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Magic für Sozialhilfeempfänger - Das Pauper-Format

Geschrieben von vikingr, in Pauper 30. April 2014 · 4.238 Aufrufe

pauper mtgo modo magic online budget
Kurz vorab: Ich will hier niemandem auf die Füße treten, der Titel kommt vom Namen des Formats: pauper ist engl. für Arme bzw. Sozialhilfeempfänger.

Wolltet ihr schon immer mal ein Eternalformat spielen, seid aber arme Studenten? Ist euch ein Modern-Deck zu wenig, mehr als eins aber zu teuer? Dann spielt halt einfach Pauper!

Ich möchte euch heute mal das Pauper-Format näher bringen. In Papierform ist das ganze ein Küchentischformat in Magic Online allerdings ein sanktioniertes Format (sprich es gibt Turniere, Preise und eine offizielle Bannliste).

Zu den Deckbauregeln:
- min. 60 Karten für das Deck
- max. 15 Karten für das Sideboard
- es dürfen ausschließlich als Common erschienene Karten verwendet werden (in Magic Online ausschließlich die, die in Magic Online als Common erschienen sind, daher wäre z.B. Hymn to Tourach nicht legal)

Durch die Einschränkung, dass nur Commons als häufige Karten verwendet werden dürfen, ist das Format sehr günstig. Viele Decks sind für ein paar Euro an Kartenwert zu erhalten, die teuersten Decks bleiben unter 50€.

Die Bannliste von Pauper Classic (so der Name in Magic Online) Stand 30.04.2014:Meine Empfehlung ist, sich auch in der Papierform an die Bannliste und die spielbaren Karten von Pauper Classic zu halten. Das Format ist bereits sehr ausgeglichen und Bedarf keiner eigenen Bannliste. So hat man eine gewisse Einheitlichkeit und kann eventl. auch andernorts direkt bei seiner Liste bleiben. Die nötigen Listen der erlaubten und verbotenen Karten findet ihr hier.

Nun mehr zum Format und den Spielen im Format. Die Decks sind sehr vielfältig und man unterschätzt schnell die Möglichkeit und Durchschlagskraft, deshalb sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass man mit Pauper ein Eternalformat spielt! Man spielt hier auch einige Legacy-Staples wie Daze, Brainstorm, Delver of Secrets und Counterspell. Die Strategien der Decks erstrecken sich von Tempo, Kombo, Kontrolle, Aggro über Midrange Decks.

Die gängigsten Archetypen sind aktuell folgende:
{B} Mono Schwarz Kontrolle
Die Stärke dieses Decks sind die unheimlich vielen Vernichtungszauber (Disfigure, Victim of Night usw.) und einige Abwerfsprüche (z.B. Duress und Distress). Dadurch haben Kreaturendecks schon einen harten stand gegen Mono Schwarz Kontrolle. Es spielt auch etwas mit der Hingabe durch den Grey Merchant of Asphodel und zieht Karten mit Sign in Blood oder dem Phyrexian Rager. Es gewinnt über Kreaturen wie den Merchant und auch Corrupt und Tendrils of Corruption dient hier hervorragend zum Beenden der Spiele.

{U} Delver
Das mono blaue Delver Deck lebt von seinem Namensgeber Delver of Secrets und ist eine klare Tempoliste. Hier wird der Gegner also mit allerhand Neutralisierungssprüchen (z.B. Daze und Bouncesprüchen (z.B. Snap) verlangsamt. Während man selber seine Hand aufstockt und aufbessert mit Cantrips wie Ponder oder Karten zieht mit Gush. Es spielt dennoch einen rechtgroßen Anteil Kreaturen, worüber das Deck letzttlich auch gewinnt.

