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The Art of Losing

Geschrieben von The Beast, in Turnier-Stuff 20. November 2017 · 3.732 Aufrufe

Niemand verliert gern. Egal ob beim Sport, Kneipensport, Videospiel, Gesellschaftsspiel... oder auch Magic. Verlieren bedeutet nämlich auf den ersten Blick erstmal, dass man in irgendeiner Form schlechter war als der oder die Gegner. Das fühlt sich soweit selten gut an; verlieren bedeutet umgekehrt aber auch, dass es irgendwo Verbesserungspotenzial gibt, welches man ausschöpfen kann und sollte. Immer wenn wir verlieren können wir gleichzeitig zumindest an Erkenntnissen gewinnen - nicht jeder schöpft diese Möglichkeiten jedoch voll aus, weswegen ich mich im Folgenden mal ein wenig mit häufigen Reaktionen auf Losses sowie der mentalen Grundhaltung auf Turnieren auseinandersetzen möchte. Viel Spaß beim Lesen. :)

 

Der Pranger der Sieglosen
Wer kennt es nicht: Man hat einen eigentlich herrlichen Tag am Kartentisch inmitten einer großen Ansammlung Gleichgesinnter. Man hat ein gutes Gefühl, man hat Spaß, man zockt gerade sein Match zuende. Zu einem nicht schönen Ende, aber nun gut. Man unterschreibt also den Loss auf dem Result-Slip und schaut auf die Uhr - noch 20 Minuten Rundenzeit, mehr als genug, um die Pause sinnvoll zu nutzen. Man geht vielleicht kurz seiner Notdurft nach oder ist auf der Jagd nach Essbarem und anschließend will man gemütlich mit seinen Jungs/Mädels und ein paar anderen Spielern draußen herumlungern. Manche erzählen, manche futtern, manche schweigen, aber immer wenn jemand neu hinzustößt bekommt dieser immer zuerst die eine Frage gestellt, die allen unter den Nägeln brennt...
Gleich bist du der Neue, gleich bist du an der Reihe. Du näherst dich, die ersten schauen dich an, neugierig und erwartungsvoll. Kaum bist du auf Hörweite heran, ertönt aus mehreren Kehlen zugleich das Unvermeidliche: "Und? Wie lief's?" - Gut, top, gewonnen, planiert hab' ich ihn - nicht...
Hier geht's nämlich nicht um Heldengeschichten, nicht um jene die unaufhaltsam in Richtung Tisch 1 marschieren und auch nicht um die zweite Garde, die eisern ihre Chancen wahrt und das X-1 verteidigt, welches ihr Schlüssel zur Wahrung der Hoffnung auf die Top 8 ist. Hier geht es um diejenigen, die es nicht geschafft haben, die gestrauchelt und letztlich gefallen sind. Jetzt gerade geht's um dich.

 

Zurück zu deinen neugieren Peinigern. Kaum ist die Frage gestellt, kennen sie auch schon die Antwort, bevor du auch nur zum Sprechen ansetzen konntest. Sie lesen sie in deinem Gesicht, in deinen Augen. "Ohh... uhh..." klingt es aus ihren Mündern. Es gleicht einem Tribunal. Du hast das Undenkbare getan - verloren - und nach der privaten Schmach am Kartentisch folgt nun die öffentliche Hinrichtung deiner selbst durch den Lynchmob. Wie die Hyänen kommen sie dir vor, lauernd und sich an anderer Leute Unglück weidend und du bist die hilflose verletzte Beute, die sie jetzt gerade wie ein Stück Aas umschleichen. Ein paar mitleidige (heuchlerische?) Blicke, jemand zieht scharf die Luft zwischen seine Zähne ein, dann geht das Verhör weiter: "Wie kam's? Was war los?" Und vor deinem geistigen Auge zieht dein ganzes Leben letztes Spiel an dir vorbei und auch du beginnst zu zweifeln und dich zu fragen - Ja, wie kam es denn?

  • "Ach, der Gegner hatte immer alles, kann man halt nix machen..."
  • "Mein Deck hat blockiert, kann man halt nix machen..."
  • "Ich hätte nur XY finden müssen, dann hätte ich gewonnen, kann man halt nix machen..."
  • "Gegen das Deck/den Gegner verliere ich jedes Mal, kann man halt nix machen..."
  • "Das MU ist einfach mies/ungewinnbar, kann man halt nix machen..."
  • "Ich hab' gegen XY gespielt, das is'n Pro, kann man halt nix machen..."
  • "Hab's verzockt..."
Wenn deine Antwort hier irgendetwas anderes als der letzte Punkt ist, so behaupte ich ganz dreist, dass es nur die halbe Wahrheit ist. Denn du hast es verzockt, du hast verloren. Du hast verloren. Du. Hast. Verloren. So einfach ist das, auch wenn's ein bißchen wehtut...
Ok, ganz so einfach ist das vielleicht nicht, vielleicht hatte dein Gegner ja wirklich die Nuts, vielleicht fehlte dir wirklich nur ein bestimmter Draw, vielleicht warst du wirklich flooded - aber hattest du das alles in der Hand? Nein, hattest du nicht.
Klar ist es daher dann einfach zu behaupten, da wäre nix zu machen gewesen, aber dann wirst du am Ende beim nächsten Mal wieder genau so davor sein. Dein Gegner wird besser ziehen, dein Deck wird bricken oder screwen oder flooden und du wirst deswegen verlieren. Zuckst mit den Schultern und akzeptierst es als etwas Unvermeidliches, Pech halt, dagegen ist niemand gefeit. Ist es dann aber nicht komisch, dass die selben Namen immer und immer wieder an den vorderen Tischen auftauchen? Haben diese Leute einfach nur bedeutend mehr Glück als du? Glaubst du das wirklich?
Du hast doch sicher den Anspruch, dein Spiel stetig zu verbessern, oder nicht!? Hast du nicht den Ehrgeiz, es beim nächsten Mal irgendwie schlauer anzustellen und hoffnungsvoll weiter vorne zu landen? Etwas aus deinen Niederlagen mitzunehmen, um besser zu werden? Na also, dann bist du hier genau richtig. Dann nimm' den Loss doch bitte auch auf deine Kappe und hör' mal auf, andere Umstände vorzuschieben.

