Neben den von Fingore genannten Kreaturen ist noch Leovold (!) und manch anderes zu bedenken. Wenn der nicht zügig und verlässlich gehandelt wird steht man schon vor schweren Problemen. Revolt zuverlässig auslösen zu können ist insgesamt schon wünschenswert und die Fetchländer leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Den wichtigsten Grund, warum ich sie eigentlich spiele, verkennt ihr aber beide, nämlich den Tombstalker zu einem "undercosted Beater" zu machen. Das geht ohne Fetchländer nur wesentlich langsamer und der Stalker ist so stark, dass er diese "Verunstaltung" der Manabase rechtfertigt. Ein 5/5 Flieger bremst den Delver und umgeht den TNN, außerdem schrumpft er den Goyf und nimmt dem Gegner Ziele für seine Todesritenschamanen. Zudem ist er halt das Beste, was Schwarz an Beatern zu bieten hat und man ist dann sozusagen zwangsläufig auf ihn angewiesen.
Damit ist auch schon die Apologie der "unorthodoxen" Choices angesprochen, die ihr von mir gefordert habt. Der Skittering Skirge ist ganz einfach das Einzige, was einem übrigt bleibt, wenn man nach Legacy-adäquaten Beatern in Schwarz sucht. Alles andere ist einfach viel zu schlecht, weil meist das Powerlevel nicht dem Legacy angemessen ist (z.B. Hier of Falkenrath, Pale Rider of XYZ, Stromgald Crusader, Black Knight (lol)) oder funktional andere Rollen erfüllen (z.B. Withered WretchDark Confidant). Der Skirge ist schon eine potentiell unfaire Karte. 3/2 Fliegend für 2 ist selbst heutzutage nicht zu verachten, zumal Flieger nach wie vor eher die Ausnahmen sind. Außerdem macht er das deck stabiler, indem er die Manakurve senkt bzw. balanciert und damit starke Zugfolgen (z.B. Turn 1 Discard Turn 2 Beater oder Turn 1 Ritual Discard Beater) wahrscheinlicher macht. Sein Nachteil ist hier nicht von Bedeutung, weil man sich meist auf 1-2 Kreaturen beschränkt, da die zum Gewinnen ausreichen und man sich vor Boardwipes schützen sollte. Eine andere negative Nebenfolge ist aber zugegeben, dass responsive Utilitykreaturen nur mehr schwer spielbar werden. Gatekeeper of Malakir (unterschätzt) und Phyrexian Revoker lassen sich zumindest im MD nur schwer vereinbaren. Da ich aber die Erfahrung gemacht habe, dass man an Kreaturen meist nur die Erwartung hat, Druck auszüben und zu gewinnen, nicht aber die Aufgabe der Disruption zu unterstützen, präferiere ich derzeit eben den Skirge-Weg. Darüber hinaus wird sein Nachteil ja durch die Blossom umgangen. Die wird übrigens aus ähnlichen Gründen gespielt (Mangel an alternativen cc2 Beatern), hat aber den Vorteil dass sie schwerer zu entfernen ist und gerade Kontroll vor Probleme stellt.
Es stimmt aber, mit nur noch 3 Stalkern ist es tatsächlich überlegenswert, ob sich (so viele) Fetchländer noch auszahlen, da der angehäufte Lifeloss dann doch manchmal zum Verhängnis wird, was vor allem gegen Aggro und Delverdecks zutrifft, gegen Midrange und Kontroll aber kaum ins Gewicht fällt. Die unusual Choices (Arena und Blossom) waren zum Teil auch dem Anliegen geschuldet, das Deck gegen langatmige Midrange- und Kontrolldecks wettbewerbsfähiger zu machen. Dass dem Deck in der vorgestellten Version die Luft ausgeht kann ich anhand meiner Erfahrung nicht bestätigen. Arena, Blossom und Jitte bieten da schon genug Lategame-Potential.
Ohne Top und damit einhergehend Counterbalance fallen einfach die zentralen Karten weg, die discardlastigen monoschwarzen Decks so große Probleme gemacht haben. Der Top war allein in der Lage, den Disruptionsplan beinahe vollständig zu neutralisieren und gegen Karten wie Counterbalance hat man in der Farbe kaum was (zumindest gibt es gegen Humility/Moat ja Dystopia, siehe SB). Planeswalker sind zwar nach wie vor ungern gesehen, aber stellen ein viel geringeres Übel dar als jene, die uns Wizards dankenswerter Weise so überraschend genommen hat.