FeedbackMir gefällt es sehr gut, anzudeuten, dass Knight Tribal in einem Arthurian Set ein großes Thema sein drüfte. So groß, dass es ggf starke Antworten dazu braucht. Die Karte ist insofern clever, weil sie in sich selbst einen sehr guten Blick auf ein imaginäres Format erlaubt, was schon verdammt schwer ist, mit nur einer Karte darzustellen. Hier funktioniert es aber, denn die Karte ist eine äußerst effiziente, aber sehr spezifische Antwort. Dementsprechend scheint Knights ein sehr starker Archetyp zu sein, für den es sich lohnen könnte, spezifische Lösungen zu spielen. Soweit ich das sehe, ist die Rarity der Karte Uncommon (auch wenn in der Fußzeile „Promo“ als Rarity steht), was genau richtig gewählt ist. Auf Common ist so ein Hate viel zu häufig, als dass der bestrafte Archetype noch erfolgreich gespielt werden könnte, während die Karte natürlich für eine Rare alles andere als passend ist und so auch ihren Zweck nicht erfüllen könnte, einen bestimmten Archetyp in Schach zu halten. Auch das Balancing ist sehr gut gelungen für eine solche Karte und erinnert ein wenig an Rending Volley. Das Bild passt darüber hinaus perfekt zum Namen und zum Effekt.
Leider passen Name und Effekt nicht ganz so perfekt zusammen. Was ist es, was gerade Ritter so anfällig dafür macht, dass man ihnen in den Rücken fällt? Warum könnte das anderen nicht passieren? Ich könnte halbwegs verstehen, dass der „gute Ritter“ meist das Gute in anderen sieht und damit vielleicht Opfer der eigenen Gutgläubigkeit werden könnte. Das wäre aber dann schon wieder eine eigene Interpretation – die Karte gibt das nicht her. Das wäre eigentlich ein perfekter Ansatzpunkt für einen guten Flavortext gewesen, der hier die nötige Brücke schlägt. Stattdessen ein Literaturzitat zu nehmen ist in zweierlei Hinsicht problematisch. Zum einen fehlt der Karte so, wie bereits gesagt, eine nötige Flavor-Erklärung. Zum anderen ist das einfach etwas, was Wizards schon ziemlich lange nicht mehr macht. Mit gutem Grund, denn der Flavortext bietet Raum, um die Welt, in der ein Set spielt zu erklären und/oder der Karte selbst eine zusätzliche Detailfülle zu geben. Gerade für diesen Contest hier könnte man da einiges an Punkten sammeln und der Kreativität freien Lauf lassen – ihr könntet euch eine komplette Plane im mittelalterlich-fantastischen Stil ausdenken, sowas muss man nutzen
Was aber gar nicht geht, ist der eigene Name in der Artistzeile. Dieses Artwork hast du nicht gemacht, das war nämlich Jason A. Engle. Außerdem steht dein Name doch schon einmal auf der Karte (da wo eigentlich TM & © 2015 Wizards of the Coast stehen würde), reicht dir das nicht? Totales No-Go!
Auf den ersten Blick noch eine Karte, welche die Ritterschaft thematisiert, doch eigentlich liegt der Fokus auch sehr stark auf der Fähigkeit, denn die Keywords eines Sets geben natürlich sehr guten Einblick in dessen Komposition. Da der Ritterschlag für dich mit dem Keyword Solidarity einhergeht, gehe ich mal davon aus, dass die Mehrheit der Knights in deinem Camelot Set diese Fähigkeit haben werden. Darüber, wie gut die Fähigkeit Solidarity die Ritterschaft abbildet, bin ich zwiespältiger Meinung. Einerseits machen die Ritter natürlich den eindrucksvollsten Teil einer mittelalterlichen Streitmacht und auch beispielsweise eines Kreuzzugs (was die Gralssuche ja auch ist) aus, andererseits vermittelt die Fähigkeit den Eindruck, ein Ritter wäre ohne andere von seiner Sorte nichts wert, was so ja nicht stimmt. Im Gegenteil sind Ritter in der Popkultur ja eher beeindruckende Kämpfer, die als berittene, schwer gerüstete und bewaffnete Krieger, dem Knappen, Bauern oder Fußsoldaten weit überlegen sind. Allerdings gefällt mir das Gameplay der Fähigkeit sehr: Bevor man zu einem Kreuzzug oder einem Ritterturnier loszieht, muss man erstmal eine ansehnliche Armee von Kreuzfahrer bzw eine Tafelrunde auf die Beine stellen. Schafft man das, hat man eine ziemlich mächtige Boardpräsenz. Bisher war allerdings Ritterhaftigkeit immer mit first strike oder vigilance in Verbindung.
