Der junge Kürbis und der alte Pharao
Hier fängt die Geschichte an.
Es war einmal, vor gar nicht allzu langer Zeit, da kämpften sich zehn - in den wirbelnden Wehen einer unruhigen Wüste schlecht zu erkennende - Gestalten entschlossen und zielstrebig durch die arabische Wüste. Erst vor etwa einer Woche war die wackere Truppe das erste Mal vollständig zusammengekommen, um das anliegende Vorhaben noch einmal gründlich zu besprechen.
Am wenigsten gesagt hatten die beiden wortkargen Assistenten von Professor Obenhauer und dessen guten Freund Doktor Fürst. Das aufregendste an den beiden – also den beiden wortkargen Assistenten – war auch schon, dass sie sich in der jeweiligen Abwesenheit von Begeisterung für das gesprochene Wort und sonst in ihrem Verhalten bis hin zu ihrem Aussehen und all dem, was einen Mensch so ausmacht, so ähnlich waren, dass man förmlich zwingend nicht daran glauben konnte, wenn einem das erste Mal erzählt wurde, dass die beiden mitnichten Zwillinge oder überhaupt verwandt seien. So abstrus erscheint dieser Zufall, dass ihre merkwürdige Art daneben schon wieder ganz normal erscheint.
Einen großen Unterschied zwischen den beiden gibt es aber doch: Dies war das erste Mal, dass einer von beiden mehr oder weniger freiwillig etwas über sein Privatleben preisgab. Denn Assistent 2 reiste überraschenderweise in Begleitung an. Und so kam es, dass die Expedition um eine fröhliche junge Frau namens Clara verstärkt wurde. Mit Archäologie hatte sie zwar nicht so viel am Hut, aber, weil sie sich äußert positiv auf die Stimmung der Assistenten und damit auch auf den Rest der Unternehmung auswirkte, hatten weder die wissenschaftlichen Leiter noch der Geldgeber etwas gegen ihre Anwesenheit. M. Warth, so stellte sich der für sein Alter überraschend flinke Mann im teuren Anzug allen anderen vor. Von ihm kommt das Geld für die anstehende Expedition, also versuchte jeder der Beteiligten, sich besonders gut mit ihm zu stellen. Man konnte zwar nur erahnen, was genau sich hinter seiner dicken Hornbrille abspielte, aber bislang war er ausnahmslos gut drauf und dazu noch ein überaus angenehmer Gesprächspartner für Unterhaltungen jeder Art. Ganz und gar nicht behaupten konnte man das von wiederum seiner Begleitung: eine Frau namens A. Moira, die sich ganz und gar in Schweigen und Rätselhaftigkeit hüllte. Da aber A. Warth sie persönlich mitgebracht hatte, kümmerte sich auch niemand weiter darum, solange dadurch ihre Mission nicht beeinträchtigt wurde und dafür gab es bislang keine Anzeichen.
Abgerundet wurde die bunte Truppe noch durch den jungen Ägypter und Ortskundigen Malik Amun, der Stein und Bein darauf schwor, dass seine Familie von den größten aller großen Pharaonen abstammte und der mindestens ebenso entschlossen schien, seinem Familiennamen wieder Bedeutung zu verleihen und durch Madame Trabale, eine jung gebliebene, etwas vorlaute Französin mit einem beachtlichen Talent für verschiedenste Sprachen. Aus diesem Grund begleitete sie die Unternehmung auch als Dolmetscherin, und als eine Art lebendes Radio – still war es mit ihr nie. Und zu guter Letzt war da noch Pater P., ein Geistlicher, der ebenfalls auf den ausdrücklichen Wunsch A. Warth’s Bestandteil dieses kleinen Abenteuers war.
Ein Abenteuer war es in den letzten Stunden auch tatsächlich geworden. Weil der Financier nämlich keine Lust mehr hatte, auf einen ausdrücklich guten Wetterbericht zu warten waren die zehn grundverschiedenen Menschen gestern nun endlich aufgebrochen, in der Hoffnung irgendwie schon eine Route guten Wetters zu finden. Im Angesichte des immer stärker werdenden Sandsturms hatte diese Hoffnung nun niemand mehr. Und so kämpfen sie beziehungsweise ihre Kamele sich fluchend Stück für Stück nach vorne, das Ziel deutlich vor den Augen – im Geiste zumindest.
