Ich finde es amüsant, dass Dredge als einfach zu spielen dargestellt wird. Es gibt äußerst viele Trigger und Interaktionen zwischen den Karten, die es zu beachten gilt - es ist wesentlich schwieriger an all diese Kleinigkeiten zu denken als hier gerade dargestellt wird. Dredge erfordert auf jeden Fall eine Menge technisches Play und es gibt eine Menge Decks, in denen auch Sequencing wesentlich weniger Relevant ist. Auch ist die Hand bei Dregde oft 30 Karten groß, da alle Optionen im Blick zu haben ist nicht immer einfach. Auf MTGO ist Dredge wesentlich einfacher, die Engine regelt ja alles für einen, aber in Paper ist das eine ganz andere Geschichte.
Wenn du ein Deck haben möchtest, mit dem du jedes wöchtenliche und monatliche lokale Turnier spielen willst, rate ich dir von Dredge ab. Dredge ist einfacher zu Haten, besonders wenn man damit rechnet. Kaum ein Deck interagiert ohne Hate mit Dredge, daher sind die Matches oft sehr polarisiert: Glorreicher Sieg oder niederschmetternde Niederlage, ein dazwischen existiert recht selten. Beim wöchentlichen FNM kann sich jeder auf dich einschießen, also gibt es auch keine Überraschungssiege mehr, was das Deck wesentlich schlechter macht.
Affinity gibt im Durchschnitt die interessanteren Spiele, zumal das Deck in beinahe jedem Spiel mit Interaktion konfrontiert wird und der Hate wesentlich schlechter ist - selbst in einem eingeschossenen Meta sind noch Chancen auf Siege vorhanden.
Zum Thema Schwierigkeit: Dredge erfordert vor allem Kenntnis der eigenen Trigger, Sequencing und damit verbunden vor allem Aufmerksamkeit. Affinity hingegen verlangt mehr Planung der Züge, z.B. ob man 1-2 frühe Schadenspunkte für 4-5 späte Schadenspunkte tauscht, weil die Resourcen wesentlich limitierter sind. Jedes der beiden Decks hat seine eigene Schwierigkeit.