Ich glaube allerdings, dass die Fähigkeit sehr schwer zu balancen ist. Du hast dieses Problem einigermaßen umgangen, indem du die Fähigkeit auf eine Aura gepackt hast. Da sie aber eigentlich eine creature ability ist, muss ich davon ausgehen, dass es sehr viele Karten gibt, die von sich aus Solidarity haben. Das ist auf mehrere Arten ein Problem. Zum ersten ist es einiges an Komplexität auf dem Board, sich zu merken, dass eine Solidarity-Kreatur allein immer 1 stärker ist als auf ihr steht. Zum zweiten ist es noch schwieriger (für beide Spieler) sich immer zu merken welche Kreaturen nun wie stark sind (vor allem wenn dann manche erst durch eine Aura Solidarity bekommen). Dadurch, dass jede Solidarity-Kreatur immer stärker ist als auf ihr steht, sehen die Tiere auch auf den ersten Blick alle etwas schwach auf der Brust aus, was es schwer macht, Kreaturen mit der Ability zu designen, die interessant aussehen. Ich glaube auch, dass die Fähigkeit sehr leicht zu stark wird. Wenn man ein Solidarity-Deck bauen oder draften kann, ist quasi jede Kreatur ein Lord. Wenn man so ein Deck aber nicht zustande bekommt, lohnt sich die Fähigkeit gar nicht zu haben. Da würde ich folgenden Fix versuchen: Solidarity (Whenever this creature attacks or blocks, it gets +1/+1 for each other creature with solidarity you control, that attacks or blocks.)
Mir gefallen Flavortext und Artwork übrigens sehr gut! In der echten Welt müsste der FT zwar nicht unbedingt stimmen, denn da hatte die Ritterschaft durchaus auch Nachteile, aber das muss ja in deiner Arthurianischen Plane nicht genauso sein. Das lässt einen schön spekulieren, wie „edel“ die Ritter und Könige wirklich sind, um die es hier geht, wenn ihr Stand quasi keine Nachteile mit sich bringt, denn auf irgendjemandes Kosten müssen diese Vorzüge ja gehen.
Ein sehr schönes Konzept, an dem mir besonders gut gefällt, wie subtil es ins Thema gehört. Rein mechanisch tut die Karte nämlich nichts, was nicht theoretisch in einem beliebigen Set sein könnte, doch der Flavor trägt hier komplett das Thema und das ist sehr gut gelungen. Name, Artwork und Flavortext sind total im Einklang und tun alle das ihre, um den eigentlich komplizierten und augenscheinlich umständlichen Regeltext intuitiv zu machen, indem Parallelen zu einem sehr bekannten Konzept aus dem Mittelalter aufgezeigt werden. Eine Kleinigkeit, die den Flavortext glaube ich noch besser gemacht hätte, wäre einfach eine Erweiterung des Flavortexts um zwei fiktive Namen nach dem Motto „King Arthur to Sir Lancelot“ oder so, einfach weil das noch den letzten Punch gegeben hätte, wenn man noch zwei Namedroppings bekommt, die evtl für die Story der Plane relevant sind.
Neben der Tatsache, dass die Karte ein Flavor Homerun ist, hat sie auch noch eine enorme strategische Tiefe und mechanische Aspekte, die einem erst beim genaueren Hinsehen auffallen. Die 4 ist eine sehr gut gewählte Zahl für die Kosten. Bei einer Aktivierung ist sie für eine Kreatur ein doppeltes Ghostly Prison, für zwei Kreaturen schon ein normales Ghostly Prison, für drei oder mehr Kreaturen schlechter als das Prison. Das erscheint jetzt erstmal vielleicht schwach, aber man muss bedenken, dass der Gegner nicht nur entsprechend viele Kreaturen kontrollieren, sondern auch mit ihnen angreifen wollen muss! Darüber hinaus können wir für 1W die Kosten schon verdoppeln. Das wiederum erscheint auf den ersten Blick vielleicht günstig, aber man muss auch im Kopf behalten, dass man dann den Gegner auch schon wieder um 2 gerampt hat und sich selbst das Mana beschnitten hat. Die Option, dass das Taxing nicht allgemein ist („for each land you own that an opponent controls“) sondern nur auf den entsprechenden Spieler eingeht, macht die Karte im Multiplayer zwar schwächer, aber auch deutlich interessanter, da sie ein witziges politisches Tool sein kann. Darüber hinaus kann man in Formaten wie EDH ja auch ggf Länder verschenken, die der Gegner gar nicht will.
So wie die Karte steht ist sie allerdings dann overall schon etwas schwach. Das liegt an zwei Punkten: Zum einen die hohen Kosten zum aus spielen, die schwieriger als Ghostly Prison sind, aber erstmal nichts einbringen, während man sich auch noch selbst wehtun und dem Gegner helfen muss, um einen Reward zu bekommen. Punkt zwei ist, dass in der ersten Fähigkeit der essenzielle Teil „for as long as you control Fiefdom“ fehlt! Man stelle sich nur vor, man castet die Karte für 1WW, aktiviert dann ein oder zwei Mal und frisst dann ein Enchantment-Removal. Dann hat man 2WWW bis 3WWWW gezahlt, um sich selber permanent zwei Länder zu nehmen und dem Gegner einen Sol Ring zu schenken. Das sind viel zu harte Blowouts. Ich glaube aber mit der „as long as you control“-Einschränkung und einer Reduktion der Casting Cost um W könnte die Karte ein Hat Trick sein, also eine Karte, die sowohl für Johnny, als auch für Timmy und Spike interessant sein kann.
