Modern Reanimator
Da es hier nirgends einen Thread für das Deck zu geben scheint, schreibe ich mal etwas dazu, weil mir das Deck Spaß macht und unvorbereitete Spieler knallhart erwischen kann.
Was kann das Deck?
Der Plan ist eigentlich ganz einfach: So schnell wie möglich Griselbrand oder Emrakul, the Aeons Torn ins Spiel zu werfen, um den Gegner in dieser frühen Phase des Spiels zu überwältigen.
Der Plan ähnelt dem aus dem Legacy-Format bekannten Sneak Attack /Show and Tell-Decks; und so ähnlich funktioniert auch dieses Deck.
Doch mit welchen Modern-legalen Karten schaffen wir es, schnellstmöglich unsere Fettkloppse auf den Tisch zu hauen?
- main (60 Karten)
- 2
- 2
- 1
- 4
- 1
- 2
- 2
- 1
- main (Forts.)
- 1
- 3
- 4
- 4
- 4
- 4
- 4
- main (Forts.)
- 4
- 4
- 4
- 3
- 1
- 4
- 1
- Sideboard (15 Karten)
- 1
- 2
- 2
- 2
- 2
- 1
- 1
- 2
- 2
Goryo's Vengeance: Für nur 2 Mana kommt eine legendäre Kreatur aus dem Friedhof ins Spiel und kann sofort angreifen.
Wie man sie in den Friedhof befördert, dazu komme ich später.
Through the Breach: Damit kommen Grisel oder Emrakul direkt von der Hand ins Spiel. 5 Mana erscheint etwas teuer, aber Manabeschleunigung gehört zum Glück auch zum Deck dazu:
Simian Spirit Guide: Wir wollen so schnell wie möglich sein, denn der Geger soll sich 1. nicht stabilisieren können nach einem Angriff und 2. nicht die Zeit haben,
Counter oder anderen Hate zu ziehen. Darum zählt jedes Mana.
Was fehlt jetzt noch?
Discard-Möglichkeiten (-Outlets):
Faithless Looting: Ein 4-of Mustplay in diesem Deck. Es erfüllt 2 für die Combo wichtige Funktionen: 2 Karten ziehen und so benötigte Comboteile finden
und gleichzeitig Kreaturen für Gorys's Vengeance abwerfen.
Thoughtseize: Kann dazu genutzt werden, Counterspells beim Gegner zu entfernen, aber auch um eigene Kreaturen abzuwerfen.
Izzet Charm: Das Schweizer Taschenmesser. Für ein Mana mehr hat man ein Instant-Faithless Looting, das auch noch countern und Kreaturen wegburnen kann.
Lightning Axe: Rüstet praktischerweise noch Kreaturen ab. Leider kann man sie nicht casten, wenn beim Gegner keine Kreatur liegt,
also kann sie auch mal eine tote Karte sein.
Going over the Top
Wenn man nun seinen Griseldaddy auf dem Feld hat, wird einem eins auffallen: Er macht nur 7 Schaden und wird dann geopfert. Danach steht man mit in der Regel mit leerer Hand
und leerem Feld dastehen. Aus dem Grund hat Wizards bei Griselbrand die praktische Fähigkeit eingebaut, seinen Lifelink gleich in Karten umzuwandeln. Im Normalfall heißt das:
Man geht mit 25-27 Leben aus der Kampfphase und kann dann mal eben 21 Karten ziehen. Was dann folgt, ist nur noch broken:
Fury of the Horde: Zieht man sich hier hinein (Was bei 21 Karten in der Regel vorkommt), kann man für den läppischen Preis von 2 roten Handkarten und 0 Mana seinen Griselbrand
nochmal ins Rennen schicken. Und kann wieder 7 Karten ziehen. Unter denen sich hoffentlich weitere Fury oft he Horde befinden. Und nochmal angreifen. Und das war‘s dann hoffentlich.
Filter:
Serum Visions: Ist aus Modern-Kombodecks nicht wegzudenken. Man kann sich tote Karten weglegen und seinen Draw kontrollieren. Leider nicht so gut wie Preordain,
die aber wohl zu recht gebannt ist.
Thirst for Knowledge: Kostet sehr viel Mana, aber wenn man mal aus der Puste kommt, gräbt sie sehr tief und findet dann hoffentlich das fehlende Komboteil.
Sideboard:
Zum Sideboard kann ich noch nicht so viel sagen, da ich erst wenige Spiele mit dem Deck hatte. Eventuell würde ich noch einen dritten Boseiju spielen, da Karten wie Spell Snare
sehr nervig werden können. Bei allem anderen kann man je nach Metagame experimentieren. Dispel gegen Control, und Smelt gegen Gravedigger’s Cage oder Tormod’s Crypt.
Vielleicht braucht man auch was gegen Rest in Peace, sollte die Karte mehr gespielt werden (Ist ja auch gut gegen Eggs).
Alternative Cardchoices:
Funeral Charm: Instant, also auch schon in Runde 1 des Gegners einsetzbar, um dann in Runde 2 Griselbrand zu reanimieren.
Außerdem kann er mal eine nervige Kreatur des Gegners abrüsten.
Conflagrate: Idealerweise hat man die Karte schon vorher discardet; und aus dem Friedhof gecastet wird jede Handkarte zu 1 Schadenspunkt.
Das Mana generiert man in der Regel mit Simian Spirit Guide, man muss also nicht unbedingt Länder offen halten. Besonders praktisch,
wenn der Gegner solche Nervensägen wie Ghostly Prison oder Ensnaring Bridge haben sollte (Die im Modern aber zum Glück nicht so oft vorkommen).
Aber auch fliegende Chumpblocker könnten sonst den Sieg verhindern.
Forbidden Alchemy: Macht etwas ähliches wie Thirst for Knowledge, und ist in diesem Deck vermutlich sogar besser, weil man eh immer nur eine Karte behalten darf.
Pentad Prism: Man tappt sich aus, hat dafür aber im nächsten Zug +2 Mana, um zuverlässiger auf Through the Breach zu kommen. Ersetzt somit (fast) den gebannten Seething Song.
Liliana of the Veil: Noch ein Discard-Outlet, leider erst im vierten Zug zu benutzen, dafür kostet es dann kein Mana.
Hier nochmal eine alternative Liste (PTQ Dragon's Maze Quebec, 3/77):
- main (60 Karten)
- 3
- 1
- 2
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 3
- main (Forts.)
- 2
- 3
- 1
- 2
- 4
- 4
- 2
- 4
- 1
- main (Forts.)
- 4
- 3
- 1
- 1
- 3
- 2
- 1
- 3
- 4
- Sideboard (15 Karten)
- 2
- 1
- 2
- 1
- 3
- 1
- 2
- 1
- 2
Probleme des Decks:
Manchmal kann es vorkommen, dass man trotz der Combo auf der Hand verliert. Besonders wenn man Emrakul reinholt, macht man eben nur 15 Schaden
und danach haben beide Spieler nichts. Wenn man dann kein Gas nachzieht, kann der Gegner sich unter Umständen wieder fangen.
Besonders leicht schaffen dies Burn oder Aggrodecks.
Gammelige Starthände: Der Mangel an Cardquality macht sich besonders dann bemerkbar, wenn man das zweite Komboteil nicht findet.
Und da man eben das reine Kombodeck ist, kann man den Gegner auch nicht lange hinhalten. Man sollte also erstmal eine Zahl an Händen ziehen,
um ein Gefühl zu bekommen, wann man mulligan muss oder wann sich das Risiko vielleicht doch lohnt.
Bearbeitet von MattRose, 24. Juli 2015 - 14:46.