 

Keine Entschuldigungen mehr!
Du entscheidest nämlich nicht, gegen wen mit welchem Deck du antreten wirst. Du entscheidest auch nicht, welche Karten wer von euch auf der Hand hält (ok, du entscheidest zumindest per Mulligan, welche Karten du nicht auf der Hand haben willst) oder was bei wem von oben nachkommt - du entscheidest allein, wie du mit dem was du hast gegen den der dir gegenüber sitzt spielen wirst. Das ist dein Kompetenzbereich und gleichzeitig der einzige Bereich, in dem du dich verbessern kannst und in dem es sich damit überhaupt lohnt, auf Fehlersuche und -analyse zu gehen.
Vielleicht hättest du das Game mit deinen Karten gegen die des Gegners tatsächlich mit keiner denkbaren Line gewinnen können - trotzdem solltest du nicht mit Dingen hadern, auf die du ohnehin keinen Einfluss hast. Genausowenig solltest du sie als Grund für den Loss vorschieben, denn du konntest sie dieses Mal nicht beeinflussen und wirst sie auch die nächsten hundert Male nicht beeinflussen können. Klar, du fühlst dich besser, wenn du dir und anderen vor Augen führen kannst, dass du zwar verloren hast, es aber nicht deine Schuld war. Am Ende lenkst du dich aber nur selbst vom Wesentlichen ab und hakst unter vorgeschobenen Gründen ab was du stattdessen in Erkenntnisse ummünzen könntest und solltest.

 

Obendrein ist es eben auch nur eine Seite der Medaille: Wie viele Spiele hast du schon verloren, in denen du offenkundig nicht viel falsch gemacht oder gar objektiv betrachtet absolut optimal gespielt hast? Und wie viele dagegen gewonnen, obwohl du echt dumme Sachen angestellt hast? Ich jedenfalls kann diese Fragen für mich jeweils mit "Eimerweise!" beantworten. In beiden Szenarien war das Ergebnis somit nur bedingt an meine spielerischen Fähigkeiten gekoppelt und stattdessen vielmehr an Nuts und Nieten auf meiner Hand und im Topdeck (ja ich weiß, das ist genau die Form von Entschuldigung über die ich hier gerade herziehe :ugly:) sowie ggf. auch geistige Totalausfälle beim Gegenüber - das muss ich akzeptieren, sowas passiert aber es passiert eben auch in beide Richtungen. Das liegt in der Natur dieses Spiels; wenn ich nicht bereit bin, meine Siegchancen teilweise auch vom Glück abhängig zu machen, sollte ich wohl eher etwas anderes spielen wo die Komponente "Zufall" nicht existiert. Wie Schach, Go oder Crokinole.
Bin ich hingegen bereit, mich dem Zufall als Faktor für meine Winrate auszusetzen, sollte ich ihn nicht ständig als Entschuldigung für meine Niederlagen missbrauchen. Jedes (teilweise) zufallsbedingte Ergebnis - Sieg wie Niederlage - in meiner Magic-Historie ist eben auch ein Eingeständnis an meine Bereitschaft, dieses Spiel mit all seinen Facetten zu spielen. Es sollte aber nicht ständig mein Schild sein, um mein Ego vor Niederlagen und mich vor'm Gewinn von Erkenntnissen zu schützen.
Um das ganze noch ein wenig zu vertiefen:

 

Frage nicht "Was muss ich anderes ziehen?" sondern "Was muss ich anders spielen?"
"Hätte ich mal einen Bolt in letzten 4 Turns gezogen, hätte ich gewonnen!" Ok, kein Veto. "Ich hätte nur noch 'nen Reanimations-Spell finden müssen, dann wärst du tot gewesen!" Ja ok, klar. "Hätte ich irgendwann auch mal 'nen Counter gezogen, wärst du im Leben nicht in die Combo gekommen" Sicher, so sieht's aus.
Gehe mit den Aussagen wirklich vollkommen konform, meist sind sie richtig. Das Problem ist halt "hätte". Du hättest nämlich gern, du hast aber nicht. Und hättest (da isses wieder) auch nichts dagegen tun können.
Treten wir mal einen Schritt zurück und betrachten in einem Mini-Exkurs die Ressourcen-Theorie in Magic:

