die Karte wirklich gut gefallen, aber irgendwie wirkt sie dann doch nicht wirklich richtig durchdacht; zumindest nicht im Hinblick auf den Namen. 3,5 Punkte gebe ich hier.
Stimmigkeit: Auch wenn sich die Fähigkeiten mit der Logik des Namens beißen, so sind sie doch stimmig. Und der Bezug zum Inhalt des Namens soll in dieser Kategorie ja keine Rolle mehr spielen. Das Bild gefällt mir sehr gut, es spiegelt die Karte als Ganzes sehr schön wieder. Der Flavor-Text scheint ja ein Zitat vom guten alten Zenon (gutes Anagramm btw^^) zu sein. Gefunden habe ich es so nicht, vllt hast du es dir auch ausgedacht. Jedenfalls passt es gut zur Karte. Und Weiß ist hier natürlich die richtige Farbe.
Hier stimmt alles, also volle 3 Punkte.
Abzüge: Das kann ich glücklicherweise auch kurz halten, hier gibt es nichts zu beanstanden. Das Powerlevel kann ich nicht so richtig gut einschätzen. Es kostet nur ein Mana, so richtig viel bringen tut es aber auch nicht, halt nur in der Defensive. Dadurch, dass es sich um eine Aura handelt, kann das auch zu unerfreulichen 1-zu-2-Tauschen führen, die Kreatur ist ja nur vor Combat-Damage geschützt. Passt, denke ich.
Keine Minuspunkte.
Am Schluss macht das also zusammen 6,5 Punkte.
"Stoic Tranquility" von Silver Seraph:
Umsetzung: Interessante Karte, das ist mir beim Ansehen als erstes aufgefallen. Mal gucken, ob sie auch interessant im Sinne der Aufgabenstellung ist. Die Karte ist eine Verzauberung und der Regeltext zeigt, dass sie sich nur auf den Spieler, der sie ausspielt, bezieht. D.h. die stoische Ruhe soll nur für die eine Seite des Schlachtfeldes gelten. Genauer gesagt gilt sie gar nicht so richtig für das Schlachtfeld, sondern vielmehr wirklich für den Spieler, bzw. Planeswalker, der sie kontrolliert. Sie soll also dir direkt die stoische Ruhe verschaffen. Die stoische Ruhe, eine Ruhe, die nichts aus dem Gleichgewicht bringt, noch nicht einmal das Angesicht des Todes - diesen Eindruck vermittelt die Karte mit der ersten Fähigkeit. Der Tod stellvertretend für alle "negativen" Einflüsse, vor denen sich der die Weisheit Suchende in seiner Unbeirrbarkeit durch seinen Verstand abschirmt. Gefällt mir ganz gut. Dann gibt es aber noch den zweiten Teil der Karte, der sich wiederum mit dem Verschwinden dieses Zustandes beschäftigt. Und das kann er auf zwei Weisen. Zum einen soll die stoische Ruhe bröckeln und schließlich zusammenbrechen, wen genügend dieser Einflüsse auf den Ruhenden eingeprasselt sind. Warum bricht sie dann zusammen? Die stoische Ruhe zeichnet doch gerade aus, dass sie - komme, was da wolle - standhält und so schließlich zum Glück führt. Ich sehe, dass es im Sinne der Funktionweise der Karte ist, dass die Wirkung irgendwann aufhören muss, aber passt das dann noch wirklich zum Namen? Irgendwie nicht so 100%ig. Dann die zweite Möglichkeit, wie die stoische Ruhe aus der Fassung gebracht werden kann - wenn eine Karte in deinen Friedhof gelegt wird. Also wenn irgendeine "Ressource" des Anwenders verbraucht wurde oder eben einfach etwas zerstört wird. Auf der einen Seite macht es schon Sinn, wenn man sich nämlich den Aspekt des Verbrauchens ansieht. Der stoisch Ruhende muss sich auf seine Ruhe konzentrieren - wenn er plötzlich Spells castet oder mit seinen Kreaturen spielt, dann kann seine Konzentration ins Wanken kommen, das verstehe ich. Wirklich schön finde ich es zwar nicht, weil die stoische Ruhe eben auszeichnet, dass sie trotz der Ablenkungen besteht, aber damit kann ich leben. Was ich aber wirklich nicht schön finde ist, dass die Ruhe anscheinend auch dann aufhören soll, wenn der Gegner etwas macht, dass etwas von dir in den Friedhof befördert. Sicher, du wirst davon irgendwie mitgenommen, aber aktiv machst du ja nichts - ist das also wirklich ein Grund, seine Konzentration schleifen zu lassen? Eher nicht, finde ich.