Eigentlich hätten sie dem Sandsturm auf die metaphorische Schulter klopfen müssen, denn es war einer seiner beeindruckenden „Verwandten“ gewesen, der dieses Abenteuer überhaupt erst möglich gemacht hatte. Vor ungefähr einem Monat nämlich war die Arabische Wüste von einem Sandsturm noch nie dagewesenen Ausmaßes überrollt worden und im Zuge dessen wurde eine kleine Pyramide schlagartig von all dem Sand befreit, in dem sie schon mehrere tausend Jahre geschlummert haben musste.
Und dorthin sind die Helden dieser Geschichte unterwegs. A. Warth hatte es nämlich irgendwie geschafft, sich die Rechte für die Ersterkundung dieses besonderen „Fundes“ zu sichern, kurz darauf eine Expedition zusammengestellt und alle zur Eile getrieben.
So lange, bis sich vor Erschöpfung weder Kamele noch Reiter auf den Beinen oder überhaupt wach halten konnten, ritten sie durch den Sturm und bauten schließlich im schwächer werdenden Wind ein provisorisches Lager auf, in dem sie daraufhin allesamt in einen tiefen Schlaf fielen.
Als sie wieder zu sich kamen war von dem Unwetter des gestrigen Tages nichts mehr zu spüren. Die wärmer werdenden Sonnenstrahlen des 31. Oktobers vertrieben ein paar einzelne Wölkchen vom ansonsten strahlend blauen Himmel und ließen eine kleine Pyramide direkt vor ihrem Schlaflager in einem fast schon magischen Leuchten erstrahlen. An Frühstück war nicht mehr zu denken. Fast schon unprofessionell aufgeregt machten sie sich daran, einen ersten Blick auf das beeindruckend gut erhaltene Grabmal eines noch vollkommen unbekannten Pharaos aus längst vergangener Zeit zu werfen. So schnell, dass Clara fast vergessen hätte, ihre kleine, selbstgeschnitzte Kürbislaterne mitzunehmen. Aber nur fast.
Zunächst war es vor allem dunkel. Doch nach und nach tastete sich die Gruppe vorwärts und landete schließlich in einem großen quaderförmigen Raum, der das meiste der Pyramide einzunehmen schien. Mit ein paar Taschenlampen konnten sie den Raum mehr schlecht als recht ausleuchten und immerhin feststellen, dass er ziemlich leer war. Bis auf einen großen, aufrecht stehenden Sarkophag in der Mitte des Raumes. Als der Professor und der Doktor das realisierten war sie zunächst einmal vor allem sprachlos vor Begeisterung. Ebenso erfreut schien A. Warth zu sein, der Rest schien zunächst hauptsächlich neugierig zu sein. Am neugierigsten aber war der kleine Malik, der verständlicherweise ein großes Interesse an allem pharaonischen hatte und eine Gelegenheit witterte, vielleicht eine Verbindung zu seiner Familie herzustellen. Ehrfürchtig streckte er also seine Hand nach dem prächtigen Sarkophag aus, einfach um ihn einmal berührt zu haben. Die hastig gerufene Warnung Professor Obenhauers blieb selbigem zur Hälfte im Hals stecken, als bei der Berührung Maliks etwas sehr seltsames passierte. Professor Obenhauer hatte eigentlich nur im Sinn gehabt, dass uralte Relikt nicht zu beschädigen und wollte es dem Jungen deshalb untersagen, mit dessen Griffeln danach zu grabschen – was die Berührung tatsächlich bewirkte hätte er sich in seinen schlimmsten Albträumen nicht ausmalen können. Denn plötzlich leuchtete erst der Sarkophag und dann der ganze Raum in einem unheimlichen Grün auf. Kurz darauf ächzte die Abdeckung des Sarkophags, fuhr mit einem lauten Knarren zur Seite und gab den Blick frei auf noch mehr grünes Licht. Es wollten sich schon alle wieder verwundert aufrappeln, da entfuhr aus eben jenem grünen Licht drei ein Schemen – ein großes, das viel Ähnlichkeit mit einem ehemals prächtigen Pharao hatte und zwei