Dies ist eine deutsche Übersetzung von zammms FAQ zum Layersystem. Das Original findet Ihr -->hier.
Bei Magic gibt es viele Effekte, die auf verschiedene Weise Objekte im Spiel verändern und beeinflussen. Wenn zwei oder mehr Effekte dasselbe Objekt verändern wollen, dann ist die Reihenfolge der Effekte oft ausschlaggebend. Herauszufinden wie die verschiedenen Effekte interagieren sollten ist sehr komplex und schwierig, und aus dem Bestreben, diesen Prozess zu vereinheitlichen und zu vereinfachen, hat sich das Schichtsystem entwickelt. Das Schichtsystem legt kurz gesagt die Reihenfolge der Effekte fest, und bestimmt somit, wie die Effekte interagieren.
Als ein Beispiel, in dem das Endergebnis von der Reihenfolge der Effekte abhängt, sehen wir uns die Interaktion zwischen Darkest Hour und Bad Moon an. Wenn Dunkle Stunde zuerst angewandt wird, dann bekommt jede Kreatur im Spiel +1/+1. Wenn aber der Effekt von Mondschatten zuerst angewandt wird, dann bekommen nur Kreaturen den Bonus, die schon vor der Anwendung von Dunkle Stunde schwarz waren. Die Anwendung des Schichtsystem löst dieses Problem, indem es eine nachvollziehbare Reihenfolge für die verschiedenen Effekte vorgibt. Der erste Weg ist übrigens in dieser Situation der richtige.
Es gibt sieben Schichten:
Das Schichtsystem ähnelt dem Aufbau einer Zwiebel. Man beginnt zunächst mit den gedruckten Karten, wendet dann alle Effekte der ersten Schicht an, dann alle in der zweiten Schicht, dann der dritten, und so weiter bis alle Effekte angewandt wurden. Man beachte, dass das ganze in einem Rutsch passiert. Wir tun zwar so, als ob wir die Schichten einzeln hintereinander anwenden, aber für das Spiel vergeht bei diesem Vorgang keine Zeit.
(Um die Zwiebel-Analogie noch einmal zu bemühen: die Größe einer Zwiebel kann man bestimmen, indem man mit der Größe des Kerns anfängt und dann die Dicke jeder einzelnen Schicht dazuaddiert. Die Schichten sind immer an ihrem Platz - wir nehmen die Zwiebel nicht auseinander und setzen sie wieder zusammen. Wir haben lediglich festgestellt, wie die einzelnen Schichten der Zwiebel ihre gesamte Dicke beeinflussen.)
Ich habe beispielsweise Glorreiche Hymne im Spiel, und habe gerade Einsammeln auf eine Kreatur meines Gegners gespielt. Die konfiszierte Kreatur bekommt +1/+1, denn kontrollverändernde Effekte werden vor P/T-Veränderungen angewandt, d.h. wenn es an der Zeit ist die Hymne anzuwenden, kontrolliere ich die Kreatur, deshalb greift der Bonus bei ihr.
z.B. Marsch der Maschinen möchte Artefakte in Artefaktkreaturen umwandeln (Schicht 4), es möchte aber auch Stärke und Widerstandskraft von diesen Artefaktkreaturen setzen (Schicht 7b).
Antwort: Wenn der Effekt einer Fähigkeit in mehreren Schichten wirkt, dann wird jeder Teil des Effekts in der entsprechenden Schicht angewandt. Man beachte: Wenn solch ein schichtübergreifender Effekt einmal angefangen hat zu wirken, dann wirkt dieser Effekt auch in den anderen Schichten entsprechend weiter, auch wenn die Fähigkeit, die den Effekt verursachte, zwischenzeitlich entfernt wurde.
Antwort: Wenn mehrere Effekte in der gleichen Schicht wirken, dann müssen drei Faktoren berücksichtigt werden:
Eigenschafts-definierende Fähigkeiten einer Karte zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine oder mehrere Eigenschaften von sich selbst festlegen. Die Eigenschaften einer Karte sind deren Name, Mana-Kosten, Farbe, Typ, Untertyp, Obertyp, Erweiterungssymbol (ja, fragt nicht), Regeltext, Fähigkeiten, Stärke und Widerstandskraft. Fähigkeiten, die Eigenschaften von anderen Dingen verändern, oder die nur unter bestimmten Bedingungen gelten, sind keine CDA. Beispiele von CDAs finden sich auf Vision der Ahnen, Maro und Nebelgestalt-Ultimus.
