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Magic the Gathering: Arena - Ein Überblick zur Closed Beta

Geschrieben von vikingr, 31. Mai 2018 · 5.606 Aufrufe

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Magic the Gathering: Arena - Ein Überblick zur Closed Beta

Lang ist es her, dass ich meinen letzten Blogeintrag veröffentlicht habe. Dank Magic the Gathering: Arena (oder nachfolgend MTGA) habe ich aber zurück zu den Karten gefunden und daher ist es ein passendes Thema für die Fortführung meines kleinen Magic-Blogs.

 

Einführung

 

In diesem Blogeintrag versuche ich euch nun MTGA näher zu bringen. Dabei werde ich euch vorstellen, was MTGA bereits bietet, was laut der Entwickler in der Zukunft angedacht ist und was noch auf uns zukommen könnte.

 

Magic auf den Computern ist schon lange ein Thema. Magic Online (oder kurz MTGO) ist seit langer Zeit etabliert, aber gerade technisch und optisch für viele abschreckend. Die Oberfläche ist einfach nicht zeitgemäß und erinnert stark an die 90er... im negativen Sinne. Dennoch hat sich eine solide Spielerbasis entwickelt und gehalten.

 

Es folgte eine Reihe von Eskapaden namens Magic: Duels of the Planeswalkers in verschiedenen Versionen (das Original, 2012, 2013, 2014 und 2015). Diese Spielreihe setzt das Spiel zwar etwas visuellansprechender dar, doch mangelt es an der unglaublichen Fülle, Vielfalt und Tiefe, die Magic bietet. So gibt es dort kein konkretes Format, sondern lediglich ein begrenzten Kartenpool, der als besonderes Constructed-Format verstanden werden kann. Zwar fand es gewissen Anklang, doch eher bei Anfängern und Interessierten, mit wenig Berührung zum eigentlichen Spiel. Enthusiasten wurden hier enttäuscht, sie gehörten aber wohl auch nicht zur Zielgruppe.

 

Magic Duels: Origins ist ein Ableger dieser Reihe, der nun auch den eingefleischten Fans gefallen sollte. Es war die Sprache vom letzten Magic-Computerspiel, sprich ein Projekt für einen sehr langen unbestimmten Zeitraum. So wurden hier konsequent neuerscheinende Editionen eingepflegt... bis sie es dann einfach unterließen und so nach der Einführung von Amonkhet stoppten. Auch fehlten Karten in den Editionen, die nicht eingepflegt wurden. All die Hoffnungen, all das Geld wurde begraben.

 

Mit dieser schwierigen Grundlage startete nun die Closed Beta von MTGA. Zurecht waren und sind viele Spieler skeptisch und haben Sorge erneut enttäuscht und geprellt zu werden.
Was also gibt Hoffnung in dieses neue Projekt? Zuerst einmal ist die Oberfläche ausgefeilter. Man hat sich eindeutig am Erfolg von Hearthstone orientiert und sich der digitalen Oberfläche angepasst. Karten sind daher nicht pauschal einfach vollständig dargestellt. Wer könnte auch den winzigen Text vom Bildschirm lesen ohne die Karte zu vergrößern. Man bekommt den Kartentext nun als durch Symbole am Rand des Artworks dargestellt und erfährt ihn, sofern man über die Karte mit dem Mauszeiger fährt. Intuitiv, sinnvoll und platzsparend. Mehr dazu aber noch später. Positiv stimmt mich auch die lange intensive Beta-Phase. Man versucht offensichtlich ein sehr gutes Grundgerüst zu schaffen, um später eine valide Spieloberfläche bieten zu können. Auch die Rückmeldungen aus der Spielerschaft finden viel Gehör und rufen wichtige Änderungen hervor.
Man bemerkt auch, dass bereits ein unheimlicher Aufwand in das Spiel floss, den man sicher nicht leichtfertig aufs Spiel setzen möchte. All das schafft Hoffnung für ein tolles Magic Spielererlebnis am Computer.

 

Closed Beta - Was bietet das Spiel momentan?

