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Neueinsteiger auf Decksuche (Modern)


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23 Antworten in diesem Thema

#21 Rotband Geschrieben 01. April 2017 - 12:02

Rotband

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Auch ein Haufen wertloser Karten kostet einen Haufen Geld und man hat eben, logisch, eher Masse statt Klasse. Genau hiervon würde ich persönlich einem Anfänger immer abraten, weil ich genau diesen Mist durchgemacht habe und es mono frustrierend war. Die Sache ist nunmal ganz einfach: Deckbau ist die höchste Kunst in Magic. Es ist völlig der falsche Ansatz als Neuling zu meinen man könnte ein Deck bauen und das wäre gut. Am Küchentisch, wenn es nur um den Spaß geht, sehe ich das ein. Hier macht es völlig Sinn. Wenn ich aber dann den Schritt vom Küchentisch zu Turniermagic mache ist das eben ein Unterschied und die erste Erkenntnis muss einfach sein, dass man Grenzen im Können hat. Wenn ich nun anfange selbst zu brewen verlangsamt das den Gewöhnungsprozess nur ungemein, denn man muss immer analysieren woran es lag: Schlechtem Deck oder Misplays. Diese Fähigkeit hat ein Neuling aber erstmal gar nicht, woher auch? Daher macht es meiner Meinung nach wesentlich mehr Sinn mit einem erprobtem Deck einzusteigen, Erfahrungen zu sammeln und zu wissen: Es liegt an mir. Nur dann kann man gezielt dran feilen. Es ist auch wesentlich einfacher ein Deck erstmal seinen Bedürfnissen anzupassen, als es aus dem Boden zu stampfen. Daher auch hier: Erprobtes Deck nehmen und dann eben, nach und nach, einzelne Slots neu besetzen und gucken wie es sich auswirkt. So lernt man langsam Deckbau. Sehe es nämlich genau umgekehrt zu MtG Crash: Wer ins kalte Wasser springt und meint gleich alles neu erfinden zu müssen wird vermutlich viel schneller frustriert sein, weil er einfach merkt wie dieser Plan gnadenlos scheitert. Wenn ich dann sowas wie "seelenlos" höre wird mir auch etwas anders, man sollte echt auf dem Boden bleiben :D

 

Weiterer Vorteil von bestehenden Decks: Es gibt Content dazu im Netz und der ist nunmal gerade für Anfänger unendlich wichtig um zu verstehen warum manches klappt und anderes nicht. Will ich selbst etwas erfinden fehlt diese Hilfestellung und man steht effektiv allein im Wald. Sieht man ja auch nicht selten in Deck-Threads hier wenn jemand eine Idee hat und Vebesserungsvorschläge meistens diese Idee durch eine bessere/erprobte ersetzen wollen. Das wird dann immer mit "diese Netdeckerei" heruntergwürdigt, aber man muss nunmal einfach begreifen das Turniermagic nicht am Küchentisch stattfindet und andere Anforderungen stellt.

 

Aus diesem Grund halte ich es ganz ernsthaft für den besten Plan erstmal wenig Geld in ein gutes Deck zu stecken, damit Erfahrungen zu sammeln und dann zu gucken wohin die Reise geht. Und es hat nichts mit meiner Affinität zu dem Deck zu tun, das ich Skred hier für eine sehr gute Wahl halte und dazu rate, sondern umgedreht liebe ich dieses Deck, weil es einfach gut ist. Das es billig ist, ist mir egal. Ich habe auch Jund, Tron und URx im Pool, bevorzuge aber dennoch aktuell sehr oft Skred und habe damit sehr positive Ergebnisse im Schnitt. Meine Entscheidung basiert also definitiv nicht auf dem Budget-Argument, sondern ist durch die persönliche Überzeugung der Deckstärke gefällt worden.


Bearbeitet von Rauptro, 01. April 2017 - 12:08.

ehemals Otters Kroxa


#22 Gast_Octopus Crash_* Geschrieben 01. April 2017 - 12:57

Gast_Octopus Crash_*
  • Gast

Ok, deine Argumente verstehe ich auch.