Den Zeitstempel eines Effektes kann man sich vorstellen wie den Zeitstempel der letzten Änderung einer Computerdatei. Bei Effekten, die erst durch die Verrechnung eines Spruchs oder einer Fähigkeit erschaffen werden (wie z.B. der +3/+3-Effekt von Riesenwuchs), ist das der Zeitpunkt der Verrechnung eben dieses Spruches oder der Fähigkeit. Bei Karten, die an andere Dinge angelegt werden können (wie z.B. Auren und Ausrüstungen), ist es die Zeit, zu der sie an das letzte Objekt angelegt wurden. In anderen Fällen ist es die Zeit, zu der das entsprechende Objekt die aktuelle Zone betreten hat. Wenn zwei Objekte zeitgleich eine Zone betreten, dann legt der aktive Spieler die Zeitstempel dieser Objekte relativ zueinander fest.
Ein Effekt A hängt genau dann von einem Effekt B ab, wenn die Anwendung von B entweder
Man beachte, dass ein Effekt überhaupt nur von einem Effekt in der gleichen Schicht abhängen kann!
Mit diesen Werkzeugen gerüstet, können wir (endlich) die Frage beantworten. Zunächst werden CDA angewandt. Dann werden die anderen Effekte in Reihenfolge des Zeitstempels abgearbeitet, außer wenn Effekte von anderen Effekten abhängen. Wenn das der Fall ist, dann werden die unabhängigen Effekte zuerst angewandt, dann die abhängigen Effekte.
z.B. Effekt C hängt von Effekt B ab, welcher wiederum von Effekt A abhängt. Und wie ist es, wenn die Abhängigkeiten eine Schleife bilden? (Effekt A hängt auch von Effekt C ab)
Antwort: Wenn die Abhängigkeiten eine einfache Kette bilden, dann werden die Effekte der Reihe nach abgearbeitet - zuerst der unabhängige Effekt, dann der Effekt der nur von diesem abhängt, und so weiter.
Eine Schleife von Effekten, die alle voneinander abhängen, nennt man Abhängigkeitsschleife. Wenn solch eine Schleife vorliegt, dann werden alle Abhängigkeiten ignoriert und die Effekte einfach in Zeitstempel-Reihenfolge bearbeitet.
Ich kontrolliere Crovax, aufsteigender Held, einen Windsceada und Göttliches Erwachen, das ich eine Runde, nachdem Du Dunkle Stunde ins Spiel gebracht hast, gespielt habe. Du hast außerdem einen Ruhmsucher, der mit einem Knochenbrecher ausgerüstet ist. Wie sehen Stärke und Widerstandsfähigkeit aller Kreaturen aus?
In den Schichten 1 bis 4 passiert nichts, also starten wir in Schicht 5, denn dort finden farb-verändernde Effekte statt. In Zeitstempel-Reihenfolge macht zunächst Dunkle Stunde alle Kreaturen schwarz, dann macht Göttliches Erwachen alle meine Kreaturen weiß. Also sind meine Kreaturen alle weiß, Deine sind alle schwarz.
Als nächstes ist Schicht 7c dran, wo Crovax und der Knochenbrecher wirken. Crovax gibt meinen anderen Kreaturen allen +1/+1 (da sie ja jetzt weiß sind!) und Deinen Kreaturen allen -1/-1 (sie sind alle schwarz). Knochenbrecher gibt deinem Ruhmsucher +2/+0. Also ist Crovax 4/4, der Windsceada 3/3 und der Ruhmsucher ist 3/1. Technisch gesehen müssten die Effekte in Zeitstempel-Reihenfolge abgearbeitet werden, aber in diesem Fall macht das keinen Unterschied.
Ich kontrolliere Demut, was ich vor allem anderen gespielt habe, zweimal Macht der Opale, Marsch der Maschinen, Nacht des Verrats der Seelen, ein Mycosynth-Gitter, eine Verzauberungskopie(die ein Die Nebel umrühren kopiert, das mittlerweile nicht mehr im Spiel ist; ich hatte grün gewählt), und eine Verschwörung (auf „Goblins“ gesetzt), die ich mittels Worte der Beschlagnahme von Dir gestohlen habe. Du kontrollierst Dralnus Kreuzzug und Geteilter Triumph (auf „Zombies“ gesetzt).
Was zum Kuckuck passiert hier?
Tief Luft holen!
Am Ende sind also alle meine bleibenden Objekte grüne Goblin Zombie Artefakt-Kreaturen mit Stärke und Widerstandskraft entsprechend ihrer umgewandelten Manakosten. Dein Geteilter Triumph und Dralnus Kreuzzug sind farblose Artefakt-Kreaturen ohne Kreaturtyp, und auch sie haben P/T entsprechend ihrer umgewandelten Mana-Kosten.
Alles klar? :)