kleine, die im Schatten des Großen fast gar nicht erkennbar waren – und wirbelten in der Luft über der eingeschüchterten Truppe umher. Dann passierten drei Dinge gleichzeitig: Zunächst fuhr eine Steinplatte aus der Decke des Ganges, der zu dieser Kammer führte und versperrte damit den Weg nach draußen. Dann materialisierte sich scheinbar aus dem Nichts eine ebenfalls grün leuchtende Waage, die von einer Anubisfigur gehalten wurde. Die eine Seite, die irgendwie freundlicher aussah, wurde von drei grünen Gewichten – sofern man hier sinnvoll von Gewichten sprechen kann – nach unten gezogen. Die andere Seite dagegen war leer und dementsprechend weit oben. Was wohl passieren wird, wenn sich das ändern sollte..? Doch noch bevor sich einer der schlauen Mitreisenden Gedanken darüber machen konnten ertönte eine dröhnende, etwas staubig klingende Stimme aus der Mitte des großen Schemens: „Ich bin der mächtigste aller Pharaonen, der unsterbliche NEBUOHTAU der Erste und einzig Wahre, und ihr seid winzige Würmer, die sich nun meinem ewigen Hof anschließen werden – falls ihr es nicht verhindern könnt... aber das hat bislang noch niemand geschafft. AHAHAHAHAHAHAAAAaaaa....“ Mit diesen Worten stürzte sich der Geist des Pharaos plötzlich auf die Gruppe von Abenteurern, die sich inzwischen Rücken an Rücken aufgestellt hatten, fuhr zwischen sie, wirbelte jede Menge Staub auf, um sich dann ebenso plötzlich scheinbar in Luft aufzulösen und eine hustende Truppe zu hinterlassen, der mit einem Mal kalte Schauer über die Rücken liefen. Dann war alles wieder ganz still – allerdings immer noch in schummriges, grünes Licht getauft.
„Und... wa-was machen wir jetzt?“, fragte Malik, plötzlich nicht mehr so übermütig, und brach damit die Stille.
„Nun,“ begann der Professor, „ich fürchte wir müssen das Rätsel des Pharaos lösen, um eine Chance darauf zu haben, hier heil wieder rauszukommen.“
„Rätsel, was für ein Rätsel?!“ platzte es so schnell aus Madame Trabale heraus, dass sich ihre Worte fast überschlugen.
„Das Spiel des Todes“, entgegnete Doktor Fürst düster und nickte mit dem Kopf in Richtung des noch offen stehenden Sarkophags.
„Ganz genau“, führte dessen Freund und Mentor weiter aus, „wir müssen uns vor Anubis als würdig erweisen, sonst werden wir für die Ewigkeit des Jenseits’ zum Frondienst für einen wahnsinnigen Pharao gezwungen... Ich hätte nicht gedacht, dass es das tatsächlich geben würde, aber es kann nicht anders sein.“
„Und wie schaffen wir das? Was soll dieses Spiel, dieses Rätsel denn bitte sein?“, kam es von Herrn Warth, der nun nicht mehr so gelassen schien.
Abschätzend blickten Professor Obenhauer und Doktor Fürst in die Runde, um dann beinahe unisono zu verkünden: „Von einem von uns hat der Pharao Besitz ergriffen. Finden wir ihn, dann können wir ihn zurück in seine Geisterwelt verbannen und uns befreien.“
„U- ... und wenn wir einen von uns... dorthin schicken?“, fragte Clara zögerlich, den Blick ganz starr auf das gespenstische Innere des Sarkophags gerichtet.
Daraufhin senkten beide nur die Köpfe und brachten keinen Ton mehr heraus.
Doch dann meldete sich plötzlich erstmals A. Moira zu Wort: „Wenn Anubis uns gewogen ist, dann reicht der Sieg über den Pharao, um uns alle zu retten. Wenn nicht... hoffen wir einfach, dass wir dann in seiner Gunst stehen werden. Ich würde sagen, wir haben es jetzt in der Hand.“
In diesem Moment flammte über dem Sarkophag plötzlich eine Sanduhr auf. Alle 24 Stunden fordert der Sarkophag sein Opfer. Oder bietet eine Chance zu Überleben, je nachdem...
