The Fault in Our Starfield - Das Eidolon ist ein mieser Verräter
Nachdem ich jetzt fast 1 1/2 Jahre eine MtG-Vollpause hatte, das Interesse aber weiterhin geblieben ist, melde ich mich im Modern-Bereich mit einem Deck zurück, an dem ich in dieser Zeit gearbeitet und gefeilt habe.
Seit jeher haben mich Verzauberungen fasziniert. Anders als Artefakte empfand ich sie nicht als langweilig und farblos (pun maybe intended), sondern als interessant. Und irgendwie fand ich es schade, dass ihnen in Decks wie Bogles kaum mehr Beachtung zuteil wurde, als ein stumpfes Verstärken der Kreaturen.
Also habe ich versucht, das mit diesem Deck zu ändern. Es ist kein Enchantress, so viel Vorweg, auch wenn das manchmal den Anschein haben könnte.
Mit Magic Origins kamen gleich zwei Karten in meine Sammlung, in denen ich viel Potenzial gesehen habe und auch immer noch sehe. Und diese beiden gehören auch zum Kern des Decks. Welch passende Überleitung:
Kern des Decks:
Gut, ich hab lang genug geteasert.
Die Kernkarte um die das Deck aufgebaut ist. Das macht es zeitgleich zum Reanimator, als auch verdammt gefährlich, sobald die Verzauberungen Beine kriegen und ist quasi die Modern-Version von Opalescence (und kein Wunder, dass ein paar Legacy-Listen das Starfield als Opalescence 5-8 spielen). Playset gesetzt. Bei 2 liegenden, werden beide auch ganz schnell zu 5/5ern.
Belohnt uns für Verzauberungen UND macht sie günstiger? Zweite Karte aus Origins mit ner Menge Potenzial. Playset gesetzt.
Belohnt uns ebenfalls dafür, Verzauberungen ins Spiel zu bringen. Wichtig. Ins Spiel bringen, nicht casten! Am Anfang des Zuges mal ein paar Karten mehr zu ziehen, wenn ein Starfield of Nyx liegt, hat immense Vorteile. Einziger Nachteil der Karte: Mehr ist nicht immer besser. Decktod ist keine schöne Erfahrung, vor allem nicht, wenn man ihn selbst verursacht hat. Lieber nur 2-3 maximal liegen haben und wissen, wann Schluss ist. Immerhin haben sie mit aktivem Starfield nen 4/4 Body und sind nicht mehr so leicht zu killen. Und selbst wenn, im nächsten Zug können sie schon wieder da sein.
Damit bewegen wir uns aktuell in diesem Bereich:
- Verzauberungen (4 Karten)
- 4
- Kreaturen (8 Karten)
- 4
- 4
Der Aufbau:
Nachdem der feste Kern steht, geht es mit den Manadorks weiter. Da wir nun schon mit dem Herald und dem Eidolon grün sind, bleiben wir doch gleich dabei:
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Mit ihm kann man sich schneller aufbauen, was ja der Sinn von Ramp sein sollte...
Möchte man ebenfalls ungern missen. Hexproof und ne 3 hinten sind einfach viel zu gut.
- Verzauberungen (4 Karten)
- 4
- Kreaturen (16 Karten)
- 4
- 4
- 4
- 4
Schon 20 Karten weg und noch nichts großartig interessantes passiert außer ein wenig Carddraw und Ramp?
Weiter gehts.
Das Early Game wird durch die Manatiere gut abgedeckt, zur Abrundung kommt dann noch mein geliebtes Huftier zum Einsatz:
Mit einer 5 hinten eine Abschreckung gegen frühe Aggro-Pläne und der Lifegain spricht für sich. Im Lategame ist das Tierchen dann nicht mehr so wichtig und verkommt leider nur noch zum 2/2er, aber dann hat es seinen Job sowieso erfüllt. Jeder sollte so ein Schaf haben!
Im Midgame sollten wir uns weiter gegen unseren Gegner aufbauen und je nachdem, was er spielt, haben wir da eine Auswahl an Karten, mit denen wir reagieren können:
Die Anti-Aggro Verzauberung schlechthin. Erstickt Massenangriffe im Keim.
Lächerlich gute Karte. Ein Meddling Mage in mono-weiß, der auch gerne mal 3/3 wird. Stellt alles ab, von Thought-Knot Seer bishin zu Deflecting Palm. Außerdem gegen grün im zweiten Spiel meistens eine Auto-Ansage auf Back to Nature.
Wächst mit jeder Kreatur und synergiert sehr gut mit Starfield, wenn das aktiv ist, ist er von Haus aus schon 3/3 plus alle Verzauberungen, die ebenfalls laufen gelernt haben und alle weiteren Kreaturen. Er ist gut.
5 Mana? Midgame? Mit dem Ramp den wir haben, durchaus im Midgame anzusiedeln und als letzter Ausweg gegen aggressive Decks durchaus zu gebrauchen. Merke: Man kann eine Verzauberungskreatur als Verzauberung wählen und eine andere Kreatur als Kreatur. Das kann man sich auf beiden Seiten zunutze machen. Der Clou: Es targetet nicht und zerstört auch nicht. Es wird geopfert! Am besten ist immer, dem Gegner so wenig wie möglich zu lassen, während man selbst so viel wie möglich behält. Bei 2 aktiven Starfields ist es auch möglich, eines als Verzauberung und das andere als Kreatur anzuzielen. Noch eine geniale Karte aus Origins!
