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Contructed ist eine Schlacht, EDH ist Krieg!

Geschrieben von Assimett, in Amateur-Nerdismus 03. Dezember 2013 · 3.324 Aufrufe

Casual EDH Commander

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Ist EDH noch Casual?


Das dachte ich während so mancher Runde, die eigentlich nur ein entspannter Feierabendausgleich sein sollte. Stattdessen: Einmal nicht aufgepasst, und alles, was ich über den Boardstate noch sagen konnte, war "Hey, da liegt ein Haufen bunter Karten!"
Wer nicht weiß, wovon ich rede, der baue (oder kaufe) sich doch einfach mal eines dieser 100-Karten-Ungetüme, gespickt mit überteuerten Synergien und unüberschaubaren 5-Karten-Combos. In welchem Format spielt man denn sonst Doubling Season und Cathars' Crusade und greift mal eben mit seinen Saprolingen für 200 Schadenspunkte an? Wo berührt Reveillark in einem Zug 20mal den Friedhof, während alle Spieler mal eben ihre Decks ziehen?
Wo dauert eine Runde so lange, dass man gemütlich sein Bier/Bionade trinken, zum Rauchen/frische Luft schnappen nach draußen gehen und eine Tüte Chips/Reiswaffeln verspeisen kann (und dann, wie beschrieben, erstmal wieder Herr der Lage werden muss)?

Ich kann mich noch grob erinnern, dass meine längste Runde EDH ungefähr 4 Stunden gedauert hat. Es wurden irgendwann die Praetor's Counsel heraugeholt, gefolgt von diversen Elixir of Immortality-Effekten, sodass jeder Spieler sein Deck beinahe zweimal gezogen hatte. Shahrazad ist nichts dagegen.

Spaß machte das schon lange nicht mehr, es wurde zur Arbeit. Ankämpfen gegen die Varianz. Die eine Combo ziehen, die irgendwo im Deck schlummert. Sowas wie Eye of the Storm + Time Stretch. Nur um das Spiel noch länger zu machen.

Ist das noch Casual?

Kennt jemand von euch das Brettspiel Game of Thrones zur gleichnamigen Serie zum gleichnamigen Buch?
Wer jetzt nicht Game of Thrones an sich kennt: Lest verdammt nochmal die Bücher, oder schaut wenigstens die Serie. Aber zurück zum Spiel: Es ist eine monströse Mischung aus Risiko, Die Siedler von Cathan und Quartett. Wir haben uns immer kurz nach mittags getroffen, zu fünft oder meistens zu sechst. Das Spiel beginnt gemächlich, wird dann aber mit jeder der zehn Runden dermaßen komplex, dass unsere "Sessions" manchmal 6+ Stunden gedauert haben. Es hat geschlaucht, auch weil man ständig seine Züge überdenken, seine Ressourcen checken und schauen musste, wie die eigenen Karten gegen die der Gegner stehen.
Ich fühlte mich in diesen Spielen immer an EDH erinnert, vor allem wegen der komplexen Spielsituationen, in denen man weiß, dass man verloren hat, aber wahrscheinlich erst in 10 Zügen aus dem Spiel genommen wird.
In denen man da sitzt, und wartet, dass die anderen ihre Züge machen. An denen man als Außenstehender im Laden neugierig vorbeiläuft, dann noch einmal und man in zwei Stunden denkt: "Hey, die spielen ja immer noch."



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Die größte Gemeinsamkeit jedoch ist Diplomatie. Dieser Aspekt fällt beim 1 gegen 1 völlig heraus, hier geht es straight forward ums Gewinnen. Nicht so hier. Bei Die Siedler ging es noch um einfaches Handeln mit Rohstoffen, wobei auch hier provozierte Feindschaften über Runden hinweg das Spiel bestimmen konnten. Bei Game of Thrones und EDH wird mit Sympathien gehandelt, Angriffs- und Friedenspakte geschlossen und wieder gebrochen. Man spielt nicht gegen einen, sondern gegen mehrere Gegner und ist auf dem Papier von Beginn an in der Unterzahl.
Über die Feinheiten der Diplomatie in Multiplayer-Partien zu philosophieren, ist an dieser Stelle wahrscheinlich zu viel verlangt. Das haben andere Blogger sicher schon an anderer Stelle besser gemacht. Die Sache ist nur, dass diese Kunst in keinem Regelbuch und keinem Turnierguide steht, sondern auch von Spielertypen und Tagesform abhängen kann.