Klartext:
Wir spielen im Prinzip ein ganz normales Werwolfspiel, mit ein paar Abwandlungen natürlich. Jeden Tag bis 21 Uhr müsst ihr einen aus eurer Gruppe bestimmen, der dem Sarkophag übergeben werden soll (Lynch). Das funktioniert ganz normal über Votes und so weiter. Dann folgt ein Lynchpost und so etwas ähnliches wie eine Nacht. Mehr eine kleine Ruhephase, denn prinzipiell gibt es keine Nacht. (Wie soll man bei dem Licht auch schlafen? Das Licht ernährt euch übrigens und hält euch sonst auch fit. Auf jeden Fall gesund.) Die Ruhephase, in der nicht geschrieben wird, ist dann zu Ende, wenn ich es verkünde (per Nachtpost). Ich bemühe mich, das möglichst fix hinzubekommen, aber das ist natürlich auch von anderen Faktoren abhängig. Spätestens aber am nächsten Morgen um 9:00 Uhr wird die Ruhe zu Ende sein, also lasst euch mit etwaigen Reaktionen o.ä. nicht zu lange Zeit. Und nochmal: Zwischen Lynch (also 21 Uhr) und Nachtpost (variiert) wird nicht geschrieben! Es sei denn natürlich es wird ausdrücklich erlaubt.
Jeder von euch bekommt eine Nachricht, in der sich die Zugangsdaten für einen Account entsprechend eines Charakters dieser Geschichte befinden. Dieser Account ist ausschließlich für das Spiel gedacht und darf nirgendwo sonst benutzt werden! Falls ihr dennoch versehentlich (versehentlich! ) mal mit einem Spielaccount außerhalb des Spiels posten solltet, meldet den Beitrag bitte direkt selbst, damit sich ein Mod darum kümmern kann. Außerdem möchte ich an dieser Stelle darum bitten, dass ihr euch möglichst viele Mühe damit gebt, im Spiel auch tatsächlich nur den Spielaccount zu benutzen. Andererseits hat die Vergangenheit ja schon gezeigt, dass es aus den unterschiedlichsten Gründen doch immer wieder dazu kommt, dass plötzlich der eigentliche Spieleraccount Verfasser eines Posts ist. Und weil das einfach (fast) immer irgendwie passiert kommt es bei diesem Spiel auch nicht darauf an, es erhöht mMn einfach den Spielflair und ist mal etwas Anderes. Falls euch also so ein Malheur passieren sollte, grämt euch nicht und lasst euch auch nicht grämen, sondern seid einfach nur so gut und stellt schnell klar, welcher Spielaccount da mit welchem Spieleraccount zusammengehört.
Wie immer herrscht Outingfreiheit. Allerdings würde ich mich ebenso freuen, wenn das Spiel nicht allzu schnell in eine reine Informationsschlacht „verkommt“ und vielleicht etwas Flair und Flavor gewahrt wird (mal abgesehen davon, dass die Sache mit dem Outing natürlich auch gebalanced wurde). Deshalb schreibe ich das auch so ausdrücklich, dann gibt es nämlich eine offizielle SL-Aussage, auf die sich ggf. berufen werden kann.
Ich habe bestimmt noch irgendetwas vergessen, aber das klärt sich dann ja spätestens durch Nachfragen eurerseits. Ansonsten gibt es sowohl noch allgemeine als auch individuelle Informationen, die im Laufe des morgigen Tages dazukommen werden. Das tut der Startfähigkeit des Spiels aber keinen Abbruch. Wenn dann alles da ist, was noch kommen soll, sage ich auch Bescheid, damit ihr Bescheid wisst.
Dann poste ich das jetzt schon einmal und verteile dann noch die Rollen. Sobald ich damit fertig bin schreibe ich hier rein, dass es losgehen kann. Davor aber bitte noch nicht schreiben.
Edit:
So, die Rollen sind verteilt, es kann losgehen!
Ein Hinweis noch: Bei den Spielaccounts unterscheiden sich die Namen der Accounts, mit denen man sich anmeldet und die Namen der Accounts im Spiel (bzw. im ganzen Forum). Das liegt daran, dass ich alte Spielaccounts immer wieder recycle. Nur, damit keine Verwirrung entsteht.
Bei Fragen oder Problemen usw. meldet euch einfach bei mir. Es müsste zwar alles funktionieren, aber wer weiß. Ist schon spät.
Teilnehmer der Expedition:
1. Assistent 1
2. Assistent 2
3. Prof. Obenhauer
4. Clara
5. M. Warth
6. Madame Trabale
7. Malik Amun
8. Dr. Fürst
9. A. Moira
10. Pater P.
Na dann viel Spaß!
Bearbeitet von Thoradin, 14. November 2017 - 13:08.