#4: FNM Draft - Der erste Geschmack des Erfolgs!
FNM Friday Night Magic Anfänger Draft Boosterdraft Limited
Guten Abend, liebe/r Leser/in.
Heute berichte ich erneut von meinen Friday Night Magic Erfahrungen.
Ich möchte dabei anmerken, dass dieser FNM-Bericht vom 10.2 stammt.
Vergangene Woche bin ich beschäftigt gewesen, wodurch ich einerseits am 17.2 nicht am FNM teilnehmen konnte und andererseits diesen Blogpost erst jetzt schreiben kann.
Aber genug davon, kommen wir zum Draft!
Pack 1 Pick 1 war Greenbelt Rampager.
Danach habe ich Grün gedraftet und bin anschließend in Weiß reingegangen als zweite Farbe, ehe, in den letzten 4-5 Picks des Boosters, mich ein Aether Chaser angegrinst hat. Höchst ungewöhnlich. War Rot etwa völlig offen?
Ich nahm die Einladung an und pickte noch die restlichen Karten des ersten Boosters.
Am Ende hatte ich jeweils 4 Karten in Rot, Weiß und Grün.
Bin ich Italien oder was? Ich war mir hier noch nicht sicher, welche zweier Farben Kombination ich nehmen würde und hoffte, dass der erste Pick des zweiten Boosters mir diese Frage beantworten könnte.
Pack 2 Pick 1: Pacification Array. Okay, keine Antwort auf die Frage, aber das nehme ich auch gern.
Bald darauf folgte allerdings ein Outland Boar, der mich in eine klare Richtung drückte.
- Weiß (5 Karten)
- 2
- 1
- 1
- 1
- Blau (3 Karten)
- 2
- 1
- Schwarz (1 Karten)
- 1
- Rot (16 Karten)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- Rot (Forts.)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 3
- 1
- 1
- 1
- 1
- Grün (9 Karten)
- 1
- 1
- 1
- 1
- Grün (Forts.)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- Multicolor (1 Karten)
- 1
- Farblos (7 Karten)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
Richtig tolle Karten dabei. Man sieht auch, dass der Aether Chaser Freunde fand.
Daraus habe ich dann das folgende Deck gebaut:
- Länder (17 Karten)
- 9
- 8
- CMC 1 (4 Karten)
- 1
- 1
- 1
- 1
- CMC 2 (6 Karten)
- 3
- 1
- 1
- 1
- CMC 3 (8 Karten)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- CMC 3 (Forts.)
- 1
- 1
- 1
- CMC 4 (3 Karten)
- 1
- 1
- 1
- CMC 5 (1 Karten)
- 1
- CMC 6 (1 Karten)
- 1
- Sideboard (19 Karten)
- 2
- 1
- 1
- 1
- 2
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
Ich suchte einen Platz für Destructive Tampering, war aber nicht ganz zufrieden mit dem Gedanken, Karten für sie herauszunehmen.
Frontline Rebel war ein Gedanke, aber ich wollte meine Kreaturenanzahl bei zwei Vehicles und einem Aggrodeck wirklich nicht senken. Die Konsistenz einfach eine Karte zu haben, die ich on-curve ausspielen kann ist mir einfach wichtiger gewesen, als eine Finisher-Karte. Schwierige Entscheidung.
Zu den Spielen:
Match 1 - Lars:
Mein "Rivale", gegen den ich bisher immer gespielt habe. Bisher habe ich immer gegen ihn verloren und einmal gedrawt.
Spiel 1: Lars hatte das Pech, keine gute Hand erwischt zu haben und das Mulligan hatte auch nicht geholfen. Ich kam gut aus meiner Hand raus und damit hatte ich recht leicht gewonnen.
Spiel 2: Ich glaube dieses Mal war seine Hand besser, aber der Druck meines Decks war dennoch zu stark und gewann wieder recht schnell.
2-0 - Gewonnen
Match 2 - Jan-hinrich:
Ein weiterer Rivale. Jan ist mir zwar bisher nicht so oft begegnet wie Lars(Jan war nicht am gleichen Tag beim Prerelease wie ich), aber ich habe ihn bisher trotzdem bei jedem FNM angetroffen und er ist ein wirklich starker Spieler. Ich mache bei keinem anderen Gegner gefühlt so viele Fehler wie gegen ihn.
Spiel 1: Ich kam recht schnell aus meiner Hand raus. Er konnte sich zwar etwas wehren, aber ich war dann doch zu schnell unterwegs. Gewonnen.
Spiel 2: Oh, dieses Spiel. Ich war gezwungen auf 5 Karten runter zu gehen, weil ich jedes Mal Mana einer Farbe gezogen habe, aber spielbare Karten der jeweils anderen. Nachdem ich meine Karten sehr gründlich gemischt hatte, zog ich eine halbwegs spielbare Hand und es lief einigermaßen. Im frühen Spiel bin ich allerdings in eine Noobtrap getappt, in dem ich meinen Aether Chaser gegen den Aether Swooper meines Gegenspielers habe kämpfen lassen mit Prey Upon. Ich dachte First Strike würde hier beim Kämpfen benutzt werden, da es bei Deathtouch und Lifelink ebenfalls so ist. Während dem Prerelease Event von Aether Revolt, hatte ich die Deathtouch Interaktion selbst mitbekommen. Einen Judgecall und eine wichtige Lektion später, hatte ich nun zwei Karten im Friedhof.
