Die Ballade von Abspannmann und Combo-Chan

Definition:

Der Abspann ist ein abruptes Ende einer Magicpartie durch Combo und/oder harte Überfahrung.
Beispiele wie der Abspann in der Praxis benutzt werden kann:

"Abspann!"
"Dann hab ich hier den Abspann für dich."
"Da gabs direkt Abspann."

Abspannmann:

Der Abspannmann ist ein Held, dessen Superkraft es ist, für jede Spielsition, jedes Format,
und jeden Gegner den passenden Abspann aus dem Ärmel dredgen zu können.
Ähnlich wie beim chosen undead von dark souls, weiß man erst wirklich, wer der Abspannmann ist,
wenn dieser sein Schicksal erfüllt hat und die Fackel der Degeneration an einen würdigen Nachfolger des nicht-Spaßes weitergeben kann.

Um diesem Mysterium auf den Grund zu gehen, will ich eine neue Tradition ins Leben rufen, aber dafür brauche ich eure Hilfe.
Ja, ihr habt richtig gelesen, heute bin ich nicht der starke unabhängige Blogger als den ihr mich kennt.

Was ich benötige, ist eine Zeichnung des Abspannmanns auf einer Blankokarte oder ähnlichem.
Warum ich das nicht selbst mache? Weils sonst aussieht, wie eine Mischung von einer zertretenen Kakerlake,
und etwas was in nem Silent Hill game mit Eingeweiden an ne Wand gekritzelt ist, ihr Schmockbirnen!

Sobald das erhalten wird, werde ich diese Reliquie auf meinem nächsten Turnier dem bestpferformenden,
vertrauenswürdigen Menschen mit Macherdeck verleihen.
Seine Aufgabe wird es von da an sein, den Abspannmann auf jedes Turnier mitzunehmen und ebenso zu verfahren.
Erreicht wird damit freundschaftlicher Wettbewerb unter allen aufstrebenden Abspannmännern,
sowie Beflügelung zu neuen, ungeahnt gewaltvollen Abspännen.
Selbstredend hat ein Besitzer des Abspannmanns sofort sein Recht auf diesen verwirkt, wenn er ein Glotzerdeck zum Turnier bringt,
oder aber seine heilige Pflicht, den Abspannmann auf jedes Turnier mitzunehmen, sträflich vernachlässigt.

Ggf. kann man zusätzlich noch eine "Abspann des Tages" Trophäe ins Leben rufen,
die jeweils von ihrem vorigen Besitzer für besonders gewaltvolle, schwierige, komplizierte und generell huldigungswürdige Vergenusswurzelung verliehen wird.

Als Belohnung kriegt ihr folgenden flavour-Turnierbericht von dem Auenland Turnier am Samstag.
Vom 1-3 am Freitag weiß ich nichtmehr genug, außer dass der Kentucky-Chicken-Incident Mann härter trainiert hatte als ich.
Infolgedessen hat er 2 von 3 swan songs am Start und ich kann nix tun.
Ansonsten wurde bisschen was gelernt, getestet und verändert, mehr dazu später oder nie.

Combo-Chan in Gefahr!

Combo-Chan weint bitterlich in ihrer klammen Gefängniszelle in Glotzstall, dem geheimen Bollwerk der Interaktions-Initiative.
Zitternd kauert sie sich auf die wenigen nicht-tränendurchweichten Strohhalme, die den Boden der deprimierend spartanisch eingerichteten Zelle bedecken.
Großen Bewegungsspielraum hat sie nicht dank der schmiedeeisernen Hand-und-Fußschellen, an denen sie schon alle Gelenke eitrig-wundgerieben hat.
Nicht einmal genug Platz für einen mehrreihigen Friedhof hat sie, um ein bisschen vor sich hinzudredgen und sich so von ihrem Unglück abzulenken.
Aus dem 20cm breiten Sehschlitz ihrer Zelle schaut sie todtraurig in die Regengüsse, die auf Fairheim niedergehen und grübelt über ihre Vergangenheit nach.
Auf Hilfe die sie aus ihrer misslichen Lage befreien würde ist nicht zu hoffen, war sie doch schon in der Schule bestenfalls unbeliebt.