Kann schon sein, dass der Weg übers Selber-Bauen bei vielen eher zu Frust führt als das Gefühl, mit etwas zu spielen was man gar nicht selber gebaut hat.
Es stimmt schon, ich bin auch in allen anderen Sachen, auch an der Uni und in allen anderen Spielen eher der Typ, der alles selber entdeckt, herausfindet und beurteilt, was vllt erstmal 10 Mal schwieriger ist, aber ich bin dann halt auch der Typ der die Dinge wirklich nachhaltig und tiefgründig beherrscht, diesen Effekt sollte man mE auch nicht unterschätzen. Ich habe noch sehr sehr sehr viele sehr detaillierte Erinnerungen daran, wie ich zu Beginnerzeiten (und das war vor über 10 Jahren) gewisse Karten eingeschätzt habe und kann das heute noch abrufen.

Auch was Uni angeht bin ich der, der 3 Jahre später noch die absoluten Details im Kopf hat und aus dem Stand das Zeug machen kann, was 90% der anderen nicht einmal eine Woche mehr nach den Prüfungen können. Die können vllt ganz toll in Prüfungen Sachen nachplappern und holen sich vllt auch ihre gute Note ab, aber der Frust dahingehend kommt halt eben später. Dann stehen sie vor ihrer Bachelorarbeit zB und merken, dass sie eigentlich nichts richtig können.

Und dafür habe ich MtG zB immer geschätzt. Dass es darum geht, wirklich Dinge zu können, wirklich zu verstehen und jede Stunde die man darein investiert um zu Lernen und zu Verstehen, sich definitiv auszahlt.

Kann schon sein dass mein intuitiver Weg da für viele den Effekt hat, zu früh mit zu viel Frust konfrontiert zu sein.

Ich warne bloß vor der Variante die auf der anderen Seite des Spektrums steht. Da kommt der Frust dann erst viel später. Und Magic ist ja eben auch ein Spiel und ganz bewusst Anti-frust mäßig gebaut. Dadurch dass es eben ein Spiel ist, ist es sehr leicht, einfach erstmal Spaß mit den Sachen zu haben die man so hat. zB kann ein Anfänger mE auch gar nicht den Wert einer solchen Karte wie fatal Push erkennen, einfach weil da so ein großes Tempo-Argument dahinter steht, was im Casualbereich erstmal kaum eine Rolle spielt.

Dann wäre dein Argument dazu natürlich direkt, dass er genau solche Dinge nur lernt, wenn er sich gleich gute Decks (mit Pushes zB) kauft und spielt und daran dann merkt, wie gut die Karte ist. Und dann ist mein Argument, dass man irgendwann wie so eine Art "aufgesetztes Wissen" hat, mit dem man vielleicht in genau dem wo man gerade ist zurecht kommt, aber nichts von seinem Wissen so wirklich fundierte Grundlagen hat. Das beobachte ich ja nicht nur bei Magic, sondern generell was Lernen angeht. Und so ein tendenziell eher "aufgesetztes Wissen" hat oft zur Folge, dass man tendenziell eher nicht selber damit nachdenken kann, sich eher keine eigenen Urteile bilden kann, usw, weil man sich immer so fühlt, als würde man etwas übersehen was andere aus irgendeinem komischen Grund sehen können. Und genau dieses Stadium führt dann mE zu einem ziemlich hohen Anteil Frust, eben weil man es sich dann auch selbst zuschreibt und gar nicht sehen kann, dass man "lediglich" einen Weg des Lernens gegangen ist, womit man zwar vergleichsweise schnell große Fortschritte machen konnte, es danach aber damit annähernd unmöglich ist, einen wirklich virtuosen Umgang mit der Materie zu erlernen.

Und da ich denke, dass eben die Eigenschaft Magics ein Spiel zu sein, im gewissen sinne schon Katalysator genug sein müsste, rate ich insb bei Magic durchaus gerne zu der Herangehensweise, es wirklich von der Pike auf zu lernen.
"Seelenlos" klingt fies, glaube ich dir, aber das meine ich auch nur mit einem sehr sehr in die Zukunft gerichteten Blick.

