Aktionen die man selber absichtlich tut oder unterlässt sind btw auch nur die Hälfte der "Tricks".
Korrekt aus den kleinen Zeichen beim Gegner Dinge herauszulesen die andere Hälfte.
Konkret zB ein Auge dafür zu haben, ob das Land das der Gegner gerade ausspielt jene Karte ist, die er gerade gezogen hat, bringt einem immer mal Informationen oder wenigstens Hinweise. Die meisten legen das Land nur locker in ihre Hand, shufflen vllt kurz die vordersten 3 Karten durch, und legen dann die Karte die sie gerade gezogen haben. Wenn man gut genug ist, alles auf dem Spielfeld sowieso zu kapieren und verfolgen und vorausplanen zu können, dann hat man Zeit, wirklich ständig auf den Gegner zu achten. Die Informations-Gewinne dabei sind pro Schritt (also pro Beobachtung) klein, aber der entscheidende Vorteil hierbei ist, dass man sie durchgehend bei nahezu jeder Aktion des Gegners kriegen kann und "over the course of the game" adden die sich ziemlich up. Auf einmal hat man tatsächlich ein viel korrekteres Gespür dafür, wieviel Gas der Gegner noch auf der Hand hat, oder ob er noch auf seinen landdrop wartet, usw.
mMn ist dieses "aufmerksame Beobachten des Gegners" eine der mächtigsten "Tricks" um in Spielen die korrekten Linien zu finden.
Allerdings sollte man auch deutlich von den Beobachtungs-Informationen zurücktreten wenn man merkt, dass der opponent diese mindgames ebenfalls drauf hat. Dann darf man weniger auf seine informations relien.
Ich selber lege stets die gezogene Karte in meine Hand und shuffle wirklich ständig durch. Das muss auch gar nicht Geräusch-intensiv sein, das kann man sehr leise machen. Entscheidend ist, dass ich Bewegungen eingeübt habe mit denen ich durchshufflen kann, ohne das man sieht oder hört, wieviele Karten ich gerade "umgewelzt" habe in der Hand.
Ansonsten pflege ich ein gutes Pokerface während der ernsteren Spiele, insofern, dass ich bis zur letzten Sekunde weder durch meine Körpersprache noch durch meine Mimik o.ä. verrate, wie es um mich steht.
In aller Regel äußert sich diese Vorgehensweise einfach durch ein durchweg selbstbewussten Auftritt, auch wenn der Gegner gerade eine wincon droppt gegen die ich bei aktuellen Handkarten und aktuellem Board in ein/zwei Zügen verliere.
Richtig dosiert ist auch ein leichtes und "erwartetes" Nicken beim Droppen der wincon hilfreich. Das gibt den opponent immer das Gefühl, ich hätte die Karte bereits erwartet und noch meine Antwort dazu in petto. Spiele ich mein Removal dann in meinem turn nicht, ist der opponent dermaßen verunsichert, dass er uU "Test Aktionen" macht und manchmal nur mit einer Kreatur angreift anstatt mit allem, usw.
Also generell einfach immer den board state als "gut" verkaufen. Ich glaube das lässt opponents manchmal nicht nach der Linie greifen, die jetzt gerade durchaus das Spiel beenden könnte, sondern gibt ihnen manchmal so eine inception dass sie denken, sie müssen noch um Sachen herum spielen.