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Gerry Thompson's Protest gegen WotC


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89 Antworten in diesem Thema

#1 Yaloron Geschrieben 21. September 2018 - 17:51

Yaloron

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Gerry Thompson war einer der 24 Spieler weltweit, die für Magic World Championship 2018 qualifiziert waren und bleibt dem Turnier aus Protest gegen WotC fern, siehe Twitter.
Sein Ziel ist dabei Missstände im Zustand der professionellen Magic Szene aufzuzeigen.
Er verzichtet damit u.a. auf die durchschnittlich $12.500 Preisgeld, die pro Teilnehmer ausgeschüttet werden.
 
Seine ausführliche Erklärung findet sich hier: https://www.reddit.c...gic_player_and/
Die wichtigsten Punkte:

  • Wizards of the Coast (WotC) does not pay professional players a living wage. This, in and of itself, is not a requirement. However, if the goal is to sell the dream of playing on the Pro Tour, there should be something in place to make that worth achieving. Between qualifying becoming more and more difficult, especially with the goal posts continually changing, and the lack of reward at the top, the message currently being sent is “don’t waste your time.”
  • Wizards does not promote its players well. “Oh, Worlds is this weekend? I had no idea.” How many people can name all 24 players qualified for this year’s World Championship? How many could name 15? If you can’t, don’t worry, you’re not alone.
  • WotC’s communication is notoriously poor. The new cycle pro system is confusing, even for those who created it. The best resources for what your pro status is, how long it lasts, and how many pro points people have is a series of fan made spreadsheets.
  • There are not enough Pro Tour invites to satiate the player base. As Magic grows, the top should grow to reflect that somewhat. Getting onto the Pro Tour is already difficult, but nearly impossible for those not located in North America. Additionally, a “first or dead last” system like PTQs creates very few people who feel like they accomplished something. It’s a system designed to create losers.
  • Coverage is still abysmal. Over the years, WotC has received countless feedback, and all we have to show for it is an advantage bar. Worlds is using a pair of dead formats (Kaladesh Standard and Dominaria draft) and was barely advertised. Why would anyone watch this? If it was a timing constraint to have the event on the weekend before the prerelease, you can use Modern.
  • With people like Alex Bertoncini and Jared Boettcher still playing Magic, it doesn’t send a strong enough message to those who would consider cheating. I am not comfortable with thieves being allowed inside tournament halls.

 

Die Reaktionen aus der restlichen Pro Szene sind dabei bisher überwältigend positiv, u.a. auch von anderen Teilnehmern der World Championships.

 

Eine Stellungnahme von WotC gibt es dazu afaik noch nicht.



#2 Stabiloblau Geschrieben 21. September 2018 - 18:12

Stabiloblau

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Ich muss einigen Punkten ein Stück weit wiedersprechen.

 

Zum 3. Punkt: Die Kommunikation ist ja seit langem ein Problem. Ich hab aber das Gefühl, dass WOTC in den letzten Jahren deutlich auf die Meinungen der Spieler eingegangen ist und dies auch kommuniziert hat.

Zum 5. Punkt: Auch bei der Coverage haben sie einiges geändert. SIe versuchen mit Sachen wie der personal coverage von Reid Duke zu experimentieren. Darüber hinaus gibt es im Vergleich zu früher weniger downtime und sie versuchen auch mal "spicy" decks on cam zu haben. Dazu sind es inzwischen keine random caster mehr, die man nicht so richtig kennt, sondern häufig ähnliche Leute, die sich inzwischen auch einen Namen gemacht haben.

Zum 6. Punkt: Sofern man cheatet, sollte man eine Strafe bekommen. Hat man diese abgesessen sollte man aber auch rehabilitiert sein. Bei häufigeren Verstößen kann man drüber nachdenken diese Leute dann lebenslang zu sperren. Ich weiß, dass es bei Alex Bertoncini ein großes Drama gab, bin mir aber nicht sicher, ob er häufiger gecheatet hat.

 

Ich finde seinen Schritt bemerkenswert. Sich so für eine Sache einzusetzen erfordert viel Mut und er gibt auf bei einem der wichtigsten Turnieren dabei zu sein.Das sind so meine Gedanken zu dem Thema
 

/Edit: Auf Twitch gab es gerade eine kleine Stellungsnahme von WOTC


Bearbeitet von Stabiloblau, 21. September 2018 - 18:15.


