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Der Weg in neue Welten

Geschrieben von vikingr, in Allgemein 10. November 2013 · 6.991 Aufrufe

Eine ätzende Erkältung hat auch seine gute Seiten. So hatte ich Zeit für einen neuen Blogeintrag und eine gute Ablenkung von meiner verstopften Nase und dem Dreckshusten.

Wir schreiben das Jahr 1996 oder so und ich gehe in die Grundschule. In einem lokalen Spielzeugladen ersteht meine Mutter für mich ein Starter Deck der Edition Trugbilder. Zuhause natürlich gleich alles ausgepackt und besonders von den Bildern begeistern lassen.
Da wären so geniale Bilder wie das des Atemräubers, der dunklen Verbannung, der totalen Erschöpfung, des Urborgpanthers und weiteren martialischen, gefährlich aussehenden Kunstwerken. Kurz gesagt ich war fasziniert und völlig in den Bann gezogen.

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Angetan von der Kunst, wollte ich natürlich auch das Spiel lernen. Tatsächlich fand ich sogar jemanden in meiner Grundschulklasse, der schon Magic spielte, wenn auch vermutlich total falsch. Das Ganze verlief dann schnell im Sand...

Wir machen einen Zeitsprung von ca. 17 Jahren und schreiben das Jahr 2012, es ist Winter. Auf meinem geliebten iPad entdecke ich die App "Magic the Gathering: Duels of the Planeswalkers 2013". Die Grundregeln gingen dank der App schnell ins Blut über und ich fühlte mich in meine Jugend zurückversetzt. Nach und nach habe ich alles freigespielt, was es freizuspielen gab, aber die Sucht ließ nicht nach.
Ich entschied mich dafür, das "echte", das Papiermagic genauer unter die Lupe zu nehmen und meldete mich in diesem Forum voller Nerds an.
Meine ersten Decks baut ich mit Hilfe der Magic 2013 Deckbaubox und war nun auch was echte Karten anging voll angefixt. Viele meiner Freunde spielten in der Jugend ebenfalls Magic und einer hat mir sogar recht aktuelle karten für lau überlassen, so dass ich gleich mit Freunden anfangen konnte.

Das Spielen mit Freunden reichte mir nicht. Zu selten hatte jemand Lust und meine finanziellen Investitionen mussten vor meiner Frau gerechtfertigt werden, so dass ich das allseits angepriesene Friday Night Magic in Betracht zog. Die meisten Spieler beim lokalen FNM spielten Standard, was gleichzeitig ein recht günstiges Format darzustellen schien. Ich fing also, mit Hilfe des Forums, an meine Decks zu bauen. Ich entwickelte früh eine Vorliebe für die Golgari und für Werwölfe.

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Im Standard spielte ich also sowohl Golgari Zombies, als auch ein Werwolf-Deck. Alles lief gut, bis zu diesem schrecklichen Zeitpunkt... der Rotation!
Wer denkt sich so etwas Grausames aus? Die geliebten Standard-Decks waren keinen Pfifferling mehr wert und man musste sie aufgeben... es sei denn...
Es sei denn man portiert eins der Decks ins Modern-Format! Dort gibt es keine dämliche Rotation und ich kann meine Werwölfe bis in alle Ewigkeit spielen.
Erster Anlaufpunkt: Forum. Es gab einige interessante Ansatzpunkte die Werwölfe moderntauglich zu bekommen, z.B. über die Æther Vial, die die Werwölfe am Ende des Zuges direkt flippen lässt. Im Endeffekt war das alles nicht so praktikabel, wie ich es mir gewünscht habe und nach elendigem Suchen und Durchforsten nach Werwolf-Decks, fand ich ein Legacy Werwolf Stompy, dass in einem Turnier den ersten Platz machte.