Egal, wer braucht schon Karten, wenn er beim Mulligan auf 5 runtergehen muss?
Überraschender Weise hielt ich mich aber dank recht starken Topdecks im Spiel und brachte ihn sogar in die einstellige Lebenszahl. Allerdings hatte mein Gegner dann einige Lifegain Shenanigans abgezogen, wie seinen Airdrop Aeronauts zu flickern und sich anderweitig zu heilen(er hatte sich glaube ich insgesamt um 10-15 Leben im Spiel geheilt), wodurch es nicht mehr ausreichte und ich schließlich verlor. Ich hatte jedoch schon bei der Prey Upon Geschichte meinen Kampfgeist verloren gehabt, es ging mir nicht aus dem Kopf. Wenigstens hat die Erfahrung zu folge, dass ich den Fehler wohl kein zweites Mal machen werde.
Spiel 3: Ich hatte Jan das gesamte Spiel hier in den Seilen hängen, aber er konnte sich immer wieder, irgendwie stabilisieren. Am Ende wurde die Extrazüge ausgerufen und ich schaffte es nicht mehr ihn zu besiegen, aber in seiner letzten Runde spielte er einige starke Kreaturen aus, wodurch ich wohl derjenige bin, der von den extra Zügen gerettet wurde.
Hätte ich in Spiel 2 nicht gepatzt, glaube ich, dass ich 2-0 hätte gewinnen können. Schade, aber wenigstens habe ich was wichtiges gelernt.
1-1-1 - Unentschieden
Match 3 - Daniel:
Ein neuer Gegner, jedoch auch ein sehr kompetenter.
Spiel 1: Ich erinnere mich nicht mehr so gut daran. Ich weiß nur, dass das Spiel recht gut für mich lief, ehe mein Gegner stabilisierte und anschließend mit Fliegern gewann.
Spiel 2: T2 den Greenbelt Rampager raus bekommen und ihn anschließend mit Siege Modification zur Bombe gemacht. Naja, ein Servo-zerstörende Bombe. Er konnte recht lange durchhalten, aber jede Runde Benjamin Blümchen ein Blutopfer darbieten zu müssen, fordert seinen Preis. Gewonnen.
Spiel 3: Ich habe im gesamten Spiel, welches recht lange ging, nur 4 Länder gezogen. Da auch fast jede Runde meinen Pacification Array benutzt habe, war meine Hand gefüllt mit höheren Drops. Wir kamen in die extra Züge und schaffte es mit ach und krach im letzten Zug zu gewinnen. Phew!
2-1 - Gewonnen
Match 4 - Achim:
Mein Final Boss. Ein neuer Gegner, aber auch ein Veteranen Gesicht aus dem Laden. Sehr freundlicher Genosse, der seine Züge sehr sorgfältig erklärte, falls ich z.B. die Karten nicht kennen würde. Der Gegnerwunsch eines jeden Anfängers.
Spiel 1: Sehr gute Hand gezogen und praktisch on-curve gespielt. Ich habe in diesem Spiel den Fehler gemacht, mit einem Aether Chaser gegen einen Shipwreck Moray anzugreifen, obwohl ich eigentlich genau wusste, dass er 2/3 sein konnte. Brainfart. T4 hatte ich dann Peema Outrider draußen, welches ich in der darauf folgenden Runde mit Siege Modification ausgerüstet hatte.
Man munkelt, dass 7/4 First Strike Trample ziemlich gut. Zu recht, denn irgendwann musste er schließlich blocken um sein Leben zu schützen, und war dann gezwungen mit 5 Kreaturen zu blocken, was ihm fast sein gesamtes Board gekostet hatte. Er zog nichts hilfreiches nach und gab auf.
Spiel 2: T3 Renegade Freighter -> T4 Siege Modification. Jo.
(Oh, fühlte sich das widerlich an. Ich habe jeden Moment davon genossen, auch wenn mir Achim Leid tat.)
2-0 - Gewonnen
Ich wusste, dass man Preise ab 7 Punkten bekam, weshalb ich es mir kaum verkneifen konnte, freudig von einem Bein auf den anderen durch den Kartenladen zu hüpfen.
Mit einem breiten Lächeln schaute ich meine vorherigen Gegnern beim Spielen zu.
Schließlich endete das letzte Spiel, woraufhin die Tabelle bekannt gegeben wurde:
Zweiter Platz!
Interessant ist auch, dass mein "FNM-Coach", Manuel, den ersten Platz belegt hat. Ich fragte ihn nach Vergabe der Preise, wieder, ob er mein Deck anschauen könnte.
