Aufgrund der netten und hilfreichen Beiträge möchte ich hier Feedback vom PPTQ Groningen da lassen, der mit 22 Leuten ein eher kleinerer ist. Ich hab mich also von meinem Kumpel doch noch etwas bequatschen lassen und als er sich dann bereit erklärte mir sein Playset CoCos zu leihen, hatte mich der Ehrgeiz doch gepackt. Ich hatte die Woche über mit ihm drei Listen getestet, mit und ohne CoCo, mit mehr High Drops und mal mit weniger. Gelandet bin ich dann bei folgender Liste, die für mich persönlich recht solide aussah (hier ist dann auch ganz gut die Kritik eingeflossen und ich habe mich auch sehr stark an einer Liste aus einem RPTQ orientiert):
Als wir dort ankamen, war die Atmosphäre sehr entspannt und es gab zu recht günstigen Preisen Kaffee und auch etwas zu essen. Also erstmal zu der Zeit mit ein bisschen Kaffee versorgt und dann ging die erste Runde auch schon los:
Match 1: Mardu Green (gegen meinen Kumpel -.-)
Hier greift wieder die goldene Regel: Leute, die in einem Auto sitzen, werden im Laufe des Turniers immer gegeneinander gepairt. Das erste Game verläuft recht einfach. Er hat viel Removal, trifft seine Kurve sehr gut und hat das Spiel recht schnell gut unter Kontrolle, während ich nicht viel ziehe. Ging ziemlich locker an ihn, ohne nennenswerten Lifeloss seinerseits.
Das zweite Game war quasi genau das Gegenteil. Er ist screwed und ich treffe meine Kurve perfekt und kann ihn sehr stark runter bringen. Vor allem die
Shaman of the Pack waren hier echt gut, aber wenn einer screwed ist, ist das auch kein besonderes spannendes Spiel. Im finalen Game fehlt ihm quasi das ganze Spiel das grüne Mana, um meine Elfen mit multiplen
Sylvan Advocate zu stoppen, was ich durch ein
Transgress the Mind aus dem Sideboard zu sehen bekomme. Schade, dass es keine "richtigen" Spiele geworden sind, aber dadurch ist der Stand 1:0.
Match 2: Atarka Red
Da das Elfen-Deck natürlich sehr stark den Rogue-Status hat, kennt er die Liste und Karten wie
Foul-Tongue Shriek nicht. Dennoch ein extrem knappes erstes Game. Wir greifen uns beide erstmal an und tappen uns dafür aus. Vor allem der
Monastery Swiftspear gepumpt mit
Titan's Strength leistet gegen mich ganze Arbeit. Das
Foul-Tongue Shriek bringt mich wieder etwas in die Spur. In der nächsten Turn kann ich ein
Dwynen, Gilt-Leaf Daen aufs Board bringen, der spielentscheidend sein sollte, denn er übersieht bei seinen Berechnungen, den +1/+1 Pump der Dwynen, sodass ihm ein Schaden fehlt, um das Spiel für sich zu entscheiden. So ist er ausgetappt und er concedet, da er nur noch auf 2 ist und ich ihn nächste Runde mit einem
Shaman of the Pack runterschlagen könnte.
Game 2 lief ähnlich, viele Attacks und im Endeffekt gewinnt
Foul-Tongue Shriek zusammen mit einem
Shaman of the Pack, sodass er von 10 auf null geht.
Stand 2:0
Match 3: 4c Rally
Was soll man dazu sagen außer, dass es die Definition eines ungewinnbaren Matchups ist. Ich hab ihn im ersten Spiel auf 6 Leben und dann kommt Cutthroat-Rally-Action. Dasselbe im zweiten Spiel. Selbst
Tainted Remedy bringt nicht viel, das noch aus Verzweiflung geboardet wurde. Der Bounce behindert ebenso sehr stark und verlangsamt einen ziemlich heftig.