Viel blieb von den Werwölfen dort nicht über, aber besser als nichts. So begann ich mir Gedanken zu machen, dass Deck ins Modern zu portieren. Schnell stellte sich heraus, dass die Trinisphere hier nicht mehr so gut passt und dass man sich auf rot als einzige Farbe festlegen sollte. Der Landzerstörungsplan (für die übrigen Standardländer nachdem der Blood moon liegt) erhielt Einzug. Nach unzähligen Tests auf Cockatrice stellte sich leider heraus, dass die Werwölfe leider zu unflexibel waren und ich schaute mich schweren Herzens nach Alternativen um.

Dank Evasion schnitten Drachen bei meiner Suche sehr gut ab und das Deck entwickelte sich zum Drachen Stompy. Die Tests laufen gut, die meisten zweifarbigen und alle dreifarbigen Decks haben schwer zu knabbern, wenn der Mond früh liegt. Andere Decks lassen sich mit einer Chalice of the Void prima abstellen. Pech hat man allerdings z.B. gegen Decks wie Meervolk, da hat man quasi automatisch das erste Spiel verloren.

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Mir war wichtig daraus kein völliges All-In-Deck zu machen (also eines, welches sich früh die Hand leer spielt und dann alles oder nichts holt), darum halten sich die Ramp-Elemente in Grenzen und es gibt auch günstige Hauer und Schwerter für die kleinen Kreaturen. So kann man sich nach einem schlechten Start unter Umständen neu sammeln und wiederkommen.



Meinen Primer zu dem Deck findet ihr hier.

Ging es euch schon mal ähnlich bei einer Standardrotation?
Oder habt ihr auch schon mal versucht ein Deck von einem ins andere Format zu portieren?
Habt ihr noch fragen?
Lasst es mich wissen.

Vielen dank fürs Lesen!
vikingr




Die Rotation hat auch mich zu Modern "gedrängt", derzeit versuche ich, mein BW Lifegain Angelic-Accord Deck auf Modern zu polieren, was derzeit eher schlecht als recht läuft.

Die Combo Exquisite Blood + Sanguine Bond liest sich ganz geil, habe nur keine Ahnung wie ich sie lauffähig bekomme..

Ist halt weniger einfach das alles ;)

Klar. Monogrün-Midrange aus Mirrodin/-Innistrad mit Throne of the Empires Combo ließ sich wunderbar ins Casual portieren :D

Generell ist meine bisherige Erfahrung mit dem"export" von Decks in andere Formate, dass das einfach nicht funktionieren kann, weil die Anforderungen der Formate zu unterschiedlich sind.

Von der Manakurve ausgehend, bewegen wir uns etwa hier (in reihenfolge sinkender Kurve):

Standard - EDH - Modern - Vintage - Pauper/Peasant - Legacy (Highlander nicht aufgezähktm, weil zu wenig Erfahrungen damit)

Dazu kommen die gespielten Disruption-Elemente und der unterschiedliche Ramp, welche die Geschwindigkeit der Formate (in Zügen) definieren.

(Beispiele: Force of Will, Thoughtseize, Chalice of the Void je nach Format auf 0 oder 1, Wasteland, Mox Opal, Lion's Eye Diamond, Noble Hierarch, Elvish Mystic).

 

An all diesen Punkten richtet sich danach, ob ein Kitchen Finks ein solider Beater (modern), ein potentieller Finisher (Legacy Junk) oder nur ne Wurst ist (Standard / Casual / Vintage).

 

Anders verhält es sich mit dem portieren einer Idee.. zwar funktioniert nicht jede Idee gleich gut in den unterschiedlichen Formaten, aber es ist definitiv leichter, mit offenen Augen zu schauen und ein Lock-Deck Marke Staxx in andere Formate oder Farben übertragen zu lassen (Miracle sehe ich unter dem Aspekt Idee dank Counterbalance genauso als Lock-Deck an in dem bemühen, die Taten meines Gegners nutzlos zu machen wie ein Deck um Chalice und Bloodmoon, welches dem Gegner sein halbes Deck blank macht..). Schwierig wird's halt, wenn man bestimmte Karten unbedingt spielen will, weil diese je nach Format unterschiedlich stark sind (Zeitpunkt des ausspielens, Formatgeschwindigkeit, verfügbares Removal /Counter und Alternativen im Kartenpool).

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