Dein Deck ist mir momentan von zu vielen Variablen abhängig. Um zu gewinnen, brauchst du deinen Darksteel Reactor. Die einzige Karte, um erstmals Ladungsmarken auf ihn zu bekommen, ist Dismantle. Diese musst du dann noch mit Gilder Bairn vermehren, weil du selten mehr als ein Dismantle ziehen wirst. Gilder Bairn muss mit Paradise Mantle verzaubert sein, da du mit ihm nicht angreifen willst, ihn anders aber nicht getappt bekommst. Dismantle braucht außerdem als Ziel eine Karte, die Marken aufgebaut hat. Das lohnendste Ziel ist Arcbound Ravager. Der wiederum erfordert die Modular-Kreaturen zum Wachsen.
Um mit dem Reactor zu finishen, brauchst du also: Manabase + Modular Kreaturen + Arcbound Ravager + Gilder Bairn + Paradise Mantle + Darksteel Citadel + Dismantle. Das funktioniert niemals, wenn dein Gegner kein Goldfisch ist. Der greift dich nämlich T5 mit seinem 8/2 Trampler an, während du deinen 4/4 Ravager zurückbehältst, um ihn noch dismanteln zu können, damit du T7 deine fünf Ladungsmarken auf den Reactor gelegt bekommst. Gewonnen hast du dann noch immer nicht. Den Mantle hast du zwar auf der Hand, aber keinen Gilder Bairn, und du kannst ihn auch nicht anderweitig nutzen, da du ansonsten ja nur Ravagerfutter spielst. Du beginnst dich zu fragen, ob du mit deiner 1.200€-Manabase nicht etwas mit mehr Konstanz hättest bauen sollen.
Ich würde dir gern sagen, welche Karten du lieber spielen solltest. Aber meine eigene Erfahrung sagt mir, dass mit dem Reactor kein Krieg zu gewinnen ist. Er ist keine alternative Wincon, um die sich ein Deck zu bauen lohnt. Er erfordert einfach zu viel Setup. Ohne Surge Node, Dismantle, Coretapper und Modular ist er beinahe undenkbar. Allerdings ist Modular ohne Reactor so viel besser dran. Warum sich also künstlich das Deck verschlechtern? Vergleich gefällig? Du spielst gewissermaßen Umezawa's Jitte und entfernst die Ladungsmarken für ein völlig unnützes Artefakt statt damit das Board zu kontrollieren. Nun spiele ich selbst sehr gerne mit alternativen Winkarten. Der Reactor gehört nur leider zu den nahezu unspielbaren. Es gibt manche, die taugen wenigstens im EDH zu etwas. Andere bieten als 1-of eine willkommene Abwechslung in ein strategisch ähnlich geartetes Deck. Der Reactor dagegen ist so speziell und so slothungrig, dass er jede Parallelstrategie völlig ineffizient werden lässt.
Natürlich verstehe ich den Reiz, doch mit dem Reactor zu gewinnen. Wenn man das möchte, sollte das aber nie diemals Hauptstrategie des Decks sein. Man sollte sich damit begnügen, einmal in 20 Spielen mit ihm zu siegen, und dafür wenigstens 9 der anderen 19 Spiele mit einer alternativen Strategie zu gewinnen statt alle 20 zu verlieren. Ich an deiner Stelle würde alle blauen Karten rauswerfen und mich absolut auf Artefakte konzentrieren. Du brauchst keine CA-Karten und Tutoren, wenn du nicht Kombo spielst. Stattdessen kannst du etwas mit AEther Vial, Surge Node, Astral Cornucopia, Dismantle, Etched Monstrosity und Co. versuchen. Wo dich die Synergien geradezu anschreien. Den Reactor spielst du dann bloß einmal. Weil er eben nicht gut ist. Und du ihn eigentlich nie ausspielen willst, wenn du ihn doch mal auf der Hand hast. Wenn aber alle Jubeljahre die Sterne in einer Reihe stehen, dann kannst du mit dieser Karte gewinnen. Auch wenn du dann vermutlich auch anders hättest gewinnen können. Nur um des Gegners doofen Gesichts willen. Das muss bei einer Karte wie dem Reactor leider reichen. Sonst spielt man aus der Familie der quirky Ladungsmarkenkarten eben einfach die große Schwester des Reactors: Eternity Vessel.