Freundlich wie er ist, tat er das auch und legte das Deck aus. Er meinte, dass es ein sehr starkes R/G Aggro Deck sei. Ich zeigte ihm mein Sideboard und er meinte, dass Destructive Tampering im Deck sein sollte. Ich nickte zustimmend, erzählte von meinem Dilemma, Platz für die Karte zu finden. Nachdenklich blickte er auf die Karten und nannte folgende Möglichkeiten:
1. Siege Modification - Ich stimmte ihm hier nicht zu, die "Bomb-on-Demand" Karte ist meiner Meinung nach viel zu gut in diesem Deck, als dass ich sie raus nehmen würde, Sie synergiert einfach viel zu gut mit Vehicles und Trample.
2. Frontline Rebel - Ich bin mir nicht sicher ob er dafür war, diese Karte auszutauschen, da ich sie zuerst nannte, aber ich glaube es war zumindest eine Überlegung.
3. Mobile Garrison - Ruft auch ein mulmiges Gefühl in mir hoch, da ich das Vehicle wegen der Synergie mit Siege Modification nicht unbedingt raus nehmen wollte. Ist aber sicherlich eine Überlegung wert, schätze ich.
Er meinte, dass all diese Entscheidungen vertretbar seien, worin ich ihm zustimme. Ein Gedanke von mir war auch, auf 16 Länder runter zu gehen für die Karte, aber da ich noch ein paar größere Karten hatte, fühlte sich das unnötig gewagt an. Schon ganz interessant, das ganze.
Was hättet ihr an dieser Stelle gemacht?
Hättet ihr Destructive Tampering ins Deck gequetscht?
Wenn ja, was wäre dafür raus gekommen?
Ich bin auf eure Meinungen gespannt!
Highlight Karten:
- Greenbelt Rampager: Jedes mal, wo ich diese Karte auf der Starthand hatte, habe ich sie T2 rausbekommen. Grandiose Karte, man sollte aber wirklich versuchen, wenn man sie pickt(und spielen will), ein Deck anzusteuern, dass wirklich um die 8 Wälder benutzt. Das ist der Preis für den gelegentlichen Turn 2 3/4er.
- Pacification Array: Diese Karte ist so gut. Das gilt besonders für ein aggressives Deck. Oftmals hatte mein Gegner einen geeigneten Blocker, der allerdings durch diese Karte nicht blocken konnte. Da ich auch mal größere Kreaturen draußen hatte, brauchte mein Gegner anschließend gleich zwei Mal geeignete Blocker um damit umgehen zu können. Das ist oftmals zu viel verlangt gewesen.
- Renegade Freighter: 3 Mana, Crew 2: You have a serious Problem, sir.
- Siege Modification: Hat mir 3 der 10 Spiele gewonnen. Tolle Karte in diesem Deck. Manuel meinte, dass es Draftdecks oftmals gut tut 1-2 solcher "Trickkarten", mit denen der Gegner nicht rechnet, im Deck zu haben.
Glücklich und hochmotiviert verabschiedete ich von Manuel und lief zur Haltestelle.
In der Straßenbahn war ich recht in mich gekehrt und verarbeitete den Abend nochmal.
Es ist etwas ganz besonderes für mich gewesen, nach all meinen Misserfolgen, endlich Erfolg errungen zu haben.
Es mag vielleicht "nur ein zweiter Platz bei einem FNM" in manchen Augen hier sein, aber diese Erfahrung gab mir etwas besonderes mit.
Es zeigte mir: Wenn ich mir etwas wirklich vornehme und Arbeit investiere, dann kann ich meine Ziele auch wirklich erreichen und Erfolg wird sichtbar werden.
Mein Leben ist recht vom Versagen und verpassten Chancen geprägt, weshalb diese Erfahrung eine neue Flamme in mir weckte, eine Kurskorrektur einzuleiten.
Vielleicht klingt das über-dramatisiert für einige von euch, aber es können auch die "kleinen" Dinge im Leben sein, die große Veränderung anregen.
Danke für eure Aufmerksamkeit, Kritik ist wie immer gerne gesehen!
- Polymeus , Schimpansuel , rabenhut und 2 andere haben sich bedankt
Vielen Dank für deine tagebuchartigen Berichte! Ich les die sehr gerne. Besonders gut finde ich, dass du deine Erfolge und Misserfolge in einen Lernkontex aus vorangegangenen Turniererfahrungen setzt und zum Schluß auch in deinen Lebenskontext einbettest. Das macht auch gerade einen Einsteigerbericht nicht oberflächlich. So bleibt man auch ohne durch jahrelang gebildete "Pro-Tipps" oder "Strategieerleuchtungen", die man immer hofft zu erhaschen, drann, da sich eine Entwicklung wiederfindet, mit der sich hier die Meisten identifizieren können. Ich hoffe, dass der ein oder andere motiviert wird, auch in die Turnierszene einzusteigen. Hier sieht man, wie offen die MtG´ler ihre Anfänger empfängt, und nicht nur aus einer zu respektierenden Elite aus Menschen besteht, deren erklärtes Ziel ist, Anfänger zu "Zerpanzern", "Zerdredgen" o.Ä. auch, wenn ich und viele andere so spaßeshalber unter uns sprechen, da man sich kennt.