#3 Helios Geschrieben 21. September 2018 - 18:18

Helios

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Punkt 1 ist ja wohl eine Frechheit. Für mich ist MtG eine Art E-Sport. Ist zwar nicht elektronisch, aber ihr wisst, was ich meine. Und üblicherweise - und ich glaube, das gilt auch für die meisten traditionellen Sportarten da draußen - zahlt der Verein, also das Team, das Einkommen. Nicht der Turnierorganisator bzw. der Betreiber des Spiels. Ist das bei irgendeinem E-Sport anders?

Gerry Thompson ist doch in einem Team, oder? In einem gesponserten Team. Ich finde es grade nicht auf Anhieb, aber wenn sein Sponsor ihm kein Gehalt zahlt, warum sollte es WotC dann tun?



Ganz im Ernst, diese Anspruchshaltung der MtG-Pros geht mir schon seit einiger Zeit echt gegen den Strich. Wenn sie richtiges Geld verdienen wollen, von dem man leben kann, sollen sie sich eben einen richtigen Job suchen. Es freut mich ehrlich, wenn Leute von ihrem Hobby leben können, es kann aber nicht die Pflicht anderer sein, dafür zu sorgen. Insofern: Soll er doch den Worlds fernbleiben. Ganz im Ernst, ist da irgendjemand wirklich wirklich traurig?

Bearbeitet von Helios, 21. September 2018 - 18:19.


#4 Assimett Geschrieben 21. September 2018 - 18:37

Assimett

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Ich wusste tatsächlich nicht dass die Worlds sind. In dem Punkt hat er schonmal Recht. Bei Facebook zb. steht dazu absolut nichts.

Was die Coverage angeht, hat sich zumindest verbessert, dass es durch die Time Walks weniger Downtime gibt.
Bei SCG gibt es viel mehr Werbung. Und vielleicht ist die Wahrnehmung in den USA anders, aber ich finde diese ständigen Player Bios total uninteressant. Was interessiert mich was ein Spieler in seiner Freizeit macht oder welche Haustiere er hat? Da schaue ich mir lieber random MTGO listen an.

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#5 Gast_Vistella_* Geschrieben 21. September 2018 - 18:38

Gast_Vistella_*

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Ja, Gehälter zahlen eventuell die Vereine, aber schau dir doch einfach mal die Preisgelder an:

 

aktuelle Worldchampionship, Platz 1: 100.000$

 

Lol Worlds, Platz 1: 5.000.000$, sind 1.000.000$ pro Nase

 

ist halt einfach mal der Faktor 10



#6 Assimett Geschrieben 21. September 2018 - 18:41

Assimett

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LoL hat halt auch die größere Zuschauerbasis. Von nichts kommt nichts.. Und gibt Gründe, warum Magic nie so populär werden wird und an denen WotC auch nichts ändern kann.

Das ist als würdest du die Spielergehälter von Fußballern und Lacrosse-Spielern vergleichen. Die können das Geld nicht einfach irgendwo her zaubern.

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#7 Yaloron Geschrieben 21. September 2018 - 18:59

Yaloron

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Offizielles Statement von WotC:

https://clips.twitch.tv/TawdryProtectiveLardTakeNRG


Bearbeitet von Yoloron, 21. September 2018 - 19:00.


#8 Gast_Vistella_* Geschrieben 21. September 2018 - 19:32

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LoL war natürlich nur ein Beispiel

 

Hearthstone hat nen Pricepool von 1 Mio, Dota war bei 24 Mio, Cod 1,5 Mio, HotS 1 Mio, CS 1 Mio

 

dagegen stinken die 300k von Wizards halt einfach ab, ca wenn man noch die ganzen Reisekosten bedenkt um überhauot oben mitspielen zu können. Is halt so ein bischen wie mit Altenpflegern: wenns scheiße bezahlt wird, machts keiner


Bearbeitet von Vistella, 21. September 2018 - 19:36.


#9 Assimett Geschrieben 21. September 2018 - 19:37

Assimett

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Ganz im Ernst, ist da irgendjemand wirklich wirklich traurig?

