Bei mir gings nur insofern gut aus, als dass ich durch Splits ordentlich Geld kassiert habe. Spielerisch war 6-3-1 mit zwei Byes nicht wirklich befriedigend. Wenn ich mir gegen Czech Pile nur fünf Sekunden mehr Zeit genommen und überlegt hätte, welche Länder ich schon gefetcht und welche rausgeboardet habe, um mein Mana richtig zu tappen, wäre es fix ein 7-2-1 und damit Money geworden. Anstatt Jace auf leerem Board gabs dann blöderweise Tod durch zwei Snapcaster, weil ich im Fetchland kein schwarzes Mana mehr für Persecution gefunden habe. Dazu noch ein bis zwei richtige Mulliganentscheidungen und ein oder zwei Topdecks mehr und alles wäre gut gewesen. Wenn man nicht gewinnen will, darf man aber auch nicht jammern .
Bladedecks haben nach meiner Erfahrung ganz oft das Problem, dass sie nicht konsequent gebaut sind. Da man sich damit den Vorsprung oft hart erkämpfen muss, kann sich das Deck das eigentlich nicht erlauben, weshalb es diesen Spruch gibt, dass Blade preboard gegen alles ein ausgeglichenes bis schlechtes MU hat. Von außen betrachtet sieht es natürlich in erster Linie lucky aus, wenn man ein Wasteland im richtigen Moment hat oder den Discard oder den Counter oder den Nemesis, die Jitte etc., aber genau das ist eben der Plan des Decks, an allen Fronten so weit aufgestellt zu sein um den Gegner da zu treffen, wo es ihm gerade weh tut. In einem Spiel gewinnt man gegen Grixis Delver, indem man alle Threats handeln kann, im nächsten, indem man einen Cantrip countert und ein Land wastet und im dritten, indem man early Nemesis mit Equipment aufs Feld bekommt. Die Kunst ist es halt, zu erkennen, was gerade gut ist, und mit welcher Line man sich selbst in eine schlechtere Position bringt, was manchmal ziemlich schwer ist. Gerade gegen Decks, die auf teure Karten angewiesen oder an einer bestimmten Front sehr anfällig sind, ist Blade m. E. deswegen stark, weil dort die richtigen Plays recht offensichtlich sind. Death and Taxes kann praktisch nichts gegen Nemesis mit Jitte machen, Muttis hin oder her, Big Eldrazis spielt vergleichweise wenig echte Threats, die zwar sehr stark, aber dank Countern, Discard und Schwertern zuverlässig handelbar sind. Beispielsweise hätte mir in unserem Spiel TKS den Skull von der Hand picken können, aber damit ist das Spiel noch lange nicht gewonnen, weil jedes weitere Equipment (postboard sind es drei Equipments und vier Stoneforges) auf einem Strix oder einem Nemesis (ebenfalls jeweils drei) das Spiel auch beendet und selbst Nemesis mit Deathrite von TKS nicht geracet wird. Mit zusätzlich sieben Cantrips, weiteren Countern und zwei Snapcastern habe ich bei dem Boardstate sehr wahrscheinlich bessere Topdecks und kann Karte für Karte das Spiel weiter in meine Richtung ziehen. Mit Batterskull bei mir und ohne Ulamog oder TKS bei dir war es aber natürlich einfacher .
Bearbeitet von bisamratte, 09. Januar 2018 - 22:47.