Nun aber wieder zu etwas Konkretem:

Ich bin mit Commander angefangen, weil ich gerne Decks baue. Ich habe einen Stapel spielbarer Karten zuhause, den ich mir immer wieder durchsehe und das nächste Deck plane. Leider komme ich aber in letzter Zeit zu selten zum Spielen, und hier offenbaren sich die Schwächen meiner 100-Karten-Haufen.

Wie viele Spiele muss ich machen, um das volle Potential meines Decks zu erkennen? Wenn ich ein Spiel in der Woche oder gar im Monat machen kann und dann trotz Spoiler-Mulligan wegen Manascrew rundenlang herumdümpel, dann ist das enorm frustrierend. Wie soll ich denn wissen, ob 38 oder 39 Länder richtig sind, wenn ich nicht auf Erfahrungswerte zurückgreifen kann? Wie soll ich eine Manakurve für ein Deck optimieren, wenn ich nicht weiß, wieviel Mana ich in Runde 20 habe?
Ich hatte Freitag die Situation, dass ich das Spiel auf 20 Mio Leben verloren habe. Weil ich das Format gnadenlos unterschätzt habe. Ich bin von 60-Karten Constructed ausgegangen, und da verliert man nicht so einfach auf 20 Mio Lebenspunkten. Aber wenn der Gegner Boundless Realms und Memnarch hat, gefolgt von 5 Runden Hilflosigkeit meinerseits und einem Blue Sun's Zenith von ihm auf mich für 200, kann ich auch gerne 20 Zillionen Leben haben.

Ich glaube, meine Decks sind zu fair. Ich habe zu viel Constructed gespielt. Meine Decks wollen eine Manakurve von 1-6 haben, wollen in 50 Minuten gewinnen und wollen am liebsten mit einem einzigen Gegner interagieren. Aber was ist, wenn mehrere Gegner an allen Fronten attackieren? Was ist, wenn ich keine 5-Karten-Combo habe, die in Runde 30 einen Softlock erzeugt?


Ich bin wieder da angelangt, wo ich am Anfang war: Ich muss die Mechaniken einer Multiplayer-Runde erst wieder lernen.
Oder einfach aufhören, und nur noch eins gegen eins? Irgendwie wirkt so ein Turniermatch für mich mittlerweile überschaubarer, fast entspannter. Fast "Casual"...



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Schöner Beitrag, ich kann genau nachvollziehen wovon du sprichst ;-)

Erst vorgestern hatten wir auch mit nur 4 Spielern eine 4 Stunden-Partie EDH. Aber genau das macht mir Spaß! Warum?

Wir haben bei uns gewisse Regeln eingeführt. Natürlich machen solche Spiele keinen Spaß, wenn der Gegner irgendwann unendlich Mana/Leben/Züge hat, deswegen haben wir für uns ausgemacht, dass Infinite-Combos tabu sind.

Außerdem haben wir uns jeder eines der neuen Commanderdecks gekauft. Klar sind die nicht übermässig stark aber sie sind sehr ausbalanciert, auch nachdem wir einige Karten ausgetauscht haben.

So macht dann auch eine 4 Stunden Partie Spaß, wenn die "Führung" ständig wechselt, wenn um Allianzen und Nicht-Angriffspakte gefeilscht wird, wenn man sich von 5 Leben wieder auf 70 Leben hocharbeitet, wenn einem die Spells um die Ohren fliegen und man immer wieder doch die genau passende Antwort auf der Hand hat und dann vom letzten totgeglaubten Gegner doch noch in einem epischen Comeback-Win besiegt wird. Da macht selbst das Verlieren Spaß.

 

P.S.: EDH mit Planechase ist noch kranker :-D

EDH ist das reinste Casual Format meiner Meinung nach. 

