Achtung, Wall of Text Rant zu sehr vielen Aussagen hier:
Also da ich selber bissl programmiere weiß ich recht gut, dass das definitiv keine technischen Schwierigkeiten bereitet lol
Als Beruflicher Anwendungsentwickler stell ich an dieser Stelle deine Erfahrung dann einfach mal in Frage: Jedes Projekt hat seine Tücken und ich nehme einfach mal Spontan an dass du diese Aussage einfach reingeschmissen und MtgA nicht dekompiliert und außeinandergenommen hast um dir das anzusehen.
Und kombiniert man dass z.B. mit diesem hier:
Viel mehr kann man sich an der Stelle darüber aufregen, dass wegen Arena die Trigger und Abilitys nun nur noch gegnerische Kreaturen etc. anzielen, statt grundsätzlich alles. Das ist nämlich sehr sicher auch Arena geschuldet und da nimmt man dann wirklich Tiefe aus dem Spiel.
Dann wird es noch wesentlich interessanter - denn diese Entwicklung haben wir schon lange vor Arena gesehen und dient dazu die Effekte einzugrenzen. Das Beispiel Man'o'war ist in dieser Hinsicht Klasse, weil die Kreatur auch die eigenen Bouncen kann und somit in Kombination mit Vial z.B. auch Removal umspielen kann, was dem Exclusion Mage eben nicht möglich wäre.
Alleine Dadurch hat sich die Anwendungsmöglichkeit verzehnfacht. Aus Spielerischer Perspektive vielleicht interessanter - aber der Anwendungsfall beim Designen der Sets ist umfangreicher und damit können Interaktionen zwischen den Sets einfacher übersehen werden. Es ist ein Mittel um den Aufwand der Qualitätssicherung bei der Entwicklung von Standard zu minimieren, das schon lange vor Arena implementiert wurde.
Und jetzt kommen wir damit zum für Arena interessanten Punkt: KI. Ihr müsst bedenken, dass ihr einen Teil der Spiele gegen Bots spielt. Je Nachdem wie dieser Programmiert ist und auf welches wissen dieser zurückgreift, können 2-3 zusätzliche Optionen bei Effekten die Anzahl der Optionen die ein Bot (Und die Rules-Engine) prüfen muss um weit mehr als das 100x Fache erhöhen - Exponentielle Skalierung sei dank.
Je Nachdem wie also kontrollierte Exploration implementiert ist, kann das z.B. zu drastischen Zeiterhöhungen bei der Entscheidungsfindung der Bots führen.
Die Frage ist also: Warum überhaupt eine KI einsetzen? Und der Grund ist einfach: Ansonsten müsste der Algorithmus der die Züge vornimmt mit jeder Edition überarbeitet werden um salopp gesagt nicht zu verblöden. Eine KI muss auch ab und an revidiert werden, aber eben nur wenn substantielle Fehler entdeckt werden.
Dass die KI aufgrund begrenzter Rechenleistung kein Owen Turtenwald werden wird, ist jedem Klar - aber selbst die Basics von Magic sind eben nicht simples Schach.
Und da ist die Rules Engine noch nicht einmal einberechnet - aber wer vielleicht nicht kein ganz merkwürdiges Zeitgefühl hat wird feststellen, dass je mehr offene Karten im Spiel sind desto länger dauert jeder Phasenwechsel wenn Full-Control aus ist, da einfach wesentlich mehr Karten auf Einsetzbarkeit und ziele geprüft werden müssen.
Wenn also eine Parallelschiene gefahren wird bei der Digital und in Paper die gleichen Karten existieren sollen - dann darf das Kartendesign die Laufzeit also nicht zu drastisch beeinflussen.
Das gesagt: Iterieren über zusätzlich mögliche Ziele ist je nach Implementierung verhältnismäßig geringe Laufzeit-Zusatz für die Rules Engine (für KI wie besagt sieht das anders aus), daher behaupte ich hier einfach mal ist die Eingrenzung von Exclusion Mage im Gegensatz zu Man'o'War mit Sicherheit nicht Arena geschuldet - sondern eine Minimierung der Interaktionen einer Karte um die Qualitätssicherung beim Set-Design zu erleichtern.
//Edit: Und das geht zufälliger- und glücklicherweise in die gleiche Richtung wie ein für Arena umgängliches Kartendesign. //Edit Ende
(...) verkennt völlig, woran BO3 oder auch BO5 manisch krankt: Ein Deck wie Affinity oder Infect überfährt dich Game 1 und hat dann bewusst 2 schlechte Matches nach dem Boarden aber in der Summe eben doch eine sehr hohe Gewinnchance, weil eben Screw/Flood gerne mal Hallo sagen und dann eben eins der Postboard-Games gewonnen wird.
Und hier wird völlig verkannt dass Screw und Varianz beide Spieler in dem Maße betreffen dass Sie sich auf eine Masse an Spielen gerechnet ausgleichen und dass auch diese Art der Wins wenn man seine Winrates für Matchups über einen längeren Zeitraum trackt in diesen berücksichtigt sind.
