29 Antworten in diesem Thema

[Aluin]

Guten Tag zusammen!

 

Ich habe Anfang des Jahres bekommen, meine Sammlung zumindest halbwegs Vontage-tauglich zu machen und habe dabei unter anderem auch vor zwei Monaten auf MKM 2 Mishra's Workshop von einem privaten schweizer Verkäufer zu je 350€ gekauft.

 

Das Päckchen ist auch nach einem Weilchen angekommen, allerdings haben sich darin keine Karten befunden sondern ein Dokument vom Schweizer Zoll, dass die Karten aus der Sendung entfernt wurden, weil der Verkäufer keinen Wert angegeben hat (der hat das Päckchen sogar als "zollfrei" deklariert) und somit die Einfuhrumsatzsteuer nicht ermittelt werden kann. Soweit zwar unerfreulich aber auch kein Weltuntergang. Ich habe dann also Kontakt mit dem Schweizer Zoll aufgenommen und die wollten erstmal die Verzollungsnummer wissen. Das Problem daran? Auf dem Dokument ist weit und breit keine Verzollungsnummer zu finden (der Bereich dafür ist leer, so wie auch der Bereich, wo der Verkäufer stehen sollte), und so konnten sie meine Anfrage nicht bearbeiten obwohl ich ihnen sogar einen Scan des Dokuments geschickt habe.

 

Irgendwann habe ich auf meine Nachfragen keine Antwort mehr vom Zoll bekommen (die letzte Antwort war, dass die Bearbeitungsnummer darauf schließen lässt, dass das Dokument gar nicht von ihnen ist) und inzwischen hat MKM (die ich natürlich über alles informiert habe und denen ich auch einen Scan des Dokuments zugesendet habe) den Verkäufer aufgefordert, einen Nachforschungsauftrag zu starten. Laut dem Zolldokument hätte die Ware nach zwei Wochen wieder zum Absender zurückgeschickt werden müssen wenn ich mich nicht melde, der Verkäufer bestreitet aber, dass er sie erhalten hat.

 

Zwei Monate später bekomme ich plötzlich eine Info von MKM, dass ihnen nun Dokumente vorliegen, die die Ankunft bestätigen und für sie somit der Fall erledigt ist. Dass diese Dokumente nur die Ankunft des Päckchens, nicht aber der Karten bestätigen bzw. die ganze Problematik mit dem Zoll ist scheinbar plötzlich völlig irrelevant, der Verkäufer bekommt das Geld und ich stehe mit leeren Händen da.

 

Was würdet ihr in meiner Situation machen? Welche Möglichkeiten habe ich überhaupt?

 

Danke im Voraus für eure Rückmeldungen,

Clemens

[Aluin]

Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was der Zoll darf und was nicht. Mir ist es auch ein bisschen komisch vorgekommen, aber wie kommt das Dokument sonst in das Päckchen? Mit unserem Zoll habe ich keinen Kontakt aufgenommen, weil der scheinbar gar nicht involviert war. Ich werde das aber gleich mal nachholen.

[Gerrod]

Klingt für mich eher so, als wenn ein gewisser Schweizer dir ein leeres Päckchen mit nem falschen Zollschein(deshalb auch ohne Nummer) gesendet hat. Wird bei ebay zb häufig gemacht um dem Käuferschutz von Paypal zu umgehen. Der Zoll schickt endweder das ganze Paket oder gar nichts. Außerdem hättest du Post vom deutschen Zoll bekommen müssen und nicht vom Schweizer. Ich denke mal außer ner Anzeige wegen Betrugs (bzw 2 wenn der Zollschein unecht ist) bleibt dir da wohl nicht über.

[Assimett]

Seit wann darf der Zoll Pakete öffnen? 

Schon immer. http://www.zoll.de/D....html?nn=115522

[Pharao]

Meine Erfahrungen mit dem Zoll sind hier bereits gut beschrieben worden.

 

Ich bekam vom hiesigen Zollamt Bescheid über eine Sendung, für dessen Wert ich bitte eine Rechnung mitbringen sollte. Der Inhalt des Briefs wurde dann durch mich im Beisein eines Beamten im Zollamt geöffnet. Hatte bisher nicht die Erfahrung gemacht, dass das Zollamt eigenmächtig öffnet.

Soweit meine persönlichen Erfahrungen.