 

Oberfläche

 

Die Ähnlichkeit zum etablierten Hearthstone fällt sofort ins Auge. Alles wirkt etwas reifer und weniger verspielt, aber die Gemeinsamkeiten sind unabstreitbar. Das bewerte ich durchaus positiv, denn Hearthstone macht definitiv vieles richtig, sonst hätte es sich gar nicht erst über die Jahre der Art etablieren können.
Die Anordnung der Knöpfe, der Karten, den Lebenspunkte etc. ist recht innovativ und übersichtlich angeordnet. Zwischen den einzelnen Phasen gibt es Timer, damit Züge nicht unerwünscht lange dauern. Sofern man sehr viele Blocker deklarieren muss oder eine unendliche Kombo immer wieder durchführt kann die Zeit aber knapp werden.
Alle Karten werden ihren Fähigkeiten entsprechend mit Symbolen versehen. Für weitere Informationen braucht man nur mit dem Mauszeiger über die Karte fahren. Spielbare und aktivierbare Fähigkeiten werden auch gut sichtbar dargestellt. Da ist die Oberfläche wirklich komfortabel.

 

Ein wichtiger Aspekt ist selbstverständlich nicht nur der virtuelle Spieltisch, sondern auch der Editor zum Deckbau. Schließlich werden hier viel Spieler mehr Zeit verbringen als beim eigentlichen Spielen.
Der Deckeditor tut was er soll, allerdings gibt es hier noch viel Verbesserungsbedarf. Man wünscht sich zum Beispiel mehr Filteroptionen und Suchbegriffe auch fern des Kartennamens.
Decks wird sich der erfahrende Spieler eher auf Plattformen wie mtggoldfish.com oder aetherhub.com bauen und diese dann in MTGA importieren. Das funktioniert ausgesprochen gut und Dank der genannten Plattformen auch sehr unkompliziert. Die Decklisten in MTGA lassen sich auch exportieren und in eben diese Plattformen importieren. Hier genießt man also schon viel Komfort.

 

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Karten/Decks

 

Zu diesem Zeitpunkt sind folgende Editionen vollständig implementiert: Amonkhet, Hour Devastation, Ixalan, Rivals of Ixalan und Dominaria. Man startet zudem mit diversen vorgefertigten Decks, analog zu den Starter Decks im Papier-Magic. Die Decks werden aus dem vorhandenen Kartenpool gebaut. Vorhandene Karten kann man nicht, wie bspw. in Hearthstone zerstören um sich mit dem Dust (wie die Währung in Hearthstone genannt wird) neue Karten zu erschaffen. Stattdessen gibt es Wildcards der verschiedenen Raritäten, um sich benötigte Karten zu erstellen. Brauche ich also bspw. noch zwei Teferi, Hero of Dominaria, kann ich zwei Mythic Rare Wildcards verwenden um diese herzustellen. Da die Wildcards aber nicht besonders großzügig ausgegeben werden (mehr dazu unter "Preis/Leistung"), ist es nicht so leicht sein Deck zu vervollständigen, zumindest nicht ohne gutes Geld in die Hand zu nehmen.

 

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Formate und Turniere

 

Aktuell gibt es lediglich zwei Formate. Constructed und Draft. Constructed bedeutet bei MTGA, dass jede implementierte Karte legal ist, was wiederum Standard minus den Kaladesh-Block und ohne Banns bedeutet.
Drafts gibt es momentan noch jedes Wochenende in alternierenden Editionen.

 

Die Turniere beschränken sich momentan auf Ranked Constructed, Quick Constructed und Drafts.
Im Ranked Constructed kann man kostenfrei spielen, erhält aber außer den täglichen Belohnungen auch keine Gewinne.
Im Quick Constructed zahlt man 500 Gold oder 95 Gems und kann zwischen 100 und 1.000 Gold zzgl. Karten gewinnen, je nach Anzahl der Siege. Die Karten rangieren von mindestens 3 Uncommons bis hin zu mindestens 2 Rares und 1 Uncommon. Dazu sei aber gesagt, dass man selbst ohne Siege theoretisch 3 Mythic Rares erhalten kann. Das Turnier endet mit dem 7. Sieg oder der 3. Niederlage, je nachdem was eher eintritt. Man spielt in jedem Spiel gegen jemand mit dem gleichen Ergebnis.
In Drafts wird momentan mit 7 KIs gedraftet. Um teilzunehmen zahlt man 5.000 Gold oder 750 Gems. Auch hier endet das Turnier mit dem 7. Sieg oder der 3. Niederlage. Gewinnen kann man zwischen 50 und 950 Gems, je nach Anzahl der Siege. Außerdem erhält man zusätzlich zu den gedrafteten Karten zwischen einem und zwei Packs. Die Draft-Packs enthalten je 14 Karten.