Stand 2:1
Match 4: Hardened Scales
Hier zeigt das Deck mal ordentlich, was es kann. Das Board wird schnell ausgebaut, der Hardened Scales Spieler hat zu wenig Threats bzw. kann uns meist nicht ganz so schnell runterhauen wie wir ihn. Hier zeigt sich auch die Stärke der CoCo und des Shaman, sodass man in diesem Match eine Kombination aus schnellem Aggro und "Combo" legen kann, wobei ich sagen musste, dass ich sehr gute Hände hatte. In Spiel 2 beispielsweise 3 Shaman und 2 Company in einem Spiel. Im ersten gab es den Blowout durch
Foul-Tongue Shriek. Generell ist dieses Matchup nicht ganz so interessant, weil man nicht so wirklich miteinander interagiert. Beide versuchen zu racen und der schnellere gewinnt. Durch mein fast schon unverschämtes Glück, fahre ich beide Spiele nach Hause.
Stand 3:1
Match 5: ID, da es für die Top 8 reicht.
3:1:1
Erstes Top 8 Spiel gegen Jeskai Black:
Generell vom Gefühl her ein sehr gutes Matchup, gerade Spiel 1. Er spielt Mainboard scheinbar kein Massremoval, wir bauen unser Board auf und Drana haut ihn zusammen mit vielen Elfen runter. Er versucht sich mit einem
Soulfire Grand Master über Wasser zu halten, was aber gegen Drana und eine wachsende Armee nicht genug ist. Scheinbar hat er auch kein großartiges Board, ich meine er boarded ein paar
Fiery Impulse rein, aber vielleicht bekam ich den Hate auch nicht zu sehen. Hier gewinnt Company das Spiel, die mir eine Drana liefert und das ganze in etwas langsamer wiederholt, da er mehr Removal parat hat, aber Drana wird zu schnell zu groß und er hat scheinbar nicht sonderlich viel Hardremoval. Es gesellt sich noch ein Shaman dazu, der den Sack zu machen kann.
Zweites Top 8 Spiel gegen Rally: ... und raus.
Alles in allem hat mir das Deck sehr viel Spaß bereitet und bin im Nachhinein froh "überredet" worden zu sein. Ich stelle den sehr knappen Bericht mal hier rein, da man ihn als wirklichen Turnierbericht nicht identifizieren kann. Ich wollte nur mal ein Stand da lassen, wie das Deck so aussieht und wie es sich so spielt. Durch den Rogue Faktor und das Pairing gegen ganz gute Matchups im Großen und Ganzen hat das Deck gut performt.
Pros: Nette Gegner, gute Matchups, gute Verpflegung, was will man mehr? Außerdem sehr amüsant, dass alle erstmal anfangen zu lesen, was man da so legt.
Neutral: In der zweiten Runde beim Deckcheck ein Warning wegen Marked Cards kassiert. Leider sahen die Sleeves, die ich vor dem Turnier noch getauscht hatte, wohl zu neu aus im Gegensatz zu den übrigen, sodass Teile meines Sideboards ausgesleevt werden mussten und ich so beim Boarden immer ein- und aussleeven musste. Ich kanns verstehen und seh es auch ein, aber es ist trotzdem etwas nervig gewesen manchmal.
Contra: Nichts.
Das Deck kann also ganz gut sein, besonders weil keiner damit rechnet. Nach der Rotation werde ich es wohl noch ein wenig weiter spielen und danach sehe ich dann mal weiter. Den Advocate sehe ich immer noch als nicht optimal an, liegt halt an meinem Landcount, der trotzdem ganz gut das casten von CoCo zulässt.
Am Ramp hab ich allerdings gecuttet, da es wirklich zu viel war. Meinem Empfinden nach, sind 2 Tapländer das höchste der Gefühle, da man sonst zu viel Tempo verlieren kann. Der
Thornbow Archer leistet in den ersten Runden gute Arbeit, den Gegner schon mal ordentlich unter Druck zu setzen (zwei Thornbow und dann jede Runde für 4 ist schon recht viel Schaden). Ich muss generell in vielen Punkten einlenken und mit einigen Dingen hast du definitiv recht gehabt. Also danke nochmal für die Hilfe und die netten Ratschläge, vielleicht hat dieser knappe "Bericht" ja den ein oder anderen interessiert, auch wenn ich viel vom fehlenden Massremoval profitiert habe.