Unmittelbar bevorstehende Schadenseintritte von katastrophischen Dimensionen
Mit dem Beschluss des Verfassungsgericht vom 03. Juli 2012 ist die Bundeswehr in der Lage, bei unmittelbar bevorstehende Schadenseintritten von katastrophischen Dimensionen einzugreifen – am besten gleich beim Magic spielen, da kommt sowas öfters vor.
In diesem lyrischen Feuerwerk werde ich euch auf einem breiten Plateau erörtern, warum die B(undes)-Ware auch am Spieltisch wesentlich öfter Übergriffe, Ausflüchte und Schund-Tiraden verhindern könnte.
1. Nein, es ist kein Slow-Play
Wenn das G36 so gerade schießt wie manche Leute spielen, ist es kein Wunder dass das Ziel nicht getroffen wird. Über das Manko, dass viele das Boardstate erst durchrechnen sobald sie angreifen oder blocken habe ich mich bereits zur Genüge aufgerieben – ja, wenn ich auf 5 bin und mich drei Leopard überfahren bin ich tot².
Dann kommt natürlich die Kategorie, die ihr Deck gerade gesleeved haben und vorher dessen Karten noch nicht mal gelesen haben. Die Folgen kann sich jeder ausmalen – Timeout.
Immer wieder freue ich mich über die Attentäter, die einfach Sideboard-Karten Maindeck spielen. Neulich gegen einen Kiki-Chord Dude gezockt mit Maindeck Worship. Und ich dachte immer Laterne-Spieler wären Staller. Bereits Spiel Eins ging über 35 Minuten.
Leid tun mir diejenigen, die glauben ich flashe nochmal einen Emrakul-/Marit Lage-Klon ins Spiel. Wenn ich auf dem Board tot bin, bin ich es in 99% aller Fälle tatsächlich.
Es gibt auf dieser Welt einfach kein Out, dass mich vor dem sicheren Tod bewahrt ausser Removal – und meine Decks spielen meist 4 und keins mehr (Common Knowledge).
Nach diesen Praxis-Beispielen komme ich zu den wirklich kritischen Fällen. Alles was ich oben genannt habe ist ja schon ok und wird leidlich akzeptiert. Dann gibt es da aber noch die Spieler, die sich gleich auf alle Baustellen spezialisiert haben:
2. Kreaturen töten – wenn nicht mich, dann mein Nervengerüst
Es ist wirklich nicht so schwierig – Kreaturen töten Spieler. Und es können auch mehr als 1 sein.
Meist habe ich das Gefühl viele Partizipanten haben Angst länger als die Halbwertszeit meines Pilses über das Boardstate nachdenken zu müssen– meine Erklärung dafür, dass so viel Grixis, Jund und Jeskai gespielt wird. Viel kaputt schießen scheint ein beliebtes Hobby zu sein, hat aber nichts mit einem abwechslungsreichen Spiel zu tun (Konstruktivität über Destruktivität).
Die jüngste Verwucherung dieses Abgrundes ist Mardu Pyromancer. Man kann alles und jeden zerschießen, überfahren und grillen undalles nacheinander zu machen (https://de.wikipedia.org/wiki/Zersägen) ist sicherlich hilfreich – zu guter Letzt kann man sicher sein, dass auch das nächstbeste Krematorium keine verwertbaren Reste mehr in die Finger bekommt.
Wieder eines dieser Decks die das Spiel in infinitesimal kleine Teile zerlegt. Wenn die Hand und das Board schon vollständig den Weg eines Sterblichen erlitten haben läuft „Spiel mir das Lied vom Tod“ ab – und zwar in voller Länge. Selten ein Archetypen erlebt der dem Begriff „Spaghetti Western“ so nahe gekommen ist.
Lantern ist der wohl beliebteste Knecht für diesen Abschnitt, tatsächlich sind die meisten Lantern-Spieler allerdings ziel- und treffsicher. Meist muss ich trotzdem die Interaktion zwischen Thought-Knot Seer, Path to Exile und Lingering Souls im Nachgang an das Spiel erklären. Die geht wie folgt:
Unter einer Ensnaring Bridge ist angreifen nicht immer einfach. Da muss meist eine Entzauberung herhalten und wenn dann auch noch das verkackte Welding Jar liegt ist der Drops meist gelutscht. Was allerdings funktionieren kann: Path -> TKS meinen Gegner eine Karte ziehen lasse und dadurch mit Lingering Souls-Token angreifen darf.
Der aufmerksame Leser wird nicht übersehen haben, dass Thought-Knot Seer den Gegner dabei anzielt. Unter Witchbane Orb oder Leyline of Sanctity ist diese Linie also auch tot. Vor kurzem bin ich auch in Torpor Orb gelaufen – eine richtig fiese Karte und Auto-concede von meiner Seite.
