1. Seid ihr am Verlieren gewachsen?
2. Wie lange habt ihr gespielt, bis euch Verlieren egal wurde?
3. Warum ist Verlieren so schwer?
4. Kann jeder Verlieren lernen?
5. Seid ihr gute oder schlechte Verlierer?
6. Ab wann regt ihr euch auf?
7. Zockt ihr bei 0 - 3 noch weiter, oder ist das Turnier dann gelaufen?
8. Sind für euch Spielfehler die zum Verlieren führen besonders ärgerlich?
Interessante Frage. Ich beantworte das Ganze mal aus Turnier Sicht, da ich im Casual im Grunde nur EDH spiele und da ist mir das Ergebnis so was von egal.
1. Definitiv. Als ich ca. 2009 mit den besten Legacy Deck ( Landstill) angefangen habe, war ich im Grunde jedes Wochenende unterwegs. Leverkusen, Iserlohn, Dülmen, Bochum, die Legacy Hochburg NRW wurde stetig abgegrast. Ich glaube in meinem ersten Jahr bin ich nie besser als 4-2/3-3 gegangen, ohne ansatzweise das Geld für die Fahrkosten und die Teilnahme wieder rein zu holen.
Was ich hingegen mitgenommen habe, waren wichtige Erfahrungen und Informationen über das Format, die Archetypen, Match-Ups und sogar über die Eigenheiten vieler lokaler Spieler.
2. Wenn mir Verlieren egal wäre, würde ich keine Turniere spielen. Bei mir gab es schlicht einen gewissen Punkt, ab dem ich weitaus mehr gewonnen habe, wodurch ich mich bei einem 4-1 halt weniger über ne Niederlage ärgere, als bei einem 2-3.
3. Ich bin ein furchtbarer Egomane, der zudem noch recht arrogant ist ( beste Combi). Zock ich gegen einen guten Gegner, dann geht ne Niederlage völlig in Ordnung. Verliere ich aber gegen Random Dude 98, der mich mit seinem Quad Armageddon into Zuran Orb into Llanowarelf bis in die Turns stallt, dann könnte ich einfach im weiten Strahl kotzen.
4. Konträr zu dem kleinen Rant in Punkt 3, habe ich mittlerweile gelernt richtig zu verlieren. Ich denke die Kunst ist es, gerade bei Magic, die Richtige Balance aus der Analyse der eigenen Spielfehler, sowie dem Glück der Karten zu finden.
Es bringt nichts RNG zu verfluchen, wenn man selber im Spiel drölfzig vermeidbare Fehler gemacht hat. Zeitgleich kann man die eigenen Züge noch so gut auseinander nehmen, manchmal verschluckt einen der Mana Screw / Flood / w/e, das gehört eben auch zum Spiel dazu.
5. Das ist halt Ansichtssache. Ich persönlich finde es unsagbar unbefriedigend, wenn mein Gegner nach dem Spiel keinerlei Emotionen zeigt. Ich spiele Dredge und Landstill, da lebe ich nun mal von den salzigen Tränen meiner Gegner. Zeig mir, dass du zumindest mit dem Herzen dabei warst.
Natürlich gibt es auch hier Ausschläge in die jeweiligen Extreme, aber wenn ich das Ganze z.B. mit der FGC vergleiche, dann sind wir Magic Spieler ja für gewöhnlich recht zivilisiert.
Ergo ja, ich bin in meinen Augen ein guter Verlierer, weil ich mich angemessen aufrege, ohne meinem Gegenüber wirklich etwas böses zu wollen.
6. 1-of Clique (aus dem SB) into 1-of Karakas. Ich versuch mein Temperament eigentlich in Zaun zu halten, nur manchmal hat man den Moment, in dem der Gegner nach dem Spiel stolz präsentiert was er geboarded hat und ich seh ein Potpourri aus random 1-ofs, die es alle auf magische Art in die Hand meines Gegners geschafft haben.
7. Ich stand tatsächlich noch nie 0-3. Erweitern wir die Frage mal auf x-3 / keine Chance auf Tag 2 / Preise. Ich dem Fall kommt es auf verschiedene Faktoren an. Gibt es interessante Side Events ? Wie viel Bock hab ich auf das Deck ? Seh ich an den unteren Tischen noch genügend gute Decks, oder laufe ich Gefahr ab jetzt gegen die Casual Haufen zu spielen ( oder anders ausgedrückt: wird mir das Spielen Spaß machen) ? Wie steht es um die Leute, die mit mir im Auto sind ? Haben wir gutes Wetter / gibt es in der Nähe der Site etwas relevantes zu besichtigen ?
8. Nö. Aus Fehlern kann man lernen und es beim nächsten Mal besser machen.
Jetzt stehst du natürlich auch in der Bringschuld, deine eigenen Fragen zu beantworten .