Ich weiß, dass Fusionsenergie schon zum Meme geworden ist, weil man vor 40 Jahren sagte, dass das "die Energiequelle der Zukunft" sei. Aber sollte in dem Bereich irgendwann wirklich der Durchbruch gelingen dann wird das ein gigantischer Schritt in Richtung saubere Energie für alle sein. Und es ist ja nicht so, dass man in den 40 Jahren keine Fortschritte gemacht hat. Problem: Die Zeit fehlt. Bis dahin brauchen wir Übergangslösungen.
Bis dahin halte ich Atomkraft für die beste Lösung. Jeder denkt nur an Fukushima oder Tschernobyl, aber auch wenn das vielleicht zynisch klingen mag, ist ein Super GAU immer noch einer vollständig unbewohnbaren Erde vorzuziehen. Außerdem sind Atomkraftwerke nahezu 100% sicher, zumindest die Deutschen. Daher halte ich es auch für Idiotisch dass die Grünen so sehr für den Atomausstieg gepusht haben. Aber die Grünen und deren Unwählbarkeit ist ein anderes Thema.
Deinen Enthusiasmus zur Fusionsenergie teile ich nicht. Ich halte es für weitaus realistischer, dass wir vorher unseren Energiebedarf durch regenerative Quellen stillen.
Tritium und alle anderen Brennstoffe werden irgendwann knapp werden. Das sollten wir uns wenn möglich lieber für die Raumfahrt aufheben. Weit draußen gibt's kaum Solarenergie.
Zitat Wikipedia:
"Als die größte Energiequelle liefert die Sonne pro Jahr eine Energiemenge von etwa 1,5 · 10
18 kWh auf die Erdoberfläche. Diese Energiemenge entspricht mehr als dem 10.000fachen des Weltenergiebedarfs der Menschheit im Jahre 2010 (1,4 × 10
14 kWh/Jahr)."
Allerdings stimme ich dir beim zweiten Teil vollkommen zu:
Der Atomausstieg ist nicht rational sondern von Panik geprägt.
Was ist in Chernobyl passiert? Vereinfacht kann man sagen, es wurde gespart, zulasten der Sicherheit. Nach dem Vorfall wurden dann sämtliche Reaktoren des Typs nachgerüstet. Die 3 restlichen Reaktoren in Chernobyl liefen noch bis 1991, 1996 und 2000. In Leningrad, Kursk und Smolensk gibt es noch 11 weitere Reaktoren des selben Typs. Einer wurde letztes Jahr abgeschaltet. Die anderen 10 laufen weiterhin.
Was haben wir aus Chernobyl gelernt? Dass man beim Bau von AKWs nicht auf den letzten Rubel schauen sollte.
Was ist in Fukushima passiert? Erdbeben + Tsunami.
Man könnte sagen, dass das Pech war. Man könnte aber auch sagen, dass es Wahnsinn ist, AKWs in einer Gegend zu errichten, die so extrem durch Erdbeben und Tsunamis gefährdet ist. Wenn jemand den Atomausstieg vollziehen sollte, dann ist es Japan.
Die Amis bauen ihre AKWs aus gutem Grund lieber im Osten, statt an der Westküste, wo 2 Platten aufeinander treffen.
Schauen wir uns mal an, wie sich die Stromerzeugung in Deutschland innerhalb von 3 Jahrzehnten verändert hat:
Klick mich!Erneuerbare Energien decken mittlerweile ein Drittel. Dafür wurden aber primär Kernkraftwerke abgeschaltet, während weiter munter Dreck in die Atmosphäre gepumpt wird.
Genau falsch herum. Erst der komplette Kohleausstieg, dann der Atomausstieg. Auch wenn das bedeutet, dass man dafür temporär weitere AKWs errichten muss. Frankreich bezieht fast 3/4 aus Kernenergie. Die machen es richtig.
Ich sehe bei der Endlagerung auch nicht das große Problem, das viele Umweltschützer da sehen wollen. Man verbuddelt den Müll einfach an einer Stelle, die durch tektonische Aktivität im Laufe der Zeit weiter nach unten gedrückt wird. Auf Nimmerwiedersehen!
Ist nicht schön. Aber die Alternative ist schlimmer.
Darum:
Zumindest für den Übergang.
Bearbeitet von Blashyrkh, 03. Juli 2019 - 20:02.