[Videospiele] Wie ich in die Komplettsammlung gestolpert bin

Zu Beginn möchte ich direkt vorwarnen, dass dieser Eintrag lang und an manchen Stellen schlicht ausufernd ist. Der Grund ist simpel: Ich wollte auf der einen Seite meine „Geschichte“ mit der Sammelleidenschaft für das Intellivision teilen, auf der anderen Seite daraus aber keine mehrteilige Reihe machen. Wen es interessiert, der wird es lesen, wem es egal ist, den muss ich nicht durch die Aufsplittung nerven.
Die Sache in sich kürzen erscheint auch nicht sinnvoll, da ich mir nicht die Arbeit machen möchte einen Eintrag zu verfassen, der am Ende nur bruchstückhaft wiedergibt worum es mir eigentlich geht. Bilder gibt es meistens nur verlinkt, um das Format einfacher zu halten. Die Bilder zeigen jeweils das, was verlinkt wurde aus meiner Sammlung.

Vorweg: Das Mattel Intellivision ist eine Videospielkonsole, die ihre Blütezeit in den 80er Jahren in den USA feierte und bis zum Videospiel-Crash 1983 einer der größten Konkurrenten des Atari 2600 war. Sie bot, für damalige Verhältnisse, einige revolutionäre Eigenschaften. Unter anderem ist das Intellivision die erste 16 Bit Konsole der Welt. Zudem bietet sie über das IntelliVoice als erste Konsole Sprache in Videospielen. Auch „Download“-Games feierten ihr Debüt auf diesem System, da über das PlayCable Spiele via Kabelanschluss zwischengespeichert und gespielt werden konnten. Eine weitere Besonderheit stellt der Music Synthesizer dar, der das erste funktionstüchtige Keyboard für eine Videospielkonsole war.

Einmal Retro Konsole bitte

Zum Intellivision kam ich nicht über eine schöne Kindheitserinnerung oder besonderes Interesse an der Konsole, sondern durch puren Zufall. Es war 2011 und ich hatte eine wilde Sammlerphase, in der ich einfach auf Masse ging. Daher suchte ich auch nichts Konkretes, sondern gab bei Ebay „Retro Konsole“ ein und ließ mich inspirieren. Dort fand ich dann ein Angebot aus Luxemburg, welches die Konsole in OVP, sowie einige Spiele beinhaltete. Nach kurzem PN-Austausch mit dem Verkäufer einigten wir uns auf einen Sofortkaufpreis von 80 oder 90€ und so kam ich zu der Konsole, die damals einfach nur eine von vielen war (ca. 20-25) und inzwischen zu meiner Hauptkonsole wurde.
Das wachsende Interesse für das Intellivision ist dabei anfangs ausschließlich auf den Exotenstatus zurück zu führen. Während sehr viele Menschen Sega, Nintendo und auch Atari sammeln, gibt es dagegen nur relativ wenig Menschen, die sich aktiv für das Intellivision interessieren. Zudem faszinierte mich aber auch schnell die Vorreiterrolle, die das Gerät für die Entwicklung von Heimkonsolen einnahm. Erst danach lernte ich es auch als Spielzeug schätzen. Die Spiele sind simpel und benötigen in der Regel keine große Einarbeitungszeit. Auch wenn ich moderne Videospiele sehr schätze, so fressen sie zum Teil Hunderte Stunden. Das ist generell gar nicht negativ, aber im Alltag fehlt mir dafür inzwischen viel zu oft die Zeit und wenn ich in ein Spiel nach Wochen wieder einsteigen möchte fehlt mir nicht selten der Faden wo ich war und wie genau alles funktioniert. Bei wirklich alten Konsolen, hier speziell dem Intellivision, dagegen reichen 15 Minuten für komplette Spielsitzungen, da viele Titel Arcades sind. Auf der anderen Seite bietet die Highscore-Jagd, vor allem im Wettkampf gegen Freunde und Bekannte, mir aber auch Motivation manche Spiele stundenlang zu spielen. Es ist diese ultimative Einfachheit, die mich inzwischen in ihren Bann gezogen hat und das Intellivision neben einem geliebten Sammelobjekt auch zu einer oft genutzten Spielkonsole macht.