 

Preis/Leistung

 

MTGA ist free to play. Aktuell wird man aber eine halbe Ewigkeit benötigen um ein einigermaßen fähiges Deck zu bauen, so lang man kein Geld investiert.

 

Warum ist das so? Es gibt verschiedene Währungen. Gems, diese werden mit Echtgeld bezahlt und dienen zum Kauf von Packs (8 Karten) und um an Turnieren teilzunehmen. Gold erhält man, neben Quick Constructed Turnieren, auch durch die täglichen Belohnungen. Es kann ebenfalls für den Kauf von Packs und zur Teilnahme an Turnieren verwendet werden.
Um sein Deck bauen zu können wäre man aber allein mit Packs arm dran. Daher gibt es Wildcards. Diese gibt es in jeder Rarität und können zum Herstellen jeder Karte der gleichen Rarität verwendet werden. Diese befinden sich statt Karten der jeweiligen Rarität zufällig in den Boostern. Nach einer gewissen Anzahl von geöffneten Packs (spätestens alle 5 packs gibt es 1 Common und eine Uncommon Wildcard, 15 packs bei Rares und 30 packs bei Mythic Rares) hat man die Sicherheit eine Rare Wildcard oder eine Mythic Rare Wildcard zu erhalten.
Zu guter Letzt gibt es noch den Vault. Dieser erhält 1 Mythic Rare Wildcard, 2 Rare Wildcards und 3 Uncommon Wildcards. Öffnen kann man diesen Tresor indem man Packs öffnet oder die fünfte einer Karte erhält. Ein geöffnetes Pack macht dabei 3,3% aus, die fünfte identische Mythic Rare gibt 1,1% und die anderen Raritäten entsprechend weniger. Es dauert also eine ganze Weile ihn zu öffnen, kauft man nicht gleich ordentlich mit Echtgeld.
Ein Pack kostet heruntergerechnet 200 Gems. Man kann aktuell 750 Gems für $4,99 kaufen bis hin zu 20.000 Gems für $99,99. Man zahlt also pro Pack umgerechnet zwischen $1,00 und $1,33.

 

Wenn euch das jetzt alles kompliziert vorkommt, dass völlig zu recht. Das System ist unnötig kompliziert und basiert sehr stark darauf für den Spieler möglichst undurchsichtig zu sein, so dass er das Gefühl dafür verliert, wie viel er tatsächlich für sein Geld bekommt.
Aus diesem Grund wird gerade die Spielökonomie von der Spielerschaft extrem kritisiert.

 

Die Zukunft

 

Für den 07.06.2018 ist eine sehr große Aktualisierung angekündigt. Was sich ändern wird, werde ich in den nächsten Abschnitten möglichst präzise aufschlüsseln. Hierzu sei gesagt, dass es zur Veröffentlichung der Open Beta einen Wipe, also einen Zurücksetzen aller Karten, aller Decks, des Rangs, des Goldes und der Gems, geben wird. Lediglich gekaufte Gems werden dem Spielerkonto wieder gutgeschrieben. Gems aus Drafts gehen ebenfalls verloren.

 

Oberfläche

 

Die Oberfläche wird sich nur geringfügig ändern. Hier werden vor allem die Einstellungen etwas aufgehübscht.

 

Die Timer während des Spiels sollen dann auch etwas besser berücksichtigen was aktuell gemacht wird und bspw. gerade bei vielen Blockern mehr Zeit einräumen, während andere Aktionen weniger Zeit erlauben. Es wurde aber auch gesagt, dass hier weiter geschaut wird und wenn nötig weitere Anpassungen folgen werden.

