Ich sehe die dritte Staffel etwas kritischer. Sie hat Spaß gemacht, aber es war eben auch vieles dabei, was nicht so recht gepasst hat. Prinzipiell habe ich überhaupt kein Problem bei Fantasy und SciFi, die absurdesten Geschichten, Gadgets, Superkräfte, Kreaturen, Artefakte oder auch Magie hinzunehmen. Aber wenigstens der normale Anteil der Geschichte der keine Fantasy enthält, sollte dann doch glaubwürdig sein. Und das sind im Wesentlichen Fragen die Dialoge oder auch der Umgang von Figuren mit ungewohnten Situationen. Hier wurde mir gerade in Staffel 3 zu viel hingebogen, damit die Story irgendwie funktioniert (und teilweise völlig unnötig). Rest im Spoilertag.
Spoiler
Nehmen wir den Russen-Handlungsstrang. Dustin konstruiert mit seinen 14(!) Jahren ein Militärfunkgerät, mit dem er einen russischen Geheimcode empfängt. Diesen kann eine Eisverkäuferin nur nach dem Gehör fehlerfrei erst in kyrillische Schrift und danach ins Englische übersetzen. Der Code enthält Angaben wie aus der Schnitzeljagd einer Kindergeburtstagsfeier. Nachdem sie diesen knacken, beobachtet Dustin aus zehn Metern Entfernung mit einem Fernglas die von Elitesoldaten bewachte Basis, wobei seine fette Büste ständig gut sichtbar ist. Die Elitesoldaten bemerkten dies nicht und so brechen die Kids mit Hilfe einer 10-jährigen Diva und dem Versprechen einer lebenslangen Eisration erst in das geheime Lager und dann zufällig in die 500 Meter unter der Erde gelegene Militärbasis ein. Dabei machen sie genug Krach, um Tote aufzuwecken und wollen zwischenzeitlich hochätzende Alienpisse trinken, laufen geradewegs ins Getümmel im tiefsten Inneren der Basis, bleiben die ganze Zeit wie durch ein Wunder aber völlig unentdeckt. Als sie schließlich doch entdeckt werden, schlagen sie den Erwachsenen halt k.o. Trotzdem können sie später geschnappt, gefesselt und gefoltert werden. Aber auch hier schlagen sie die Soldaten einfach wieder k.o. und können alle aus der geheimen unterirdischen Anlage fliehen. Danach gehen sie erst mal ins Kino. Es ist recht offensichtlich, dass es hierfür keinen besonderen Grund gibt, außer dass man irgendwie noch die obligatorische Zurück in die Zukunft-Anspielung abhaken musste, weil die Staffel nun mal 1985 spielt. Später müssen sie außerdem unbedingt noch Die Unendliche Geschichte verwursten und es folgt das peinlichste und deplatzierteste Duett seit es Musicalfolgen in Fernsehserien gibt. Im Anschluss schießen sie den Mind Flayer mit Silvesterraketen ab und man fragt sich ein bisschen, warum das Drehbuch eigentlich so wirkt, als wäre es ebenfalls von 10-Jährigen geschrieben worden. Ob es jetzt der russische Dämonenportalforscher ist, der unbedingt auf dem Jahrmarkt ein Eis essen will oder die unnötigen Charaktere wie Dustins Freundin, deren einziger Nutzen für die Geschichte es ist, die Planck-Konstate auswendig zu kennen (klar, warum auch nicht?) oder von Erica, deren Character Trait es ist, dass sie wirklich SEHR gern Eis isst (was ein so langweiliger Story Arc ist, dass die Autoren sie ihre Belohnung am Ende nicht einmal einfordern lassen), hier wird sich leider viel zu lang und oft mit sinnlosem Quatsch aufgehalten. Vieles hätte gradliniger oder auf glaubwürdigerem Weg verlaufen können und hätte sogar besser funktioniert. So unterscheidet sich Stranger Things über lange Passagen hinweg leider überhaupt nicht mehr vom typischen Kinderabenteuerfilm, auch wenn der (übrigens durch ein inzwischen viel höheres Production Value einfach großartige inszenierte) Goreanteil etwas darüber hinwegtäuschen mag.