Die erste Zeit nach dem Kauf schenkte ich der Konsole wenig Beachtung, doch im September 2012 habe ich ein größeres Paket von 14 Spielen in Venezuela ergattert. Es handelte sich hierbei lediglich um günstige Titel, die dafür aber alle neu verschweißt waren. Zudem waren einige sehr interessante Spiele darunter.
Der wirkliche Wendepunkt in der Beziehung zum Intellivision war allerdings der 28.10.2012. An diesem Tag ersteigerte ich auf Ebay ein Paket für 301€ und das vor allem für einen einzigen Titel: Tutankham. Dieser Titel gehört zu den seltensten des Systems. Und das Beste: Die Auktion war innerhalb Deutschlands. Leider bot der Verkäufer kein PayPal an und hatte auch relativ wenig Bewertungen. Aus diesem Grund entschied ich mich, das Paket persönlich abzuholen, womit wir zum ersten von zwei Road Trips kommen.

Road Trip nach NRW, oh warte...

Ich weiß leider gar nicht mehr wie der Ort hieß, allerdings waren es laut Google „nur“ ca. 200 Km. Da die Strecke noch halbwegs überschaubar erschien, vereinbarte ich mit dem Verkäufer eine Selbstabholung am Mittwoch (Auktion lief sonntags aus). Als er mir die genaue Adresse gab, bemerkte ich ein kleines Problem: Den Wohnort gibt es dem Namen nach zwar in NRW, allerdings leider auch in Rheinland Pfalz und plötzlich wurden aus 200 Km eher 350. Nun ja, man gönnt sich ja sonst nichts.
Am besagten Mittwoch will ich auf die Bank um Spritgeld + Auktionsgebühr abzuholen. Ich geb also 500€ in den Automaten ein und der sagt mir dann „Auszahlungslimit überschritten“. Die Schalter waren geschlossen. An dieser Stelle geriet ich leicht in Panik, da ich abends noch arbeiten musste und insgesamt rund 700 Km Autofahrt vor mir hatte. Also sofort meine Bank angerufen und mit der, relativ unkompliziert, das Limit auf 1000€ pro Monat erhöht. Nun konnte ich endlich Geld abheben, tanken und losfahren.
Während der gesamten Fahrt hat es geregnet und durch Baustellen lief der Verkehr eher zähflüssig. Mit besorgtem Blick auf die Uhr und die noch zu fahrende Strecke musste ich nach 250Km sogar überlegen, ob ich umdrehe. Nach einigem hin und her entschied ich mich aber dafür es nicht zu tun. Endlich am „Zielort“ angekommen fand ich die Adresse nicht und rief den Verkäufer an. Dieser sagte mir DANN, dass man wegen einer Baustelle im Ort nochmal einen längeren Umweg fahren müsste. Sehr freundlich, mich darauf nicht vorher schon hinzuweisen. Nachdem ich also endlich den wirklichen Zielort erreicht habe, hatte ich absolut keine Zeit mehr übrig und konnte nur noch gucken, ob die Spiele komplett sind. Ein eigentlich geplanter Funktionscheck fiel aus.
Ich schnappe mir also eilig das Paket und verabschiede mich um die 350 Kilometer zurück zu fahren. Am Ende schaffe ich es noch 20 Minuten vor dem Start meiner Schicht auf Arbeit zu sein. Für einen 700 Kilometer Trip eine durchaus glückliche Punktlandung.
Leider stellte sich zu Hause dann raus, dass der Funktionscheck recht wichtig gewesen wäre, da die Spiele, also vor allem Tutankham, zwar problemlos liefen, aber die Konsole defekt war, was den Wert des ohnehin recht teuren Pakets um 50€ gesenkt hat. Leider versprach der Verkäufer zwar Erstattungen, es kam allerdings nie was und ganz plötzlich war sein Konto gelöscht. Ebay halt, aber irgendwie fast schon lustig, dass ich trotz dieses Husarenritts am Ende irgendwie beschissen wurde
Nichts desto trotz habe ich an genau diesem Punkt mein erstes wirklich seltenes Videospiel gekauft und beschlossen, dass ich eine Intellivision-Komplettsammlung haben möchte. Da ich bereits ca. 50-60 der günstigen Titel besaß und es für das System nur 125 Spiele gibt erschien das Ziel realisierbar, ganz im Gegenteil zu Konsolen wie dem Super Nintendo.

