Zunächst vielen Dank für eure Zeit und die zahlreichen Antworten.
Ehrlich gesagt bin ich etwas erschlagen, da waren jetzt so viele Begriffe und Abkürzungen dabei (MUs?? Ne Kuh macht auch Muh...), dass ihr mich hier und da verloren habt. Das und die offensichtlich sehr hohen Investitionskosten lassen bei mir die Frage aufkommen, wie Modern überhaupt seinen Nachwuchs generiert. Seis drum.
Spar dir doch einfach solche Spitzen, denn das wirkt einfach beleidigt und kindisch. Modern ist teuer, ja. Und Modern wäre tot, wenn alle Karten nur 10 Cent kosten würden, denn ein zentraler Aspekt bei Turniermagic ist der Reward und das sind in Deutschland Gutscheine und Karten. Was soll ich aber mit Karten oder Gutscheinen für Karten, wenn diese nichts wert sind? Ja, man muss Geld ausgeben um mithalten zu können. Das ist bei vielen Hobbys der Fall und wenn man das nicht möchte, dann sucht man sich andere Hobbys, gibt ja auch genug die man fast kostenlos betreiben kann.
Modern generiert daher seinen Nachwuchs, dass Leute Magic mögen und Modern eines der relevantesten, wenn nicht das relevanteste Turnierformat für den "Casual" Turnierspieler ist. Denn auch wenn WotC Standard, Limited und nun Pioneer pushen wollen, sind noch die Modern-Events die Spielermagneten. Legacy hat sich durch die RL den eigenen Ast abgesetzt auf dem sie sitzen, da ist Nachwuchs nicht mehr machbar, da reden wir aber auch von 700€ und mehr pro Karte zum Teil, nicht pro Deck. Modern hat dagegen ein sehr konstantes Preislevel von 400-1000€ für die Top-Decks. Ein paar Exoten mögen da mal 200-300€ drüber liegen, aber die Tier-Decks kosten heute nicht wirklich andere Summen als 2013. Und auch wenn einzelne Karten extrem im Preis schwanken, ist der Gesamtpool immer irgendwas wert und man schmeißt das Geld nicht in die Mülltonne.
Und ganz ehrlich gesagt: Ich denke Modern ist nichts für dich. Denn was ist, wenn du Burn einfach mal plötzlich scheiße langweilig findest? Es gibt zwar Leute, die 10 Jahre immer einen Archetypen spielen, aber vielen wird das einfach auch schnell zu öde. Wir reden hier halt von 500+€ für ein Deck. Um einen Deck-Pool zu haben wird schon eine wesentlich größere Summe notwendig. Damit will ich nicht gatekeepen, mach was du willst. Aber ich bezweifle eben, dass du bei deiner Entscheidung besonders weitsichtig bist grad.
Ich meine mich zu erinnern, dass Living End Decks nicht allzu teuer sein müssen. Das ist jedoch kein Deck zum einfach mal so erfolgreich loszocken.
Gute schon. Weiß nicht wo die schlechten Jund-Versionen liegen, aber sobald du sinnvolles Living End, aka Blue Living End, spielen willst hast du gerne mal solche Klopper bei:
4x Force of Negation (indiskutabel gesetzt)
4x Grief (quasi gesetzt)
2-4x Endurance (nicht zwingend gesetzt, aber extrem gut)
2-3x Force of Vigor (imo absolut gesetzt, andere spielen Foundation Breaker)
6-8 blaue Fetchis (und eigentlich davon vier Misty)
Da sind wir hier schon bei rund 600 (wenn wir von nur zwei Force of Vigor und Endurance ausgehen, was ich nicht tun würde). Zudem ist es gerade im lokalen Meta easy zerhassbar. Ist ein weiterer Punkt, der es sehr unattraktiv macht immer das selbe Deck zu spielen: Die Gegner, gegen die man ständig spielt, adaptieren und man wird dann einfach schnell in einer sehr feindseligen Situation stecken, wo man nur noch auf schlechte MUs (Match Ups) trifft und spätestens Post-Board gegen lächerlich viel Hass spielen muss.
Daher würde ich auch Neulingen keineswegs raten den billigsten Mist zu spielen, denn diese Decks sind sehr oft sehr einfach zu zerhassen. Wenn ich jede Woche gegen Burn spielen muss, dann spiele ich plötzlich Kor Firewalker Maindeck. Gerade gegen diese Art von Deck wollen viele Spieler absolut nicht verlieren und dann kommt es zu genau solchen Situationen. Daher lieber etwas mehr in die Hand nehmen für kleinen Pool, damit man die Decks mal wechseln kann, oder aber etwas, was viel weniger spezifisch zerhasst werden kann. Konkret zB UR Murktide. Ein Deck was eben nicht als Minibasis startet und unendlich aufgestockt werden kann, sondern ein Deck was bereits eine ganz solide Basis ist und mittels kleinerer Investitionen in andere Archetypen gewandelt werden kann und das sowohl in die aggressive Schiene (Prowess), als auch die grindige (Blue Moon... auch wenn das imo nicht mehr gut ist).
Ich betone aber nochmal: In eigentlich jeder halbwegs funktionierenden Community kann man sich Karten oder gar Decks leihen. Man muss nicht direkt 1000€ auf den Tisch ballern. Denn SO entstehen Communitys, nicht durch rumkotzen wie teuer alles ist.
Bearbeitet von Sedlife McMoneyrip, 29. Mai 2022 - 20:59.