Dieser Versuch einer rhetorischen Frage ging nach hinten los, denn ich mag Gerry T und hätte es schade gefunden... WENN mich dieses Turnier denn interessiert hätte.


Um mit einem Hobby wie Magic Geld zu verdienen, ist man IMMER auf andere angewiesen. Ob Zuschauer oder Sponsoren. Und wenn die Zuschauer fehlen, bekommt man keine Sponsoren. Und wenn WotC sich wenig Mühe geben, kommen keine Zuschauer. Darum sind sie eben doch in der Pflicht, in Vorkasse zu gehen.
"Sollen sie sich einen Job suchen" ist ein schlechtes Argument. Irgendwie schaffen es Esportler ja auch, mit ihrem Hobby Geld zu verdienen.
Jeff Hoogland hat vorhin einen guten Punkt gebracht. Wenn "Casual" Streamer wie Numot, Saffron Olive oder der Professor bekannter sind als die Pros, die da bei den Worlds abhängen, dann ist das wohl ein sicheres Zeichen dafür dass WotC die Pros entweder recht egal sind, oder sie es nicht hinbekommen, sie angemessen zu promoten.

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#10 Helios Geschrieben 21. September 2018 - 19:37

Helios

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dagegen stinken die 300k von Wizards halt einfach ab. Is halt so ein bischen wie mit Altenpflegern: wenns scheiße bezahlt wird, machts keiner


Aber die Pro Tour wird immer größer (oder nicht?) und die Worlds mit ihren 24 Slots werden sie wohl auch immer irgendwie sinnvoll besetzen können. Auch mit den aktuellen Preisgeldern gibt es genug wiederkehrende Gesichter, das Marketing ist also auch gesichert.


Ja, andere Spiele haben höhere Preisgelder, da spielen aber auch deutlich mehr Leute und zudem ist dort der Skill-Faktor höher und der Luck-Faktor deutlich geringer (Hearthstone mal ausgenommen). Bin ich der einzige, der es seltsam fände, wenn Screw und Flood entscheiden, wo die Millionen hingehen?

#11 I use Arch btw Geschrieben 21. September 2018 - 19:43

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Gerry Thompson ist doch in einem Team, oder? In einem gesponserten Team. Ich finde es grade nicht auf Anhieb, aber wenn sein Sponsor ihm kein Gehalt zahlt, warum sollte es WotC dann tun?

Weil sich das für keinen Sponsor auszahlen würde. Du hast keine garantierte Exposure auf so einem Turnier bzw der Coverage.

 

Der Punkt mit der Coverage ist aber in meinen Augen unfair. Gut, Wizards hat zum Teil immer noch Schnarchnasen in der Coverage (die aus irgendeinem Grund von manchen gemocht werden - hi Riley und Tim), aber das mit den Downtimes haben sie mittlerweile echt gut hinbekommen (anders als SCG).


I use Arch btw


#12 Gast_Vistella_* Geschrieben 21. September 2018 - 19:44

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nur weils genug Dumme gibt, da immer wieder mitzumachen heißt nicht, dass es gut ist

 

Warum wandern denn viele Promagicspieler zu Hearthstone und anderen Spielen aus?

 

Weil man von Magic nicht leben kann. Und wenn man davon nicht leben kann, hat es keine Proszene



#13 Sorgeon Geschrieben 21. September 2018 - 19:45

Sorgeon

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Jeff Hoogland hat vorhin einen guten Punkt gebracht. Wenn "Casual" Streamer wie Numot, Saffron Olive oder der Professor bekannter sind als die Pros, die da bei den Worlds abhängen, dann ist das wohl ein sicheres Zeichen dafür dass WotC die Pros entweder recht egal sind, oder sie es nicht hinbekommen, sie angemessen zu promoten.


Oder es zeigt einfach, dass dem "Casual" die Profis nicht so wichtig sind, weil er lieber Content mit Deckideen o.ä. guckt und ihn die Spiele von Turnierdecks nicht so sehr interessieren.

#14 Assimett Geschrieben 21. September 2018 - 19:57

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Bin ich der einzige, der es seltsam fände, wenn Screw und Flood entscheiden, wo die Millionen hingehen?

