Sneak Show
1.Vorwort
Da UR Sneak Show mit dem Print von Griselbrand deutlich an Spielstärke gewinnt, halte ich es für unerlässlich einen neuen und aktuellen Primer über das Combodeck zu schreiben. Auch möchte ich das Deck näher an die deutschsprachige Spielerschaft bringen, da ich es Trotz seiner vorzuweisenden Erfolge und Qualitäten hier für stark unterrepräsentiert halte. Ich möchte in diesem Primer ausschließlich auf die neuen Listen mit Griselbrand eingehen, da der Dämon Progenitus aus dem Maindeck verdrängt hat.
2. Einleitung
Sneak Show ist im derzeitigen Meta, das beste Kombodeck. Im Vergleich zu ähnlichen Decks wie Reanimator oder Hivemind, ist es schwerer zu haten, braucht weniger Combopieces und spielt die bessere Protection. Die frühere Schwäche des Decks, dass es trotz resolvter Kombo, noch verliert, ist mit dem Print von Griselbrand nahezu verschwunden. Außerdem ist Sneak Show leicht zu beherrschen, was für den einen ein Vorteil, für den anderen ein Nachteil sein mag.
Wer nicht weiß, wie das Deck grundlegend funktioniert, hier eine kleine Zusammenfassung: Show and Tell oder Sneak Attack möglichst früh wirken, Kreatur raushauen und gewinnen. Der Rest kommt vom Spielen, das Deck ist wie gesagt, nicht wirklich anspruchsvoll.
3. Listen
Hier eine Liste von Jonathan Hickerson. Er erreichte einen 1. Platz in Nashville beim StarcityGames.com Legacy Open Tournament am 27.05.2012:
- Artifacts (4 Karten)
- 4
- Enchantments (4 Karten)
- 4
- Instants (16 Karten)
- 4
- 4
- 2
- 3
- 3
- Sorceries (9 Karten)
- 4
- 4
- 1
- Legendary Creatures (8 Karten)
- 4
- 4
- Basic Lands (4 Karten)
- 3
- 1
- Lands (15 Karten)
- 3
- 2
- 3
- 4
- 3
- Sideboard (15 Karten)
- 4
- 4
- 2
- 2
- 1
- 2
Eine sehr gute Deckliste ohne Kritikpunkte.
Hier noch meine aktuelle Liste:
- Artifacts (4 Karten)
- 4
- Enchantments (4 Karten)
- 4
- Instants (16 Karten)
- 4
- 4
- 2
- 3
- 1
- 2
- Sorcerys (9 Karten)
- 4
- 4
- 1
- Legendary Creatures (8 Karten)
- 4
- 4
- Basics (4 Karten)
- 3
- 1
- Lands (15 Karten)
- 3
- 2
- 4
- 4
- 2
- Sideboard (15 Karten)
- 2
- 1
- 3
- 3
- 3
- 1
- 1
- 1
4.Kartenwahl
a) Manabase:
Sneak Show spielt relativ teure Karten, wie Intuition oder Sneak Attack. Um diese ausspielen zu können, greift man auf Sol Länder, namentlich Ancient Tomb oder City of Traitors, zu, welche einen schnellen Start ermöglichen. Auf das Playset Volcanic Island wird verzichtet, aufgrund der Verwundbarkeit gegen Wasteland, dafür setzt man auf Basics in den Farben des Decks, wobei die Zahl der Inseln im Vergleich zu Gebirgen größer ist, aufgrund der höheren Anzahl an Karten der Farbe Blau. Hinzu kommen Fetchländer, die einerseits Länder suchen, andererseits für einen oftmals gewünschten Shuffle Effekt sorgen. Lotus Petal bringt einmal mehr Beschleunigung.
b) Engine:
Das Playset Sneak Attack und Show and Tell ermöglichen es uns kostengünstig Kreaturen auf das Feld zu legen. Die blaue Hexerei ist bereits in der ersten Runde ausspielbar, dagegen stellt die rote Verzauberung eine permanente Lösung dar, multiple Kreaturen auf das Board zu legen.
c) Kreaturen:
Emrakul, the Aeons Torn: Neben seinen hohen Werten und der Evasion, zeichnet Emrakul besonders die Annhilator 6 Ability aus, die den Gegner entweder ganz aus dem Spiel nimmt oder uns Zeit erkauft. Ebenso schützt ihn seine Protection vor gezieltem Removal.