Die "erwachsene" Version von Ghostly Prison. Hatte erst die Befürchtung, es wäre zu klobig, aber als 1-of lässt sich das anbieten.
Ich spiele die Karte hauptsächlich wegen der Fähigkeit, eigene Karten in den Friedhof zu bekommen um sie im Upkeep kostenlos mit dem Starfield ins Spiel zu bringen. Der Lifegain ist ein netter Nebeneffekt.
Sobald wir das Midgame überlebt haben und man sich ein wenig aufgestellt hat, beginnt der wahre Spaß. Das überfluten des Boards mit Verzauberungen und Kreaturen.
Das "echte" Spiel:
Jeder Verzauberungsspruch den wir wirken erschafft einen Engel. In diesem Deck einfach super.
Aber nun zu einer Karte, die in keinem Deck passender wäre, als in diesem. Warum? Die Synergien, meine Herren, die Synergien...
WAS? Eine rote Karte in einem grün-weißen Deck? Aber warum denn? Und was kann an der Karte schon gut sein?
Ehrlich gesagt... keine Ahnung. Ich habe sie ins Deck gepackt, weil ich sie testen wollte. Und war dann mehr als überrascht, dass sie das Deck um einiges stärker machte. Warum, erkläre ich im folgenden Absatz.
Dadurch, dass wir so viele Trigger haben, die entweder durch das Wirken eines Verzauberungszauberspruchs oder das EtB einer Verzauberung auslösen, ergeben sich untereinander schon viele Synergien. So gibt Herald of the Pantheon durch Possibility Storm in vielen Fällen gleich zwei Lebenspunkte dazu. Noch wichtiger sind aber wahrscheinlich die 2 Engel, die man mit fast jeder Karte bekommt, die man spielt. Hatte ich schon erwähnt, dass das dem Eidolon of Countless Battles ebenfalls gefällt? Wie dem auch sei, man will dem Gegner durch Possibility Storm ja nicht die Möglichkeit geben, schnell an seine begehrten Karten zu kommen. Also hilft Nevermore dagegen und kann sogar verhindern, dass er überhaupt etwas ausspielt, je nachdem, was man ansagt. Man selbst will aber auch noch die Karten ins Spiel kriegen, die man spielen möchte? Man wirft sie mit Peace of Mind ab und reanimiert sie mit dem Starfield. Dass Herald of the Pantheon alles günstiger macht, ist ebenfalls ein netter kleiner Bonus. So kann man sich mit dem Eidolon of Blossoms schnell durchs Deck cyclen. Und wenn man mal zu viele Handkarten hat? Kein Problem, Verzauberungen gehören sowieso in den Friedhof. Für einen Zug zumindest...
Also: Vorteile aus einer Karte schöpfen, die normalerweise beide Spieler gleich benachteiligt? Ich bin dabei!
- Verzauberungen (14 Karten)
- 4
- 2
- 2
- 2
- 2
- 2
- Kreaturen (22 Karten)
- 4
- 4
- 4
- 4
- 4
- 2
- Zauber (2 Karten)
- 2
Die Landbase:
Kein Deck ohne seine Länder. Meistens jedenfalls. Also dieses Deck hat Länder. So.
Standardländer sollten klar sein, ich habe einen 7-4 Split mit Wäldern und Ebenen gemacht.
Das lässt Platz für folgende Länder:
In Turn 1 brauchen wir nie weiß, nur grün. Also darf das gern in Turn 2 kommen.
Es kommt immer getappt ins Spiel. Na und? Machen wir uns wenigstens die Hellsicht zunutze und gucken in vielen Fällen, welche Karte wie mit aktivem Possibility Storm gleich als erstes kriegen (und ob wir sie kriegen möchten). Synergien!!!
Devotion haben wir irgendwann genug und dann ist Nykthos einfach geil.
Denn was ist witziger, als ein riesiges Eidolon of Countless Battles ungeblockt ins gegnerische Gesicht zu werfen?
- Kreaturen (22 Karten)
- 4
- 4
- 2
- 4
- 4
- 4
- Verzauberungen (16 Karten)
- 1
- 2
- 2
- 2
- 2
- 1
- 4
- 2
- Zauber (2 Karten)
- 2
- Länder (20 Karten)
- 7
- 4
- 2
- 3
- 4
- Sideboard (15 Karten)
- 2
- 1
- 2
- 1
- 3
- 1
- 2
- 2
- 1
Das ist meine Version, die ich im Moment vor mir liegen habe.
Sideboardoptionen stehen und fallen mit dem lokalen Meta. Meins sieht momentan so aus, aber ist noch ein WIP.
Getestet habe ich das Deck schon sowohl gegen Casual Decks, als auch gegen 8-Rack und Soul Sisters (und beide konnte es relativ eindeutig plätten).
Generell bin ich der Meinung, dass das Deck ausbaufähig, aber nicht vollkommen wehrlos ist und habe auch vor, das demnächst mal bei einem Modern FNM zu testen.
Bis dahin bedanke ich mich fürs Lesen und hoffe, vielleicht den ein oder anderen angeregt zu haben, sich ebenfalls mal mit so einem Deck zu befassen.
Bearbeitet von KitsuLeif, 29. Oktober 2016 - 15:50.