 

Exkurs - Ressourcen in Magic

Spoiler

Die Crux ist daher in meinen Augen, diesen Zeitpunkt X, ab dem ich Topdecks brauche, in jedem Game so weit es geht nach hinten zu verschieben um so lange wie möglich aktiv mitspielen zu können und nicht auf mein Glück vertrauen zu müssen. Mitunter ist es natürlich unvermeidlich, seine Ressourcen zu verbrauchen und auf Nachschub von oben hoffen zu müssen. Dann und wann wähle ich auch bewusst das Risiko und lege wörtlich die Karten auf den Tisch. Weil die Matchup-Dynamik es erfordert. Weil die Situation es zulässt. Weil ich gierig bin. Manchmal auch, weil ich dumm bin.

 

Dieses Gedankenkonstrukt nun mal am Spieltisch betrachtet, ich spiele Grixis Delver im Legacy und halte folgende 7 Karten on the Play:

Zweifelsohne eine auf den ersten Blick ok wirkende Hand. Wenn ich allerdings T1 einen Delver of Secrets spiele um anschließend eine Gitaxian Probe into gegnerisches Wasteland zu kassieren (oder auch nur das Wasteland, weil der Gegner gut geraten hat oder so), kurz darauf auch noch den Delver erschossen zu bekommen und womöglich diverse Turns gar nichts tun zu können, bis der Gegner mit dem Spiel davon läuft... kann ich's auf mein Pech schieben. Ich hätte ja nur ein weiteres Land finden müssen. Oder mein Gegner hätte ja auch kein Wasteland haben können. Oder generell nicht den Traumstart (a.k.a. "die Nuts") gegen mich aus Info und Manadenial. Ich kann das sicherlich so machen.
Ich kann hingegen aber auch hinterfragen, ob statt Delver of Secrets ein Ponder nicht das bessere Play gewesen wäre, um meine Chancen auf das zweite Land zu erhöhen? Ob ich die Gitaxian Probe nicht hätte dazen müssen, um mein Land zu schützen und gleichzeitig meinem Gegner nicht zu verraten, dass farbiges Mana gerade meine Achilles-Ferse ist? Oder ob ich die Hand überhaupt hätte halten sollen, wenn Ponder bereits mein bestes T1-Play ist um die Hand zu kitten und ich ohnehin virtuelle 6 halte solange ich keine Quelle für {BG} für meinen Shaman finde?
Klar ist es ein Stück weit unglücklich. Ich starte mit zu wenig Land und ziehe dann auch keins. Es ist sogar doppelt unglücklich wenn man es so betrachtet. Ich habe dieses multiple Unglück aber durch meine Entscheidungen "Keep", "T1 Delver" und "kein Daze auf Probe" stark begünstigt; ich habe mich ziemlich aktiv in eine Situation navigiert, in der ich bereits ab dem zweiten Turn Topdecks bauche. Wenn ich sie kriege, cool, dann habe ich wieder Ressourcen, dann kann ich wieder mitspielen, kann meine Spells casten und Ressourcen mit dem Gegner abtauschen. Wenn nicht... sitze ich halt rum und lass mich verdreschen. Und verfluche mein Glück, obwohl ich's eigentlich besser weiß: Ich verliere gerade nicht durch Pech, ich verliere, weil ich's verzockt habe.

 

Streng genommen sollte, ja muss ich eigentlich jedes meiner Spiele so hinterfragen, auch jedes gewonnene, wenn ich mich steigern möchte. Denn selbst gewinnen bedeutet ja trotzdem nicht, dass ich alles richtig gemacht habe - wie oben erwähnt habe ich bereits etliche Spiele gewonnen, weil mein Deck mich mit Topdecks überversorgt hat oder das Deck meines Gegners ihn unterversorgt. Ich muss halt gar nicht optimal spielen, um zu gewinnen, aber ich gewinne öfter, wenn ich mein Spiel optimiere - und am Ende des Tages geht's im Competitive immer um die Winrate. Daher sollte ich eben auch gewonnene Games/Matches nicht als "hat ja gereicht" abhaken, sondern auch hier analytisch vorgehen und schauen, ob ich's irgendwo besser machen könnte.

 

Kopfspielchen
Abgesehen von Spielen, die ich rückwirkend aufrollen sollte um mich zu steigern, gibt es auch welche, die ich von vorn herein falsch angehe. Spiele, die ich unabhängig von den Karten, die ich so ziehe bereits aus der Hand gebe, bevor die Uhr läuft. Weil ich mich vom äußeren Druck fertigmachen lasse, weil ich zu viel über den Loss-Case nachdenke und er in meinem Kopf dann real wird bevor der erste Spell gecasted wurde. Weil ich ja bereits einen Grund kenne, warum das Ding schief geht. Also brauche ich mich auch gar nicht mehr voll reinhängen, spiele sloppy, nicht am Limit, und verliere dann auch. Nicht gegen den Gegner, sondern gegen mich selbst. Uncool!

