Nach längerer Zeit möchte ich euch mein derzeitiges Pet-Deck vorstellen - Mono Green Control. Es war ein sehr langer Weg bis ich bei dieser Liste angekommen bin, aber das Deck macht mir derzeit so viel Spaß wie kein anderes in den letzten Jahren.
Zunächst stellt sich die Frage wieso man ein grünes Kontrolldeck spielen solle. In meinem Fall war es eine Abneigung gegen Blau, eine Liebe für flexible Decks und einem leichten Hang zu ungewöhnlichen Deckideen. Der typische Johnny halt
Wie der Name bereits verrät, dreht sich mein Deck um die Karte Green Sun's Zenith. Sie gibt mir maximale Flexibilität und ist nie tot, egal ob ich mich damit rampe oder ob ich im Lategame den Finisher suche. Zusammen mit ordentlicher Protection und Ramp bauen wir uns eine Boardsituation auf, welche mit der Fortdauer des Spiels kaum noch zu knacken ist.
Hier mal meine derzeitige Liste. Das ist natürlich nur eine Möglichkeit wie so eine Liste aussehen könnte und zugegebenermaßen auf mein Küchentisch-Meta zugeschnitten, aber soll uns jetzt mal als Grundlage dienen. Das Budget liegt bei 10€ pro Karte, weil Casual.
- Lands (23 Karten)
- 1
- 22
- Spells (14 Karten)
- 4
- 4
- 3
- 2
- 1
- Planeswalker (1 Karten)
- 1
- Creatures (22 Karten)
- 4
- 4
- 2
- 1
- 1
- 1
- 1
- Creatures (Forts.)
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
Cardchoices:
Was kann Grün im MTG-Universum seit jeher am besten? Genau, viel Mana generieren. Da dieses Deck Mono Grün ist können wir genau deshalb auf eine einfache Manabase bestehend aus Wäldern setzen. In diesem Fall wollen wir auf jeden Fall genügend Länder haben um auf jeden Fall alle unsere Spells bezahlen zu können. Diese Deck ist recht manahungrig, profitiert aber auch sehr davon je mehr Länder bei uns liegen.
Die Dryad Arbor als 1-of ist ebenfalls sehr nützlich da ich sie mir im ersten Zug mit GSZ für X=0 raussuchen kann und mich dadurch rampe.
- Maindeck (23 Karten)
- 22
- 1
Neben den Dryad Arbor wollen wir natürlich ein gewisses Maß an Ramp einbauen um nicht zu langsam zu werden. Aggrodecks sind nach wie vor die größten Gegner. Wenn wir unser Board zu langsam aufbauen laufen sie uns mit dem Spiel davon und lassen uns niemals ins Lategame kommen.
Deshalb spiele ich das Playset der Llanowar Elves und Viridan Emissary. Was, wieso spielst du nicht den Klassiker Sakura-Tribe Elder? Ich persönlich ziehe die 2/1 im Earlygame einfach vor da sie viel mehr Kreaturen mitnimmt (z.B.: Goblin Piledriver) und uns somit wieder mehr Länder beschafft. Falls uns der Gegner aufgrund dessen nicht angreifen möchte um seine Kreaturen nicht zu verlieren ist es mir umso lieber.
- Maindeck (8 Karten)
- 4
- 4
Als nächstes die Frage wie wir als Kontrolldeck sicherstellen können dass wir 1) nicht gegen Aggrodeck komplett eingehen und 2) uns die Luft auf lange Sicht nicht ausgeht.
Grün hat hierfür Zugriff auf Elephant Grass, eine tolle Karte welche ich nicht mehr missen möchte. Weenie-Decks kommen die Tränen bei der Karte und schwarze Kreaturen müssen generell daheim bleiben. Die kumulierenden Kosten können wir für gewöhnlich in diesem Deck auch recht locker stemmen. Es hat allerdings auch oft gereicht sie nur 1-2 Runden liegen zu lassen um ein wenig Zeit zu gewinnen. Ich persönlich spiele das Playset da ich sie gegen Aggro-Decks auf jeden Fall ziehen möchte.
Der Spike Weaver macht dann unsere Grenzen endgültig dicht, zusammen mit Genesis entsteht ein Lock der nur mehr schwer ausgehebelt werden kann und mir diverse Partien gewonnen hat.
Cardadvantage ist leider nicht die ganz große Stärke von Grün. Ich spiele hierfür 3x Harmonize um für Nachschub zu sorgen. Die Eternal Witness recycelt uns alles was im Friedhof ist, es gibt kaum Spiele wo ich mich nicht freue wenn ich die Dame nachziehe. In meinem Deck nur 2x da ich sie mir zenithen kann. Genesis sorgt dann im Lategame ebenfalls für hohe Qualität auf der Hand, braucht aber dementsprechend ebenfalls viel Mana um die Kreaturen gleich legen zu können.
Nissa, Vital Force hatte ich noch rumliegen, passt aber mMn exzellent in das Deck. Kann Druck aufbauen und wichtige Karten recyclen. Das Emblem ist in diesem Deck auch sehr fein, aber nicht unbedingt spielentscheidend.
- Maindeck (12 Karten)
- 4
- 3
- 2
- Maindeck (Forts.)
- 1
- 1
- 1
Jetzt kommen wir zum Herz des Decks und der Grund weshalb wir so flexibel agieren können, Green Sun's Zenith. Die Karte ist in meinem Deck im Playset gesetzt. Zusammen mit allen möglichen 1-ofs können wir uns immer das raussuchen was wir am ehesten benötigen. Die Karte ist ein weiterer Grund weshalb wir uns über jedes verfügbare Mana freuen. Je früher wir viel Mana generieren können desto flexibler sind wir in der Suche.