Ich spielte eine Runde EDH mit meinen Esper Highlander mit das für 1:1 ausgelegt ist und nahm Oloro als commander, der bot sich gut an. Konnte wie manche schon ahnen nicht gewinnen...  Wo will man was countern war eine der interessantesten Fragen   :P

 

Im EDH gilt.

Counter sind nutzlos

Spotremovel soll doch der andere spielen

und KArten die im Constructed gut sind sind hier meist sehr mies.

 

Tarmogoyf kann es im EDH nicht mit einen Pelakka Wurm aufnehmen.

 

Ich hab im EDH Karten gesehen die unter normalen Umständen so mies sind es war unglaublich. Von daher mein Votum für größtes Casual Format in Magic.

 

PS: Schöner Blog liest sich gut. 5 Sterne

Gerade die Tatsache, dass man im EDH Karten völlig neu bewerten muss, macht das Format großartig. Auch im EDH muss man sich um die Manakurve Gedanken machen, man muss aber aufgrund der 40 Leben und der Vielzahl an Gegnern in völlig anderen Dimensionen planen. "Constructed ist eine Schlacht, EDH ist Krieg" beschreibt es wirklich sehr gut. Ein EDH-Deck kann halt auf zwei Weisen gewinnen:

- Lategame-Value. Going big. Wir brauchen hierbei vor allem viel Kartenvorteil. Ramp ist stark, X-Effekte sind stark, und je mehr auf einer Karte draufsteht, desto besser ist sie. Im Lategame ist Decree of Pain oft einfach besser als Damnation.
- Kombo. Eine Kombo gegen 3 oder mehr Gegner durchzubringen kann aber mitunter schwer werden, vor allem, wenn die das Deck schon kennen. Decks, die das zuverlässig schaffen können, sind bspw. Sharuum und Animar.

Auch im Commander kann man Control spielen, aber mit Counter.dec kommt man nicht weit, da in jeder Runde die Gegner X Turns haben, wobei X die Anzahl der Gegner ist. Man selbst hat nur einen Turn. ;) Das mag sich jetzt nach Captain Obvious anhören, aber man muss das schon erwähnen. Ich habe schon zu oft Leute mit blauzentrierten Controldecks fizzlen sehen. Bei Commander-Control brauchen wir Removal, optimalerweise Removal, das irgendwie Kartenvorteil erzeugt. Wir brauchen auch ein wenig Spotremoval, da manche Decks aus dem Nichts töten können. Einige Commander sind ziemlich lästig, da brauchen wir dauerhaftere Solutions, etwa Chaos Warp, Oblation, Condemn, Hinder, Spell Crumple.

Grundsätzlich hängt aber enorm viel vom Meta ab. Ein Deck, das in der einen Gruppe alles dominiert, kann in der nächsten Gruppe total zerrissen werden. In der einen Gruppe kriegt man immer wieder Ruination und Armageddon ab, in der nächsten sorgt schon eine Strip Mine dafür, dass man nicht mehr eingeladen wird...

EDH ist mein liebstes Format. Nach einem Wochenende Magic, das nur durch ein wenig Schlaf unterbrochen wird, habe ich immer noch Lust zu spielen. Es wird eigentlich nicht langweilig. Jedes Spiel ist ein bisschen anders.

 

Abnormale Spielsituationen, die man sonst nie sieht, sind die Sahnehäubchen. Ich meine Genesis Wave für X >20 oder Replikationsritual mit Kicker auf nen "Blightsteel".

 

Mein Superlativ zur Spielzeit beträgt 6h für "keine" Runde: Wir treffen uns zu fünft oder sechst um 18:00. Kurz nach Mitternacht startet ein Karn Liberated das Spiel neu. Wir gehen dann nach Hause. :-)

Ich finde gerade Kontrolldecks zu bauen ziemlich schwer. Spotremoval ist schlecht, weil einmal abgeschossen, ist es verbraucht.

Bei Massremoval gilt: Wrath of God ist schlecht, weil man proaktiv alles zerstört, und danach von neuen Crittern umgetreten wird, weil sie Angst vor dem nächsten Wrath haben. So etwas wie Rout ist gut, weil man erst aktiv werden kann, wenn man selbst angegriffen wird.