Bereits in der 5ten Klasse wird sie von der ganzen Klasse wochenlang gemobbt, nachdem sie in Geschichte nachgefragt hatte,
wann denn nun zum ersten mal jemand infinite gegangen sei. Sie versteht ihre Klassenkameraden einfach nicht, obwohl sie sich so große Mühe gibt.
Warum sollte man Brot mit Wurst frühstücken, wenn man stattdessen auch einen Stapel von abwechselnd gebutterten und in Knoblauch-Essig eingelegten Ananas-
Granatapfel Pfannkuchen genießen kann? Control-Carsten findet das abstoßend und kindisch.
"Du spielst ja mehr mit deinem Essen, als mit anderen Kindern." Spottet er.
Das entspricht zwar der Wahrheit, doch kann sie nunmal nicht aus ihrer Haut. Die anderen Kinder sind langweilig, und sowieso:
Wer würde mit ihr spielen wollen, wenn doch alle immer nur grob und gemein zu ihr sind und ihr den wenigen Erfolg den sie hat nie gönnen?

Midrange-Mina hat einmal Pferdeäpfel über ihren Karamell-Sahne-Kirsch-Kakao mit Kürbiskernen und Rosinen zerrieben,
nur weil sie besser in Mathe ist und sich nach imaginären Zahlen erkundigt hat und nachgebohrt hat, ob 0 denn nur immer wirklich 0 ist.
Die anderen Kinder interessiert sowas natürlich nicht, aber irgendwie weiß Combo-Chan, dass man nur wirklich Spaß haben kann,
wenn man bereit ist alles bis ins kleinste Detail auszutüfteln.
Dieses Wissen hat sie in dem Fall ihr Lieblingsgetränk und viele Tränen in der Schulcafeteria gekostet, aber sie kann nunmal nicht anders.
Selbst Aggro-Andy, mit dem sie sich noch mit am besten versteht, findet, dass sie zu sehr mit dem Kopf durch die Wand möchte
und in Politik zu wenig Verständnis für die Positionen von anderen aufbringt.
Hält sie sich für was Besseres, weil sie so kompliziert formuliert und niemand versteht, was in ihren Aufsätzen überhaupt abgeht.
Kann sie sich nichtmal dazu herablassen eine einfache Abenteuergeschichte schreiben, in der es nicht 97 plottwists, 80 versteckte Enden,
und 370 Entscheidungsmöglichkeiten wo man weiterlesen möchte gibt?
Für Andy ein Grund sie teilweise wochenlang auf dem Schulhof zu meiden oder gar hinter ihrem Rücken peinliche Geschichten über sie zu erzählen.
Control-Carsten lacht jedesmal auf herablassende und altkluge Art, wenn sie eine aus seiner Sicht dumme Frage im Unterricht stellt stellt.
Aber diese Fragen sind nunmal wichtig, auch wenn das niemand sonst einsieht!
Ihn versteht sie am wenigsten, weil er anscheinend Spaß daran hat, seine Zeit und die der anderen mit ewig langen Erörterungen von Offensichtlichem zu verschwenden.
Seltsamerweise erntet er dafür statt verdientem Spott nur Bewunderung.
Einmal jedoch hat sie auf dem Schulhof einen Jungen gesehen, der freundlich in ihre Richtung geblickt hat. Oder hat sie sich das nur eingebildet?

Was wohl aus dem geworden ist, falls es ihn noch gibt? Führt er immernoch den Kampf der Gerechten, oder ist er selbst zum Glotzer geworden?
Gehört er vielleicht sogar zu den EDH-bessenen Folterknechten, die gerade kommen um sie abzuholen,
damit sie gegen den draw-go Baron 10 Stunden lang mono u homelands block constructed-mirror ohne winconditions spielen muss?
Sie hasst das noch mehr als Maverick in Rosa Hüllen, nie in ihrem Leben hat sie solche Schmerzen erleiden müssen,
doch auf die Erlösung eines schnellen Abspanns für ihr Leben wagt sie nichtmehr zu hoffen.

Tod durch EDH!