Passend dazu gibt es natürlich sehr viele Möglichkeiten was man in dieses Deck packen und mit GSZ raussuchen kann. Ich hab mich für die folgenden Kreaturen entschieden:
Acidic Slime, Reclamation Sage: Artefakt & Enchantmant-Hate welcher selbst noch hauen gehen kann. Am Anfang habe ich zwei Slimes gespielt, aber dann recht bald gegen einen Sage getauscht um einfach früher auf problematische Karten reagieren zu können. Generell muss man darauf achten dass das Deck nicht zu klobig wird von den Manakosten.
Scavenging Ooze: GY-Hate welcher selbst größer wird und mir Leben gibt? Ganz klarer Kauf.
Courser of Kruphix: Unterstützt das Deck bei dem, was es ohnehin machen wird. Das Deck ist sehr gut im grinden und er hilft uns hierbei enorm. Lifegain und ein solider Blocker welcher potentiell schon im zweiten Zug liegen kann ist ein starkes Argument.
Tireless Tracker: Der Bruder vom Courser of Kruphix. Auch in diesem Fall belohnt er uns dafür, dass wir unser Deck spielen. Clue-Tokens können später noch für Nachschub verwertet werden. Wird dabei auch noch sehr schnell sehr groß. Top!
Nissa, Vastwood Seer // Nissa, Sage Animist: Auch hier wieder eine Karte, die unseren Plan recht vielfältig unterstützt - zuerst wird ein Wald rausgesucht (worüber wir uns immer freuen) und im Idealfall bekommen wir noch einen Planeswalker welcher für Kartennachschub und auch das Spiel beenden kann.
Magus of the Library: Welcher normale Spieler würde ernsthaft so eine Karte spielen wollen? Antwort: meine Wenigkeit. Jeder der schon mal mit der Library of Alexandria gespielt hat weiß, das sie nicht umsonst fast zu den Power 9 gezählt wird. Dieses Kerlchen macht auch in meinem Deck eine recht gute Figur. Klar, farbloser Ramp für zwei Mana ist ein deutlich schlechterer Deal als z.B. die Llanowar Elfen. Die zweite Fähigkeit ist deutlich spannender. Potentieller Carddraw für lau ist für ein selbsternanntes Controldeck Gold wert, und ja, mit diesem Deck hat man öfters als man vermuten würde sieben Handkarten.
Thrun, the last Troll: Der Schreck der Control-Decks. Haut regelmäßig für vier und weigert sich vehement das Zeitliche zu segnen. Wenn der Gegner nicht gerade Wrath of the God spielt wird er ihn kaum noch los.
Thragtusk: Ein Casual-Deck mit Zugriff auf GSZ bietet sich natürlich wunderbar an den Thragtusk zu spielen. Lifegain ist in diesem Deck immer gern gesehen und er wird auch gerne wieder von einer Genesis wieder verwertet
Hornet Queen: Meine persönliche Choice gegen fliegende Kreaturen. Die Upside des Deathtouchs, um auch Kreaturen auf dem Boden sinnvoll handeln zu können hat ihr den Vorzug gegenüber einem Cloudthresher oder Tornado Elemental gegeben.
Last but not least spiele ich zwei Howl of the Night Pack als Finisher. Die Karte hat mir bereits diverse Partien gewonnen da wir für gewöhnlich Unmengen an Wäldern liegen haben. Spätestens wenn eine zweite resolved ist für gewöhnlich Schicht im Schacht.
Ein Mindslaver ist ebenfalls im Deck. Er kann zwar nicht wirklich als Finisher bezeichnet werden, ist aber quasi als Wegbereiter zu sehen. Mit ihm kann ich komplizierte Boardsituation auflösen indem ich für den Gegner unvorteilhaft angreife oder andere Gemeinheiten anstelle. Für ein grünes Control-Deck sicher nicht allzu schlecht, aber leider auch hier wieder sehr manahungrig. 10 Mana für eine sofortige Aktivierung hat man auch mit so einem Deck nicht immer und auf der Starthand macht der Mindslaver auch keine tolle Figur.
Schwachstellen
Wie bereits oben erwähnt hat dieses Deck zwei große Probleme. Erstens schnelle Aggrodecks. Gegen Goblin-Decks oder White Weenie bin ich zwingend auf Elephant Grass oder Spikeweaver angewiesen. Hab ich keinen Zugriff darauf schaut es schon sehr schlecht aus.
Zweites Problem ist die Manakurve - das Deck benötigt wirklich viel Mana und scheitert manchmal an den eigenen Kosten. Wenn es eine Möglichkeit gibt das Deck scheller/günstiger zu gestalten würde sich das bestimmt positiv auswirken.
Schlusswort
Das Deck ist natürlich nicht perfekt und viele Karten sind persönliche Choices. Das ganze hängt wie so oft vom persönlichen Meta ab und kann dementsprechend angepasst werden. Ich kann euch auf jeden Fall sagen dass ich damit schon etliche Partien gewonnen habe, sowohl im Single- als auch im Multiplayer. Es fühlt sich nicht broken an und meine Kumpels spielen auch gerne dagegen. Das Deck ist verdammt gut im grinden und kann sehr flexibel gespielt werden. Auch wenn ein Green Sun's Zenith gecounter wird kann es durch die hohe Qualität der Einzelkarten noch gut agieren.
Wenn es Fragen oder Input von euch gibt nur her damit
Bearbeitet von Zwidawurzn, 10. Mai 2020 - 13:03.