Meine ursprüngliche Erwartung, in welche Richtung die Einsendungen für den Contest wohl gehen würden, waren in etwa Karten wie diese hier. Diese Karte ist zu Excalibur wie Olivia Voldaren zu Graf Dracula. Heißt nicht so und ist quasi die ver-magic-te Version, aber jeder versteht, was mit der Karte gemeint ist. Bild, Flavortext und die explizite Nennung des Mythos machen natürlich sehr offensichtlich, auf welchen Teil der Artussage du hier eingehst und das ist auch gut so. Leider hat es diese genaue Umsetzung nicht so konsequent in die Textbox geschafft. Das sind leider nur ein paar wahllose Buffs, auch wenn man davon ausgehen kann, dass vigilance das neue Keyword für Knights ist (wenn man mal die letzten Knight tokens so anschaut). Der Effekt vermittelt leider in keiner Weise, dass die ausgerüstete Kreatur zum König wird oder zu etwas bestimmt ist oder so in der Art. Das lässt die Karte nicht sehr durchdacht, sondern eher etwas unkreativ wirken. Ich weiß jetzt auch nicht unbedingt, ob das Schwert zwangsläufig weiß sein soll. Godsend war weiß, weil es ein Geschenk von Heliod, God of the Sun war. Dabei ist Schicksal und Vorherbestimmung doch ein sehr grünes Konzept. Beide Elemente sind essenziell für den Excaliburmythos und so hätte ich die Karte wenn sie schon eine Farbe haben sollte, eher in Grün gesehen. Am liebsten wäre mir jedoch ein ganz normales, farbloses Equipment.
Insgesamt halte ich die Karte auch für sehr schwach. Kann nur in einer Farbe verwendet werden, braucht 11 (!) Mana um etwas zu tun, hat dann noch eine Einschränkung, an welche Kreaturen sie angelegt werden kann und macht dann noch vergleichbar wenig. Die Kreatur erhält weder eine Form der Protection, noch Evasion oder etwas anderes, was irgendwie direkt das Spiel gewinnen könnte. Sword of War and Peace und Co, Argentum Armor und Godsend sind da schon andere Kaliber. Was ich mir beispielsweise bei einer Excalibur-Umsetzung erwartet hätte wären beispielsweise +2/+2 und first strike, ausrüstbar an jede Kreatur, aber wenn es eine legendäre Kreatur ist (also der Bestimmung entspricht), bekommt sie protection from creatures und andere Kreaturen von dir kriegen +1/+1. Klar ist es nicht 1:1 die Umsetzung der Originalgeschichte, dass auch jemand anderes mit Excalibur herumlaufen kann, aber dafür machen wir ja die Magic-Version, damit hier auch aufs Gameplay geachtet werden kann.
Zwei entscheidende Dinge, die mir noch wichtig gewesen wären: Einerseits hätte das Schwert schon einen Namen haben sollen. Was legendär ist, hat üblicherweise einen Eigennamen und Excalibur macht es ja ganz schön vor. Das rundet einfach den Flavor einer legendären Karte ab. Zum anderen wäre das eigentlich ein DQ gewesen, weil man nur 30 Minuten nach dem Absenden des Posts noch editieren darf. Für die Zukunft: Wenn du den Artist nicht weißt, gibt "Unknown" an wie Tobi-Wan. Damit zeigst du zumindest an, dass du den Artistcredit gerne gegeben hättest, wäre er dir bekannt. Wenn nichts da steht, macht es den Eindruck als wärs dir egal.
Fazitavedon’s Karte ist ein gutes Design und sieht in meinen Augen auch realistisch und druckbar aus. Leider ist nicht überall zu 100% schlüssig, wie die Komponenten der Karte zusammenspielen. Außerdem ist es mir wichtig, Artistcredit zu geben, daher mache ich durchaus Abzüge für die (doppelte) Eintragung des eigenen Namens. Accolade von Tobi-Wan-Kenobi greift das Thema schön auf und ist eine passende Umsetzung der Ritterschaft. Mir gefallen die Einblicke, welche die Karte in eine etwaige arthurianisch inspirierte Magicwelt gibt. Leider war das Kernstück der Karte, die Mechanik Solidarity, noch nicht so wirklich ausgereift, worin ich den Hauptmangel der Karte sehe. Das „Lehen“ von Ceothach ist ein sehr gelungenes Top-Down Design, das auf den ersten Blick intuitiv und verständlich ist, gleichzeitig aber viel spielerische Tiefe bietet. Einziger Fehler bei dieser Karte war das sehr vorsichtige Balancing. Redstern hat mit seiner direkten Umsetzung des Excalibur-Mythos ein sehr gutes Thema für diesen Contest ausgewählt. Leider ist die Ausführung nicht so top-down geworden, wie ich es mir gewünscht hätte, sondern wirkt eher uninspiriert. Damit gewinnt
Ceothach vor avedon. Vielen Dank an alle für die Teilnahme, ich hätte gerne noch ein paar mehr Karten gesehen, aber ich freue mich um diejenigen, die entsprechend Zeit und Motivation inspiriert haben.