Zum Inhalt wechseln


Foto

Highlander Primer


  • Dieses Thema ist geschlossen Dieses Thema ist geschlossen
Keine Antworten in diesem Thema

#1 Anubias Geschrieben 09. August 2009 - 17:34

Anubias

    Enfant Terrible

  • Mitglied
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 7.787 Beiträge

Willkommen im
Highlander-Forum



1. Vorwort

Für alle die schon mal von dem Format "Highlander" gehört haben oder es gar nicht kennen, kommt hier eine kleine Einweisung in die Besonderheiten dieses Formats. Um es gleich vorweg zu nehmen, Highlander ist leider noch kein offiziell anerkanntes Format, da die Community zu klein ist.
Die größte Besonderheit des Formats lässt sich mit dem bekannten Leitspruch beschreiben, welcher auch für die Namensgebung des Formates verantwortlich ist:
Es kann nur einen geben!
Gemeint ist damit, dass man jede Karte nur einmal spielen darf, ausgenommen (verschneite) Standardländer. Alle jemals gedruckten Karten bis auf Karten aus Unhinged und Unglued sind erlaubt. Allerdings haben sich manche Karten als zu stark erwiesen und da man ein gesundes und abwechslungsreiches Format möchte, gibt es eine Bannliste.

Folgende Karten sind BANNED:

Deckgröße:
Ein Highlander-Deck muss mindestens 100 Karten enthalten, wie gewohnt gibt es nach oben keine Grenze.

Besonderheiten beim Kartenpool:
1. Goldrandige Karten sind erlaubt! Jedoch muss man dabei darauf achten, dass diese Karten nicht von anderen unterscheidbar sind (also Hüllen nutzen).
2. Karten aus Alpha dürfen ebenfalls benutzt werden, aber auch für diese muss man wegen den stärker abgerundeten Ecken Hüllen nutzen.
3. Bei Karten aus der International und Collector's Edition ist zu beachten, dass die Ecken rund geschnitten werden müssen, bevor man sie in sein Deck einbaut.

Das Sideboard:
Es gibt kein Sideboard, denn bei 100 Karten würde es auch keinen großen Sinn machen, 15 Karten zum Austauschen zu haben. Macht euch also nicht die Mühe, ein Sideboard zu bauen. Ganz unter uns, bei 100 Karten gibt es doch genügend Möglichkeiten, flexibel für verschiedene Spielsituationen zu sein, zumal man so gut wie alle Karten benutzen kann.

Mulligan:
Im Highlander-Format gibt es einige Änderungen an der Mulligan-Regel. Die Möglichkeiten bei einem Mulligan sind hier folgende:
Man mischt seine Handkarten alle wieder in die Bibliothek und zieht eine Karte weniger.
ODER
Man legt eine beliebige Anzahl an Karten aus seiner Hand verdeckt beiseite und zieht ebenso viele Karten von seiner Bibliothek. Die beiseite gelegten Karten mischt man dann wieder in die Bibliothek.
Wenn man mit seinen Handkarten dann zufrieden ist, dann kann es los gehen, falls nicht, bleibt einem keine andere Wahl, als den Schritt zu wiederholen oder in den sauren Apfel zu beißen und mit dieser etwas misslichen Hand zu spielen.

2. Wieso sollte ich Highlander spielen?

Vielfalt! Kein anderes Format kann bei der Vielfalt von Highlander mithalten. Während man in Legacy und Standard ca. 27 unterschiedliche Karten spielt, hat man in Highlander bis zu 100. Das ermöglicht es auch "schlechteren" Karten, den Weg ins Deck zu finden, weil der Platz nicht von 4 Tarmogoyf, 4 Force of Will oder Ähnlichem versperrt wird. Für den Casualspieler ist das natürlich sehr interessant, da er so seine ganzen Lieblinge, die sonst im Ordner verstauben, endlich auch auf Turnieren spielen kann. Shock sieht auf einmal gar nicht mehr so schlecht neben dem großen Bruder Lightning Bolt aus, Miscalculation bekommt endlich die Aufmerksamkeit, die sie verdient, und Sacred Mesa gewinnt wieder Spiele! Wow!
Und das sind nur lächerliche drei Beispiele. Wer also Karten im Ordner beziehungsweise in der Sammlung hat und diese endlich mal in einem ernsthaften Umfeld spielen will, sollte Highlander auf jeden Fall einmal probieren. Da man keine Playsets aufstocken muss, ist die Kartenbeschaffung auch wieder interessanter, weil einfach jedes Mal etwas anderes kommt.

Das bedeutet allerdings nicht, dass Highlander nicht professionell wäre. Gerade der Deckbau ist sehr schwierig, da man viel mehr verschiedene Karten kennen und aufeinander abstimmen muss. Auch das Metagame ist schwieriger abzuwägen, da immer wieder etwas Neues auf den Plan tritt. Um diese Fragen geht es im nächsten Abschnitt.

3. Deckbau

Als erstes braucht man natürlich eine Strategie. Das ist auch beim normalen Deckbau so und Grundlage eines guten Decks. Daher kann es auch wirklich nicht schaden, wenn man sich schon mal das Deckbau-Tutorial für normale Decks durchgelesen hat. Aber gerade im Highlander liegt die Betonung auf einer Strategie. Bei der Menge an Karten passiert es nämlich schnell, dass noch der ein oder andere Backup-Plan den Weg ins Deck findet. Aber das schwächt das eigene Deck nur und so hat man dann zwar die Möglichkeit, das Spiel noch einmal rumreißen zu können, läuft aber Gefahr, dass es überhaupt so weit kommt und das will man natürlich nicht. Man setzt lieber auf Konstanz als auf Variabilität.