Dagegen lobe ich mir Dark Season 2, seinerseit stark mit Stranger Things verglichen, inzwischen die klar bessere Serie. Das ganze Zeitreisetheme wird in der zweiten Staffel dermaßen auf die Spitze getrieben, dass es mir unbegreiflich ist, wie man so ein Drehbuch schreiben kann, ohne dabei selbst durchzudrehen. Die musikalische Untermalung ist mal wieder großartig und wie gewohnt gibt es ganz tolle Szenen mit beiden Claudia Tiedemann-Darstellerinnen. Als einzigen Abstrich kann man anmerken, dass Adam leider so aussieht als hätte er eine ganz billige Mason Verger-Maske auf. So kann man diesen leider nie ganz ernst nehmen.
Zur Zeit schaue ich die zweite Staffel von Happy!, die in diesem Thread noch etwas zu kurz kam. Wer auf abgrundtief düstere und zugleich grotesk-absurde Serien im Stil von Preacher, Umbrella Academy, Gotham oder Ash vs. Evil Dead steht, kommt an der Serie mit dem fliegenden Einhorn nicht vorbei. Allerdings echt nichts für vanilla Serienfans und "Frauen"-Frauen.
Zwar schon etwas länger her, aber wer auf Historienfilme aus der Ritterzeit steht, der ist mit der Serie Knightfall sehr gut bedient. Die läuft ziemlich unter dem Radar, was ich schade finde, da sie wirklich gut ist. Es geht da um einen Templerorden auf der Suche nach dem Heiligen Gral inmitten von Machtgerangel und den üblichen Intrigen.
Haus des Geldes ist zurück. Und ich muss sagen, deutlich besser als ich es erwartet habe. Dachte sie versauen es mit einer Fortsetzung und bin bisher sehr positiv überrascht
Ich weiß ich bin ziemlich hinterher aber hab mir gestern aus langeweile "The end of the fucking world" angesehen und war wirklich überrascht wie gut es war, schön britisch und kurzweilig. Habs auf deutsch angefangen und wusste nichts darüber und der erste Moment wo die beiden den Mund aufmachen dachte ich so "Was sind das für Mundbewegungen beim sprechen, das sind doch keine Amerikaner?" Also schnell auf O-Ton umgeschaltet und es nicht bereut
Keine Ahnung wie man das mit einer zweiten Staffel weiterführen kann ohne das es zu abgedroschen wird aber ich bin gespannt.
@Quentin: Hat mich auch überrascht. Die Serie hatte ein ordentliches geschlossenes Ende nach S2. Trotzdem haben sie einen sauberen Anschluss gefunden und mischen ihr Erfolgsrezept genau so weiter. Das haben viele andere Serien schon grandios vergeigt. Gestört haben mich an der Staffel einzig die Auftritt von Alicia Sierra, die gefühlt permanent im falschen Genre unterwegs war. Lassen wir uns mal überraschen, ob die Serie mit S4 endet oder ob es ein zweites Prison Break wird.
Bin heute mit durchgekommen, auch von mir als Gegner des Kapitalismus gibts absolute Empfehlung!
Gab einige Szenen, wo ich echt mit großen Augen dasaß und dachte "Das haben die jetzt nicht ernsthaft gerade getan."
Bearbeitet von KitsuLeif, 01. August 2019 - 15:39.
Für mich sieht das zwar interessant aus, aber laser Babys klingen für mich nun nicht so deep...
Kommt in genau einer Szene vor und ist nicht der Hauptaspekt der Serie, das kann ich dir sagen.
Hab gerade mal die erste Staffel The Dragon Prince durchgebinged... allerdings auf Deutsch und ich glaube, das war ein Fehler. Werd mir die noch mal auf Englisch ansehen, manche Übersetzungen waren hart grenzwertig bis absolut beschissen. Die Performance von Callum ist durch Sokkas (AtLA) Synchronsprecher im Original so viel besser...