Der erste Teil gefällt mir wirklich gut. Das was danach kommt nicht mehr so wirklich. Allerdings ist es teilweise noch vertretbar. Deshalb gebe ich hier 4,5 Punkte.
Stimmigkeit: Irgendwie gruselig die Karte. Künstlich in die Länge gezogenes Leben und so. Das bildlich darzustellen ist gar nicht so einfach. Das Bild der Karte sieht zwar nicht wirklich nach dem Effekt der Karte aus (also wenn ich das irgendwo gesehen hätte und mich jemand gefragt hätte, auf was für einer Karte das wohl drauf wäre, ich glaube, dann hätte ich auf irgendeine seltsame Kreatur getippt), aber das heißt nicht, dass es nicht zu der Karte passen kann. Unstimmig wirkt es jedenfalls nicht, es unterstreicht ganz gut die Atmosphäre der Karte. Unschön ist sonst nur das neue Design, aber dafür kannst du ja nichts.
Also nette 3 Punkte hierfür.
Abzüge: Hier sehe ich nichts, wofür ich Punkte abziehen könnte. Vom Balancing her passt es, man vergleiche mit Phyrexian Unlife. Der Flavor-Text fehlt zwar auch, aber auf dieser Karte hätte er wohl keinen Platz mehr gefunden, ohne das es doof ausgesehen hätte. Also vertretbar.
Keine Minuspunkte
Macht summa summarum 7,5 Punkte.
Stoic Calm von Mahagon:
Umsetzung: Du hast dich für eine Sorcery entschieden. Also gewissermaßen eine Prise Ruhe für eine Runde, so in etwa zumindest. Na dann, mal gucken, wie das funktioniert. Der erste Effekt sorgt für eine Runde lang Ruhe. Zumindest ein bisschen. Zauber können ja immer noch gespielt werden, weil die Manafähigkeiten noch funktionieren. Deine Karte soll das Schlachtfeld ja für ca eine Runde in stoische Ruhe hüllen. Also eine Ruhe, die sich von nichts beirren lässt und keinerlei Einfluss von draußen zulässt. Fähigkeiten, die irgendetwas machen kann man als diese Einflüsse betrachten. Und die kommen durch den Schleier der Ruhe nicht hindurch. Also eigentlich lässt du sie ja gar nicht erst zu, was irgendwie ein bisschen was anderes ist, als sie nicht durchzulassen. Im Spiel sorgt es aber für das selbe und ich weiß auch nicht, wie man das hätte in dieser Weise besser gestalten sollen - geschenkt. Passt also. Was ich mich frage - warum lässt es aber Sachen durch, die von der Hand gespielt werden? Warum lässt es zu, dass Zauber gespielt werden, die ja genau das Gleiche wie die Fähigkeiten machen können? Wo ist der Unterschied? Eigentlich gibt es da keinen, deine Karte sollte also auch keinen machen, finde ich. Dann zum zweiten Teil der Karte. Wenn man mehr weißes Mana benutzt, dann hindert die Ruhe auch die schon existierenden Kreaturen daran, Unruhe zu verbreiten - sprich anzugreifen. Zunächst einmal: Warum macht die Karte hier wieder einen Unterschied, diesmal zwischen den Fähigkeiten der Kreaturen und den Angriffen der Kreaturen selbst? Naja, ein bisschen kann ich das verstehen. Kreaturen davon abzuhalten, sich zu bekämpfen ist halt noch eine andere Sache. Also braucht man mehr Willensstärke, mehr Konzentration dazu, um das zu erreichen. Das stellt die Bedinung der zweiten Fähigkeit dar. Das wiederum finde ich sehr gelungen. Der Flavor-Text erklärt auch noch, warum die Karte machen kann, was sie macht. Sie sorgt dafür, dass alles und jeder in der Schönheit versunken ruht. Das ist etwas, das zu dem Titel der Karte nicht passt. Die stoische Ruhe zeichnet eine gewisse Leidenschaftslosigkeit aus, die eigentlich unempfindlich gegenüber weltlichen Dingen wie Schönheit macht.