Der Zoll als große Euphoriebremse

Da ich einen Großteil der Spiele aus den USA bestellen muss, erwies sich im Mai 2013 der Zoll als riesige Euphoriebremse. Hohe Nachzahlungen war ich inzwischen gewohnt, da ich zwischen meinem Ausflug nach Rheinland Pfalz und Mai 2013 auch Congo Bongo für insgesamt rund 350€ gekauft habe. Die Nachzahlungen machen dieses Sammelgebiet, neben den hohen Versandkosten, zwar teuer, aber diese Summen waren immer mit einkalkuliert.
Was dagegen in meiner Rechnung fehlte war, und hier bin ich wohl leider selbst Schuld, die unendliche Respektlosigkeit der Zollkontrolle vor fremdem Eigentum. Ich bestellte wieder ein größeres Paket aus Venezuela und dieses wurde aufgeschlitzt, weil man wohl Drogen vermutete. Allerdings reichte es den Kontrolleuren nicht nur mein Paket zu öffnen, sondern sie meinten auch in die Boxen der Spiele reingucken zu müssen, die noch verschweißt waren. Selbst hiermit hätte ich kein echtes Problem gehabt, da ich die Spiele ohnehin auspacken wollte. Es war zwar schade, da ich das Gefühl ein Spiel nach 30 Jahren von seiner Folie zu befreien irgendwie mag, aber es wäre verschmerzbar. Was dagegen über meine Schmerzgrenze ging, war die Art und Weise WIE die Kontrolleure meine Spiele öffneten. Seht euch hier einfach das Bild an:

Auf welchem Planeten sieht man bitte ein eingeschweißtes Videospiel aus den 80er Jahren und schlitzt den Karton mit einem Teppichmesser auf? Das Schärfste an der ganzen Aktion war, dass mein Paket mit korrektem Warenwert deklariert war (waren aufgrund einiger Titel ca. 70€) und ich dennoch keine Einfuhrumsatzsteuer entrichten musste. Ich vermute bis heute, dass die irgendwie hinterher kapiert haben, was die da eigentlich für eine Scheiße machten und sich die Dreistigkeit darauf Steuern zu erheben dann klemmten. Anders ergibt es keinen Sinn.
Besonders ärgerlich war im Nachhinein, dass es natürlich niemand gewesen ist. Das Versandunternehmen war FedEx und FedEx meinte, der Zollbeamte öffne die Pakete. Der Zoll dagegen sagte, dass er dies nicht tun dürfe und daher der Versanddienstleister im Auftrag des Kunden das Paket öffnet. Nach Übermittlung von Fotos und der Aussage des Zolls habe ich NIE WIEDER von FedEx gehört, weswegen ich an dieser Stelle ganz klar von diesem Verein abraten möchte. Allerdings ist mir unterm Strich auch egal wer von den beiden anwesenden Deppen das Messer geführt hat, denn der, der nur doof daneben steht ist nicht wirklich besser.
In dieser Situation hatte ich das unverschämte Glück, dass der venezolanische Verkäufer super freundlich war und mir kostenlos Ersatz schickte. Allerdings bekam ich 3 Monate danach dann sowas hier:

Diesmal blieb ich komplett auf dem Schaden sitzen. Versandunternehmen war auch nicht FedEx, sondern Deutsche Post. Da ich nun innerhalb von wenigen Monaten zwei massiv beschädigte Sendungen bekam, nahm ich erstmal eine kurze Auszeit und überdachte das Projekt. Zu diesem Zeitpunkt besaß ich zwar ca. 100 Spiele von 125, aber vor allem die teuren Titel fehlten noch und würde sowas mit einem dieser Titel passieren, wäre der finanzielle Verlust allein schmerzhaft genug. Zudem war ich auch einfach frustriert und Frust macht die ganze Freude am Hobby kaputt. Nach einiger Zeit entschied ich mich dann allerdings doch die „Mission“ fortzusetzen. Seit diesen Ereignissen nerve ich aber jeden Verkäufer von teuren Titeln mit den Stories und bitte ihn das Spiel in einen kleinen Pappkarton zu packen, diesen nicht zu verschließen und ihn dann in einem größeren Karton zu verstauen. Dieses Doppelboxing überlebt idiotische Messerattacken auf den Umkarton und der Innenkarton bedarf dann keiner Klinge mehr. Sehr putzig fand ich einen Amerikaner letztens, der auf Deutsch den inneren Karton mit „bitte nicht schneiden“ beschriftet hat

Der "Heilige Gral"