"Tod durch EDH? Wie können sie nur so verrucht und grausam sein?" Ist mein erster Gedanke am Samstag morgen.
Der wöchentlichen Untergrundpost "Die Abfahrt" ist zu entnehmen, dass Combo-Chan am heutigen Tage öffentlich hingerichtet werden soll
für Vergehen gegen die Interaktion, wiederholtes baiten von counterspells, und Besitz von geächteten Sideboardkarten.
Die geschmacksverirrte Mehrheit mag zwar in unserer vom Glotzen beherrschten Welt die Gesetze machen,
aber dass heißt nicht, dass ich eine Macherverbündete einem derart grausamen Schicksal überlassen würde.
Die Hinrichtung beginnt zwar fast sofort, wird aber vorraussichtlich lange dauern, da sie in Form eines 12 Spieler EDH-Marathons stattfinden wird.
Wenn ich mich beeile, dann komme ich vielleicht noch rechtzeitig an, schlimmstenfalls kann ich dafür sorgen,
dass ihr multiplayer-geschundener Leib geborgen und gemäß den Sitten unserer Zunft in einem maximal rotierenden Sarg zur Ruhe gebettet wird.
Komme was wolle, so oder so soll sie ihren Lieblingssong "I touch myself" (nightcore Version vom Handz up Remix für schnellere Abfahrt) noch einmal hören.

Eine Bibliothek von mächtigen Sprüchen im Gepäck mache ich mich sofort auf den beschwerlichen Weg ins Feindesland.
Auf das erste Zeichen von Spähern der Interaktions-Initiative treffe ich an der dem sankt landdrop geheiligten Brücke zu Forbiddingen.
Auf den Winden der Langsamkeit reitende Magier stellen sich mir in den Weg, sind aber machtlos zu verhindern,
dass ich die Unsterblichkeit auf Kosten von krasser Verölung entdecke. Nun brauche ich nurnoch alle Zaubersprüche zu lesen,
ein paar Affen ins Exil schicken um mir mana zurückzubringne, und schon wird jedwede Opposition durch meinen Gewittersturm gnadenlos verheert.
Das Schlachtfeld riecht nach den verbrannten Überresten von ehemaligen T2 Spielern, doch das rührt mich wenig.
Warum sollte denen Gnade widerfahren, die uns die Luft zum Abgehen nehmen wollen?

Durch den einfachen Sieg beschflügelt mache ich guten Fortschritt in Richtung Fairheim, auf dessen Marktplatz Combo-Chan sterben soll.
Meine Übermut wird mir jedoch zum Verhängnis, als ich im Wald der grünen Doppelkosten von einer Horde nervtötender Menschen überfallen werde.
Alles wird mir verboten und meine Spruchrollen gestohlen, während ich verzweifelt nach Kleingeld grabe um erfundene Steuern zu bezahlen.
Weder Bontus letzte Menschenfräse, noch der oberste Richtspruch der Azorius, welcher besagt, dass alle Menschen zerfickt gehören,
sind ausreichend um dem Mob einhalt zu gebieten.
Blutend und schwer atmend lehne ich an einem geborstenen Ast. Die Zeit rinnt mir durch die Finger, doch ich kann und darf nicht aufgeben!
Meine Habseligkeiten wieder zusammensuchend hoffe ich inständig, dass Combo-Chan keine Schlechtigkeitsallergie hat,
andererenfalls ist sie vermutlich schon unter dem Druck des EDH-Gestankes krampfartig zuckend zusammengebrochen.

Zähneknirschend schleppe ich mich über die gefluteten Ebenen der lategame-highlands, als sich mir ein weiterer Anhänger der Interaktion in den Weg stellt.
Sein kryptisches Commando besagt zwar, dass die Lotus-Blütezeit noch um 3 Stunden verschoben werden muss, doch so lange kann Combo-Chan nicht aushalten,
ich muss also einen Pakt eingehen um das Kommando zu negieren. Der wird zwar irgendwann teuer, aber erstmal ermöglicht mir der Genuss der seltenen Loten
meine Lernkapazität ausreichend zu boosten um mir wieder alle Sprüche meiner Bibliothek ins Gedächtnis zu rufen und meinen Wiedersacher ins Jenseits zu schicken.