Griselbrand: Sobald der Dämon das Feld betritt, hat er im Gegensatz zum Eldrazi sofort Impact. Sein Carddraw lässt uns für nahezu jede Situation die richtige Hand zusammenstellen. Ebenso unterstützt uns Lifelink gegen schnelle Aggrodecks.
d) Tutoren und Cantrips:
Intuition: Der Tutor reagiert auf die jeweilige Boardsituation und sucht zumeist Combopieces.
Brainstorm: Im UR Sneak Show wird der Spontanzauber gespielt, da er tief in die Bibliothek gräbt, wichtige Karten vor Discard schützt und Hände in Kombination mit Fetchländern filtert.
Ponder und Preordain: Beide Hexereien sind nach Brainstorm die besten Cantrips im Legacy. Dennoch ist Ponder in diesem Deck klar vorzuziehen. Warum? Ponder verschafft uns Überblick über drei Karten, anstelle von zweien.
e) Protection:
Force of Will: Der beste blaue Counter im Legacy
Daze: Ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ein weiterer kostenloser Counter, der sehr stark im Comboturn ist, andererseits wirft der Spells uns außerhalb dieser, oftmals einen Landdrop zurück. Es gilt daher abzuwägen, wann und wie oft man Daze spielen möchte. Man kann sich deshalb an folgende Faustregel richten: Je mehr Counter und Combos in einem Meta gespielt werden, desto besser wird Daze, je weniger, desto schlechter.
Spell Pierce und Flusterstorm: Zwei sehr ähnliche Counter die auch außerhalb des Comboturns stark sind: Beide schützen uns vor Discard, anderen Combos und gegnerischen Tutoren. Dennoch ist es auch hier eine Metaentscheidung, wie viele man von der jeweiligen Sorte spielt. Während Spell Pierce der Allrounder ist und auch bleibende Karten des Gegners countert, brilliert Flusterstorm besonders im eigenen Comboturn gegen gegnerische Controldecks.
Misdirection: Fungiert meist als zusätzliche Force of Will. Die Karte zeigt aber auch ihre Stärken gegen gezieltes Removal aller Art und Discard.
f) Sideboard:
Blood Moon und Magus of the Moon: Beide Karten stellen die mehrfarbige Manabase von vielen Decks im Legacy ab. Die Gegner werden handlungsunfähig oder verlangsamt, Karakas stört nicht mehr; Moon-Effekte geben einfach Zeit.
Leyline of Sanctity: Eine permanente Lösung gegen Discard und Burn.
Pyroclasm und Firespout: Räumen neben Hatebären wie Gaddock Teeg auch Tribaldecks ab.
Echoing Truth und Wipe Away: Erste Wahl gegen permanenten Hate wie Humility oder Ensnaring Bridge.
Pyroblast und Red Elemental Blast: Alles Blaue, wird vernichtet.
Grafdigger's Cage, usw.: Der obligatorische Hate gegen auf den Friedhof basierende Decks.
Man kann für das Sideboard keine klare Richtung vorgeben, denn man ist überhaupt nicht gezwungen eine der oben genannten Karten zu spielen. Die Kombination und Auswahl der Karten hängt alleine vom eigenen Meta ab.
5. Problemkarten
Karakas: Das Land wird als 1 off in prominenten Decks wie Stoneblade oder Maverick gespielt, es beseitigt sowohl Griselbrand als auch Emrakul, the Aeons Torn. In modernen Listen wird Karakas preboard „ignoriert“, man hat keine Möglichkeiten es zu beseitigen, nur mit Hilfe von Sneak Attack und zwei weiteren Kreaturen zu umspielen bzw. mit genau einer Kreatur und 2 roten Manaquellen. Gegen Decks mit diesem Land gilt daher eher auf die rote Verzauberung zuzugreifen, als auf Show and Tell, das uns aufgrund seiner Symmetrie verlieren lassen kann. Insbesondere Maverick hat mit seinem Playset Knight of the Reliquary insgesamt 5 virtuelle Möglichkeiten über Show and Tell unsere Kreaturen zu bouncen. Stoneblade dagegen besitzt keine Landtutoren, deswegen tendiert die Wahrscheinlichkeit, dass der Gegner ein Karakas über das ganze Spiel in der Hand hält gegen null. Postboard bietet UR Sneak Show diverse Möglichkeiten an, auf ein Karakas zu reagieren. Da wäre Blood Moon , der die gegnerischen Nonbasics ausstellt und viele Decks lahmlegt. Gegen Maverick erkauft das Enchantment jedoch nur Zeit. Früher oder später wird der Mond von einem Qasali Pridemage oder Krosan Grip vernichtet. Die beste Lösung bietet noch Progenitus. In einem Meta mit Maverick eine vernünftige Sideboardoption.