Karten wie Vow of Wildness beschreiben das Dilemma ganz gut. Wie schafft man es, dass die anderen sich gegenseitig umhauen, während man klammheimlich sein Spiel aufbaut?

 

Ich glaube, ich baue mein Zedruu-EDH wieder auf, auch wenn es so schlecht gegen Akroma's Vengeance war. Nur diesmal nicht als Group Hug, sondern maximiert auf Einmauern bzw. harmlos sein, bis im Lategame dann die Insurrection kommt. Im Ernst, wie gut ist diese Karte?? Ich habe noch nie erlebt, dass sie das Spiel nicht komplett gedreht hätte.

EDH ist Krieg mit Wattebäuschen

EDH ist Krieg mit Wattebäuschen


In welcher Welt? ;) Das Format bietet einfach die extremsten Plays.

@MattRose

Genau wie du es angedeutet hast, alle Propagandaeffekte ins Deck, dann kannst du den Rest eigentlich in eine beliebig controllige Richtung basteln, auch im MP. Auf Akromas Vengeance folgt dein Replenish, auf das nächste Akromas Vengeance dein Snapcaster auf Replenish. Vorraussetzung ist natürlich eine Farbkombination, die UW beinhaltet.

@Pharao
Wattebäuschen aus Stahl

Wattebäuschen je nach Meta : D

 

Mulitplayer EDH habe ich sehr schnell hinter mir gelassen, dass war mir zu viel Gruppenkuscheln usw, kaum spielt man mal eine DeathCloud für X   >=5, schon is die heulerei groß, und mindestens eine Person packt beleidigt zusammen ...

 

Die 1on1 Duelversion fand ich da schon ansprechender, Hauptgrund hierfür war die Banlist, die einfach nicht sämtliche Dinge wie SolRing, ManaVault etc auf das Format loslässt (jaja ich weiß, im Multipalyer war der SolRing tatsächlich NIE ein Problem : D Meist wurden damit so faire Sachen gemacht wie in Turn 4 den 6/6 Vanilla zu legen ... ),  und im 1on1 hat man natürlich kein Gruppenkuscheln.

 

Im Prinzip hab ich dann 5c Stax mti Sliver Queen gespielt, die Liste deckte sich vermutlich zu 90% mit den Highlanderlisten,  einzige Unterschiede waren im Prinzip ein paar EDH-spezifische Anpassungen (Geist of Saint Traft und Gaddock Teeg im Meta wollen beantwortet werden, z.b.), oder Unterschiede der Banlists  (im French ist z.b. neben Mishras Workshop auch noch Tabernacle und Crucible gebannt, mittlerweile auch WinterOrb udn Humility (UW Decks haben da shcon dominiert)).

 

Nachdem beim FNM dann kein CasualTurnierEvent für EDh mehr angeboten wurde, (okay, nachdem ich ca. 3 1/2 Monate das Meta mit meinem Deck komplett dominiert hatte [kommt mir jetzt bloß keiner mit sonem Bullshit wie "ohh, aber Armageddon im EDH is total unfun und böse, es wurde sich bewusst für competitive Frenchban als Turnierformat entschieden] und das Teilnehmerfeld von ca. 10-12 auf 4-6 geschrumpft ist (die, welche anfangs Frenchban spielen wollten und auch halbwegs brauchbare Decks hatten (der rest hat sich zu (un)gemütlichen 3 Stunden partien mit endlos grouphug eignefunden) habe ich noch ein paar mal Multiplayer gespielt .... für meinen persöhnlichen Geschmack grauenhaft ... Turn1 SolRIng und Manavault, Turn3 Maelstrom Wanderer, yay ... dann war es 3vs Wanderer, bis irgendeiner den man 5x vor dem Tod retten musste (was ich nich verstanden hab, den anderen beiden war es scheinbar wichtig, das er nicht stirbt ? ... [ Ist das im Multipalyer immer so, dass alle so lange wie möglich am Leben gehalten werden ?] ... und der hat dann eifnach mit ner total random 4 Karten Kombi instant infinit Schaden auf alle gemacht ... yay, ...

