Oli Oki und auch andere, aber da du Jaqueline Goehner ansprichst (und ich nach kurzem Googlen dann auch wusste um wens geht und was du meinst), du verkennst das Problem, dass z.B. auch der Slutwalk aufgreift: Durch die knappe Bekleidung sind die Frauen selber schuld.
Das Argument ist ein fürchterlich widerliches und wird in einigen, rückständigen Gesellschaften immer wieder genutzt, um Vergewaltigungen schön zu reden.
Sicherlich ist es OK, wenn man die Cosplayerin bewundert bzw. anschaut, das ist letztlich wohl auch Ziel auffälliger Kleidung. Aber darüber hinaus sich dann zu sagen, hey die scheint willig etc. bla oder es ist OK irgendwelche Anmachsprüche zu drücken weil knapp bekleidet, ist definitiv Sexismus und ja auch reines Begaffen kann unangenehm sein oder ungefragtes Fotografieren etc. pp. Kurz gesagt: Deine Reaktion sollte sich nicht wirklich unterscheiden, ob die betreffende Person nun halbnackt (und attraktiv) ist oder im Jubba the Hutt Outfit ankommt. Weil der Unterschied in der Reaktion, ist sehr wahrscheinlich sexistisch
Ich bin grundsätzlich durchaus auch der Meinung, dass die Sexismus- oder Rassismus-Karte zu oft oder zu leichtfertig gespielt wird, aber es gibt definitiv gewisse Automatismen, die ich auch bei mir selber beobachtet habe, die man hinterfragen sollte, ob die eigene Reaktion wirklich angebracht ist und nicht vielleicht etwas interpretiert wurde, was eigentlich nicht "angeboten" wurde.
Ist vor dem Hintergrund die Werbung mit dem Mann sexistisch oder würde es anders rum so gesehen werden? Vermutlich ja, weil man konsequent sein will. Und da liegt das Problem: Die Menschen wollen Regeln, sie können nicht unterscheiden, das eine war OK und das andere nicht, wenn sie keinen Unterschied sehen, bzw. nicht objektive Regeln bekommen, an denen sie unterscheiden können und wenn man diese Regeln aufstellt und die Fälle abdecken will, die man in jedem Fall abgedeckt haben möchte, dann erwischt man dabei immer auch Fälle, die es eigentlich nicht gebraucht hätten und das ruft dann wieder Leute auf den Plan, die meinen, "Das ist aber eine Ausnahme." Richtig, ist es, aber Ausnahmen bestätigen die Regel und leider suchen Leute immer nach Schlupflöchern oder Präzedenz-Fällen, um dann selber die Regel umgehen zu dürfen/können.