Hallo Friesen und noch einmal nachträglich Willkommen im Forum! Ich freue mich schon den ganzen Tag darauf auf Deinen Post antworten zu dürfen. Ich möchte vorweg schicken, dass ich an anderer Stelle gelesen habe, dass Du Wiedereinsteiger bist - nach 10 Jahren Magic Abstinenz - und vermutlich einiges an Magicgeschichte nicht mitbekommen hast. Deswegen will ich versuchen einige Irrwege und Fehlschlüsse in Deinem Post fundiert richtig zu stellen. Da Du ja bereits an den ersten Posts siehst, wie sehr Du mit Deiner Sichtweise die Emotionen der Spieler bewegst und auch mich mit Deinem Post innerlich bewegt hast - verzeih mir bitte, dass ich an einigen Stellen relativ unmissverständlich klar mache, wie sehr mir diese Sichtweise weh tut.
Die ältesten Modern-legal-Karten werden auch inzwischen 15 Jahre alt. Viele spielrelevante Karten sind in diesem Format auch nicht mehr neuen Spielern wegen magelnden Reprints und steigenden Preisen zugänglich.
Das ist nicht korrekt. Hier mal eine kurze, leicht veraltete Übersicht (die ich aus dem Legacybereich übertragen habe, deswegen verm. unvollständig) die seinerzeit veranschaulichen sollte, wo Reprints benötigt werden (Die Zahlen zeigen die Printhäufigkeit an):
WotC hat es in den letzten Jahren sehr gut verstanden eine Balance zwischen Preisstabilität und Verfügbarkeit hinzubekommen. Erst jetzt mit M19 wird z.B. Crucible reprintet. Das die Preise dadurch schwanken ist ein natürliches Phänomen. Sie sind aber weder ständig steigend noch mangelt es grundsätzlich an Reprints. Das ist faktisch einfach unkorrekt. Dass die Frage nach der Erschwinglichkeit natürlich auch mit den eigenen Finanzmitteln zu tun hat ist klar, aber bei einem klassischen TCG ist es immer so, dass spielbar und gut gleich teuer ist und insofern sind alle Modern Staples für Magic nach meinem Verständnis in einem vertretbaren Rahmen. Im Modern kann man auch mit wenigen hundert Euro schon kompetitiv spielen und es gibt viele Strategien sich seinen Pool aufzubauen ohne gleich viel Geld in die Hand zu nehmen. Wer da andere Erwartungen hat, dass er mit 30 Euro mitspielen kann, sorry, der ist bei Hobby Magic einfach nicht richtig aufgehoben. Das war aber schon IMMER so. Wenn Modern ein Problem mit Preisen hat, dann höchstens, dass aufgrund der Beliebtheit des Formats gute Staples sehr stark spiken können. Sofern man aber nicht instant auf solche Karten angewiesen ist, kann man solche Trends auch ignorieren. Das schöne an Langzeitformaten wie Modern ist ja, dass man es "lange" mit gleichbleibenden Petdecks spielen kann und nicht gezwungen ist jeden Trend mitzumachen.
Ich will nicht nörgeln, aber ist dann Modern nicht auch ein Format wie Vintage oder Legacy, was ich schlicht als Eternal bezeichne.
Modern kann man imho gerne als Eternal bezeichnen. Streng genommen ist das inkorrekt, aber wenn Du damit "nicht rotierend" meinst, kann man das so auffassen.Trotzdem kann man Modern nicht mit Legacy oder Vintage vergleichen, weil alle Modernkarten reprintet werden können, was für die anderen beiden Formate eben nicht gilt (Stichwort Reserved List) und das erzeugt gerade preislich einen rieeeeeeesigen Unterschied.
Das dieses Format in vielen Läden, die noch existieren, als FNM-Format genutzt werden, führt doch auch zur sinkenden Spielerzahl in vielen Regionen Europas.
Hast Du dafür irgendeinen Beleg oder ist das nur so eine Theorie von Dir? Ich unterstelle jetzt einfach mal letzteres, denn das ist komplett counterintuitiv. Modern ist momentan DAS Format schlechthin und wenn FNMs gut besucht sind zumindest in meiner Stadt dann Modern. Der Grund dafür, dass es nur noch so wenige Shops gibt - und wenn Du 10 Jahre draußen warst, ist die Entwicklung dir entgangen - ist schlichtweg, dass wesentliche Geschäftskanäle heute günstig und transparent über das Internet abgewickelt werden.
.Ich war in Japan, wo viele Läden Frontier als neues Format anboten, scheinen FNM's besser besucht zu werden. Meiner Beobachtung entsprechend aus Japan in einzelnen Locations,
Frontier ist meiner Beobachtung nach in Deutschland kein Ding. Asien und Europa lassen sich als Märkte aber auch schwer vergleichen. Insofern, nein Frontier ist nichts, was das Ladensterben aufhält. Da wäre Modern schon eher geeignet. Da es beim Ladensterben, aber primär um den Wegfall von Einnahmequellen geht - platt gesagt im Shop spielen, aber bei MKM kaufen - hilft das alles nicht besonders.
würde ich gerne mal wissen wie ihr darüber denkt die Formate in Old (anstatt Vintage u. Legacy), Modern ( neues Extended), Frontier ( lanfristigeres Format mit evtl. Rotation älterer Sets) und Standard aufzuteilen.