 

Dieser "Druck" kann vielerlei Ursprünge haben; es kann realer Druck sein weil es ein Win & In auf einem größeren Event ist, wo Fame und Preise winken. Es kann aber auch hausgemachter, gefühlter Druck sein, weil ich nur noch einen Win vom mir selbst gesteckten Ziel entfernt bin. Oder weil es gegen jemanden geht, den zu schlagen mir viel bedeuten würde, weil er/sie ein Pro/Großmaul ist oder schlicht ein "Noob" gegen den ein Loss "voll peinlich" wäre (was völliger Käse ist mMn). Oder oder oder...

 

Kopfspielchen I - Es gibt keine ungewinnbaren Matchups!
Jedes kompetitive Deck kann jedes andere kompetitive Deck schlagen. Punkt. Es kann auf dem Papier noch so düster für die eine Seite aussehen, am Ende sind es aber dennoch nur Erwartungswerte, keine Tatsachen. Und ein Best-of-3 ist eine ausreichend geringe Stichprobengröße, um auch hohen Erwartungswerten trotzen zu können.
Seien wir doch mal ehrlich; wer von uns hat jemals gewisse MU-Prozente aus irgendeinem Primer auf Herz und Nieren überprüft? Und wenn es jemand getan hat, hätte er sich dann nicht die ganze Arbeit anschließend nochmal machen müssen, weil er nach hunderten Spielen viel besser weiß, worauf es in dem entsprechenden MU ankommt und vermutlich einen besseren Schnitt erzielen wird als beim vorherigen Durchlauf? Worauf ich hinaus will ist, dass jegliche MU-Prozente immer nur schwer bis gar nicht belastbare Zahlen von irgendjemand anderem sind, es sind selten bis nie meine eigenen Zahlen.

 

Beispiel gefällig? In jedem Legacy-Reanimator-Primer sowie jedem Canadian-Thresh-Primer (außer meinem hier im Forum :D) steht geschrieben, dass quasi jede Form von Reanimator favorable gegen Canadian ist. Ich hingegen habe mit Canadian genau die umgekehrte Erfahrung gemacht und insgesamt im Turnier eine recht stolze Winrate jenseits von 75 % gegen den Archetype. Mit Canadian vs. Painter ist's das Gleiche; das MU ist offiziell stark gegen mich und trotzdem gewann ich allermeist dagegen. Warum? Ich behaupte nicht zuletzt, weil mir die Zahlen anderer einfach egal sind. Weil ich mich nicht von vornherein massiv unterlegen fühle.
Ich sage nicht, alle anderen haben einfach keine Ahnung. Oder dass meine Meinung irgendwie höher wiegt als die der anderen. Es sind halt lediglich meine Zahlen, sie sind für niemanden sonst irgendwie belastbar. Das MU mag nominell schlecht sein, aber ich fühle mich darin trotzdem sehr wohl und ein gutes Stück vorne.

 

Außerdem: Was bringt es dir zu wissen, dass das Matchup mies ist, wenn du ihm gegenübersitzt? Richtig, exakt gar nichts. Im schlimmsten Fall ist dieses Wissen sogar schlecht für dich, weil du das Match dann im Kopf bereits abschreibst, bevor überhaupt der erste Spell gecasted wurde, und nicht am Limit spielst. Warum auch noch anstrengen? Hast ja schon deine Entschuldigung für den resultierenden Loss gefunden, was wie wir gelernt haben an sich schon schändlich und falsch ist, wenn du mal ein wenig nach oben scrollst. :D
Besser wäre es doch statt MU-Prozenten zu wissen, welches die Schlüsselkarten auf beiden Seiten sind. Welche Rolle du in dem Matchup einnimmst. Was deine erfolgsversprechendste Strategie ist. Und welche Antworten du für welches Play nutzen solltest.
Es bringt dir umgekehrt nämlich auch nichts, ein positives Matchup zugelost zu bekommen, wenn du nicht weißt, warum es eigentlich positiv für dich ist. Wenn du entscheidende Interaktionen oder deine Schlüsselkarten nicht (er-)kennst, bringt dir auch ein 80-20 Matchup wenig, weil du es wohl ausreichend falsch spielen wirst, dass es sich in der Realität letztlich als bestenfalls ausgeglichen erweist.

 

Nicht falsch verstehen, generell macht es natürlich schon Sinn, im Vorfeld seine Deckwahl gegen das Meta abstecken zu können und dazu braucht es halt schon gewisse Nenngrößen, aber sobald deine Wahl feststeht, bringen die Prozente dich am Spieltisch auch nicht mehr voran, wenn du das Matchup generell nicht verstanden hast.

 

Kopfspielchen II - The Name is(n't) the Game!
"Pairings!" Du prügelst dich zum Aushang durch und liest den Namen deines Gegners: "Storm, Bengt-Morten". Der Name klingt schwungvoll und dynamisch und du wünscht dir womöglich für einen kurzen Moment ebenfalls so einen erstklassigen Namen zu haben, klar, aber du verbindest ziemlich sicher nichts mit ihm. Du stellst deinem Gegner nach dem Handshake vielleicht noch die höchst originelle Frage, ob er Storm spielt... weil er ja so heißt... höhö :rolleyes:...
Anschließend wird die Runde aber wohl ziemlich locker beginnen und du spielst wie gewohnt drauf los. Vielleicht gewinnst du, vielleicht wirst du umgestormt... höhö... das spielt hier auch gar keine Rolle - du gehst mit einem gesunden Selbstvertrauen ins Spiel und machst dein Ding, das ist alles was hier zählt!