 

Solche Szenarien machen mir dann tatsächlich weniger Spaß, als gegen ein gutes ausgetunetes Deck zu spielen, wo ein kleienr Fehler das Spiel entscheidet (z.b. Armageddon eine Runde zu früh).

 

Frenchban kann durchaus "Krieg" sein, da es doch schon sehr nahe am Highlander ist. Dinge wie Survival, Stoneforge etc sind zwar legal, was im Highladner nicht der Fall ist, jedoch sind dafür dinge wie Crucible und Witnerorb gebannt, hält sich ca. die waage wie ich finde.

 

Multiplayer empfand ich aber tatsächlich als Wattebäuschen, vielleicht lag das aber auch an der Spielgruppe, denn dort hat eien Stripmine auf ein Utilityland (wärend man schon bei 9 Lädner auf dem Board angelangt war), tatsächlich für "Unfun" geführt, und man hat sich darüber beschwert wie unfair LD doch sei ... nur um dann 2 Runden später mit Infite-Turn-Kombo alles zu killen : D

 

 

Zedruu funktioniert als Pillowfort hervorragend, Propaganda, Ghostly Prison, Moat, Tefeeris Moat, Sphere of Safety, Replenish usw usw und dann einfach das Spiel in Runde X per end of turn entreat the Angels für ca. 10 gefolgt von TImestretch zu beenden : D   (Entreat + Scroll Rack ist sehr sehr nice)

Hat bei euch niemand Animar gespielt, oder warum war Stax so dominant?

Nein, wir hatten Geist of Saint dingens, Wanderer, Gaddock Teeg und solche Sacehn, was genau macht denn Animar im Frenchban ? Zumindest sieht man von Animar kaum bis gar keine Listen in den Top8.

 

Ich gehe mal davon aus Animar wird als Combodeck gespielt ?

Falls es recht Kreaturenalstig ist, kommt das Stax ja entgegen, generell sind die Kreaturendecks eher angenehme Matchups im EDH, was auch mit den 30 Startleben zusammenhängt : D

 

 

Edith:

Zumindest bei mtgtop8 macht Animar ja scheinbar 4% des Metas aus, jedoch habe ich damals als mit ein paar Leuten testspiele gemacht, Animar empfand ich persöhnlich eigentlich als angenehmes matchup, entweder haben die Leute schlechte Listen gehabt, oder schlecht gespielt, dass kann ich nicht beurteilen, jedoch reagierte keine der Listen auf Massremoval gut (davon hat Stax ja mehr als jedes andere Deck, egal ob Wrath, Verdict, Burning of Xinye, etc), meist hat sie das weit genug zurückgeworfen, dass sie nichtmehr in Ihre Combo kamen, und zerstaxxt wurden  : D

Ich spiele in zwei verschiedenen Runden MP-EDH (Cockatrice & Paper), beide recht entspannt und gesellig. Zwar ist das Powerlevel bei Cockatrice ungleich höher (so Sachen wie Cradle, Tabernacle, Moat, Sylvan Library sind mir einfach zu teuer fürs "richtige" Magic), aber wir verzichten gößtenteils freiwillig auf Game-Ending-Combos und haben unseren Spaß an endlosen Materialschlachten. Auf Paperbasis ist das ganze dann nochmal eine ganze Ecke "geselliger", wir spielen teilweise richtige Crapkarten, die wir uns stundenlang um die Ohren hauen. Neben dem Verzicht auf Combos haben wir hier übrigens auch Planeswalker gebannt, was ich als sehr angenehm empfinde.

Generell denke ich aufgrund meiner Erfahrungen, dass EDH das mit Abstand schönste Format ist, um freundschaftlich zu spielen. Allerdings nur mit mehr als zwei Spielern und - was noch wichtiger ist - ohne Instant-Wins. Für Duelcommander habe ich absolut gar nichts übrig, habs einige Male gespielt, und finde diese Mischung aus Kompetitivität und Singleton absurd und absolut unspaßig.