BÄM! Schon bin ich auf 230! Also Du möchtest nur um das man zu wiederholen, was ich verstehe, Vintage und Legacy in ein Format überführen, was einen festen Kartenpool hat und sich nie wieder ändert. Du möchtest weiterhin aus Modern ein rotierendes Format machen wie das ehemalige Extended und Frontier so ähnlich handhaben nur mit weniger Sets quasi in Mini Extended und Standard wie es ist. Dazu möchte ich folgendes erwidern: Wer will den dieses "Old" spielen? Das ist doch total langweilig, weil es ein "gelöstes" Format ist. Damit kommt es den sog. Blockformaten gleich, die im Grunde ein Nischendasein fristen und um das mal auf ein kurze Formel zu bringen, dass unbeliebteste Magicformat ist, was es gibt. Extended wurde damals von WotC aufgekündigt, weil es niemand gespielt hat und es nur auf Turnierebene existent war und Du möchtest das aufgrund eines nicht-existenten Verfügbarkeitsproblem wieder einführen? Ich glaube, dass ist keine gute Idee. An dieser Stelle möchte ich zum "Old" Format angeben: Im Grunde gibt es das sogar schon. Es existiert das Format Oldschool -> siehe auch Vintage Format Forum. Dabei geht es aber eher um 1995 Feeling und Pimp, als darum neue Techs und Decks zu testen. Ich denke nicht, dass es genügend Oldschool Spieler gibt, die dieses Post lesen und widersprechen werden ;-) Also kurzum: Der Vorschlag ist leider kompletter Unfug! Sorry.
. Viele Spieler können nicht Vintage spielen, weil die Investition in P9-Karten zu hoch ist. Gleiches gilt inzwischen für Legacy und Modern.
Satz 1. Grundsätzlich richtig, ABER kann man online zocken (MTGO) wenn man das unbedingt WILL.
Satz 2. Komplett falsch. Die P9 liegen preislich nochmal in ganz anderen Sphären als jegliche Legacy Karten (und jetzt kommt mir nicht mit Tabernacle). Zu Modern Karten habe ich weiter oben schon was gesagt. Die in einen Topf zu werfen ist Quatsch, es sei denn jede Karte die mehr als 10 Cent kostet ist zu teuer. Hinzu kommt, dass jedes Format auch seinen Preisrange hat, heisst es gibt Möglichkeiten sich günstig einzukaufen, was natürlich Flexibilität bei der Deckwahl erfordert. Richtig ist: Vintage als auch Legacy werden preislich durch die Reserved List gebeutelt. Bitte informiere Dich gerne im Forum, was das ist und was das bedeutet. Der Modernpreisrange von Decks liegt so geschätzt bei 300-1700€, Durchschnittlich vllt bei 600-800€, bei Legacydecks 300-4000€ (wenn man bei den Duals mal Revised Edition ansetzt), im Durchschnitt vllt 1200-2000€ und bei Powered VIntage liegt man dann direkt bei 5 stellig. Das nur mal um Dir einen ungefähren Eindruck zu vermitteln.
Ebenso sollte man Vintage und Legacy ( Old) auf Karten beschränken, die in der Zeit vor 8.Edition und Mirrodin gespielt wurden. Solch eine Umstrukturierung würde zwar zunächst zu gewaltigen Wertverschiebungen von Karten führen. Würde aber jedem Spieler gut tun und Investoren und Spekulanten ein wenig Verlust oder sogar Gewinn bringen.
Wie gesagt; kompletter Unsinn. Du zerstörst zwei völlig intakte Formate komplett zugunsten eines neuen, was niemanden interessiert und was es in Form von Oldschool so ähnlich schon gibt. Eine solche Umstrukturierung hätte wohl maßgeblich Einfluss auf die Modernpreise, da der Bedarf aus Vintage und Legacy für Cross Format Staples entfiele, weil die beiden ja anschließend quasi tot sind. Auf die Spekulationsobjekte der Reserved List hätte es vermutlich nur kurzzeitig einen Einfluss, da diese als Sammel- und Spekulationsobjekte ja nach wie vor attraktiv sind und langfristig nur weiter steigen.