Ich komme gut voran, vielleicht sogar wirklich schnell genug, schon habe ich end of turn-Stadt erreicht, den Vorort von Fairheim.
Meine Hoffnung wird leider durch das Erscheinen eines weiteren Schergen der Fairness gedämpft.
Mit gedanklicher Ergreifung und diversen Inquisitionen wird es mir unmöglich gemacht, mich an die Kriegsentscheidenden Zauber zu erinnern.
Verwundet, doch nicht geschlagen ziehe ich mich auf die Ley-Linie der nicht-Interaktion zurück
und versuche mit Hilfe eines Paktes mich an alles erinnern können, doch wird das durch stures Verweigern und einen verächtlichen Hieb seitens meines Gegners verhindert.

Humpelnd und am Ende meiner Kräfte erreiche ich endlich Fairheim. Viel Hoffnung noch rechtzeitig anzukommen habe ich nicht,
doch darf ich die wenige verbliebene jetzt nicht aufgeben, Combo-Chan hat ihren Namen schließlich zu Recht,
und kennt vielleicht eine Möglichkeit den EDH Bestien lange genug standzuhalten.
Ich schleppe mich die trostlosen Straßen entlang, aus den Fenstern werde ich mit Unrat beglotzt um mich daran zu hindern, mein Ziel doch noch zu erreichen.
Endlich sehe ich den Marktplatz in der Ferne und stelle erfreut fest, dass Combo-Chan sich tatsächlich noch auf ihrem mittelalterlich gezimmerten Stuhl halten kann.
Eine geradezu übermenschliche Leistung, wenn man bedenkt, dass es schon turn 70 ist. Obwohl Zur, the Enchanter, ihr Commander, nie am Leben geblieben ist,
hat sie es doch geschafft, einen Moment der Unachtsamkeit auszunutzen und 6 ihrer 11 Gegner mit einem maximal degenerierten Comboturn auszulöschen.
Zusätzlich hat sie die Geistesgegenwart besessen, das ihr angebotene Methorn zu verschmähen. Wenn sie stirbt, dann wird sie das wie ein Macher tun!
Die übrigen 5 haben sich nun aber einen besonders diabolischen Plan überlegt und aktivieren pausenlos sinnloserweise irgendwelche Fähigkeiten,
um Combo-Chan mit ihrer Schlechtigkeit zu zermürben. Angreifen tun sie ebenfalls nichtmehr und zusätzlich bemühen sie ihre gefürchtetste Waffe:
EDH Humor.
Ich bin schon fast in Rufweite, als sich mir ein Blitzschmeißender Macher-Verräter in den Weg stellt.
Meine Unsterblichkeit ist jedoch zu krass für ihn, auch wenn mir das Öl schon fast aus allen Körperöffnungen läuft.
Mit letzter Kraft schleuder ich ihm den finalen Gewittersturm entgegen und mein Pakt verhindert, dass er diesen mit seiner Hand auf mich ablenkt.
Morgen wird es teuer und ich fühle mich, als würden meine Hände nurnoch aus Griffeln bestehen und mein Rückgrat herausgucken.
Noch 10 Schritt bis zum Hinrichtungstisch, Combo-Chan scheint ebenfalls am Ende ihrer Kräfte:
Blut rinnt ihr aus dem Mund als sie sich zitternd zu mir umsieht. Was ist das in ihrem Blick? Hoffnung? Enttäuschung? Wiedererkennen?
Haben wir uns schon einmal gesehen?
Ein letztes Schwanken, dann erschlafft ihr gefolterter Körper und sackt auf den Tisch.
Bin ich wirklich zu spät? Ist Combo-Chan tot?

Schlusswort:

Fragt nicht, was Combo-Chan für euch tun kann! Fragt, was ihr für Combo-Chan tun könnt!

Außerdem Cube-draft Zitate:

Arbaal: "Was passiert jetzt? Lightning Bolt auf meinen Elfen und Strip Mine auf mein Land?"
Torremond (als spectator) : "Genau das."

Arbaal: "Ich muss eben rechnen, ob Craterhoof Behemoth reicht."
Gegner: "Also wenn du ihn mir zeigst, dann geb ich jedenfalls auf."

Außerdem wurde in einem turn hornet Queen und sundering titan gezockt und das war großartig.
Und es gab flawless victory via Heureka mit Terastodon und Ugin.

PS: Ich weiß nicht, warum die software hier Leerzeilen forced ohne mir die Anzuzeigen, ich kann jedenfalls nix dagegen machen, sorry.