Eine wunderschöne Nacht wünsche ich! Da es im Extended bekanntermaßen immer etwas ruhig wird, wenn gerade keine Pro Tour Qualifiers, Grand Prix oder Pro Touren anstehen, muss immer mal ein neues Update durchsickern, welches dann vielleicht die Userschaft wieder aus dem Winterschlaf weckt. Dieses mal stammt der Threadinhalt jedoch nicht von mir; sondern von Magic-League.com . Jedoch habe ich mir die Erlaubnis eingeholt, den Artikel ins Deutsche zu übersetzen und für dieses Forum nutzen zu dürfen; jedoch habe ich den Artikel unpersönlich übersetzt und einige lyrische Eigenheiten meiner Wenigkeit eingearbeitet:
Verfasst von CMA-Flippi, 09. November 2010 / Übersetzt von Schimära
Ein Spieler will immer herausfinden, was der beste Weg ist, um zu gewinnen. Die Entscheidung für das richtige Deck ist ein wichter Punkt auf dem Weg dahin. Jedoch kann die Deckauswahl an sich nicht im Vakuum, sprich ohne bekanntes Meta, stattfinden. Das "optimale Deck" bestimmt sich stets aus dem Metagame, in dem es eingesetzt werden soll, denn man sollte nicht dann "Schere" wählen, wenn alle anderen Spieler "Stein" wählen.
Mit dem Grand Prix Atlanta in Sichtweite ist Extended ein interessantes Format, über das gründlich nachgedacht werden muss (schon allein deswegen, weil seit der Rotation im Oktober keine repräsentativen Turniere mehr stattgefunden haben). Seit Oktober sind die Karten aus dem Time Spiral-Block, dem zehnten Core Set (Xth) und Coldsnap nicht mehr extendedlegal - oder eher Tarmogoyf, Dark Depths, Ancestral Visions, Grove of the Burnwillows und Sword of the Meek bestimmen nicht mehr das Format.
Denn während der vergangen Extendedsaison wurde mindestens eine der genannten Karten in den besten Decks des damaligen Formates gespielt. Und trotz den späten Bannings, welche letztenendlich Hypergenesis und Sword of the Meek verboten, bleibt Extendet wie es davor war als ein Format mit zahlreichen starken Combodecks in Erinnerung: Thopter Foundry + Sword of the Meek, Cascade + Hypergenesis, Grove of the Burnwillows + Punishing Fire, sowie Vampire Hexmage + Dark Depths.
Doch all das war einmal; das Format ist wurde komplett umgekrempelt. Und so ist die Intention dieses Artikels, etwas Licht in das neue Extended zu bringen. Und ... ... ... was sind nun die Decks To Beat? Und ... ... ... was sollte man tunlichst nicht in die Hände nehmen?
Für diese Analyse wurden alle Decks, die auf Magic-League gespielt wurden gesammelt und ihre Rekorde aufgelistet. Diese Tabelle soll dann zur Konklusion führen, wie Stark welches Deck ist und wie das Format sich nun kleidet.
Für die folgende Tabelle wurden alle Daten von Magic-League Tournaments vom 1.10.10 bis zum 8.11.10 gesammelt. Hierbei (und zur Kompakthaltung der Tabelle) wurden nur die relevantesten Daten betrachtet:
by CMA-Flippi
Die Frage, die man sich nun stellen muss ist, was diese Tabelle überhaupt über das Format aussagt.
Das Extended-Metagame hat ein weites Spektrum an gespielten Decks. So wurden zum Beispiel im alten Standard vor der Rotation lediglich drei Decks von mehr als 5% der Spieler gespielt (M-L betrachtet). Hier sind es jedoch sage und schreibe acht Decks über dieser Grenze.
Mit der Zeit stellte sich eine Quote heraus, welche die Gesamtstärke eines Decks in seinem Metagame misst.
Mit den Daten von den jeweilig gewonnenen Turnieren und der jeweiligen Anzahl eines Decks im ganzen Feld wurde eine Art Kurs für die einzelnen Decks berechnet. Eine umfassende Erklärung dessen, warum dieser Kurs bedeutungsvoll ist, und wie er gebildet wird, kann in der Dezemberanalyse des Autors gefunden werden. Kurz gesagt, der Kurs gibt an, ob ein Deck gute oder schlechte Matchups gegen den Metagamedurchschnitt hat. Ein Deck mit einem Kurs von genau "eins" gewann genau 50 % seiner Matches. Dieser Kurs ist in der letzten Spalte der Tabelle verzeichnet. Je besser ein Deck war, desto höher ist sein Kurs. Dabei ist zu beachten, dass je öfter ein Deck gespielt wurde, desto genauer ist der entsprechende Wert. Ein Deck, das nur einmal gespielt wurde und sein Turnier 7-0 durchschritten hat, kann gut und gern auch nur einen glücklichen Tag gehabt haben. Deshalb ist den Zahlen eines Decks, welches oft gespielt wurde, mehr zu trauen.
