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Vom Casual zum Turnierspieler: Was muss man beachten


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8 Antworten in diesem Thema

#1 Necronlord Geschrieben 03. Dezember 2018 - 13:13

Necronlord

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Nach der Disqualifizierung von Christian Seibold habe ich ersteinmal gemerkt, wie hart die Magic-Turnierwelt sein kann und wie sehr sich die "Regeln" im Gegensatz zum Casual Küchentisch- oder auch FNM spielen unterscheiden. Damit dachte ich mir, dass ich sicherlich nicht der einzige bin, der sich fragt: Was muss ich bei einem Turnier beachten? Da ich selbst viel im Casual- oder FNM-Bereich unterwegs bin ist es bei uns kein Problem, wenn jemand die Combat-Phase nicht ansagt bzw gang und gebe, das jemand nen Spell spielt und nicht darauf wartet, die Prioriät zurückzubekommen, was auch darin mündet, dass jemand auch mal schnell "Stop" ruft und nen Spell countert, obwohl der andere schon viel weiter ist.

Dabei soll es in dem Thread um folgende Dinge nicht gehen:

  • Wie tappe ich richtig
  • Welche Reihenfolge hat ein Zug
  • Wie funktioniert der Stack

Sondern eher um Dinge wie:

  • Wie sage ich Trigger richtig an
  • Wie und wann gebe dich die Priorität weiter
  • Was muss man beim Mischen beachten
  • Gibt es soetwas wie Zeitverzögerung, Ablenkung, ... - Was kann als versehentliches Cheaten gewertet werden?
  • Allgemein: Was muss ich alles ansagen, was am Küchtentisch vielleicht selbstverständlich ist?

Also quasi: Was wird der Casualspieler beim ersten Turnier sicherlich falsch machen und wie macht er es richtig?
Vielleicht könnte man den Thread auch ein wenig wie einen Leitfaden aufziehen, nach dem Motto: "Dein erstes Turnier - Was musst du beachten?"

Schießt mal los. Was muss man denn alles beachten, was man vorher vielleicht eher schlampig gemacht hat?


Modern: {U} {W} ( {G} / {B} )Control  {R}  {G} Titanshift {R} Prowess

 

Mein Zug, Island Go

Ich countere deine Spells

du schiebst zusammen

 

EDH: {B} Kokusho, the Evening Star {R} {G} {W} Gishat, Suns Avatar {G} {W} {U} Estrid, the Masked

 

Schaut doch mal bei meiner Folk Metal Band vorbei

www.devilsmusement.de


#2 King Suleiman Geschrieben 03. Dezember 2018 - 13:24

King Suleiman

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Ich hab auf Turnieren den meisten Stress mit abgenutzen, also markierten Hüllen. Shortcuts weit weit nach vorne, schlampiger Haufen an Karten vor mir und die Tappung ist zwischen 20 und 160 Grad.


Religion auf gehobenem Vereinsniveau!

Früher Jesus

Besch!

#3 Sterni Geschrieben 03. Dezember 2018 - 13:29

Sterni

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Versehentliches cheaten gibt es nicht.

Cheaten impliziert Absicht beim Regel brechen bzw. Nicht beachten.

Wichtigster Punkt imho ist.

Kenne dein eigenes Deck!

Hab auf dem Schirm, welche Länder welches Mana produzieren können, welche Kreaturen welche Kreaturen Typen haben etc.


Bei Triggern ist wichtig.
Denk dran, auf sie aufmerksam zu machen, wenn sie ein Ziel benötigen oder es eine Änderung des Boardstates hervorruft.

Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nix.r
comprehensive rules:http://magic.wizards...prehensiverules.


Karten Verlinken: [.Card] Black Lotus [/Card.] ohne Punkte = Black Lotus


#4 Nekrataal der 2. Geschrieben 03. Dezember 2018 - 13:51

Nekrataal der 2.

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Siehe "Wie die Reise weiter geht" in https://www.mtg-foru...owtopic=107482"

Bearbeitet von Nekrataal der 2., 03. Dezember 2018 - 13:53.


#5 The Beast Geschrieben 03. Dezember 2018 - 13:58

The Beast

    Weltenfresser

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Zunächst einmal solltest du dir keine unnötigen Sorgen machen. :D
Es gibt halt Turniere und Turniere; gerade die kleineren (womit man ja i.d.R. den Einstieg wagt) haben ein geringeres REL (Rules Enforcement Level) als die großen. Bei REL: regular geht's in erster Linie darum, REL überhaupt kennenzulernen. Verpasste Trigger können hier häufig nachgeholt werden und die Strafen sind bedeutend weniger drastisch als bei REL: competitive oder REL: professional.