{W}{U}{B}{R}{G} Urza Tron
Das Deck dürfte vielen aus Modern bekannt sein. Ziel ist es also mit den Urza-Ländern (Urza's Tower, Urza's Mine und Urza's Power Plant) schnell viel Mana zu generieren und fiese Teure Karten spielen zu können. Der größte Unterschied zu dem aus Modern bekannten Deck sind wohl die Sprüche für die man das ganze Mana benötigt. Hier spielt man als Spielbeender z.B. Ulamog's Crusher und Rolling Thunder. Ansonsten ist der Kern sehr deckungsgleich mit Karten wie Expedition Map, Chromatic Sphere oder Ancient Stirrings.

{W}{U}{B}{R}{G} Affinity
Auch dieses Deck dürfte einem aus dem Modern-Format bekannt vorkommen. Stark ist es u.a. deshalb, da hier die Artefaktländer (z.B. Seat of the Synod) erlaubt sind. Durch das gebannte Cranial Plating macht man hier vor allem mit dicken Kloppern Druck z.B. Myr Enforcer und Carapace Forger. Richtig gefährlich ist aber oft Atog in den die ganzen Artefakte reingeopfert werden können um ihn riesig zu machen.

{G} Stompy
Wie der Name verrät, hat der Stompy-Spieler vor den Gegner zu überrennen. Dies versucht er mit vielen Kreaturen (z.B Nettle Sentinel und Quirion Ranger), die er mit Sprüchen wie Rancor oder Groundswell pumpt.

{U} Mono Blau Kontrolle
Ein Kontrolle-Deck, wie man es gewohnt ist. Es werden unzählige Neutralisierungszauber gespielt und nur wenige Kreaturen wie den starken Delver of Secrets, den flexiblen Mulldrifter und den günstigen Spire Golem.

{U}{R} Izzet Midrange
Dieses Deck vereint die Stärken des Delver-Decks mit denen des Burn-Decks. Es gibt also haufenweise Neutralisierungszauber gepaart mit Burn wie Firebolt und Flame Slash. Es spielt hauptsächlich Kreatren mit Evasion um zu gewinnen.

{U}{G} Elfen
Hier werden die Synergien zwischen Elfen wie dem Llanowar Sentinel und dem Timberwatch Elf, sowie zwischen Elfen wie Birchlore Rangers und dem Nettle Sentinel schamlos ausgenutzt. Man macht sich also Massen von Mana und tötet mit den vielen Elfen, von denen man dann einen sehr gut mit dem Timberwatch Elf riesig machen kann. Der Blau-Splash kommt nur durch Distant Melody zustande.

{R} Burn
Burn dürfte jedem aus allen möglichen Formaten bekannt sein. Hier gibt es einfach nur viel Schaden an den Kopf.

{W}{U}{B} Familiar
Mit dem Sunscape Familiar und dem Nightscape Familiar werden die eigenen Sprüche sehr günstig. Zudem spielt man viele Enters-the-Battlefield-Effekte (wie beim Mulldrifter oder dem Sea Gate Oracle, welche sich mehrfach rentieren durch Ghostly Flicker. Man versucht hier den Gegner mit Kartenvorteil zu überrumpeln und mit den eigenen Fliegern zu gewinnen.

{U}{R} Delver Fiend
Auch dieses Deck dürfte vielen aus Modern bekannt sein. Es spielt neben den allseits vertretenden Delver auch noch Kreaturen, die von Spontanzaubern und Hexereien profitieren. Zum einen den zweoten Namensgeber Kiln Fiend zum anderen Nivix Cyclops. Sie werden unblockbar (Shadow Rift), bekommen Doppelschlag (Assault Strobe) und werden durch diese Sprüche auch noch unglaublich gepumpt.

{W}{G} Aura Hexproof
Und noch ein weiterer Vertreter, der bekannt sein dürfte... genau aus Modern. Der entscheidene Unterschied zum Moderndeck ist, dass wir nicht nur Verzauberungen (z.B. Hyena Umbra) auf unsere fluchsicheren Kreaturen (z.B. Slippery Bogle), sondern auch viele günstige auf unsere Länder (z.B. Abundant Growth). Davon profitiert vor allem der Aura Gnarlid.