Und wenn man sowieso keine große Lust an Deckbau haben kann, ist man dann nicht sowieso irgendwie eher falsch bei Magic? Klar gibts Leute, die primär Piloten sind und keine Deckbauer, aber auch die sind durch eine gewisse Schule gegangen und können dir instant gute Decks basteln und brauchen das wirklich tiefgründige Verständnis eben auch bei den Drafts zB.

 

Aber wie gesagt, ich kann auch deinen Ansatz verstehen Rauptro. Ich kann auch zugeben, das sind jetzt zwei völlig diametrale Ansichten, womöglich ist auch ein Mittelweg ziemlich gut.

Und die ganze Diskussion hilft dem Threadersteller jetzt auch nicht weiter, wäre eher was zum Abkoppeln, falls darüber überhaupt Diskussionsbedarf besteht^^

LG
Crash



#23 Harambe Geschrieben 03. April 2017 - 07:34

Harambe

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Ich melde mich auch mal wieder zurück. Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Zwischenzeitlich war ich auf meinem ersten "Magic-Abend" und kann nur gutes berichten.

Das Spiel an sich macht Spaß, ich habe es weitesgehend verstanden und war auch im Stande den ein oder anderen Sieg (wenn auch nur gegen Test-Decks) nachhause zu holen.

Ich habe den Großteil des Abends mit einem guten Elfen Deck gespielt, welches überwiegend darauf ausgelegt war viel und schnell Mana zu produzieren und damit Elfen zu spammen und den Gegner zu überrollen.

 

Also der "Plan" des Decks war ziemlich einfach und für mich als Anfänger gut zu verstehen und umzusetzen. Ich denke ähnlich verhält es sich mit den Goblins, welche mir oft im Internet geraten wurden.

Vorallem weil jene noch relativ kostengünstig zu haben sind.

Daher wäre mein Plan jetzt erstmal gewesen, zu gucken ob ich irgendwie relativ günstig an ein spielbares Goblin Deck komme, mit dem ich MTG an sich üben kann, auf viele andere Decks stoße und eine breitere Kartenvielfalt kennen lerne und nebenher ein möglichst optimales Skred Deck aufbaue. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie hat es mir dieses Deck angetan. Ich finde es wirkt sehr vielseitig, hat sowohl Kreaturen, Instants, Planeswalker und eine vielzahl an Mechanismen welche mir zum Beispiel bei einem puren Aggro Deck wie den Elfen oder warscheinlich auch Goblins fehlen würde.

 

Ob das an sich ein kluger "Plan" ist, Sinn macht oder nicht, kann ich natürlich schwer einschätzen.. vllt. wäre es auch sinnvoll den "Goblin" Schritt vorher wegzulassen und das Geld lieber direkt in Skred zu investieren - würde dann aber heißen das ich das ganze Spielen und Üben erstmal noch für eine Zeit hinten anstellen muss, bis das Deck in sich stimmig und "fertig" ist.



#24 avedon Geschrieben 03. April 2017 - 13:03

avedon

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Du kannst die Karten doch einfach ausdrucken, ausschneiden und das Papier vor billige Karten, wie Länder kleben, und diese in Hüllen tun. Dieser Vorgang nennt sich Proxen. Bei mir im Freundeskreis ist es vollkommen legitim mit einem geproxten Deck zu spielen, wenn man beispielsweise überlegt das zu kaufen, es aber vorher noch testen möchte. Natürlich darfst du damit nicht bei Turnieren antreten, aber im Freundeskreis finde ich das voll okay, gerade für Neueinsteiger!

 

Oder du testest mal, wie bereits von anderen vorgeschlagen, PC Programme zum Online spielen, dort gibt es auch 2 bei denen man kein Geld investieren muss sondern einfach alle Karten die es gibt zur Verfügung hat.

Cockatrice

X-Mage

Google doch einfach mal ;)


Bearbeitet von avedon, 03. April 2017 - 13:05.





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