Ansonsten wichtige Unterschiede zwischen Casual und Competitive sind mMn:

  • Lebenspunkte mitschreiben! Würfel als Life Counter sind unzuverlässig; sie können versehentlich kippen und sie dokumentieren den Verlauf nicht (letzteres ist wichtig, falls Lebenspunkte bei dir und dem Gegner nicht synchron sind).
  • Daraus leitet sich ab: Gegnerische Lebenspunkte schreibst du auch mit!
  • Daraus wiederum leitet sich ab: Jeder Lebenspunkte-Wechsel wird klar kommuniziert. Wenn du Flooded Strand crackst, sagst du bespielsweise "Fetch auf Tundra, gehe auf 19.", analog nach jedem Combat einmal die Lebenspunkte-Stände mit dem Gegner abgleichen.
  • Trigger sagst du i.d.R. an sobald sie passieren. Wenn du einen Young Pyromancer liegen hast und Lightning Bolt spielst: "Bolt, Target bist du. Trigger Pyromancer."
  • Wenn du hier erst den Lebenspunkte-Verlust notierst und hinterher sagst "Ach ja, Trigger Pyromancer" kann dein Gegner ab REL: competitive darauf bestehen, dass du den Trigger vergessen hast, weil der Bolt zum Zeitpunkt des Lebenspunkteverlustes resolvt ist, der Trigger aber bereits beim Cast passiert. Daher: Trigger ansagen, sobald sie passieren! Wenn du den Token erst rauskramst, nachdem der Bolt resolvt ist, ist es ok, solange du den Trigger vorher angesagt hast.
  • Priorität weitergeben: Je nachdem, ob dein Gegner ein Kommunikationsmonster ist oder eher von der stillen Sorte wird er die Prioritätenwechsel implizit richtig machen. Wenn du Lightning Bolt castest, wird dein Gegner entweder seine Lebenspunkte aktualisieren oder die angezielte Kreatur vom Feld nehmen und damit still seine Priorität nach dem Bolt abgeben. Manch einer wird auch noch "Ok" oder "Resolvt" sagen oder "Du Lucker, schon wieder'n Bolt!? Echt jetzt!? :rage:" - solange nichts davon geschieht, kannst du davon ausgehen, dass er Priorität hält und eine Reaktion erwägt. Tipp daher: Bei jedem Play abwarten, bis der Gegner es in irgendeiner Form abgesegnet hat. Notfalls kurz nachfragen "Resolvt das?".
  • Umgekehrt genauso: Wenn dein Gegner etwas tut, signalisiere ihm kurz, ob es ok ist. Notfalls bremse ihn: "Cast Raging Goblin und Angriff damit!" wird von manchen gern als Shortcut verwendet, das heißt aber nicht, dass du das nicht noch unterbrechen darfst - du hast Priorität wenn der Goblin auf dem Stack ist und auch noch einmal, bevor er angreifen darf.
  • Persönlich sage ich meist die Phasen an, in denen ich mich befinde. "Untap - Upkeep (Trigger XY) - Draw - ..." u.s.w. einfach um klar zu kommunizieren und Missverständnissen vorzubeugen. Du machst nichts verkehrt, wenn du möglichst alles laut aussprichst was in deinem Zug so passiert und immer die Reaktion des Gegners abwartest bevor du fortfährst.


Ist sicherlich noch nicht alles, aber hoffentlich erstmal eine gute Hilfe. :)

 


Bearbeitet von The Beast, 03. Dezember 2018 - 14:00.

Jeder findet Beast geil, das sagt gar nichts aus! ;)


#6 Assimett Geschrieben 03. Dezember 2018 - 14:24

Assimett

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Versehentliches cheaten gibt es nicht.

Cheaten impliziert Absicht beim Regel brechen bzw. Nicht beachten.

Es zählt aber nicht deine Absicht, sondern die Absicht, die dir unterstellt wird ;)
Das soll jetzt kein anti Judge rant werden, sondern nur zeigen worauf es ankommt. "Wahr ist nicht was A sagt, sondern was B versteht." (Paul Watzlawick, angeblich)

Die Magic-Regeln sind eindeutig. Solange du also die Regeln kennst, solltest du hier keine Probleme bekommen.

Die Tournament Rules und Infractions sind da schon etwas schwammiger. Hier liegt vieles im Ermessen des Judges. Beispiel slow play: ab wann spielt man zu langsam? Hier wirst du unter Umständen eine andere Meinung als der Judge haben. Auch ist es schwieriger, beim Spielen auf solche Dinge zu achten. Das erfordert einfach Erfahrung.

Wenn man bisher wirklich nur unsanktioniert gespielt hat, sollte man nicht direkt zum Grand Prix fahren, sondern erstmal zum prerelease oder FNM. man kann auch privat ein Turnier spielen, wenn man Leute findet und unter denen idealerweise jemand mit Erfahrung oder ein Judge ist, der das ganze leiten kann. So kann man sich in "harmloser" Atmosphäre schon mal mit der Prozedur vertraut machen.