 

Mal angenommen, statt zusammen mit obigem Namen liest du deinen eigenen Namen in einer Zeile mit "Norris, Chuck".* Wenn du nicht irgendwo auf der dunklen Seite des Mondes wohnst, wirst du mit diesem Namen definitiv etwas verbinden. Und mutmaßlich innerlich schlucken/fluchen.
BÄM! Schon hast du verloren. Du weißt dass dein Gegner ein Pro ist, dass er unheimlich gut spielt, dass er schon etliche Events top-8'ed hat und vor allem bist du dir ganz sicher, dass er besser ist als du. Du darfst dir jetzt bloß keinen Fehler erlauben! Natürlich machst du einen - bereits im Vorfeld hast du ihn gemacht: Du hast innerlich schon aufgegeben, bevor du am Tisch gesessen hast. Du hast dich mit dem Loss abgefunden, bevor er zustandekommt und den Grund dafür weißt du auch direkt vor dem Match: Es ist Chuck Norris, ein absoluter Pro, gegen den kann man mal verlieren. In seinem Kopf ist er der Hund und du bist der Baum. Und in deinem auch. Ihr seid euch also direkt einig, wer hier gleich wen anpinkeln wird.

 

Klar kann man gegen so einen Gegner verlieren - man muss es aber nicht; schon gar nicht bevor die Rundenzeit überhaupt startet. Du spielst nicht gegen einen Namen auf einem Zettel, du spielst nicht gegen alle seine bisherigen Erfolge und du spielst auch nicht gegen seine beeindruckende Overall-Winrate. Du spielst ein einfaches Best-of-3 gegen den Menschen, der dir gerade gegenübersitzt. Für die nächsten 50 Minuten ist er nämlich nicht Chuck Norris, Destroyer of the Universe! Sondern einfach nur Chuck, dein Gegner für diese Runde. Der Typ, der zwischen dir und deinem nächsten Win steht. Du willst doch den Win und du spielst daher dein Spiel, so wie du es auch gegen Bengt-Morten Storm spielen würdest. Du wirst ja nicht plötzlich schlechter, nur weil dein Gegner einen bekannten Namen trägt.
Nach den 50 Minuten ist er dann wieder Chuck Norris mit all seinen Erfolgen und Siegen - und entweder er hat einen weiteren Sieg in seiner Bilanz oder du eine Heldengeschichte im Gepäck, aber am wichtigsten ist, dass du hast dein Spiel wie immer gespielt hast und nicht einfach nur ein Baum warst, den er im Vorbeigehen markieren konnte.

 

*Stellvertretend für viele andere Namen wie Togores, Knab, Mar, Wibmer :wub:, Gutbrod oder Cadei

 

Kopfspielchen III - Alles oder nichts!
Startschuss zur letzten Runde Swiss, du sitzt an Tisch 3 oder 4 und damit genau dort, wo ein Reindrawen in die Top-8 nicht sicher wäre oder gar ein definitives Rausdrawen. Oder besser noch, du wärst mit Draw garantiert drinne, dein Gegner aber nicht, also muss er spielen und du damit auch. Die Spieler neben dir reichen sich zu allem Überfluss auch noch direkt die Hand und stehen wieder auf und du mutierst innerlich gerade zu Brock Lesnar, weil du anders als sie nun noch um die Tops kämpfen musst. Nicht fair!
Sehe ich ein, aber die Situation ist prinzipiell auch nicht neu für dich. Eigentlich hattest du sie schon den ganzen Tag. Nicht so unmittelbar vor deinen Augen, aber dennoch. Jedes Spiel bis zu diesem Moment war ja schon ein "Win & In" für die nächste Runde, welche dich dem offiziellen Win & In jetzt gerade näher gebracht hat. Anders gesagt würdest du nun nicht um die Top8 spielen, wenn du's nicht vorher auch schon die ganze Zeit getan hättest. So betrachtet müsstest du den ganzen Tag lang super nervös sein, weil jedes Spiel ein Endspiel für dich ist. Oder aber du nimmst die Entspannung aus den vorherigen Runden mit in die jetzige. Lief doch bislang, war doch ein guter Tag, warum solltest du nun plötzlich verkrampfen?