Als nächstes muss die Strategie umgesetzt werden. Am besten überlegt man sich, wie man sein Deck mit 60 Karten und unter Normalbedingungen bauen würde. Ich habe mir dafür angewöhnt, die Karten nach dem zu sortieren, was sie bewirken sollen.

Ein solches Deck könnte zum Beispiel so aussehen:
Deck

Das entspricht jetzt natürlich keinem richtigen Deck, sondern soll nur die Vorgehensweise verdeutlichen. Wenn man jetzt auf 100 aufstocken will, muss man nur noch die Kartenanzahl mit 5/3 multiplizieren. Bei 22 Ländern kommt man also auf 36. 36 Länder sind ein guter Richtwert für die Manabase.

Bei der Menge an Ländern kann man natürlich eine Menge Spielereien einbauen, für die sonst kein Platz wäre.
Mishra's Factory, Wasteland oder High Market sind eigentlich nie verkehrt, da die Stabilität nicht so stark leidet, wie bei 22 Ländern. Man sollte nur aufpassen, dass man es mit den farblosen Manaproduzenten nicht übertreibt
und immer genug Standardländer spielt. Blood Moon und Back To Basics sind nicht ohne Grund sehr beliebte Karten im Highlander-Format.

Um die Playsets zu ersetzen muss man eben Alternativen finden, aber das macht den Reiz des Formats aus.
Natürlich gibt es Karten wie Lightning Bolt, die einfach die besten ihrer Art sind und deshalb 4 mal gespielt werden wollen.
Ein Richtwert für einen guten Counter ist zum Beispiel 2 Mana für einen Softcounter, also einen Counter, bei dem der Gegner die Möglichkeit hat ihn zu verhindern (Mana Leak). Ein guter Hardcounter, bei dem der Spruch auf jeden Fall gecountert wird (Cancel), kann entsprechend 3 Mana kosten. Ausgehend von diesem Durchschnitt kann man sich überlegen, welche Karten geeignet sind und welche nicht. In einem Aggro-Control ist es zum Beispiel besser, günstige Counter zu spielen, da man eh recht schnell gewinnt und mit wenig Aufwand countern will. Für reine Kontrolldecks sind die Hardcounter natürlich ratsamer, da sie auch im späteren Spiel, wenn der Gegner mehr Mana offen hat, sicher countern. Auf die selbe Art und Weise lassen sich auch andere Karten klassifizieren.

Eine weitere Hilfe beim Deckbau ist die Manakurve.
Sie gibt Aussage darüber, wie flüssig das Deck läuft. Zwar kann man nicht vorausplanen, dass man in der ersten Runde eine Kreatur für 1 Mana und in der zweiten Runde eine Kreatur für 2 Mana auf der Hand hat, aber mit Hilfe der Manakurve kann man immerhin die Wahrscheinlichkeit erkennen, mit der man in den ersten Runden etwas spielen kann. Sollte irgendwo in der Kurve eine große Delle sein, dann sollte man diese ausbügeln.
So könnte man zum Beispiel Llanowar Elves den Quirion Elves vorziehen, wenn man mehr Kreaturen für 1 Mana braucht. Zwar stabilisieren die Quirion Elves die Manabase, aber man kann mit ihnen keinen Troll Ascetic im zweiten Zug spielen.

Gerade bei kreaturenlastige Decks ist die Manakurve sehr wichtig, da man in den ersten Zügen sein Mana so gut wie möglich ausnutzen will. Für kontrolllastige Decks ist es insofern wichtig, dass man bei den schnellen Decks noch mithalten kann.

4. Schlusswort

Natürlich kann man sich bei allen Beispielen, die ich jetzt gebracht habe, anders entscheiden, aber das hängt immer vom Deck ab. Außerdem besteht der Deckbau im Highlander aus testen, testen und nochmals testen. Ich wünsche also viel Spaß beim Ausprobieren und vielleicht findet ihr ja die neue Drawengine, einen unbekannten Beater oder gewinnt auf eine Art, die sich noch nie jemand überlegt hat.

Die Möglichkeiten sind unbegrenzt!

Viel Spaß!

(Geschrieben von TerrorMoon & michael0103 in Zusammenarbeit mit dem Casual-Team)
20110126 - Bannedliste durch Link zur aktuellen Liste ersetzt Darkside

Bearbeitet von Darkside, 26. Januar 2011 - 12:08.

  • Firestorm , Serryl , Alucard1766 und 14 andere haben sich bedankt

Eingefügtes Bild





© 2003 - 2016 | @MTG_Forum auf Twitter | MTG-Forum.de auf Facebook | Impressum | Disclaimer/Datenschutz | Magic-Markt | DeckStats
Diese Webseite steht in keiner Verbindung zu Wizards of the Coast, Inc. oder Hasbro, Inc. Magic: The Gathering ist ein eingetragenes Warenzeichen von Wizards of the Coast, Inc, einem Tochterunternehmen von Hasbro, Inc. Alle Rechte an den Kartennamen, dem Tap-Symbol, den Mana-Symbolen und den Editions-Symbolen liegen bei Wizards of the Coast, Inc. Alle Rechte an Bildern liegen bei dem jeweiligen Künstler oder Wizards of the Coast, Inc. Alle Rechte vorbehalten.