Karten wie Kolaghan's Command haben das schon verändert und solche Karten darf man wohl vermehrt erwarten und damit wird auch automatisch BO3 und BO5 besser, weil eben das erste Match nicht mehr in einem 90/10 MU enden kann, sondern halt im schlimmsten Fall (hoffentlich) in Richtung 70/30 geschoben wird.
Das wäre zumindest der Optimalfall wenn die richtige Balance getroffen wird. Das Problem damit ist, dass wenn eine Karte nur einen Hauch zu stark ist und eines der "G1-Win-Reliant" auf 60/40 Drückt, dann wird es Postboard 40/60 sein. Wenn die Karte dann noch von mehreren Decks gespielt wird, entfernt man damit ganz schnell Decks aus der Competetiven Szene.
Ob das bekämpfen von "Glaskanonen-Decks" gut oder schlecht ist, muss jeder für sich bewerten. Ich verstehe ja den Frust auf einem Fairen Deck von einer Glaskanone aus dem Turnier geluckt zu werden, aber könnte dies nicht passieren dann wäre das "Faire Deck" de Facto unbesiegbar.
Wenn es gut gemacht wird und die von dir besagten ausmaße annimmt - gerne und Wizards einen Versuch zugestehen kann sicher nicht Schaden - Banlist kann ja immernoch regulieren.
Aber der Frust, den Spieler beim verlieren gegen diese Decks empfinden - und das sage ich aus Erfahrung weil ich lange von Tron frustriert war - liegt im Unverständnis wie diese Decks funktionieren. Wenn jeder Spieler diese Decks versteht und ich rede nicht von dem oberflächlichen "das Deckt macht T3 Karn" sondern eben in allen Nuancen und dass diese Spiele selbst gegen Midrange oftmals wesentlich knapper sind als vom Midrange Spieler empfunden weil dieser nicht wirklich mitbekommt der Tron-Spieler gerade eine seiner Bomben im quasi letzt-möglichen Zug durch seine dauer-Cantrips gefunden hat. Wenn der Tronspieler mit 3 Handkarten eine Bombe hinschmeißt dann sieht das für den Midrange Spieler eben immer gleich aus, egal ob die schon auf der Hand war oder ob diese mühsam gefunden wurde.
Und das lässt sich auch auf alle anderen Decks übertragen. Infect, Storm, Dredge.
Wie viel habt ihr euch mit diesen Decks auseinandergesetzt? In meinem beinahe zwei Jahren auf Shadow habe ich über tausend Spiele mit Notizen auseinandergenommen, wo meine Fehler und Wissenlücken lagen.
Wusstet Ihr dass ihr durch die richtigen Choices bei Gift's Ungiven den Stormcount auf 13(!!) reduzieren könnt der durch das minimium-Gift Package generiert werden kann und der Storm-Spieler auf 3 Draws (2 random Manamorphose + 1 Cantrip) angewiesen ist um Lethal zu bekommen?
Zieht euch doch mal bitte rein, dass eines der Premier-Combo-Decks im Format idR nur versucht so lang wie möglich zu warten um einen Sieg zusammenzubekommen, aber eignetlich die Hälfte der Zeit mit nichtmal Lethal die Combo startet weil es sonst verliert, sich nur zu gut 20% selbst in Lethal reinzieht und es in 80% der Fälle vom Gegner geschenkt bekommt.
Der Punkt ist: Jedes Deck, so unfair es scheint - hat genug Schwächen die man erst mitbekommt wenn man sich intensiv mit dem Deck beschäftigt oder es selbst in die Hand nimmt und feststellt dass es nur halb so broken ist und man durchaus verlieren kann. Die meisten Spieler sind halt leider zu Kurzsichtig um das zu erkennen.
Ignoriert man aber, wie hier mit Pauken und Trompeten gefordert, das erste Match eines Spiels weiterhin, weil man lieber extrem potenten und sehr engen Hate druckt (Stony Silence und Kataki z.B.), dann bleibt es eben dabei, dass man Lotterie spielt, ob man die richtigen SB Karten dabei hat oder eben nicht und spielt linear aneinander vorbei.
Das Thema hatten wir schon einmal - und eine Predator-Prey Relation wie es die Decks untereinander ausweisen funktioniert eben besser wenn das Turnier entsprechend Land ist. Beim 4 Runden FNM ist dieses eine schlechte Matchup halt 25% deiner Endnote und haut dich aus dem Turnier. Beim 8 Runden GP Day1 eben nur 12,5% und wesentlich weniger relevant - und wenn man dann Day 2 einbezieht fällt ein superschlechtes Matchup nicht mehr so ins Gewicht. Die Wahrscheinlichkeit die ganze Zeit gegen Schlechte Matchups zu spielen für die man kein SB hat ist dann auch einfach unwahrscheinlich. Und wenn man dann gegen 10 verschiedene Decks spielt, dann ist auch wieder Skill und Vorbereitung der Entscheidende Faktor.
BO1 als Casual für Casuals ernst zu nehmen und auch zu supporten ist eine definitiv richtige Entscheidung!
Nichtsdestotrotz bin ich ein Verfechter von Bo3, da es dem Spiel einen ungeheueren Tiefgang verleiht, Zufall negiert usw. Ich verstehe aber, dass es in MTGA Bo1 geben muss (!!), um attraktiv zu sein. Selbst für mich.