 

Auch wenn ich bisher nur von Einfuhrumsatzsteuer im jeweiligen Land gehört habe, ist die Schweiz doch manchmal gerne anders. Ich würd es einfach mal googlen, ergibt sicher einige Treffer.

 

 

Beste Grüße

[Ilahja]

Ich hab auch schonmal einen Brief beim Zoll abgeholt, der geöffnet war. Sie konnten dann aber wohl mit dem Inhalt (Karten halt) nichts anfangen und haben mich zur Klärung hinbeordert.

Trotzdem riecht das ganz stark nach Betrug, weil der Zoll sich nur um Importe kümmert, in diesem Fall also nur der deutsche Zoll kontrolliert. Außerdem ist die Schweiz jetzt nicht unbedingt als chaotisches Land bekannt, so dass ich ganz stark davon ausgehe, dass der Zoll da weiß, was er tut und seine eigenen Dokumente auch kennt.

Für mich siehts einfach danach aus, als hätte der Verkäufer den Wisch da einfach reingelegt, warum auch immer...

Sowas ist schon eine ziemlich dummdreiste Masche und da es in deinem Fall tatsächlich um einen relevanten Wert geht, würd ich mir in dem Fall wirklich eine Anzeige überlegen und einen Anwalt kontaktieren.

Bearbeitet von Ilahja, 28. November 2014 - 13:13.

[mek4z]

Ich musste auch schon mehrfach zum Zoll, wo ich dann selbst die Sendung öffnen sollte, da die Beamten es laut eigener Aussage nicht dürfen.

[Sir Nico]

Also ich habe 2 Jahre in der Schweiz gearbeitet
Und als ich mit meiner Freundin ein Paket nach Deutschland
Geschickt hatte würde das auch geöffnet 50 Euro und ein Schweizer Taschen Messer wurden entnommen
Zollklebeband rum geklebt und so wurde das geliefert aber ohne irgendeine Nachricht bzw. Dokument vom zoll
Nachforschungen verliefen mehr als schlecht bis heute

[Rotband]

Mir ging es darum, das der Zoll die Pakete nicht selbst öffnen darf, sondern nur der Empfänger oder Versender, je nach dem, wer es verzollt. 

Wenn man auf die Formulierung achtet, sieht man auch, das es der Zoll nur öffnen lassen darf, aber eben nicht selbst öffnen.

 

Wobei du bedenken musst, dass das Versandunternehmen als Empfänger gilt. Zollsendungen dürfen und werden durchaus geöffnet und das keineswegs vorsichtig. Ich hatte mehrfach Videospiele aus den USA bestellt, die beim Öffnen während der Zustellung mit dem Cuttermesser beschädigt worden sind. Einmal haben die Vollpfosten (sorry, aber anders kann ichs nicht mehr nennen) sogar ein VERSCHWEISSTES Spiel mit dem Cuttermesser aufgeschlitzt und zwar NICHT während des Öffnens des Kartons, sondern danach um eben da auch rein zu gucken.

 

Problem: Wenn du so einen Fall hast behauptet der Zoll er habe das Paket nicht geöffnet und meint das Versandunternehmen war es und das Versandunternehmen behauptet der Zoll war es. Habe diesen Mist schon durch und am Ende war kein Schuldiger zu ermitteln, was ein ziemlicher Witz ist.

 

Wirklich erschreckend in dem Fall finde ich aber das Verhalten von MKM, haben die auch die Scans der "Dokumente" bekommen?

[Rotband]

Selbst wenn nicht: Wenn da drauf steht die Karten wurden entnommen, ist doch auch für Laien recht offensichtlich, dass die Karten eben nicht angekommen sind, oder? Zudem hat es MKM durchaus zu interessieren in meinen Augen, denn der Treuhandservice ist nicht kostenlos und dementsprechend erwarte ich da professionelles und kompetentes Verhalten. Hier ist ja schon zuallererst zu klären wieso der Schweizer Zoll das Paket bitte geöffnet haben sollte.

[Lee]

Soweit ich weiß, darf der Zoll die Sendungen öffnen. Die gehen dann auch nicht besonders zimperlich vor, sondern ritzen das Paket ringsum mit dem Teppichmesser auf. Deswegen ist es immer besser, wenn man selbst anwesend ist und das Päckchen öffnet.

 

Wie viele Verkäufe hat der Händler? Ist er weiterhin auf MKM aktiv? Wie sind seine Bewertungen? Wie war seine Reaktion/Stimmung?