Ich schwenke einmal auf die Sonnenseite des Formats:
Respekt zolle ich allen Enthusiasten (wie ich auch einer bin) die so etwas wie Collected Company, Death and Taxes oder auch einfach Zoo spielen (Lies: Faire Kreaturenhaufen). Ganz einfach aus dem Grund, weil diese sich öfter mit der Tatsache auseinander setzen, dass ein Spiel nicht ausschließlich aus Value-Plays und Zerstörungszauber besteht, sondern ebenso aus Rollenverteilung, Tempo und / oder auch „All-In“-Entscheidungen.
Unlängst war ich in einen Feuerwehr-Einsatz mit einem Burn-Spieler verwickelt. Die Tischplattebesagte folgendes (zu meinen Gunsten): Tidehollow Sculler (darunter ein Searing Blaze), Thalia und Thougt-Knot Seer. Er legt Grim Lavamancer und die Hütte steht in Flammen (im Begriff vollständig niederzubrennen). Den Feuermagier konnte ich nicht vom zündeln abhalten – mein Board war faktisch tot sobald er ein weiteres Land für das Blaze sieht.
3 Züge später gewinne ich auf 3 Leben weil die sechs ins Gesicht nicht ganz gereicht haben. Da hätte der Gesetzgeber durchaus eingreifen können – auch mit militärischer Gewalt.
3. Der heißeste Tech seit das Rad erfunden wurde
Es existieren Kategorien wie „Gesetzt“, „Etabliert“ und dann wohl noch etwas wie „Hochgradig Experimentell“ – das sind mir die Liebsten. Passiert mir regelmäßig wenn ich Burrenton Forge-Tender sideboarde und dann das Kozilek’s Return kassiere (TIM – This Is Modern).
Während K.Return einfach nur eine gute Karte ist und regelmäßig gespielt wird, kommen andere Pappen nicht an das o.g. Powerlevel. Swap Dragonskull Summit für Blackcleave Cliffs im Jund? Geht klar. Llanowar Elves statt Noble Hierarch in einem allseits bekannten Collected Company-Deck? Check. Wurmcoil Engine als Ersatz für Karn Liberated? Hier kommen meine Fantasien richtig in Fahrt.
Mal ehrlich: Nach meiner Erfahrung tötet nicht der jüngste Brad Nelson – Tech mich, sondern ganz andere Sachen.
Rechenfehler, der Lightning Bolt Topdeck oder auch Bloodbraid Elf Kaskade in Anger of the Gods, meist ist es wirklich sehr viel trivialer als man es sich vorstellen mag. Es sind die 90% von deinem Deck und das Basis-Wissen, dass jedem Spieler zur Verfügung steht, die mich schieben lassen.
Dies soll auch zugleich ein Plädoyee für eine gemäßigtere Debatte rund um diese ausgetechten Sideboard-Pläne sein. Die Artikel die ihr lest sind nicht die Spiele die ihr spielen werdet. Erstens ist das Format im ständigen Fluß, zweitens wird dabei von den verbliebenen Prozentpunkten zum absolut perfekten Deck verschwabuliert – da muss der ambitionierte Freizeitspieler aber auch erstmal hinkommen.
Apropro heißer Tech: Derzeit sind drei Lingering Souls in mein Taxes Deck gewandert – die machen eine vorzügliche Figur und kompensieren einige schlechte Matchups (das eine hat Kolaghan’s Command, das andere Cranial Plating).
Back to Topic…
Diese Darstellungen lassen nur einen konsequenten Schluss zu; Ursula muss die marode Truppe auf Vordermann bringen, an deutschen Spieltischen gibt es dringenden Einsatzbedarf.
Ich für meinen Teil habe bereits gegengesteuert. Einige Spieler fragen mich, warum ich immer nur diese Kreaturen-Ansammlungen spazieren fahre. Die Antwort ist so trivial wie sie nur sein kann: Gegner rechnen das Boardstate falsch durch, kennen die Interaktionen der Kritter untereinander nicht und / oder rattern einen inkonsequenten Spielplan durch – solange das gemacht wird präsentiere ich euch zum Abheben Decks wie Dredge, Collected Company oder Hatebears
Noch zwei Links (der eine wird euch hoffentlich belustigen, der andere zum Nachdenken anregen:
We Butter the Bread with Butter
Does anyone feel lost in modern
Ich hoffe ihr fühlt euch belustigt, beleidigt und / oder angegriffen, hinterlasst eure Meinung doch in den Kommentaren
- Aristokrates hat sich bedankt