Konklusionen:
Das herkömmliche Feendeck hat lediglich Ancestral Visions verloren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Blauflügler in starker Zahl vertreten waren. Reveillark, Jund, Merfolk und die Valakut/Rampdecks stammen aus dem damaligen Lorwyn-Standard oder vom aktuellen Geschehen im Nachbar Type 2. Die Zahl an monoroten Decks ist seit jeher nahezu konstant, sowohl im Standard, als auch im Extended. Der Grund dafür ist, dass das Prinzip von rücksichtsloser Aggressivität und Brandwunden seit jeher gut funktioniert hat. Die eigentliche Zusammenfassung fällt jedoch recht kärglich aus: Innovationen gibt es nicht wirklich. Das einzige Deck, welches in ehemaligen Standardformaten kaum bis gar nicht gefunden wurde, sind Shamans:
- Lands (25 Karten)
- 6
- 5
- 3
- 3
- 4
- 4
- Creatures (31 Karten)
- 1
- 4
- 4
- 4
- 4
- 4
- 4
- Creatures (Forts.)
- 4
- 2
- Spells (4 Karten)
- 4
- Sideboard (15 Karten)
- 1
- 2
- 3
- 3
- 2
- 1
- 2
- 1
[left]Eine Vermutung, warum das Deck gespielt wurde, liegt nahe: Spikeshot Elder. Der Goblin stellt quasi 13,44% des Metas vor ein Problem: die Feen. Auch die Kreaturenmasse, welche das Deck generiert, ist nur schwer für Feendecks zu handlen. Gleichzeitig fungieren die großen Kreaturen gegen andere aggressive Decks als schwer zu brechende Blockade.
Metal Aggro bezieht sich auf Decks, die den Artefakt-Typ von Kreaturen mit Tempered Steel, Grand Architect und Master of Etherium nutzen. Es ist neu! Jeder will es probieren!
Wie vorhin schon erwähnt, bringt ein Deck durchschnittlich mehr Leistung, je höher sein Kurs ist. Reveillark, Big Red, White Weenie, Red Deck Wins und Green White Ramp beweisen alle, dass sie es jedes mal wert waren, gespielt zu werden. Jund scheint nicht die große Gefahr zu sein, das es im Standardformat seinerzeit zu sein pflegte. Es verlor hier mehr Matches, als es gewann. Und ist ein schlechtes Zeichen - von Jund sei derzeit also abgeraten. Dasselbe kann einfach auf Five Color Control Decks, Doran, Metal Aggro und, zu einem Teil, Pyromancer Ascension angewandt werden.
Aber wie steht es um Feen? Dies ist nicht allzu offensichtlich.
Es ist zweifellos das meistgespielte Deck. Und doch verliert es mehr, als es gewinnt. Einige Menschen werden behaupten, dass diese Ergebnisse durch Mirrormatches verdorben werden (in denen ein Feendeck immer verliert). Andererseits ist die durchschnittliche Anzahl an Feendecks im populärsten Turnier-Typ auf Magic-League (die 8-max Turniere) eins...
Wenn es nur ein Feendeck im ganzen Turnier gibt, ist es offensichtlich unmöglich, einem anderen im Mirrormatch gegenüberzustehen. Beachtet man also, dass die Chance des Fairy-Mirrors ziemlich niedrig ist, kann man dessen Auswirkung auf dem Kurs ignorieren. Es ist nicht einfach die schlechte Rate der Feendecks zu akzeptieren, aber wenn man sich darüber im klaren wird, ist es tatsächlich kein so sehr gutes Deck mehr, wie vor einiger Zeit. Vielleicht wäre es demnach auch ratsam, keine Feen zu spielen. (Anm. meinerseits: Trotz der guten Gewinnrate von Jund - die im Durchschnitt auch nur bei 50% war - bedeutete eine Hohe Zahl an Jundspielern oft mehr Top Acht Platzierungen, als durch die Gewinnchance gerechtfertigt; im gleichen Maße auch mehr Jundniederlagen als gewohnt.)
Ein Deck, das noch nicht behandelt wurde, ist Merfolk. Es wird von nur 5 % des Feldes gespielt; trotzdem gewann es fast 10 % aller gespielten Matches. Dieses Ergebnis ist enorm. Seine Rate von 2.79 bedeutet ein durchschnittliches Ergebnis von 3-1, oder 6-2, was einem den Tag Zwei eines Grand Prix sichern würde.
- Lands (24 Karten)
- 8
- 4
- 4
- 4
- 2
- 1
- 1
- Creatures (24 Karten)
- 4
- 4
- 4
- 2
- 4
- 4
- 2
- Spells (12 Karten)
- 4
- 4
- 4
- Sideboard (15 Karten)
- 3
- 2
- 1
- 1
- 2
- 1
- 3
- 1
- 1
Als diese Liste entstand, war die Betrachtungsweise zu allen Archetypen neutral. Die Gesamtstatistik sagt außerdem aus, dass Merfolk wohl das beste Deck sei. Das Master-Tournament vom 7.11.10 spiegelte dies 1:1 wieder: Mit einer fünfzigprozentigen Anwesenheit in der Top Acht, und einer hundertprozentigen in der Top Drei scheint Merfolk tatsächlich das beste Deck im derzeitigen Meta zu sein.
Was es so gut macht? Dies sei jedem selbst überlassen, es herauszufinden. Seine Stärken könnten ergänzt und erweitert worden sein ... oder seine Schwächen wurden nicht ausgenutzt/besser kompensiert. Vielleicht wird Firespout wieder eine Turnier-Staple ...