 

Veröffentliche mal den Scan, dann kann u.U. jemand sagen, ob das Dokument zumindest authentisch aussieht.

 

Den deutschen Zoll solltest du fragen, wie glaubwürdig die Geschichte @ Schweizer Zoll überhaupt ist. Denn offenbar ja nicht sehr.

 

Und wende dich auch ruhig noch mal an MKM und schildere den Fall wie er jetzt ist. Vielleicht kann man den Händler zumindest schon mal befristet sperren bis Weiteres bekannt ist. Träfe ihn als privaten Händler jetzt auch nicht unbedingt so hart.

[Tawwa]

Was sagt MKM dazu?

Finde das ziemlich dreist, dass Sie das Geld ausbezahlen, wenn Du nicht die Ankunft der Karten bestätigst. Das Hintergräbt doch das gesamte Treuhandsystem?

Kann ja jeder machen, leeres Paket schicken mit nem selbstgeschriebenen Zollschein drin und schon zahlt MKM das Geld aus oder wie?
Das ganze schockiert mich, da ich auch des öfteren bei MkM kaufe.

 

Würde sofort MkM kontaktieren und notfalls hier mit Anwalt drohen, dass dein Geld ausgezahlt wurde, obwohl keine Ankunft der Karten von Dir bestätigt wurde.

 

Gruß

Tawwa

[dommi]

Ohne hier jetzt irgendjemanden in Schutz nehmen zu wollen oder jemanden zu beschuldigen, aber das ganze kann ja auch von anderen Seite aus gestartet werden. Wer sagt denn, dass der Empfänger nicht so ein Schreiben aufsetzt und es MKM unter die Nase hält. Wie gesagt, das soll keine Unterstellung sein. Nur ich finde es zu leicht den Schwarzen Peter an MKM weiterzureichen, ich könnte mit den Infos nicht entscheiden wer nun der Betrüger ist und wer das Opfer. Das einzige was meiner Meinung nach neben dem Betrug an sich verkehrt gelaufen sein könnte, ist die Zeit die in die Nachforschungen gesteckt wurde. Aber für immer einbehalten kann MKM das Geld ja auch nicht.

[Accendor]

Aber für immer einbehalten kann MKM das Geld ja auch nicht.

 

Aber zumindest solange, bis ein gerichtliches Verfahreren den Sachverhalt geklärt hat. Wenn der Händler schuldig ist geht es hier um internationalen Betrug in gewerblichen Ausmaß, wenn der Käufer schuldig ist, ist es immer noch Betrug. Und zwar nicht irgendeine 20-30 Euro Karte. Wenn keiner von beiden schuldig ist, muss es disziplinarische Maßnahmen und Untersuchungen beim Zoll geben. Natürlich wird das nie passieren, wenn niemand Anzeige erstattet, aber genau das ist das vorgehen, das ich mir hier beim Treuhandservice erwarte. Klar ist dieser Fall extrem und der Aufwand sehr groß, aber genau deswegen zahlt man die Gebühr ja auf jede Gammelbestellung.

Und ja, das würde ich von MKM hier auch erwarten. Streng genommen sollten sie evtl. sogar diejenigen seien, welche Ermittlungen einleiten.

Bearbeitet von Accendor, 29. November 2014 - 21:08.

[dommi]

Aber zumindest solange, bis ein gerichtliches Verfahreren den Sachverhalt geklärt hat. Wenn der Händler schuldig ist geht es hier um internationalen Betrug in gewerblichen Ausmaß, wenn der Käufer schuldig ist, ist es immer noch Betrug. Und zwar nicht irgendeine 20-30 Euro Karte.
Und ja, das würde ich von MKM hier auch erwarten. Streng genommen sollten sie evtl. sogar diejenigen seien, welche Ermittlungen einleiten.

Hast du ja auch recht, will dem gar nicht widersprechen! Nur ohne den Ursprung des Dokument zu kennen bzw ihn ermitteln zu können, wird Aussage gegen Aussage stehen bleiben. Ergo heißt es im Zweifel für den Angeklagten und dann hat MKM das Geld doch an den richtigen überwiesen auch wenns ärgerlich ist. Um das beurteilen zu können müssten wir aber wissen wie weitreichend die Nachforschungen waren. Nunja insgesamt ein echt schwieriger Fall!

Bearbeitet von dommi87, 29. November 2014 - 21:12.