 

Karten

 

Dies ist wohl die bedeutenste Änderung durch die Aktualisierung. So werden die Editionen Kaladesh und Aether of Revolt implementiert. Dazu erhält jeder Spieler Playsets von 15 ausgewählten Karten (hierbei handelt es sich um die wichtigsten Staples der Editionen), jede Rare und jede Mythic Rare jeweils einmal, jede Common und jede Uncommon jeweils zweimal. Dies garantiert einen guten Start in das Standard-Format. Die Standardbanns treten damit außerdem in Kraft.
Außerdem bekommen die Spieler die Welcome Decks 2017. So gibt es direkt ein paar neue Archetypen, die sich austesten lassen.

 

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Formate und Turniere

 

Durch die neueingepflegten Editionen gibt es nun endlich auch das Standard-Format im vollen Umfang. Das Constructed-Format fällt damit, zumindest vorerst, heraus.
Auch bei den Turnieren wird sich etwas ändern. Klar ist bereits, dass es ein Turnier mit einem etwas höheren Eintrittspreis geben wird, in dem Best of 3 gespielt wird, sprich auch gesideboardet wird.

 

Preis/Leistung

 

Die viel kritisierte Ökonomie in MTGA veranlasste Wizards of the Coast dazu, eine Umfrage zu diesem Thema zu erstellen, um anschließend zu reflektieren, ob Änderungen in der Ökonomie nötig sind und wenn ja welche. Eine Stellungnahme seitens des ausführenden Produzenten Chris Cao wurde dazu angekündigt und anschließend immer wieder verschoben. Nach über 3 Monaten wurde Caos Stellungnahme nun veröffentlicht. Leider enthielt diese Stellungnahme ausschließlich Erklärungen, die größtenteils bekannt sind. Die einzige positive Änderungen, ist die Anpassung der täglichen Belohnungen, die aber wiederum durch die vorige Ankündigung bzgl. der genannten Aktualisierung bereits bekannt war.
Diese sieht vor die Belohnungen für tägliche Siege von 4 auf 15 anzupassen. Dadurch lassen sich durch die täglichen Belohnungen statt 550 Gold nun 750 Gold + 6 zusätzliche zufällige Karten gewinnen, die mindestens die Rarität uncommon besitzen.
Leider behebt diese Änderungen aber nicht höchstproblematische Ökonomie, die MTGA zu eigen ist. Es gibt weiterhin zu viele Währungen, es ist weiterhin alles sehr verwirrend aufgebaut, so dass der Spieler das Gefühl dafür verliert wie viel er tatsächlich für sein Geld bekommt.

 

Wie erhalte ich Zugang zur Closed Beta?

 

Aktuell können nur ausgewählte Spieler die Closed Beta von MTGA spielen. Hier kann man sich darauf bewerben: https://magic.wizards.com/en/mtgarena. Man sollte aber durchaus einige Monate Geduld mitbringen. Andernfalls kann man sich über Key-Reseller einen Beta-Key für rund 4€ erwerben.

 

Fazit

 

MTGA ist vielversprechend, da es eine vollständige Magic-Erfahrung bietet (bzw. bieten wird). Im Gegensatz zu MTGO muss man allerdings auf viele Formate wie Legacy und Modern verzichten. Dafür bekommt man aber auch eine zeitgemäße Oberfläche die zum Spielen einlädt. Gerade mit der bald erscheinenden Aktualisierung wird man in MTGA eine Menge Spaß haben können.
Die Euphorie wird hier aber vor allem durch das Bezahlmodell gebremst. Ohne finanzielle Investitionen wird man sehr viel Zeit benötigen um nur ein einziges konkurrenzfähiges Deck zu bauen. Und selbst wenn man sich entscheidet Geld zu investieren, zahlt man für ein solches Deck zwischen $95 und $145, je nach Glück beim Öffnen von Packs.
Sobald die Rotation ansteht wird ein Großteil der Karten im Standard nicht mehr zu gebrauchen sein. Abstoßen kann man diese Karten aber auch nicht, um sich so neue Karten daraus herzustellen. Stattdessen soll ein Eternal-Format entstehen, dass den gesamten MTGA Kartenpool berücksichtigt. Im Internet kursiert bereits der Name "Arena Modern". Auch von einem Singleton-Format ist bereits die Rede, seitens der Entwickler. Ob dies ausreicht, um den Verlust Standard legaler Karten zu kompensieren ist in Frage zu stellen.