Ist das beim Poker nicht so?

Bearbeitet von MattRose, 21. September 2018 - 19:57.

Empathielosigkeit auf Berry-Niveau


#15 Robbenklatscher Geschrieben 21. September 2018 - 20:06

Robbenklatscher

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Dann verlangt WotC in Zukunft auch 10.000 $ Teilnahmegebühr für die Weltmeisterschaft, wie es beim Poker der Fall ist? Problem gelöst?



#16 Helios Geschrieben 21. September 2018 - 20:14

Helios

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Weil sich das für keinen Sponsor auszahlen würde. Du hast keine garantierte Exposure auf so einem Turnier bzw der Coverage.


Dann ist das ein Geschäftsmodell, das nicht funktioniert. Dann lässt man es eben.


Würde es sich für WotC denn auszahlen, die Pros stärker zu alimentieren? Wir haben aktuell doch genug wiederkehrende Gesichter, oder nicht?




Oder es zeigt einfach, dass dem "Casual" die Profis nicht so wichtig sind, weil er lieber Content mit Deckideen o.ä. guckt und ihn die Spiele von Turnierdecks nicht so sehr interessieren.


Man kann diesen Punkt wohl kaum stark genug betonen. Am Ende ist das auch eine Art Angebot und Nachfrage. Diese Casualstreamer sind bekannter, weil sie interessanter sind für die Masse. Und GerryT stellt sich jetzt - wie scheinbar auch andere Pros - dahin, und verlangt, dass WotC ihm das Geld zahlt, das er selbst scheinbar nicht generieren kann.

Bearbeitet von Helios, 21. September 2018 - 20:15.


#17 ElAzar Geschrieben 21. September 2018 - 22:02

ElAzar

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Punkt 1 ist ja wohl eine Frechheit.


1. Die Punkte sollten offensichtlich nicht atomar betrachtet werden.
2. Ist das E-Sport Bsp. ganz wunderbar, denn Riot Games/Tencent zahlen ihnren Pros eine Art "Mindestlohn", der über die Teams an die Spieler weitergegeben wird. Sie sind auch das Einzige Unternehmen, dass (genau wie WotC) volle Kontrolle über den E-Sportbereich eines Titels ausübt, bei OW sind die Teams der OWL verpflichtet jedem Spieler mindestens 50k zu zahlen, Blizz hat hier ein ähnliches Vermarktungsmodell gewählt, bei dem die rechte an der Liga von Blizz verwaltet werden.


Der Punkt den er macht ist, die PT wird von WotC organisiert und ist ein Marketing Tool, die Einkünfte stammen nahezu ausschließlich aus Geldern die WotC zur Verfügung stellt.
Gleichzeitig mach WotC das "Pro sein" schwer, da es weder eine ausreichende direkte Kompensation gibt, noch genügend Promotion betrieben wird um den "Pros" die Selbstvermarktung zu erleichtern und zusätzlich ist das System dass dem ganzen zu Grunde liegt so wenig transparent.

Ob er das sein Hobby zum Beruf gemacht hat, hat doch überhaupt damit nichts zu tun, hat meine Frau auf der Arbeit jetzt auch weniger rechte, weil Arzt ihr Traumberuf ist..?
Es geht darum, dass sich die Arbeitsbedingungen für Pros verschlechtert haben und dass ist in den letzten ~10 Jahren offensichtlich, bevor er sich also verpisst macht er auf Misstände aufmerksam, die es ihm und anderen erschweren ihrem Beruf nachzugehen, was genau ist daran falsch?

Bearbeitet von ElAzar, 21. September 2018 - 22:12.

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#18 Helios Geschrieben 21. September 2018 - 22:23

Helios

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Ob er das sein Hobby zum Beruf gemacht hat, hat doch überhaupt damit nichts zu tun, hat meine Frau auf der Arbeit jetzt auch weniger rechte, weil Arzt ihr Traumberuf ist..?


