Was gilt es denn zu beachten, wenn man zum ersten mal an solch einem Turnier teilnehmen will ? (gibt es für Magicanfänger etwas besonderes zu beachten ?)
Hmmm. Wenn Du noch nie Turniere gespielt hast, könnte das eine stressige Erfahrung werden (muß es aber nicht). Wenn Du die Spielregeln soweit beherrschst, daß Du im Prinzip flüssig spielen kannst (und nicht z.B. dauernd unsicher bist, in welcher Reihenfolge ein Zug eigentlich abläuft), dann kannst Du durchaus auch als Anfänger auf einem PTQ viel Spaß haben. Es ist allerdings wahr, daß es auch immer einige Spieler gibt, die das Turnier sehr ernst nehmen, und die sich in ihrem Verhalten in der grauen Zone zwischen Sportlichkeit und Unsportlichkeit bewegen, die die Turnierregeln noch als "zulässiges competitives Verhalten" bewerten; dies kann von vielen weniger wettkamporientiert eingestellten Spielern oftmals als unsportlich empfunden werden. Wichtig ist, daß Du sowas nicht allzu ernst nimmst, und Dir vor allem davon nicht den Gesamtspaß verderben läßt. Die meisten Spieler sind meiner Erfahrung nach auch auf ernsten Turnieren sehr umgänglich. Und wenn man mal zwei, drei Matches verloren hat und ohnehin nicht mehr um den Einzug in die Top 8 mitspielt, sind die Leute meistens nochmal etwas entspannter.
Generell bekommst Du detaillierte Informationen zu einem Turnier auf jeden Fall immer vom Veranstalter. In diesem Fall ist das der bereits erwähnte Wizard's Well. Generell kannst Du Turniere und Läden über
http://locator.wizards.com/ finden; dort wird Dir auch immer der Veranstalter sowie das Format angezeigt. Außerdem machen viele Veranstalter Ankündigungen für zumindest ihre größeren Turniere auf verschiedenen Magic-Foren.
Bring Dir alle nötigen Spielmaterialien mit.
Ein Deck brauchst Du bei einem Sealed-Turnier nicht (außer es gibt noch Constructed Side Events, die Dich evtl. interessieren - Veranstalter fragen), aber Hüllen in gutem Zustand sind sinnvoll. Die Hüllen sind am besten einfarbig, aber wenn sie ein Motiv haben, darf das auf keinen Fall bis zum Rand reichen, d.h. es muß auf jeden Fall einen einfarbigen "Rahmen" um das Motiv geben. Außerdem sollten sie nicht zu dreckig oder abgenutzt oder sonstwas sein. Wenn Du unsicher bist, frag einfach einen Judge vor Ort. Und da Hüllen auch mal kaputtgehen können, empfiehlt es sich, ein paar Extrahüllen dabeizuhaben.
Außerdem solltest Du Zettel und Stift dabeihaben, um über Lebenspunkte (Deine und am besten auch die Deines Gegners) buchführen zu können. (Lebenspunkte aufzuschreiben ist besser, als sie z.B. mit Würfeln anzuzeigen, denn Würfel können leicht versehentlich auf einen falschen Wert rollen, wenn z.B. jemand an den Tisch stößt, und manchmal werden sie gedankenverloren als Counter mißbraucht, bevor einem Spieler auffällt, daß das ja eigentlich der Lebenspunktewürfel war.)
Eine Deckbox ist sinnvoll, damit Du Dein Sideboard und zwischen den Runden auch Dein Deck verstauen kannst. Deckboxen und Hüllen kann man meistens auch vor Ort erwerben, aber das ist nicht garantiert - wie immer Veranstalter fragen.
Meistens gibt es entweder direkt in der Halle oder in der nahen Umgebung die Möglichkeit, Essen in irgendeiner Form und Getränke zu kaufen. Der Veranstalter kann Dir sagen, ob und was es gibt. Unabhängig davon empfiehlt es sich, kleine Snacks dabeizuhaben; es gibt keine geplante Essenspause auf einem PTQ, d.h. Du mußt Dein größeres Essen dann machen, wenn Du nach einem schnellen Match noch Zeit in der Runde hast. Und da es sein kann (je nach Format, Deck und Spielstil), daß man da nie sinnvoll Zeit hat, kann es sein, daß Du trotz gutem Essensangebot während des Turniers nicht zum Essen kommst. Da kann ein Müsliriegel am Anfang von Runde 4 sehr hilfreich sein.
Beachte die Zeitlimits, vor allem beim Bauen Deines Decks. Und bedenke, daß Du nach dem Bauen ein paar Minuten brauchen wirst, um die Deckliste auszufüllen.
Sobald die Pairings für die nächste Runde ausgehängt sind, begib Dich zügig zu Deinem Tisch.
Während Ihr spielt, verteilen die Judges die sog. "Ergebniszettel". Da stehen die Namen beider Spieler drauf, und nach dem Match müßt Ihr da das Ergebnis eintragen und beide unterschreiben. Achte auch darauf, daß das Ergebnis richtig eingetragen ist; es gibt immer mal wieder Spieler, die das Ergebnis falschherum eintragen. Und je nachdem, wann ihnen das auffällt, kann das sehr umständlich bis gar nicht mehr sinnvoll korrigierbar sein.
Wenn Du irgendwelche Fragen hast, egal ob vor dem Turnier, zwischen zwei Runden oder während eines Spiels, hab keine Scheu, einen Judge zu rufen: dafür sind wir da. Es ist nicht schlimm, wegen vermeintlichen Kleinigkeiten einen Judge zu rufen. Und habe auch keine Angst, wenn Dein Gegner einen ruft. Und, weil das angesprochen wurde, hab vor allem keine Angst, wenn er nur damit "droht" einen zu rufen. In den allermeisten Fällen ist das schlimmste, was Dir passieren kann, daß Du eine Verwarnung kriegst, und das ist erstmal nur das - eine Verwarnung. Erst bei Wiederholungen kann es ungemütlicher werden.
Wenn Du im Lauf des Tages Karten mit anderen Leuten tauschst, solltest Du diese Karten auf keinen Fall in Deiner Turnierdeckbox aufbewahren sondern in einer anderen Box.
Du darfst zum Spielen während des Turniers nur die Karten benutzen, die in Deinem Sealed Pool waren (und beliebig viele Standardländer; die bekommst Du vom Veranstalter (der sich freut, wenn Du sie am Ende des Turniers wieder zurückgibst), kannst aber auch Deine eigenen benutzen). Und Du mußt Spiel 1 in jeder Runde mit genau dem Deck spielen, das Du am Anfang auf Deiner Deckliste registriert hast; für Spiele 2 und 3 kannst Du beliebig sideboarden.
Auf gar keinen Fall ein Matchergebnis auswürfeln o.ä., oder für eine Gegenleistung auf ein Matchergebnis einigen - das führt zur sofortigen Disqualifikation.
Und das allerwichtigste: hab einfach Spaß.
So, mehr fällt mir spontan nicht mehr ein.
bewusst falsche Antworten zu Karten geben (sie sind nicht verpflichtet, die Wahrheit zu sagen),
Das ist in dieser Form falsch. Es gibt Fragen, auf die man nicht mit der
vollen Wahrheit antworten muß, d.h. wo man in der Antwort Sachen auslassen darf, aber wenn es darum geht, was Karten machen, darf man keinesfalsch etwas unwahres sagen.