 

Meine persönliche Hoffnung ist fernab von einer spielerfreundlicheren Ökonomie die Einführung von Modern. Dies steht natürlich noch in weiter Ferne, sollte es je in Erwägung gezogen werden, würde mich aber besonders freuen, da es mein Lieblingsformat ist und ich grundsätzlich schon von der MTGA-Oberfläche begeistert bin.

 

Leider zeigt sich Wizards of the Coast aktuell nicht so nah am Spieler, wie man es sich wünschen würde, zumindest die Ökonomie betreffend. Wir wollen hoffen, dass MTGA nicht wie zuvor die vielen anderen Versuche (Duels of the Planeswalker, Duels: Origins) scheitern wird.






Sehr schöner Artikel, danke.

Allerdings hättest du den Murks von Duels weiter ausführen können: Nicht alle Karten der Editionen, "Letztes Magic Computerspiel", keine Playsets von UC, R und M...

Kriegt von mir auch Sterne, bin durch Arena wiederbelebt worden und finde das du eine gute Zusammenfassung abgeliefert hast. Ich schäme mich nicht zu sagen, dass ich einmalig Geld reingesteckt habe, ich glaube es waren 19.95$ für Gems damit ich Fix an den Drafts teilnehmen konnte.

 

Die "Hürden" damit man seinen EInsatz schnell wieder raus hat sind fair und sollten auch casual Gamer ab und zu erreichen. Wer in den Constructed Formaten viel Erfahrung und viel Zeit hat kann aber hier schon einen beachtlichen Kartenppol aufbauen und damit die Wildcards über die Vault schneller bekommen.

 

Mittlerweile habe ich für den oben genannten einmaligen invest 2 gut ausgestattete Decks und immernoch mehr Gems als ich eingekauft hatte. Alles im allem bin ich mit dem Spiel sehr zufrieden und das auch schon Pre Patch

Danke euch beiden.

 

@Macros: Ich habe das Dilemma nur minimal im Nachgang mitbekommen, werde aber direkt ergänzen.

Viele gehen selbst heute noch mit der falschen Erwartungshaltung an FTP heran: Ich kann alles gratis erspielen, wenn ich nur hartnäckig bin. Dabei war FTP schon in seiner Anfangsphase vor zig Jahren auf maximale Marktdurchdringung mit anschließender Geldabschöpfung ausgelegt. FTP bedeutet nicht mehr als eine Gratisdemo. Magic Arena kann nicht umsonst sein und viel mehr noch: Es kann nicht einmal günstig sein. Denn damit würde sich Papermagic seine eigene Konkurrenz schaffen.

 

Ich habe kein Problem damit, wenn Magic Arena ordentlich Geld kostet. Für viele ist es eben nicht Zusatz-, sondern Alternativprodukt zu den Karten. Und vergleicht man gegenwärtige Digitalangebote wie etwa Spiele, Filme und Musik, so sind die Preisdifferenzen zwischen Analog und Digital verschwunden. Eine CD kostet im Laden 10,99 € und als MP3-Download 9,99 €, dazwischen liegt nur der Materialwert. Warum also nicht einen digitalen Kartenpool für hunderte oder tausende Euro aufbauen? Weil Bits nichts wert sind? Müssen wir uns dasselbe Argument nicht seit Jahren in Bezug auf unsere Papierkarten anhören?

 

Ich kann auch den Entwicklern von Arena keinen Vorwurf machen, dass sie das Bezahlmodell trotz Umfragen nicht spielerfreundlicher machen konnten. Ich glaube ihnen, dass sie Idealisten sind. Aber Spieleentwickler haben selten Einfluss auf das Bezahlsystem. Und das hat seinen Grund: Noch bevor die ersten Programmierer überhaupt eingestellt werden, rechnen Controller bereits mögliche Szenarien durch und wählen unter Abwägung der Kosten das lukrativste Modell aus. Jede nachträgliche Änderung reduziert dann den vorab kalkulierten Gewinn. Da helfen auch keine internen Diskussionen und externen Umfrageergebnisse. Manchmal können dann auch Communitysprecher nur mit den Schultern zucken und den Fans ein X für ein U vormachen.