Da aus anderen Sammelbereichen von Spielwaren ja bekannt ist, das abgeschlossene Sets, Perioden.......... von Serien noch höhere Wertsteigerungen bringen (Old). Formate zu haben, die zwar einen Anfang haben, aber niemals enden, wie Modern, Vintage und Legacy schrecken neue Spieler ab, weil diese niemals alle Karten erwerben können, die sie zum competitive spielen befähigen innerhalb jener Formate. Vintage und Legacy sind auch inzwischen eine Müllhalde. Denn alles was nicht Modern- oder Standard-legal ist landet dort im Format, ohne jemals eine Spielrelevanz zu bekommen. Beste Beispiel sind die neuen Global Series-Decks oder Battlebond-Karten
Das mit kompletten Sets ist ein Irrglaube. DIe Sammler hier mögen mich eines bessren belehren. Das Internet und die totale Preistransparenz hat das alles auf Einzelkarten heruntergebrochen. Aber Deine Preiseinschätzung ist eh müßig, da Du anscheinend die Reserved List überhaupt nicht berücksichtigst und der Ausgangsvorschlag so niemals passieren wird.
Formate zu haben, die zwar einen Anfang haben, aber niemals enden, wie Modern, Vintage und Legacy schrecken neue Spieler ab, weil diese niemals alle Karten erwerben können, die sie zum competitive spielen befähigen innerhalb jener Formate.
Das ist einfach nicht korrekt. Alle kompetitiven Formate haben einen relativ beständigen Kartenpool von ich sag mal 300-500 Karten, die als sogenannte Format Staples gelten können. Das hängt ein wenig davon ab, wie eng man die Grenze zieht. Von allen 20.000+ je gedruckten Magickarten ist das ein winziger Bruchteil. Dieser Pool rotiert über die Jahre, neue Karten ersetzen ältere Karten, manche Strategien und deren Karten bleiben am Wegesrand zurück usw. Dabei ist der Vintage Karten Pool sicherlich am Kleinsten, der von Modern am Größten und der Von Legacy irgendwo dazwischen. Lässt sich auch leicht über die Anzahl der valid Decks bei namhaft Statistikseiten begründen. Das heißt also, wenn ich bei Modern mit Deck X einsteige, habe ich u.U. schon 5% des gesamten notwendigen Pools angeschafft. Habe ich 20 unterschiedliche Moderndecks kann es gut sein, dass mit dem Pool so ziemlich alles andere auch gebaut werden kann, wenn das der Anspruch sein soll. Wenn man hier über Jahre eine gute Einkaufs/Tausch/Turnierstrategie verfolgt, kann das durchaus gelingen. Und gerade das macht ja auch den Reiz aus. Wenn ich mir das alles in 3 Tagen zusammenklauben kann, wo ist dann noch der Ehrgeiz, der Ansporn, die Herausforderung. Ist das nicht der Reiz eines Sammelkartenspiels? Außerdem muss man sich auch mal fragen, ob das der Anspruch sein muss. Man kann Turnierformate auch erfolgreich und mit viel Spass auskosten ohne immer alle Karten im Formatpool zu besitzen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das eher Fluch als Segen ist, weil man dann auch alles spielen möchte (aber nichts richtig).
Vintage und Legacy sind auch inzwischen eine Müllhalde. Denn alles was nicht Modern- oder Standard-legal ist landet dort im Format, ohne jemals eine Spielrelevanz zu bekommen. Beste Beispiel sind die neuen Global Series-Decks oder Battlebond-Karten
Das Argument verstehe ich nicht. Wenn Du meinst das Vintage und Legacy die meisten nicht formatrelevanten Karten haben: Ja, dass ist so. Ich frage Dich: Na und? Was ist denn daran jetzt so schlimm. Diese Formate arbeiten nur mit dem besten aus 20 Jahren Magic. Dass da so ziemlich jede Magickarte nicht gespielt wird ist doch klar. Das gilt im Grunde auch für Modern, nur dass das Format 15 Jahre weniger auf dem Buckel hat. Dafür gibt es ja u.a. Commander, wo über die Highlander Regel auch mal andere Karten mitspielen dürfen, die in der zweiten Reihe stehen, oder gleich Casual, wo mal alles spielen kann (Foil Schneckendeck Ole!). Zu fordern, dass auch der Crap über Jahre Spielrelevanz hat, ist einfach utopisch und darin sehe ich auch keinen tieferen Sinn. Die größte Spielrelevanz haben Karten in den kleinen Pool Formaten wie Standard oder Limited und je älter die Karten werden, desto eher verschwinden sie im Crap Nirvana. That's the way of card life, so ist der Lebenszyklus einer durchschnittlichen Karte bei einem TCG.
Die genannten Produkte haben nicht den Anspruch den Turnierkartenpool zu bereichern, sondern ganz andere Intentionen. Insofern ist das eben kein gutes Beispiel. Ganz im Gegenteil sind das gute Beispiele dafür, wie WotC einen Weg gefunden hat unter Umgehung des Standard und Modernformats Karten für Eternalformate bereitzustellen, wenn dass die Absicht ist. Das WotC das spärlich nutzt ist weise, denn es geht nicht darum die Formate umzukrempeln.
Bearbeitet von Nekrataal der 2., 20. Juni 2018 - 21:16.