{W} White Weenie
Dieses Deck dürfte den meisten ebenfalls bekannt sein. Viele kleine weiße Kreaturen, die sehr schnell viel Power aufs Feld schmettern und dem Gegner damit kräftig unter Druck setzen.

Die Vielfältigkeit der Decks wird hier schon deutlich. Durch die günstigen Preise kann man sich leicht mehrere Decks zulegen und hat schnell viel Diversität.

Gerade für Interessenten von Magic Online ist das Pauper-Format interessant, da es einen günstigen Einblick ermöglicht. Mit Geschick und Talent kann man sogar durch Turniere Tix (also die Magic Online Währung Event Tickets) generieren und teurere Decks finanzieren (hierzu empfehle ich meinen Blogeintrag zum Thema Magic Online).

Zu guter Letzt möchte ich euch auch mein aktuelles Deckprojekt nicht vorenthalten. Es handelt sich um ein Infekt-Deck. Vor dem Bann von Invigorate, der wohl stärksten Infekt-Karte, war Infekt ein starker Archetyp, vor allem in der mono grünen Variante. Diese ist auf kompetitiver Ebene nur noch bedingt spielbar und daher entwickelte ich mit einiger Hilfe vielerseits ein {U}{G} Tempo Infekt.

Das Deck bremst den Gegner durch Neutralisierungs- und Bounce-Sprüche, während wir nur eine Infektkreatur auf dem Feld brauchen. Im passenden Moment brauchen wir dann nur 2-3 Pumpsprüche und können in einem Zug töten.

Das Deck sieht momentan wie folgt aus:

Deck: Tempo Infekt


Für Meinungen, Tipps und Anmerkungen zum Deck dürft ihr gerne dieses Thema nutzen. Ich würde mich sehr darüber freuen.

Als gute Quelle für Decks, deren Kosten usw. empfehle ich ganz klar mtgGoldfish. Weiterhin gefallen mir Artikel auf CastingCommons gut.

Vielen Dank fürs Lesen und vorab für eure Kommentare!




Ein Format in dem die interessantesten Karten nicht mal erlaubt sind ist blöd :( Das einzige Deck, das interessant aussah war das Temporal Fissure.dec aber das wurde ja jetzt auch gebanned :(

Lob dafür ,dass du für die gespielten Archetypen Decklisten raus gesucht hast.

Ansonsten ist der Inhalt schon n bischen mikrig gehalten und im Endeffekt ne Werbeveranstaltung für den Pauper-Infekt-Thread, oder? :P

 

Wäre schön gewesen, wenn du n bischen was du den Archetypen geschrieben hättest, was sie ausmacht und warum gerade diese sich so etabliert haben (da ich Peasant-verwöhnt bin, wo die Vielfalt an gespielten Archetypen meiner Erfahrung nach insgesamt deutlich höher ist, finde ich die Liste etwas kurz - davon abgesehen, dass Boggles aka Hexproof.dec auch im Pauper meines Wissens zu den Etablierten zählt...).

 

Was ich über das Format noch erwähnenswert finde ist, dass einige sonst "zu brokene" Karten wie Gush hier tatsächlich noch gespielt werden dürfen.

Habe hier jetzt umfangreich ergänzt. Danke Lune!

Aura Hexproof hatte ich bereits genannt, hast du wohl übersehen.

Und dass sehr starke Karten gespielt werden habe ich doch ebenfalls erwähnt.

Jo, kann ich überlesen haben; so is zumindest mal der ein oder andere Hinweis über die Decks dabei. Wobei: wird im Affinity nicht gerade mit Atog ganz wie zu alten T2 Zeiten mit dem Arcbound Ravager noch der Disciple of the Vault gespielt, welcher dem Deck mehr Reach und ne schnellere Clock gibt?