Wir können da jetzt die Grundsatzdiskussion aufmachen, aber das führt jetzt zu weit. Kurz gesagt, und mir ist egal, wie arrogant das klingt, aber "MtG-Progamer" ist halt kein klassischer Beruf. Klassische Berufe tragen sich entweder finanziell selbst oder erfüllen derart wichtige infrastrukturelle Funktionen, dass sie ungeachtet ihrer Produktivität in der Marktverwertungslogik von der Gesellschaft getragen werden. "MtG-Profi" fällt in keine der beiden Kategorien, und ist damit am ehesten mit künstlerischen Berufen vergleichbar. GerryT wirkt in der Hinsicht auf mich wie ein Musiker, der sich beschwert, dass sich seine Platten nicht verkaufen. Mir ist klar, dass die MtG Pros eine Funktion für WotC erfüllen, aber andere Pros haben es geschafft, sich finanziell selbst zu tragen, durch Streams, Mitarbeit in Firmen, Coverage für WotC, bezahlte Artikel, und so weiter. GerryT ist das (scheinbar) nicht gelungen.
 

Es geht darum, dass sich die Arbeitsbedingungen für Pros verschlechtert haben und dass ist in den letzten ~10 Jahren offensichtlich, bevor er sich also verpisst macht er auf Misstände aufmerksam, die es ihm und anderen erschweren ihrem Beruf nachzugehen, was genau ist daran falsch.


Pros haben nun mal (in der Regel) keinen Arbeitsvertrag mit WotC. WotC hat niemals geplant, Verantwortung dafür zu übernehmen, dass die Pros von MtG 100% leben können. Ist das jemals von WotC anders kommuniziert worden? Man kann (in der Theorie) Pro Tours und Worlds auch spielen, während man noch einen anderen Beruf ausübt. Klar, dann hat man einen Nachteil gegenüber anderen Leuten, die nicht darauf angewiesen sind, aber ich verstehe nicht, wie man dazu kommt, dass man von MtG leben können muss.



Eigentlich ist die Musiker-Analogie sogar eher schwach. Eher wirkt GerryT wie ein Absolvent eines Orchideen-Fachs, für das es in der Wirtschaft keine gut bezahlten Jobs gibt.

Bearbeitet von Helios, 21. September 2018 - 22:29.


#19 ElAzar Geschrieben 21. September 2018 - 22:45

ElAzar

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Dein erstes Bsp. mit dem E-Sport war beschissen und ich habe es ziemlich eineindeutig wiederlegt und die Musiker Bsp. sind genau so beschissen.
Selbst wenn wir das Bsp. mit den Musikern nehmen: Es gibt hunderte Beispiele von Musikern die von einem Label nicht promoted wurden (genau das was Gerry anspricht) und es dann bei einem anderen Label geschafft haben, weil sie die PR bekommen haben.

Wie er darauf kommt?
Der Begriff "Pro Tour" allein suggeriert das:
https://de.wiktionar...wiki/Profession
https://de.wikipedia...ssionalisierung

Die Pros sind offensichtlich Werbeträger für WotC, WotC organisiert die Pro Tour, WotC profitiert unmittelbar vom Bekanntheitsgrad der Pros und von der Reichweite selbiger, es ist in ihrem eigenen Interesse, dass die Pro Tour und Pros besser vermarktet werden, wenn ein Pro ausschließlich sein Geld damit verdienen kann, PT zu spielen und Content zu generieren ist er offensichtlich ein besserer Werbeträger.
Die Bedingungen für Pros waren früher trotz niedrigerer Preisgelder, einfach weil das Risiko auf den Kosten sitzen zu bleiben geringer war, WotC hat aber diese Unterstützung sukzessive zurückgefahren um mit Preisgeldern werben zu können, so ist dieser Lifestyle einfach in der breite für deutlich weniger Spieler nachhaltig und das ist genau das worüber seit Jahren geklagt wird.

Statt dir also weiter analogien auszudenken wäre es vmtl. sionnvoller wenn du dich einfach mit den dir bekannten Fakten auseinandersetzt, dann würdest du vmtl. einen Zugang zu dem Thema finden, nur liegt der leider unter deinem moralischen higher ground.

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#20 Muphil Geschrieben 21. September 2018 - 22:52

Muphil

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Schöner Artikel von Matt Sperling zu dem Thema, der kurz nach der Veröffentlichung erschienen ist. Stimme definitiv zu.

https://www.channelf...e-his-mouth-is/




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