Das Schöne an EDH ist mMn auch das größte Problem des Formats, zumindest, wenn es um dieses Forum geht: Jede Spielgruppe hat ein vollkommen eigenes Meta, meist sogar eigene Regeln (s. Planeswalkerban, übrigens sehr empfehlenswert). Ein Austausch zwischen Gruppen wird deshalb erschwert, wenn nicht gar unmöglich. Ich habe mich beispielsweise in beiden oben genannten Gruppen von vornherein geweigert, auf  Mass-LD zu verzichten. Bei vielen anderen Gruppen würde ich damit wohl kaum Fuß fassen. Diese diversen Metas rühren vermutlich auch von der unterschiedlichen Grundeinstellung her, mit der man an das Format herangeht.

Ich persönlich spiele Singleton nicht nur, um durch die natürlich erhöhte Manakurve all die dicken Treter hardcasten zu können, die sonst nur im Show&Tell oder Reanimator Beachtung finden, sondern auch, um mit dem selben Deck immer wieder unterschiedliche Spielgefühle zu erhalten. Außerdem führt der Einsatz von mehr "epischen" Karten zu dem Wunsch, auch die Spiele selbst "episch" werden zu lassen. Im Idealfall beendet man das Spiel und kann sich beim Erinnern an den Anfang nicht vorstellen, dass die ersten und die letzten paar Züge teil der selben Partie gewesen sein sollen. All das funktioniert nicht, wenn sich der Gegner bei jedem Spiel in seine Kombo reinzuziehen versucht. Eine gewisse Konstanz darf EDH ruhig haben, sonst wäre der Commander ja sinnlos (in meiner Poolparty versuche ich auch, jedesmal Omnath zu spielen und zu halten, was in sehr ähnlichen Plays endet), aber wenn ein Deck möglichst viele Klone der gleichen Karte und dazu bazillionen Tutoren spielt, dann frage ich mich ernsthaft, was das mit Singleton zu tun hat.

In welcher Welt? ;) Das Format bietet einfach die extremsten Plays.

Das mit verlaub ist Bullshit, die extremsten Plays bieten Vintage & Legacy, wenn ich dich Turn 1 mit irgenem Long oder Inquisition Verschnitt frisiere und v.a. wenn ich das in 40% der Games mache, dann ist das kaum zu toppen.

Es mag durchaus persönliche Präferenz sein, was man lieber spielt diese Selbstwehöhung die von allen verfechtern irgendwelcher Formate ausschließlich Leagcy & EDH Spieler zu vereinnahmen scheint ist mir dabei befremdlich.

Wo ich gesehen habe, dass Lark 200 mal wiederkommt und Libs ziehen lässt..? Standard.
Wo dauerte es so lange bis ein EINEN Spieler zuende gespielt hatte, dass sein Gegner seine Frau besamen und ihr 9 Monate beim austragen ihres Kindes zusehen konnte..? Standard.

Wenn man die Clock abschaltet kann man auch Control Mirror 3-4h spielen, das ist kein Ding, ich kann mich an eine der ersten Legacy Ligen erinnern, wo ich über 2 Tage 3h Landstill vs. Rock ggn. Landstill spielte und mein Gegner das Spiel nur gewinnen konnte, indem er mich deckte und deswegen seine eigenen Standstill brach.

Genesis Wave für 20..?
Was ist so toll daran..?
Sehe da keine tolle Interaktrion und Ad Nauseam macht im Grunde das gleiche.

Das liebste "Totschlagargument" der EDH Comm ist aber "Diplomatie", gefolgt von Vergelichen mit "1on1", ohne dass aber einer merkt, wie saudämlich es ist, denn jedes scheiss MP Format erfordert "Diplomatie", sofern es keine 2 festgelegten Teams gibt, wenn man Legacy im MP spielt erfordert das auch Diplomatie.

Küchentisch EDH ist Casual, die Varianz in Singleton Formaten ist auch eher ein Grund diese nicht zu spielen, denn ich verliere einfach ungern Spiele, in denen mein Gegner die Bonkers hat und ich nur die Substitute. French hingegen geht den gleichen Weg wie einst HL es wird immer mehr und mehr zu einem Format, in dem vieles ausgetecht ist und es ein Dach von Decks gibt, die relevant sind.