 

Es geht jetzt um genau so viel oder wenig wie in allen Runden davor auch schon; du bist ja schon von Anfang an mit der Hoffnung angereist, heute genau da hinzukommen wo du jetzt bist. Also läuft doch alles nach Plan und so solltest du deinen Weg genau so weiter bestreiten wie bislang. Du bist schon die ganze Zeit auf Spannung und brauchst den Thrill, den Druck, um dein bestes Spiel abzurufen? Um so besser, dann nimm' ihn mit, du weißt ja worum es geht.
Bist du hingegen eher verunsichert durch die "um die Wurst"-Situation, dann blende sie aus, denke nicht über das nach, was nach dem Spiel sein könnte sondern fokussiere dich auf das Geschehen am Tisch. Du bist gut, sonst wärst du nicht da wo du gerade bist. Also spiel' einfach so gut weiter wie bisher und denk' nicht drüber nach, was du alles zu gewinnen/verlieren hast. Das sagt sich sicher leichter als es umzusetzen ist, am Ende kannst du dieses Szenario aber auch nicht üben, also bleibt dir nicht viel anderes übrig, als es zu versuchen.
Ich habe schon Spieler in dem Spot beobachtet und auch schon welchen gegenüber gesessen, die stärker unter Strom standen als Tweek von Southpark. Bei denen ich ohne zu übertreiben Sorgen hatte, dass sie gleich vom Stuhl kippen. Manchmal haben sie gewonnen. Meistens nicht.

 

Man kann nicht alle Spiele gewinnen - man kann aber versuchen, an alle mit einer Gewinner-Mentalität heranzutreten statt bereits im Vorfeld nach Ausflüchten zu suchen, warum ein Loss hier ok wäre.

 

Nimm' 2 ... nicht!
Ok, nun ist es doch passiert... unabhängig von Matchup, Gegner, Keep oder Topdecks hast du verloren. Ganz offenkundig hast du's verzockt, auf eine unendlich dumme Art und Weise. Du hast dein Mana falsch gezählt oder die Combat-Math verkackt, hast einen Spell zum falschen Zeitpunkt und mit einem falschen Ziel resolvt oder bist wie ein Anfänger dem Gegner in die Falle getappt oder oder oder - völlig egal, du hast einen kapitalen Bock geschossen und fühlst dich nackt, zerhackt und angekackt. Dein persönlicher Walk of Shame wartet bereits auf dich.

 

Ich sage: Geh' ihn! Und geh' ihn schnell, ärgere dich einmal amtlich über dich selbst, lass' den Dampf ab und den Spott über dich ergehen und merk' dir wie dumm das eben von dir war. Und dann hak's für den Moment mal ab. Den Loss mental direkt mal mit ins nächste Match nehmen ist nämlich das absolut Letzte was du jetzt tun willst. Es macht die Situation von eben nicht ungeschehen, wenn du weiter mit ihr haderst und es macht dich kurzfristig auch nicht gerade zu einem besseren Spieler, wenn deine Gedanken immer noch beim letzten Game sind statt beim aktuellen. Du hast einen Fehler gemacht, ja, aber der lässt sich nun nicht mehr ändern - also vermeide doch zumindest direkt den nächsten Fehler, indem du den letzten für einen Moment beiseite schiebst.

 

Wir alle haben nämlich schon Dinge getan, auf die wir rückblickend nicht sonderlich stolz sind:

  • Am eigenen Price of Progress sterben, weil man 2 Damage durch ein Fetchland nimmt, welches man nicht gecrackt hat.
  • Eigenes Mana vorher nicht korrekt durchrechnen und dann Mid-Combo feststellen, dass man short ist.
  • Eine Kreatur bolten während der Gegner auf 3 Life steht.
  • All-in gehen und den Gegner auf 1 Life stehen lassen, weil man nicht rechnen kann.
  • Mana beim Storm-Gegner nicht mitzählen und verraffen, dass Daze/Spell Pierce den entscheidenden Tutor gerade zwar nicht zwingend countert, aber das offene Mana beim Gegenüber dann nicht mehr reicht für die Tax und den Killspell.
  • Eine eigene Kreatur nicht schwerten, obwohl der Lifegain den entscheidenden Turn gekauft hätte.
  • Bitte hier deinen persönlichen Lieblings-Fail eintragen... :D
Es gibt wirklich so viele (für andere) unterhaltsame Wege, ein Spiel wegzuwerfen - aber eins reicht dann auch.

 

Probier's mal mit Gemütlichkeit...
Erstens hast du jetzt einen Ohrwurm und zweitens ist etwas das schlimmer ist als ein lernresistenter Verlierer ein schlechter (lernresistenter) Verlierer. Wie eingangs erwähnt verliert niemand gern, aber deswegen kann man ja trotzdem den Anstand wahren wenn's soweit ist. Turniermagic ist nunmal kompetitiv und jeder will vorne mitmischen, aber das geht nunmal nicht. Es gibt in jedem Match (höchtens) einen Gewinner und (mindestens) einen Verlierer, also wird man global betrachtet zu 50% zu den Verlierern gehören - dann sollte man sich aber nicht jedes Mal wenn es passiert etikette-technisch in die Steinzeit zurückkatapultieren.