 

Ansonsten interessant zu sehen, dass im Pauper deiner Aussage nach MBC vor allem über Kreaturen gewinnt; im Peasant sehe ich ( Demonic Tutor auf Cabal Coffers sei dank) vor allem (nahezu) kreaturenlose Kontrolle.

 

@starke Karten spielen: Ich finde es halt gesondert erwähnenswert, wenn Karten, welche sonst auf irgendwelchen Bannlisten stehen, hier erlaubt sind (im Vergleich zu Modern hast du die Artefaktländer bei Affinity jetzt ja auch erwähnt :P ).

 

Insgesamt finde ich's auf einen Blick so deutlich informativer (ohne links folgen gleich den Plan der erfolgreichen Decks sehen und so).

Kannst dir ja mittels des Links anschauen, was Affinity so spielt ;)

Im MBC ist es auch Quatsch, war ich etwas zu schnell. Habe ich aber korrigiert.

Ach und natürlich will ich Aufmerksamkeit für mein Deck generieren :D

Die Frage der Bannings ist komplexer als Du es darstellst; es ist nicht ganz einfach für jede einzelne Karte rauszufinden ob es sie nun online gibt oder nicht (wenn man selber nicht online spielt). Gut, ja, im Gatherer wird das angezeigt, aber es ist nicht so einfach und elegant wie über eine einheitliche Bannliste.

 

Daher sind Bannlisten auch sehr verschieden, je nachdem wo man spielt.
Wir spielen auf unseren Pauper-Turnieren (mit ca.20-23 Spielern) mit den offiziellen Bannings und inkl. der auf MTGO nicht verfügbaren Commons, und das klappt auch gut - trotz Sinkhole und Hymn to Tourach ist Monoblack nicht übermächtig (auch wenns 1/3 der Spieler hier zuletzt damit versuchte); da schon eher Monoblue (was aber das zweite Drittel ausmachte).

Um herauszufinden ob eine Karte eine Common ist, muss man ohnehin häufig Kartensucher wie magiccards.info anschmeissen, daher sehe ich die Problematik hier nicht.

Es ist halt die einzige allumfassende Regelung. Klar ist es nett, wenn euere Örtlichkeit eine klare eigene Regelung dazu hat, aber zum ersten kann das eben andernorts zu Schwierigkeiten führen und zum anderen ist so eine Regelung nicht überall gegeben.
Menschenfreund
01. Mai 2014 12:43

Whuutt!? die Bannedlisten sind relativ klar gibt 2 relevante eben mtgo oder paper. Alles andere sind Hausregeln ist ja nicht so schwer das zu kommunizieren.

Es gibt eben keine offizielle Papierbannliste.
Hausregeln sind halt doof wenn man neue Spieler dazu gewinnen will, die vorher schon Pauper gespielt haben und sich dann neu einstellen müssen.

Galt das meinem Beitrag oder dem Kommentar von Menschenfreund? Es gibt in Papier keine allgemeingültige Regelung, weshalb ich das meiner Meinung nach naheliegendste empfehle, um eben so einheitlich wie möglich zu werden.

Kann immer noch nicht nachvollziehen warum sie alle combo-decks gebannt haben, seitdem finde ich das Format erheblich weniger reizvoll.

Pauper hat keinen Zugriff auf Force of Will oder Stifle, was insbesondere Storm-Varianten einfach zu sehr stärkt. Wenn ein Format sich nicht selbst regulieren kann, dann muss das halt von extern getan werden.

Temporal Fissure war sexy zu spielen, aber Familiar existiert ja auch ohne dieses. Finde die Banns schlüssig und gut so, lediglich Cloudpost würde ich gerne nochmal in Action sehen :>

 

warum sind Goblins nicht aufgeführt?

Weil ich irgendwo die Grenze ziehen musste und Goblins wenig gespielt werden.

Storm war noch nie zu gut füpr das Format, es war ein Deck, dass idR Turn 4 ABging und selbst dann noch oft genug ggn. sich selbst verlor und ggn. dass es Zig Möglichkeiten zur Gegenwehr gab.
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