Am 13.9.2014 kam es dann zum entscheidenden Tag, der die Komplettsammlung zwar nicht abschloss, aber es endgültig besiegelte, dass sie irgendwann abgeschlossen sein wird. Ich sah Spiker! Super Pro Volleyball auf Ebay für 1000$ Sofortkauf. Der Titel bewegt sich in Auktionen zwischen 1000-1500$, wobei meine Kopie auch vom Zustand her im unteren Bereich des Preises spielt.
Ich war also hibbelig, hatte aber ganz einfach nicht das Geld in dem Moment übrig. Meine Freundin, die meine Sammelleidenschaft kennt, sieht wie ich die Auktion angucke und ich sage „schade, dass ich mir das gerade nicht leisten kann“ und sie dann plötzlich: „Ich kanns dir doch leihen“ - MOMENT: Meine Freundin hat mir gerade ernsthaft angeboten mir Geld für ein 1000$ Videospiel zu leihen? Ja, das hat sie. Ich gucke sie nur an wie ein Honigkuchenpferd und frage sie, ob sie das ernst meint und sie bejaht dies. Nach einigem Rechnen habe ich ihr Angebot dann auch angenommen und Spiker! gekauft. Der Titel ist der mit Abstand teuerste Titel der Konsole und ich zog schon in Erwägung vielleicht 124 Spiele als Kompromiss zu akzeptieren, eben ohne Spiker. An dieser Stelle kann ich mich nur glücklich schätzen, eine solche Freundin zu haben, die mich nicht nur so akzeptiert mit meinen Ticks und Eigenarten, sondern mich sogar so massiv unterstützt weil sie weiß, was es mir bedeutet. Und natürlich bekam sie das Geld inzwischen lange komplett wieder zurück.

Dennoch ging das Tempo der Neuzugänge deutlich zurück. Das liegt auf der einen Seite an einer Interessenverlagerung, da ein Großteil meines Budgets für Magic the Gathering drauf geht, auf der anderen Seite sind die letzten verbleibenden Titel aber auch enorm selten und tauchen nur alle paar Monate, wenn nicht gar Jahre, auf Ebay auf. Auch der Dollar-Kurs hat eine negative Entwicklung für meine Sammlung gemacht und erschwert den Bieterkampf gegen Amerikaner. Dennoch möchte ich von einem weiteren Einkauf berichten, weil er auch mit einem 2. Road Trip verbunden ist.

Road Trip 2: Durch den Orkan

Ende März diesen Jahres sah ich etwas auf Ebay.de, was ich nie zuvor sah: Eine deutsche Demo-Cartridge für Geschäfte in OVP. Diese diente in den 80er Jahren als Werbematerial und sollte in Läden abgespielt werden. Das Modul an sich ist bereits relativ selten, aber in dieser Version mit Verpackung handelt es sich um ein extrem begehrtes Sammlerstück. Aus diesem Grund war mein Interesse geweckt und ich kaufte das Teil. Problem: Der Verkäufer bot kein PayPal an und was heißt das? Natürlich! Abholen fahren, hat ja gut geklappt bisher Kleiner Haken: Der Verkäufer wohnt in der Nähe von Wilhelmshaven an der Nordsee. Also geschmeidige 380 Kilometer weit weg von Kassel. Um den Weg diesmal nicht ganz ohne weiteres Ziel zu fahren habe ich mit meiner Freundin einen Ausflug nach Bremen daraus gemacht. Zusammengefasst: Absolut keine gute Idee. Bremen war langweilig und zwar richtig langweilig. Eine Stadt, in die ich nicht mehr fahren muss, zumindest die Erkenntnis habe ich gewonnen.
Als wir merkten, dass uns Bremen nichts mehr zu bieten hat, aber noch zu viel Zeit bis zum vereinbarten Abholtermin war, fuhren wir nach Wilhelmshaven. Es ist zwar wesentlich kleiner, aber wirkte ungleich charmanter. Die Abholung an sich lief dann völlig unspektakulär, aber nett. Der Verkäufer war auch ein Sammler und wir redeten etwas über Konsolen, zudem zeigte er mir seine Sammlung. Da ich lernfähig bin, wollte ich trotz aller Nettigkeit aber meinen Kauf in Aktion sehen und so testete ich kurz die Konsole, alles passte. Nun ja, fasst alles. Leider bemerkte ich zu Hause, dass der 2. Controller nicht gut reagiert. Hier unterstelle ich dem Verkäufer aber keine Absicht und habe gar nicht nach Rabatt oder sonst was mehr gefragt. Vor allem schließt sich hier ein Kreis, denn mit Teilen aus dem Intellivision vom 1. Road Trip habe ich das vom 2. Road Trip repariert