Wenn Ich es bildlich formulieren darf, so sind die sanktionierten Turnierformate für mich ein olympisches Degengefecht.
MP EDH ist ein Spiel, bei dem 4 Typen in ihrem Keller treffen und versuchen sich mit Vorschlaghämmern lebensgefährlich zu treffen.
Und ich kann auch ganz sicher einen Blog schreiben in dem ich Stuhlgang romantisiere und es würden mir genau so viele Leute zustimmen, wie es hier der Fall ist.
"Extrem" habe ich jetzt weniger darüber definiert, wann es passiert, sondern wie groß es wird. Und EDH hat einfach mal ganz objektiv die fettesten/größten Plays. Der Begriff "Battlecruiser Magic" kommt nicht von ungefähr. Die größten Kreaturen, die meisten Plays pro Turn (im Spitzenwert, nicht im Durchschnitt), die größten Werte für X. Das ist auch kein Zufall: Je entschleunigter ein Format ist, desto größer werden die Plays.

Jedem steht frei, das nicht zu mögen. Aber dein Beißreflex ist schon kurios. Hat denn hier jemand bezweifelt, dass das ein Casualformat ist?
Welches EDH Deck hat denn mehr Plays pro Turn als Solidarity, SSU oder Turbo Zvi..?
Welche größeren Werte für X kann es denn geben als unendlich..?
Warum schon wieder schlechte Verallgemeinerungen garniert mit "objektiv"..?
Diese Art der Argumentation ist bestenfalls dubios.

Wenn du den zweiten Absatz meines Beitrags - ich habe ob des Publikums klar gegliedert - sorgfältig gelesen hättest, fändest du nichts kurioses an meinem Beitrag.

Das seitens vieler EDH Spieler schlicht nicht differenziert, bzw. wenig differenziert wird zeigen direkt die ersten beiden Antworten, alles was da als Bestätigung für "EDH = Supadupa" ausgewiesen wird trifft auch auf MP Highlander zu.

Um es ganz stumpf zu sagen:
Alles was EDH Decks an Fett, Krass und Geil können, können Constructed Casual Piles die für MP gebaut sich auch, von Combos die den General einbeziehen vlt. abgesehen, sogar viel konsistenter. Das Format ist auch nicht entschleunigt, es hat einfach nur einen absurden Lategamefokus, wie es bei MP Decks im Grunde sehr, sehr häufig vorkommt, wobei dass auch einfach von der Runde abhängt.

Was EDH einzigartig macht ist die Interaktion des Decks und der Gegner mit dem Commander, was ich durchaus reizvoll finde.

Ich spiel nicht oft Commander, aber wenn, dann sind die Spiele oft unglaublich zäh und werden am Ende durch lächerliche Lategame-Einzelaktionen oder FFA-Multiplayer-Randomness gewonnen. Wenn man schon die Kriegs-Metapher bemühen will, dann ist das eher wie 1.WK-Grabenkrieg, in den ab und zu zufällig eine Atombombe geworfen wird.

Dein Vergleich im Titel trifft gut zu auf die Dauer eines Spiels. Darüber hinaus kommt da aber nicht viel bei rum. Wie ElAzar schon gesagt hat, Casual kann man immer so spielen, dass Spiele erst Runde 40 mit einer 20 Karten Combo zu Ende gehen. Commander ist nur das einzige Format, bei dem sowas als erstrebenswert gilt. Es ist "Erlebnismagic" und von seiner Grundidee meiner Meinung nach daher gar nicht darauf ausgelegt um kompetitiv gespielt zu werden, z.B. allein schon weil man auf eine Karte immer Zugriff hat. Und wie überall im Casual muss man sich mit seinen Mitspielern absprechen und einig werden, in welchem Rahmen man zocken will. Wenn alle in der Gruppe ihre Beta-Power auspacken wollen um Turn 1 Juzam Djinn raushauen zu können, dann ist das für manche auch das schönste Casual.