 

Selbst wenn's nicht lief, wenn bei dir nichts zusammenging und du zu allem Überfluss auch noch einen kapitalen Bock geschossen hast, atme mal durch und denk' dran dass du bestenfalls dir selbst Vorwürfe zu machen hast.
Dein Gegner kann nichts für deine Draws und auch nicht für deine Fehlentscheidungen. Vielleicht hat er einen interaktionslosen stumpfen Haufen gespielt und es kam für dich kein Spiel zustande (da hat doch auch mal jemand was zu geschrieben... ;)), vielleicht ist er auch die Unfreundlichkeit in Person, aber dem Gegenüber kurz zu gratulieren und ggf. die Hand zu reichen hat selten jemandem wehgetan - und ist rückblickend wohl auch weit weniger peinlich als wenn du schreiend den Tisch umwirfst. :D

 

Klappt das alles immer?
Natürlich nicht! :P
Seien wir ehrlich, ich bin auch schon dann und wann zur Salz-Bestie mutiert; ich erwische mich gern mal dabei rumzumaulen, dass ich unterirdisch gezogen habe oder der Gegner im God-Mode unterwegs war und ich kann gewisse Biases hinsichtlich Gegner oder Matchup manchmal auch nur schwer ablegen. Ich bin hier sicherlich nicht besser als du oder der nächste, auch wenn ich großspurig schwafele und tolle Tipps gebe. Es ist jeden Tag und jedes Spiel ein neuerlicher Kampf gegen mich selbst und das ist für mich auch ok.
Ich bin aber bemüht; ich versuche auch aus den miesesten Spielen an Erkenntnissen mitzunehmen was ich kriegen kann, ich versuche mir Fehler einzuprägen und sie nicht zu wiederholen und ich bemühe mich, weniger situativ und mehr gesamtstrategisch zu spielen und dann und wann meinen Ärger in Zaum zu halten. Am Ende ist's ja ohnehin ein Weg ohne Ziel aber mit einer klaren Richtung und wenn ich morgen einen Schritt weiter sein will als heute sollte ich mir meine Fehlschläge zu Herzen nehmen und so gut verlieren wie ich nur kann. ;)

 

Danke für's Lesen!






Ich finde den Beitrag zwischendurch etwas zu naiv formuliert. Du schreibst viel wahres. Aber mit der Implikation "Wenn du verloren hast, bist du immer auch selbst schuld. Du hast es immer irgendwo verzockt." schießt du über das Ziel hinaus. Du hast das vermutlich nicht so allumfassend gemeint, aber es wirkt zwischendurch so. Es gibt Situationen, in denen man nichts hätte machen können, um die Niederlage zu vermeiden. Wer den Beweis haben möchte, muss einfach nur mal bei der ProTour zu schauen, wo wir selbst die krassesten Pros in unmöglichen und nicht-selbstverschuldeten Situationen sehen.

Dann habe ich es ein wenig missverständlich formuliert; mir geht es in erster Linie um die Einstellung dahinter und weniger um die Sache selbst. Natürlich verliert man Spiele, ohne sie aktiv verzockt zu haben (schreibe ich ja auch an einer Stelle), aber trotzdem sollte man immer versuchen, das Spiel retrospektiv zu analysieren und mögliche Spielfehler zu identifizieren statt es einfach direkt als "hätte nix machen können" abzustempeln. Wenn man partout keinen Fehler findet, ist das ja auch ein Ergebnis - wichtig ist für mich primär, sich mit seiner Niederlage kritisch auseinanderzusetzen.

Die drastische Formulierung ist da einfach nur stilistisches Mittel.

Die "Erstausgabe"dieses Artikels kam ja vor knapp 15 Jahren raus, wobei Rizzo heute leider wenigen noch bekannt ist, war wirklich einer der besten und mt Sicherheit der interessanteste Schreiber für MTG Artikel(und das war sein bester Artikel. . . ).

Liest sich wirklich gut ist aber teilweise zu dogmatisch.

Weder kann man jedes Spiel aus eigener Krafft gewinnen noch kann das das Ziel sein, aber eben alles richtig zu machen zu lernen, zu lernen seine Fehler zu erkennen ist was es interessant macht immer wieder auf Turniere zu gehen und sich selber zu beobachten, zu kritisieren und zu hinterfragen ob mn das Optimum an Entscheidungen getroffen hat.

Schön geschrieben!

Ich hatte auch schon Situation in denen ich aus eigener Kraft nicht hätte gewinnen können (wie Fingore schreibt).

Trotzdem wäre ich selbst schuld gewesen es nicht zu versuchen. Zum Beispiel durch Bluffs, um den Gegner dermaßen zu verunsichern, dass er zu sicher spielt (ja das geht!) Es geht ja nicht drum, dass man seinen Gegner wirklich zwingt in einer bestimmten Weise zu spielen, sondern dass er den Eindruck hat, als sei es notwendig.

Auch hier gilt halt was The Beast schreibt: wenn man schon vor dem Bluff überzeugt ist, der Gegner ist so gut, dass er es eh durchschaut, dann blufft man eher nicht mehr so gut.

