Moinsen,
seit einiger Zeit drängt mich meine EDH-Runde in Essen, ein zweites EDH-Deck zu bauen. Bisher pilotiere ich nur die Ziege (aka Zedruu the Greathearted) als General, http://www.mtg-forum...at-goats/page-3. Das Deck ist inzwischen ziemlich ausentwickelt, und ich selber hätte Lust, was Neues auszuprobieren und durchzuoptimieren. Außerdem ist es ist öde, wenn alle das Deck wechseln und nur ich mit dem allseits bekannten Haufen weiterspiele...
Genug der Vorrede, die neue Aufgabe: Ein Grand Arbiter Augustin IV- Deck mit Enchantment-Schwerpunkt für gepflegten Casual-Multiplayer-Spaß mit einem Best Of nervtötender Karten.
Warum spielst Du den Grand Arbiter denn bitte mit Enchantments?
Weil ich mal ein Enchantment-lastiges EDH spielen wollte, gerne countern und dem Geschwindigkeitsvorteil von Ramp-Decks etwas entgegenhalten können möchte. Ich weiß, dass der Grand Arbiter Augustin IV als General häufig mit viel Instants und Non-Permanent-Spells gespielt wird. Ich würde da gerne was Neues ausprobieren. Außerdem funktioniert der "Ich counter einfach alles weg"-Plan im Multiplayer eher nicht. Daher will ich es mit bleibenden Hinderungseffekten probieren, deren symmetrische Wirkung dann ggf. zu brechen ist.
Aha, wie muss man sich das Ganze dann ungefähr vorstellen?
Was für ein Haufen, erzähl mal was zu einzelnen Karten!
Mana-Artefakte oder das Ramp-Race: Super-wichtig; in unserer Runde sind die Decks am gefährlichsten, die die ersten Runden quasi nur rampen (sei es mit grünem Basic-Land-Ramp, Multiplikator-Ländern, oder klassischem Artefakt-Ramp), um dann kranke, teure (cc) Sprüche zu casten, dass man mit einfachen Bordmitteln (Targeted Removal, Wrath, 1x-Countern) fast schon keine Chance mehr hat. Wenn ich im Ramp-Race die Nase vorn habe, sieht es gut aus, optimal liegt der Augustin t2, und ich habe ca. 8-10 Chancen im Deck, dass er t3 liegt.
Frontline Medic: Der (gar nicht so kleine) Mann hat sich probehalber einen Platz verdient, weil er countern kann, was gerne vergessen wird. Außerdem möchte ich seinen Indestructability-Effekt nutzen, um danach ggf. mit Massenabräumern einseitig das Board zu sweepen. Wirklich zwingend ist er nicht...
Aura Thief: Der Dieb ist natürlich wegen seiner Synergie mit dem Enchanted Evening an Bord, einer der feinsten Magic-Combos, wie ich finde. Das Problem ist noch, mehr Sac-Outlets als z.B. High Market für ihn zu finden, wahrscheinlich brauche ich doch noch einen Altar of Dementia...
Guile: Der Klobo ist eigentlich nur durch die gleichzeitige Anwesenheit von Dovescape (und natürlich einiger anderer Counter-Effekte, z.B. Kira, Great Glass-Spinner) gerechtfertigt. Ansonsten ist er immerhin ein schwer blockbarer 6/6er.
Bruna, Light of Alabaster: Sie bringt Power-Auren wie Eldrazi Conscription und Corrupted Conscience beim Angriff UND BEIM BLOCKEN (zurück) auf das Board und direkt in ihre Arme. Danach ist dann gerne mal Schluss für Timmy. Ach ja, sie liebt Intuition (KAUFICH, KAUFICH!) auf drei Auras. Funktioniert glücklicherweise auch dann noch, wenn die Kira, Great Glass-Spinner liegt.
Kira, Great Glass-Spinner: Soll vor allem den General vor Targeted Removal beschützen, mein Deck selbst wird davon nicht so stark behindert, weil ich nicht so darauf angewiesen bin, eigene Kreaturen anzielen zu müssen. Des Gegners Mass Removal wird vom General und Kollegen entsprechend verteuert oder behindert.
Untap-Karten wie Rewind, Frantic Search: Wenn der Grand Arbiter oder das Sapphire Medallion liegt, kann ich vom Untap-Effekt mehr profitieren.
Zu weiteren Karten werde ich nach Bedarf nach und nach was schreiben. Finde das immer etwas ermüdend (für den Autor UND den Leser), sklavisch die gesamte Liste (inkl. Basic Lands) kartenscharf zu erläutern. Dat kann und will kein Mensch lesen…
Hmm, wie läuft das denn so?
Bis jetzt ganz gut. Zu meinen typischen Problemen am Anfang gehört der „Brasilianer-Effekt“: Ich pack gerne Schönspieler-Karten und komische Old-School-Karten ins Deck, die nicht zwingend sind, aber oft überraschen und Spaß machen. Dafür fehlt dann öfter der Zug zum Tor. Meist brauche ich ein paar Monate Deck-Entwicklung im Forum hier und in meiner Runde, um dem Deck die nötige Ernsthaftigkeit zu verpassen (und dann baue ich was Neues).
Typische Situationen sind z.B.: Hab mit der Stasis das gesamte Board eingefroren, kann aber nicht voll davon profitieren. Ich ziehe Karten wie blöde, kann das aber nicht schnell genug in Druck umwandeln. Hab ein, zwei Combos drin, richte aber nicht das ganze Deck darauf aus, die Combos möglichst schnell zusammenzukriegen. Aber macht ja auch nix, am meisten Spaß macht es, jeden Montag auf ein paar Positionen mit neuen Spielern aufzulaufen und dann zu schauen, was wann warum rockt (oder nicht).
Greets,
der Harvey
Bearbeitet von Harvey123, 04. April 2018 - 16:29.