 

Ich finde folgenden Vergleich für die verschiedenen Formate sehr passend:

(Hab ich irgendwo im Netz mal so ähnlich gesehen, aber finde die Quelle nicht mehr)

 

Standard -> Boxen

Du darfst nur die Fäuste benutzen, obwohl dein Körper grundsätzlich noch viel mehr Gewalt zu bieten hat.

 

Modern -> Kickboxen

Du darfst schlagen und treten, aber klammern oder ringen ist verboten.

 

Eternal -> Mixed Martial Arts

Du haust dir mit allem auf die Fresse, was geht.

 

Commander -> Wrestling

Spektakuläre Moves, aber überhaupt nicht auf Effizienz getrimmt. Viel ShowOff. Am Ende gewinnt meistens einer total random.

Zum Erscheinen der neuen Commander-Sets hatten wir bei unserem lokalen FNM auch ein Turnier mit eben jenen neuerworbenen Sets veranstaltet. Ich spielte ein Two-Headed Giant und ging wieder. Nicht weil es keinen Spaß machte, sondern weil dieses eine Spiel gute 5 Stunden gedauert hatte! :D

Ich muss ehrlich sagen. EDH oder Commander ist Sagenhaft gut. Es gibt bei "uns" in Ludwigsburg jeden Monat ein Commander Turnier. Das macht richtig laune auf mehr. French Bannings und Duel Commander geht dort ab.

Ebenfalls wurde das Gateway Programm auf Commander umgestellt da aber mit einer anderen Banning liste und als Art Pauper, habs nicht ganz geschnallt bis jetzt, da ich aus Zeitgründen eh nicht kann und mich damit nicht beschäftige. Von anderen weiß ich aber das die Decks dadurch sehr viel günstiger werden nicht aber zwingend sehr viel schlechter.

 

In Winnenden spielen wir jeden Dienstag fast ausschließlich Commander, wir haben dort eher Random Haufen. Einer hat etwas ausgetechtere Decks und meine Sliver sind bis auf die fehlenden Fetchis und einige Duals auch am limit angelangt. Da es aber eher um Multiplayer geht, kann man schon auch mal mit geballter einheit einen still legen. Und da es meist länger dauert können auch Tribes wie Goblins oder Elfen gespielt werden, klar jeweils auch mit dämlicher Kombo, aber sollange man da sich arrangiert und nicht jeder auf Teufel komm raus nur gewinnen will Zockt man sie ein mal und legt die kombo dann weg sollte man sie Ziehen.

 

Donnerstags in Heilbronn wird eher Duelcommander gespielt Teils sogar mit Sol Ring also nicht ganz nach Bannings aber was solls, er ist zwar am anfang einfach dumm. Aber ab turn 10 macht er auch nicht so viel mehr wie ein Gilded Lotus oder ähnliches. Und über Power Artefakt into Grim Monolith beschwert sich auch keiner.

 

Überall wo ich Commander spiele geht man Fair mit einander um und haut nicht alles raus was geht.

 

Wenn nun aber ein paar ihre Constructed Decks auspacken geht es auch hier und da mal zur Sache dann sind das meistens halt Turnier Decks in den jeweiligen Formaten.

Muss dir leider Recht geben!!! Am Anfang stand bei uns auch normales Commandern , und es entwickelte sich pö a pö zu nem Krieg !!! Die ersten 2 Monate gediegenes Zocken , jetzt abartige Synergien Decks deren Marktwert n Kleinwagen ist, und Runden die teils 6-7 Std gehen!!! Casual ist dieses Gaming schon lang nicht mehr da sich die Spieler gegenseitig mit ihren Decks pushen.N ottonormal Spieler der sich n vorgefertigten  Commander kauft braucht da nicht einsteigen, da er sowieso nur als Puffer missbraucht oder gleich gelegt wird.

Ich meine Commander hat viele Vorteile variantenreich immer iwie ne andere Art des Spiels usw. aber es eskaliert doch sehr schnell und die Züge dauern Elend lang !! Trotzdem immernoch besser als legacy , wo jeder auf seine FirstRoundKillKombo wartet , und immer der gleiche Stiefel gespielt wird.

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