Wo bleibt der Orkan fragt ihr euch nun vielleicht. Naja, der war ehrlich gesagt die gesamte Zeit über da. Eventuell erinnert sich sogar jemand an den Orkan Niklas, der Ende März, Anfang April über Norddeutschland fegte. In Wilhelmshaven habe ich beispielsweise geschlagene 5 Minuten gebraucht, um meinen Parkzettel aufs Armaturenbrett zu legen und die Tür schnell genug zu schließen, bevor der Wind ihn weg wehte. Am Ende hat es auch nur funktioniert, weil ich den Parkschein nass machte und er kleben blieb.
Das negative Highlight war dann aber auf der Rückfahrt, als sich bei einem LKW direkt vor uns die Ladungsplane löste und quer über die Autobahn flog. Ein Auto links von uns hatte Glück und hat auch super reagiert, da es vorsichtig abbremste und dann über die Plane fuhr. Hätte der Fahrer nicht gebremst, wäre die Plane bei Tempo 130 genau auf dem Auto gelandet. Ich möchte gar nicht drüber nachdenken, was dann hätte passieren können. Auch wir hatten Glück, da Halterungsstreben funkensprühend rechts an unserem Auto über den Asphalt schlitterten. Daher hat dieser Road Trip gleich 2 wichtige Lektionen gebracht:

1. Teste immer beide Controller beim Intellivision
2. Fahre nach Möglichkeit nicht genau an dem Tag, für den Orkanwarnung ausgegeben wurde

Aktueller Stand und Ausblick

Aktuell stehe ich bei 122/125 Titeln und auch wenn es nur noch 3 sind, werden nochmal ca. 1000$ und vermutlich weitere 1-2 Jahre ins Land ziehen, bis das Projekt Komplettsammlung endlich abgeschlossen ist. Vielleicht fragen sich manche, warum man für so etwas soviel Zeit, Nerven und vor allem Geld investiert.
Die Antwort darauf ist ausschließlich auf meine Person zu verstehen: Das zielgerichtete Sammeln bereitet mir Spaß. Es ist dabei nicht nur das stumpfe kaufen von Spielen, sondern auch die Kommunikation mit Gleichgesinnten über das Hobby. Gerade weil es lange dauert, empfinde ich es als erstrebenswert. Natürlich habe ich mittlerweile viele Tausend Euro in dieses Hobby investiert, aber dennoch ist es keine reine Geldfrage. Selbst mit unbegrenztem Budget würde man auf manche Titel Monate oder gar Jahre warten. Ich genieße einfach auch das Gefühl einen Titel nach langer Suche zu bekommen und freue mich auf den Tag, an dem ich meinen letzten Titel bekommen werde und meine nun mehrjährige Sammelleidenschaft beenden kann.
Auf der anderen Seite macht der Gedanke daran aber auch etwas wehmütig. Eine weitere Komplettsammlung werde ich mir keinesfalls zulegen, da ich lediglich für das Super Nintendo eine ähnliche (im Endeffekt sogar größere, da es meine erste Konsole war) Leidenschaft empfinde und die Komplettsammlung dort finanziell völlig ausgeschlossen ist. Einfach nur um des Sammelns Willen zu sammeln habe ich seit einigen Jahren hinter mir gelassen. Viele Konsolen, die ich früher besaß, wurden verkauft und auch nie vermisst. Aus diesem Grund wird das Ende meiner Intellivision-Sammlung zwar ein sehr schöner Tag sein, aber auch in gewisser Weise ein Ende einer, trotz mancher Ärgernisse insgesamt interessanten und schönen, Reise. Natürlich umfasst dieser Blog bei Weitem nicht jede Einzelheit, das kann und soll er auch gar nicht.

Wer Interessiert ist kann natürlich hier oder per PN Fragen stellen. Ansonsten findet ihr hier einen Thread, den ich relativ gut pflege. Dort sind auch alle relevanten Stücke meiner Intellivisionsammlung mit einem Bild verlinkt. Und falls es jemanden interessiert: Mein Forums-Avatar ist der Running Man, das Markenzeichen von Intellivision