Es anzubieten sehe ich durchaus als Richtig - die fixe 5-10 Min Runde zwischendurch ist sicherlich wesentlich Attraktiver und einplanbarer als der 20-60 Min Bo3 Block und ein wesentlicher Draw um Spieler anzufixen.
Das gesagt: Anbieten und Supporten ist ein drastischer unterschied und Support hat, und dessen muss man sich einfach klar sein - Auswirkungen auf Bo3. Meine Meinung geht insofern dort einfach auseinander, als dass ich das Anbieten von Bo1 als richtig empfinde, dem Supporten über das Anbieten hinaus allerdings skeptisch gegenüberstehe und die Gründe dafür habe ich im vorigen Post als auch hier denke ich schon klar genug geäußert.
Ist auch deutlich angenehmer zum Karten zu erspielen oder Quests lösen sich nur einmal mit nem Haufen zerlegen zu lassen und dann vielleicht gegen wen anders mit noch kleinem Pool zu kommen, als dann dem Control-Spieler 30-60 Minuten zuzusehen, wie er einen zerlegt, weil man eben mit nem Prebuild-Deck weil Anfänger competetive zocken muss. Oh klar, man kann auch direkt 2x conceden. Wird auch jeder Anfänger instant tun... Frag mich da gerade ernsthaft, wie du behaupten kann, in deinem Store dich um Anfänger zu kümmern und an das Spiel zu führen, aber bei Arena erwartest, dass es nur die (Semi-)Pros unterstützt und daher nur "richtiges" Magic anbietet.
Deswegen werden bei den Pairings unter anderem Kartenpool miteinbezogen. Zum Rest: Im Store Spieler zu supporten ist übrigens wesentlich einfacher aus einem sehr simplen Grund: Ich kann ein Deck verleihen und ein Anfänger, nachdem er das erste mal mit Mumpitz angetreten und man ins Gespräch gekommen ist - kann zügig Vernünftige Decks testen, bei anderen Spielern zusehen und erhält Faktor 100x mehr Informationen über das Spiel, wie es begeistert und was funktioniert oder nicht und sieht Decks in Aktion.
Bei Arena ist das ohne Excessive Eigenrecherche einfach nicht drin - und ein Spieler wird für seine eigenen Deckbauversuche noch doppelt Bestraft weil er mehr verliert und zeitgleich langsamer an neue Karten für einen Deckwechsel kommt.
Die eigentlich bessere Konsequenz wäre es bei Arena Events einzuführen bei den man z.B. am Wochenende eine Auswahl aus 4 Standard-Decks die die letzten Turniere gewonnen haben (oder auch MtGArena Competetive 7-0/1 Listen um mit internen Informationen zu arbeiten) testspielen kann. Damit die Leute die Karten immernoch selbst kaufen sollen, limitiert man das dann auch 2 Event-Teilnahmen pro Wochenende - aber so sehen die Spieler dann auch worauf Sie überhaupt hinarbeiten können/wollen. Oder einen In-Game Zuschauer-Modus wie bei League-of Legends bei der Hochrangige Spieler betrachtet werden können.
Ich komme spät dazu, aber dennoch auch von mir ein paar Worte, der ich wohl ein Zwitter aus Casual und Insider bin.
Den Insider hätte ich dann, sofern schon keine Insider-Informationen übermittelt werden, dann hier doch gerne erläutert.
Ich würde mir allerdings wünschen, dass Bo3 z.B. durch kostenlose FNMs populärer gemacht wird.
Ich gehe mal davon aus, dass du nicht vom Store redest, denn das wäre aus rein Wirtschaftlicher Position aus mehreren Gründen nicht haltbar:
Es gibt bereits die Möglichkeit bei MtGArena kostenlos competetive mit seinem Kartenpool zu spielen. Events Zeitlich zu begrenzen (Wochenende oder X-Tage) ist eine Sache, einen festen bestimmten Tag zu implementieren schwierig, besonders wenn es dann Anfängt mit den Stores zu konkurrieren - womit man sich ins eigene Fleisch schneidet.
Die Ankündigung der Unterstützung von Bo1 kommt aber auch nicht von ungefähr - denn aus dieser Ankündigung können wir definitiv Rückschließen, dass Bo1 der beliebteste Modus bei MtGArena ist.
Allerdings hoffe ich nur, dass dabei einbezogen wurde, dass Bo1 das erledigen von Quests begünstigt und dass die Bo1 Events günstiger zu betreten sind als die Bo3 Events - was defnitniv eine Auswirkung auf die Anzahl der Teilnahmen hat. Gerade beim Draft z.B. Spiele ich lieber Bo1 weil ein guter Pool wesentlich einfacher durchmarschiert und man für die gleichen Gebühren wie bei einem Bo3 eben 2 Pools öffnen kann.
Ausgehend davon, dass das Data-Mining dort korrekt betrieben wird, wird das aber die Entscheidung bereits beeinflusst haben.
Bearbeitet von Genu, 02. November 2018 - 16:29.