Die Karte hat gute Aspekte, aber auch nicht so gute. Etwas mehr als nur bloße Grundzüge hat sie schon getroffen, dann zieht der Flavortext sie aber auch ein bisschen runter. Letztendlich komme ich auf 3,5 Punkte.
Stimmigkeit: Eigentlich ganz schön die Karte, so insgesamt. Stören tut mich hier nur, dass der Flavortext davon spricht, dass alles ruhig ist, dann aber in der Karte zwischen einzelnen Aspekten unterschieden wird. Das macht es bei näherer Betrachtung etwas unstimmig. Warum das eine Rare sein muss, leuchtet mir nicht so sehr ein, ist aber irgendwie auch nicht so wichtig, finde ich. Aber sonst kann ich nicht meckern. Schönes Bild, finde ich.
Das sind 2 Punkte.
Abzüge: Es muss heißen "activated abilities can't be activated", zumindest steht das so auf allen Karten, die ich mir dazu gerade angesehen habe. Ist aber nur ein kleiner Schnitzer, also nur 0,5 Minuspunkte.
Insgesamt also 5 Punkte.
So, das war die letzte Karte. Hätte nicht gedacht, dass das so lange dauert.
Gucken wir uns mal das Ranking an:
1) Bravo & Silver Seraph haben 7,5 Punkte erreicht.
2) Tobi-Wan-Kenobi hat 6,5 Punkte erreicht.
3) Dust Finan & Gauchor haben 5,5 Punkte erreicht.
4) Mahagon hat 5 Punkte erreicht.
5) KuBiRahMa hat 4,5 Punkte erreicht
6) Lucan hat 4 Punkte erreicht
7) Sparkely hat 0,5 Punkte erreicht.
Herzlichen Glückwunsch an Bravo & Silver Seraph an den Sieg dieser Runde. Zumindest herrscht nach der regulären Spielzeit Gleichstand zwischen ihnen. Allerdings braucht dieser Wettbewerb ja einen Gewinner, damit dieser dann den nächsten ausrichten kann. Deshalb werde ich mir ihre Karten kurz noch einmal ansehen und dann, vielleicht mit einer kleine Begründung, denjenigen zum endgültigen Sieger krönen, dessen Karte mir dann doch ein ganz bisschen mehr gefällt.
Okay, ich habe mich entschieden. Ich halte das jetzt wirklich knapp, weil mir langsam meine Finger wehtun und ich heute gerne noch fertig werden würde. Beide Karten gefallen mir, beide Karten haben den Namen recht gut umgesetzt. Allerdings haben auch beide Karten ihre Defizite. Bravos Karte macht alles, was sie macht, gut und im Sinne des Namens. Allerdings macht sie nicht alles, was der Name hergibt, bzw. was eigentlich alles Inhalt der Bedeutung des Namens ist. Silver Seraphs Karte wird auf ihre Weise dem Namen auch gerecht. Auch sie schöpft ihn aber nicht ganz aus. Zusätzlich macht sie aber noch ein, zwei Dinge bzgl. das Namens falsch und nicht einfach nur nicht. Hinzu kommt, dass ich Bravo Punkte dafür abgezogen habe, keinen Flavor-Text zu haben. Dem Seraphen habe ich dafür nichts abgezogen. Das lag daran, dass auf seiner Karte kein Platz mehr war, ich weiß, aber in dieser engen Entscheidung muss ich das dann doch noch mit berücksichtigen.
Aus diesem Grund gewinnt Bravo diese Runde des "Build by the Name"-Wettbewerbes.
Herzlichen Glückwunsch; Die Reporter warten draußen schon.
Vielen Dank für eure Teilnahme. Ich hoffe ihr hattet Spaß und könnt mit der Bewertung leben. Für Fragen und Kritik stehe ich natürlich bereit.
Bis zum nächsten Mal,
Thoradin