An sich hat mir die Serie aber bisher schon sehr gefallen. Die zweite Staffel werd ich mir demnächst auch geben. Und die dritte ist ja zum Glück schon bestätigt (was bei einer als "beste animierte Show auf Netflix" betitelten Serie ja kein Wunder sein sollte).
Dito, hab letztens endlich die vierte Staffel beendet und bin gespannt auf die folgende Staffel, die der Serie ebenfalls ein sauberes Ende geben soll.
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Ich verstehe ehrlich gesagt überhaupt nicht wieso es überhaupt noch eine fünfte Staffel geben soll. Für mich ist das Ende der 4. Staffel schon so weit abgeschlossen, was bleiben denn für Fragen offen? Vor allem ist Lucifer wieder in der Hölle.
Die vierte Staffel fand ich sehr geil, auch wenn man den Wechsel bzw. das zwischenzeitliche Absetzen gemerkt hat zwischen Staffel 3 und 4. Persönlich war Staffel 2 meine Favoritin, besonders ab der Mitte der Staffel.
+1 für Haus des Geldes, finde die Serie wirklich ziemlich krass und hätte nach dem Ende der zweiten Staffel in der Tat keine so gute dritte erwartet.
Habe gerade hier reingeschaut, weil ich tatsächlich was suche, werde mir dann wohl mal dark reinfahren und gucken, was da geht.
Arbaal der Unumstimmbare, vertiertester seines Namens, toxischster Fürst der Comboautisten, Vater des Quodlazers, Brecher der Glotzer, Schutzpatron des unfuns, Heizer der Cantrips, Stemmer des Bockeisens, Schinder der tryhards
Hab gerade mal die erste Staffel The Dragon Prince durchgebinged... allerdings auf Deutsch und ich glaube, das war ein Fehler. Werd mir die noch mal auf Englisch ansehen, manche Übersetzungen waren hart grenzwertig bis absolut beschissen. Die Performance von Callum ist durch Sokkas (AtLA) Synchronsprecher im Original so viel besser...
An sich hat mir die Serie aber bisher schon sehr gefallen. Die zweite Staffel werd ich mir demnächst auch geben. Und die dritte ist ja zum Glück schon bestätigt (was bei einer als "beste animierte Show auf Netflix" betitelten Serie ja kein Wunder sein sollte).
So, erste und zweite Staffel jetzt auf Englisch durch. Fans von Avatar: The Last Airbender sollten da definitiv mal reingucken, ganz klare Empfehlung von mir. Wird ab Ende der zweiten Staffel noch mal um einiges düsterer als es AtlA je war. Und schafft es trotzdem mit Humor zu überzeugen.
Anspielungen auf bekannte Serien und Filme a la "One does not simply walk into..." kommen auch reichlich drin vor. Die Charaktere sind allesamt vielschichtig und liebevoll designed worden, die Antagonisten sind nicht böse, weil sie es sein können, sondern haben ebenfalls Graustufen und zeigen Emotionen.
Naja ich denke einfach mal wenn sie die Comics 1 zu1 umsetzten dürften sie es nicht mehr ausstrahlen..
Der Sexcontent der Comics würde ja GoT wie ein Kindergeburtstag wirken lassen.. ^^
the boys ist nach 4 episoden ziemlich gut, leider ist die serie nicht so savage wie die vorlage.
Hab's an einem Wochenende durchgeglotzt und definitiv empfehlenswert. Die Serie hat von der Prämisse her Ähnlichkeiten zu Watchmen und ein paar der Figuren ähneln sich ziemlich, aber sie schafft es ihre eigene Identität zu entwickeln. Vor allem ist die Serie sehr schonungslos in ihrer Darstellung und darin was das Drehbuch mit den Charakteren macht. Obwohl es schon sehr deutlich wird welches die Protagonisten sind, mit denen man sich identifizieren soll, sind alle sehr facettenreich gezeichnet, niemand ist wirklich "böse", sondern die Beweggründe sind immer zu erkennen.
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