 

Natürlich gelten bei Magic Arena wie bei allen Onlineprodukten und -diensten die Nachteile Abhängigkeit proprietärer Systeme sowie mangelnde Weiterverwertbarkeit. Karten kann man verkaufen, aber Daten nicht. Karten kann man auch unabhängig von WotC spielen, Arena nur solange es Arena gibt. Dem gegenüber stehen aber die Vorteile Bequemlichkeit, Flexibilität von Zeit und Ort, Unlimitiertheit, Einsparung von FNM- und Reisekosten, Platz und weitere.

 

Wirklich ankreiden kann ich daher nur die Intransparenz der Ingame-Währung, denn das ist bewusst in Kauf genommener Betrug am Kunden. Weil er eben anderswo erfolgreich funktioniert.

 

 

Zum Abschluss hätte ich da noch 2 Fragen:

 

- Ist Magic Arena glaubhaft auf die Ewigkeit ausgelegt? Denn ich habe wenig Lust, dass in vier Jahren Magic Arena 2 erscheint. Und es dann heißt: "Wir betreiben Magic Arena 1 zwar noch fadenscheinig weiter, aber Magic Arena 2 ist zwöfmal geiler und es spielt bald sowieso keiner mehr den 1er!"

 

- Ich versuche seit Monaten in die Closed Beta zu kommen, ohne Erfolg. Wenn Beta-Tester bereits Geld ausgeben für Karten, behalten sie diese Inhalte, wenn die Vollversion erscheint? Denn ich möchte gerne am Releasetag die gleichen Chancen wie alle haben und es ist mir schon fast zu viel, wenn andere bereits monatelange Spiel- und Metaerfahrung haben. Wenn sie dann auch noch die fetten Mythics am Start haben, wird das Spiel noch am selben Tag wieder deinstalliert. Es ist einfach mega unfun, kompetitiv gegen Spieler mit Handicap anzutreten.

@Lee:
Danke für deine Ausführung zum Wirtschaftsmodell F2P.

Zu deinen Fragen:
1. Ausgelegt für die Ewigkeit ist es. Ob es den Test der Zeit übersteht ist eine andere Sache.
2. Den Punkt habe ich ganz vergessen. Werde ich zeitnah ergänzen.
    • Lee hat sich bedankt

So, vorhin 40 der grottigsten Müllfilme aus meiner Sammlung bei Rebuy eingestellt. Gab 55 Euro dafür. Davon einen Key geholt, vier Stunden Spaß bei Magic Arena gehabt und noch Edelsteine für 50 Euro gekauft. Alles in Dominaria investiert, daher kriege ich mit jedem weiteren Booster den Vault jetzt recht zackig voll. Mit diesem System erfahren Booster ihre eigentliche Bedeutung.

@lee:

die leute die jetzt schon spielen, kriegen nur die gems erstattet, die sie sich vorher im shop gekauft haben.

 

d.h. wenn ich 200$ jetzt ausgegeben habe, kriege ich genau das wieder zurück und kann es nochmal ausgeben.

ich kann aber nichts behalten, was ich mir erspielt habe.

 

du kannst somit auch direkt am ersten tag geld ausgeben und hast die selben chancen.

 

Dass man bei magic bessere chancen hat, wenn man geld ausgibt, liegt ja in der natur der sache

Kann man das spiel mit Linux Suse spielen?

Nur sofern du Windows emulieren kannst. In OSX gibt es da ja Möglichkeiten wie Parallels.
Da Wizard, hey gegen dich hab ich auch schon gespielt :D Was mit bei Arena fehlt währe ein 40 Lebenspunkte modus, gerne auch mit 2 Mitspielern mehr, dann könnte man sich ein paar stunden um die Ohren hauen.
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