Die letzten drei Jahre habe ich zusammen mit 3-7 anderen Spielern das Deck, Worscht & Woi in Mainz organisiert. Nicht kommerziell, sondern aus Spaß am Magic. Einmal im Monat Modern und Legacy mit zusammen 50-90 Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Wenn man eine passende Location findet und sich genügend Leute die Aufgaben teilen (Vorbereitung, Technik, Vor-Ort-Orga, Öffentlichkeitsarbeit, Nachbereitung, Abstimmung mit dem Laden, der die TO-Lizenz hat etc.), dann lässt das auch gut stemmen. In unserem Fall hat das drei Jahre funktioniert, aber jetzt geht es einfach nicht mehr auf und wir haben unsere Turnierreihe ganz in die Hände von Wirth TCG, unserem Ladenpartner, gelegt.
Ich habe (bisher als einziger) für Nein gestimmt. Warum?
Als Wiesbadener Legacy-Spieler habe ich die JK-Events direkt vor der Haustür und ich fahre trotzdem nie hin. Nicht, weil ich die JK-Crew nicht mag oder ihre Arbeit schlecht fände.
Turniere mit hundert oder mehr Teilnehmern finde ich aus vielen Gründen einfach nicht attraktiv.
Sie sind zu groß. Beim Deck, Worscht & Woi konnten wir den Spielern bequeme Stühle, große Tische, ein Restaurant im Haus und Parkplätze direkt vor der Tür bieten. Das war uns wichtig, weil wir TOs auch selbst als Spieler eine gemütliche Atmosphäre schätzen. Die Rückmeldung haben gezeigt, dass die anderen Spieler das auch sehr schätzen. Bei 80-90 Leuten war dann aber die Obergrenze erreicht, ab der das nicht mehr funktioniert. Vierertische mussten für sechs Spieler reichen, die Restaurantküche konnte nicht so viele Bestellungen auf einmal aufnehmen und so weiter und so fort. Obendrauf dauern Turniere mit mehr Spielern immer länger. Und 10 Stunden in einer stickigen/kalten/heißen Halle mit Döner, da habe ich keinen Bock drauf.
(Btw: Ein Paradebeispiel für Erfolg durch gute Atmosphäre sind meiner Meinung Mitjas Feierabendturniere in Darmstadt! Da kommen 30-40 Mann, unter der Woche und das trotz überschaubarer Preise und Runden-Cap)
Sie sind zu teuer. 30€ kann ich mir zwar problemlos leisten, aber ich kann sie auch problemlos für Unterhaltsameres ausgeben. Dafür komme ins Stadion zu den 05ern und hinterher reicht es noch für ins Kino. Auf die kleine 5%-Chance mit meinem Einsatz groß abzuräumen, kann ich getrost verzichten. Außerdem habe ich überhaupt kein Bedürfnis, mir die Cutthroat-Atmosphäre bei hohen Einsätzen anzutun. Nach meiner Erfahrung werden die Menschen nicht sympathischer, wenn um hohe Einsätze gespielt wird. Es wird mehr gemeckert, getrickst und im schlimmsten Fall geschummelt.
Sind sind zu klein. Über die oben genannten Nachteile würde ich für einen Grand Prix mit Leichtigkeit hinwegschauen. Da reise ich dann aber auch in eine sehenswerte Metropole wie Madrid, Prag oder London und nicht nach Maintal oder Klein-Auheim (No offense). Außerdem bekomme ich beim GP für das teure Geld dann auch großes Rahmenprogramm.
Nochmal Disclaimer: Das ist keine Kritik an JK-Events, sondern aus meiner Sicht einfach ein Problem der Größenordnung.
Bearbeitet von jjrotzo, 04. Januar 2017 - 20:10.