 

Ich glaube auch, dass es öfters nicht DAS Optimum einer Entscheidung gibt, sondern mehrere, für die sich jeweils eigene gute Argumente finden lassen (die aber vll. alle nichts bringen)

Das Beispiel mit Chuck Norris gefällt mir gut. Gegen drei der genannten Leute habe ich nie gespielt, gegen die anderen drei stehe ich insgesamt ungefähr 50/50. Das bestätigt m. E. genau, was du sagst - das sind Spieler wie alle anderen auch, die mit dem leben müssen, was ihr Deck hergibt. Gute Spieler zeichnen sich nach meiner Erfahrung nur durch zwei Punkte aus:

  • Sie spielen nicht ins Blaue, sondern agieren und reagieren situativ, flexibel und überlegt und haben konkrete Ziele vor Augen auf die sie gezielt hinarbeiten und
  • sie sind besser vorbereitet als andere, entweder durch Erfahrung oder durch kontinuierliches Üben oder durch eine gute Einstellung auf das Meta durch die - soweit möglich - objektiv richtige Zusammenstellung ihres Decks.

Wer die Pro Tour oder GPs schaut, wird auch sehr schnell merken, dass hier krasse Fehler gemacht werden. PVDDR vergisst, ein Land zu spielen, Yam Wing Chun wechselt die Phase zu früh, Mike Sigrists Kreatur hat zwei Runden Sickness etc. Das sind alles Situationen, die wir aus eigener Erfahrung kennen. Das "Pro-Argument" ist also ziemlich dämlich.

Wer die Pro Tour oder GPs schaut, wird auch sehr schnell merken, dass hier krasse Fehler gemacht werden. PVDDR vergisst, ein Land zu spielen, Yam Wing Chun wechselt die Phase zu früh, Mike Sigrists Kreatur hat zwei Runden Sickness etc. Das sind alles Situationen, die wir aus eigener Erfahrung kennen. Das "Pro-Argument" ist also ziemlich dämlich.


Das Argument klingt nur dann dämlich, wenn man es nicht versteht. Natürlich machen auch Pros Fehler. Hat das irgendwer bezweifelt? Aber sie machen eben erheblich weniger Fehler als der Durchschnittsspieler. Es gibt ja ein paar Leute, die behaupten, dass Pros quasi nur durch Glück und über die schiere Anzahl der gespielten Events zu ihrem Status gelangen. Ich sage: Jeder, der das behauptet, ist ein Narr, der vermutlich neidisch ist, und nicht akzeptieren will, dass Pros nunmal Pros sind, weil sie erheblich besser spielen als Normalos.

Kommen wir nochmal darauf zurück, was ich eigentlich gesagt habe:

"Wer den Beweis haben möchte, muss einfach nur mal bei der ProTour zu schauen, wo wir selbst die krassesten Pros in unmöglichen und nicht-selbstverschuldeten Situationen sehen."

Um es nochmal ganz einfach zu formulieren: Ich behaupte, es gibt Situationen, in denen man einfach durch die statistische Varianz verliert. Es gibt Situationen, in denen man wirklich nichts besser hätte machen können. Wer wissen will, ob diese These stimmt, betrachtet besser nicht das örtliche FNM, weil dort die Anzahl der gemachten Fehler quasi unendlich ist, sondern betrachtet die Duelle von erfolgreichen Gold/Platin-Pros. Auch die finden sich in unmöglichen Situationen wieder. Und wenn ein Spieler von der Größenordnung eines PVDDR keine mögliche Line findet, ist die Chance viel höher, dass es tatsächlich keine Line gab, als wenn der 08/15-Otto vom FNM keine Line findet.

Nur um sicher zu gehen, dass wir vom selben "Pro-Argument" reden: Findest du es schlau, wenn man sich von seinem Gegenüber wegen seines Namens einschüchtern lässt? Bloß weil jemand in der Regel - nicht in diesem Match - objektiv gesehen besser spielt, heißt das doch noch lange nicht, dass man gegen ihn verlieren muss. Danach anzukommen und zu sagen "Ja mei, ich konnte nichts machen, das war ein Pro und er hat außerdem nur Foils gespielt." halte ich halt für dämlich. Mit Neid hat das nicht das Geringste zu tun. Ich weiß selber, dass es Leute gibt, die das Spiel besser spielen als ich, aber warum sollte ich die beneiden? Ich definiere mich doch nicht über ein Kartenspiel. Da freue ich mich doch eher, wenn ich mir ein paar coole Moves abschauen kann.

Also ich gehe immer als Sieger vom Platz. Wurscht ob erster oder letzter. 
Ich hab einfach so eine Freude mit meinen Karten! Sie zu besitzen ist schon der Sieg! 
Rest ist Bonus. 

Nur um sicher zu gehen, dass wir vom selben "Pro-Argument" reden: Findest du es schlau, wenn man sich von seinem Gegenüber wegen seines Namens einschüchtern lässt?


Das hat nicht mal ansatzweise etwas damit zu tun, worum es mir ging. :D Wenn man gegen Pros spielt, tut man gut daran, Namen und Gesicht einfach auszublenden und in den MTGO-Modus zu gehen.

Bitte hier deinen persönlichen Lieblings-Fail eintragen:

Theros:

 

Combat:

Scry 1 - Gamechanger Topdeck....

 

EOT:
Crack Fetch

 

bye top8

 

Einer der Gründe aus denen ich Papermagic MTGO vorziehe ist der Aspekt der Kopfspielchen. 
Man kann viele gegner schnell lesen, die wahnsinnig machen und durch Kleinigkeiten aus dem Konzept bringen.

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