Surgical Extraction: Diese in jedem Deck spielbare Karte, kann bspw. nach einem Intuition auf ein Combopiece uns das Spiel kosten. Man sollte also stets diese Gefahr im Hinterkopf tragen und deshalb vorsichtig agieren, d. h. protectet.
Choke: Diese Verzauberung tritt in Decks wie Maverick oder Nic Fit in Erscheinung. Gut getimet gewinnt Choke schlicht und einfach. Dennoch kommt die Karte relativ spät und hat nicht sofort Impact. Ebenso ist die Karte im Vergleich zu Surgical Extraction, aufgrund ihrer höheren Manakosten, mit unseren Taxcountern leichter zu verhindern.
Oblivion Ring, Humility, Ensnaring Bridge: Alles Karten die das Leben schwer machen, aber derzeit kaum vertreten sind. Diese Verzauberungen und das Artefakt kann man nur gegen die Thoptorkombo erwarten, weitere Decks mit Counterbalance und Controlhaufen Marke Eigenbau. Falls man auf sowas im Meta treffen sollte, spielt man Bounce in Form von Echoing Truth und Wipe Away.
6. Matchupanalyse
Anmerkung: Die Matchupanalysen basieren ausschließlich auf meiner Liste!
Canadian: Leicht positiv
Preboard spielt man mehr und bessere Counter. Ebenso kann das Tempodeck unsere Kreaturen nicht beseitigen. Dennoch muss man vor Wasteland und Stifle aufpassen und deshalb defensiv fetchen und Länder ausspielen. Da der Gegner entweder den Aggroplan oder den Manadenialplan, aber nicht beide effektiv zusammen verfolgen kann, ist es eine Frage der Zeit, bis man das Spiel gewinnt. Klar positiv!
Postboard versucht man mit allen Mitteln Blood Moon zu resolven, da dieser die gesamte Manabase des Canadian Spielers ausschaltet. Red Elemental Blasts haben die Aufgabe gegnerische Delver of Secrets zu räumen, um viel Zeit zu erkaufen. Die gegnerische Seite setzt nun ebenfalls auf Blasts und fügt noch Spell Pierce hinzu. Dennoch kann man sich auch jetzt durch das gegnerische Counterdickicht schlagen und irgendwann liegt auch ein Griselbrand oder Emrakul, the Aeons Torn. Ausgeglichen.
Maverick: ausgeglichen – leicht positiv
Preboard muss man mit Hatebären wie Aven Mindcensor, Gaddock Teeg und Thalia rechnen, die unseren Plan zu verhindern suchen. Ebenso stellt Knight of the Reliquary eine Gefahr für unsere Kreaturen dar, somit ist das Wirken eines Show and Tells zumeist ein Glücksspiel. Das alles und die allgemein gute Clock von Maverick ergibt ein ausgeglichenes bis leicht negatives Matchup.
Postboard setzt man nun auf Pithing Needle, sodass man nicht mehr Karakas ausgeliefert ist. Ebenso unterstützen Blood Moons unseren Plan. Nervige Hatebären werden mit Bounce und/ oder Removal auf Abstand gehalten, Auf gegnerischer Seite ist mit Krosan Grip, Surgical Extraction und Choke zu rechnen.
Dredge: ausgeglichen
Preboard gewinnt nicht selten der Coinflip. Mit vielen Countern und einer früh gelegten Clock, kann man auch das Matchup gewinnen. Dennoch kann auch Dredge ausrasten und Sneak Show ohne Probleme zersägen. Negativ.
Postboard setzt man auf Graveyardhate, der Zeit verschafft, um eine Kreatur auf das Feld zulegen, die den Sack zumacht. Leicht positiv.
Nic Fit: positiv
Im ersten Spiel kann sich der Gegenspieler nur mit multiplen Cabal Therapies und Liliana of the Veil wehren, die keine Probleme für die eigenen Counter darstellen. Weiterhin versauern viele tote Handkarten auf der Hand des Nic Fit Spielers und seine Clock ist auch nicht die Schnellste. Positiv!
Im zweiten oder dritten muss man mit Choke, Discard und Surgical Extraction rechnen, dennoch ist Sneak Show zu schnell für das gegnerische Deck. Positiv.
Bearbeitet von Grim, 30. Mai 2012 - 20:41.