Sowas wie ein 10-Runden-Turnier mit Draw-Go kann man aber nicht simulieren. Das muss man einfach mal gemacht haben um dann festzustellen, dass man lieber Aggro spielt :lol:

Mir persönlich hat MTGO sehr geholfen, die Zugstruktur und Prioritäten zu verinnerlichen, da es hier kaum Shortcuts gibt und man alles 100% regelkonform machen muss. Sonst wäre ich wohl mit Karten wie Lightning Storm ins kalte Wasser gefallen...

Bearbeitet von MattRose, 03. Dezember 2018 - 14:29.

Lieber gut geleckt, als nicht geschleckt

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#7 Sim Geschrieben 03. Dezember 2018 - 15:29

Sim

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Ich würde definitiv, bevor ich auf einen GP fahre, erstmal ein paar PPTQ's spielen, da diese Turniere kleiner aber trotzdem REL: Competitive sind .. sprich du gewöhnst dich bei "kleinen" Turnieren an die strikter durchgesetzten Regeln bzw drehst dann entsprechend nicht mehr komplett durch (vor Nervosität), nur weil dein Gegner auf dem GP nen Judge ruft :D.

 

Allerdings gibt es PPTQ's auch nur noch für einen Monat ... ab nächsten Jahr kommt dann ja irgendein anderer Weg sich für die PT zu qualifizieren.



#8 mcamokk Geschrieben 05. Dezember 2018 - 14:46

mcamokk

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Meine wichtigsten persönlichen Erfahrungen, neben den hier genannten Dingen, von Turnieren auf mindestens Competitive-Niveau sind:

 

Ruhe:

Bleib ruhig und behalte deinen und den Boardstate des Gegners im Blick. Wenn du etwas nicht verstehst, frage nach. Wenn dein Gegner dir die Karte nicht erklären kann oder du ihm, aus irgendwelchen Gründen(Japan-Promo, Fremdsprache und du kennst die Karte nicht) nicht glaubst: RUF DEN JUDGE. Er wird dir das auf Englisch erklären können.

 

Ordnung:

Halte Ordnung sowohl auf deinem Board, als auch in deinen Notizen!!! Tappe deine Kreaturen, Länder etc. eindeutig. Dies erleichtert im Streitfall dem Judge seine Entscheidungen

 

Bring dein Magic-Englisch auf den Stand:

Englisch ist auf großen Turnieren das A und O. Wenn man auf Gegner aus Frankreich, Spanien etc. trifft ist Englisch nun einmal meistens die Sprache der Verständigung. Deswegen solltest du zumindest die Magic-Grundbegriffe in Englisch draufhaben, sowie deine Kartennamen auf Englisch kennen.

Idealerweise besteht dein Deck auch aus englischen Karten, dies ist aber kein muss. Du musst die Karten, sofern nicht Englischsprachig, aber auf Englisch erklären können bzw. den Kartentext wiedergeben können um evtl. Verwirrung beim Gegner zu verhindern.

 



#9 Assimett Geschrieben 05. Dezember 2018 - 16:11

Assimett

    Little Furry Monster

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Du musst die Karten, sofern nicht Englischsprachig, aber auf Englisch erklären können bzw. den Kartentext wiedergeben können um evtl. Verwirrung beim Gegner zu verhindern.

 

Nö. Es ist richtig, dass du wissen solltest, was deine Karten machen, aber du musst deinem Gegner nicht den Oracle-Text wiedergeben können. Wenn dein Gegner fragt "Was kann die Karte?", dann darfst du zwar keine falschen Informationen geben, musst dem Gegner aber auch nicht den kompletten Text vorlesen. Dafür ist (wie du eigentlich schon sagtest) der Judge zuständig.

 

Ich nehme mal den Woodfall Primus als Beispiel, weil ich den auf Russisch habe und schon mehrmals der Judge kam (nicht jeder kennt die Karte unbedingt). Wenn mein Gegner fragt "Was kann der?", dann kann ich sagen "der trampelt". Das ist nicht falsch. Den Enters the Battlefield Trigger muss ich natürlich auch korrekt ansagen, denn das gehört zu free information nach den Turnierregeln.

Wenn mein Gegner mich aber fragen würde "Was passiert, wenn der stirbt?", dann würde ich sagen: "Frag bitte einen Judge nach dem Oracle Text".

 

Hier der Auszug aus den Turnierregeln:

 

Derived information is information to which all players are entitled access, but opponents are not obliged to assist
in determining and may require some skill or calculation to determine. Derived information consists of:
• The number of any kind of objects present in any game zone
that are not defined as free information.
• All characteristics of objects in public zones that are not defined as free or status
information.
• Game Rules, Tournament Policy, Oracle content and any other official information pertaining to the
current tournament. Cards are considered to have their Oracle text printed on them.

https://wpn.wizards....r_5oct18_en.pdf


Bearbeitet von MattRose, 05. Dezember 2018 - 16:15.

Lieber gut geleckt, als nicht geschleckt

formerly known as Mett v. Schleck




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