,,Aus Liebe zum Format" ist das Motto unter dem sich drei enge Freunde aus der lokalen Community zusammengetan haben, um Legacy-Events abseits des FNMs voranzutreiben und die weit verstreute Community des schönsten Formats so noch näher zusammenrücken zu lassen. Von den 32 möglichen Teilnehmerplätzen waren im Freizeitheim Vahrenwald ganze 28 besetzt, sodass man das erste Event von "Legacy Hannover" als vollen Erfolg verbuchen kann. Für mich persönlich lief das Turnier auch sehr erfolgreich, sodass ich dem Wunsch aus der Community nach einem Bericht nicht entkommen konnte. Pilotiert wurde wieder Maverick mit der gleichen Liste wie beim Eternal Clash.
https://www.mtg-foru...sburg-02022019/
Steigen wir also direkt ein in fünf Runden bestens organisiertes Turniergeschehen.
Grixis Delver 1:2
Los geht es mit einem trotz des Endstands schönen Match gegen einen meiner besten Buddys Basti (bewusste Alliteration!), der vor kurzem endlich seinen Spaß am Delver flippen nach dem Deathrite Shaman-Banning neu entdeckt hat.
Meine Starthand ist mit genug Ländern, Mother of Runes und dem allmächtigen Terravore zwar ganz gut, aber als die Mother direkt boltet, fehlt mir die Brücke zwischen CC1 und CC3, da ich den Terravore nicht ins Daze spielen möchte. Währenddessen flippt bei Basti der Delver und die Bitterblossom kommt ins Rollen, was ich ohne Swords To Plowshares nur schwer aufholen kann. Als dann aber auch noch das maindeck Abrade auf meine Jitte folgt, ist der Käse dann auch gegessen.
in: 2 Council's Judgement, 2 Sanctum Prelate
out: Tireless Tracker, Gaddock Teeg, Sylvan Library, Knight of Autumn
Das zweite Spiel läuft wesentlich besser für mich, weil ich einen frühen Knight of The Reliquary dank zwei Fetchländern bolt- und dazeproof resolven kann. Dessen aktivierte Fähigkeit stellt Basti zwar noch mit einer Pithing Needle ab, doch normal gezogene Wastelands und Fetchländer lassen ihn auch so genug wachsen, sodass die Needle in dem Moment nicht mehr störte. Wie sich danach heraustellte, saß Basti aber auch nach der Needle die längste Zeit auf einer Force mit Cantrip als Pitch, um das bei uns lokal allseits berüchtigte Choke zu verhindern. Hab ich nur "leider" gar nicht geboardet.
Meine ersten 7 Karten sind mit 4 Ländern, 2 Knight of the Reliquary und einem Sanctum Prelate zwar sehr stark, aber auch sehr langsam. So langsam, dass ich gerade on the draw bei einem guten Start seinerseits nur hinterher laufe und alles in seine Taxecounter spielen müsste. Ist mir zu riskant.
Mein 6er-Keep ist zwar mit Fetchland, Ghost Quarter, Zenith, Noble Hierarch, Scryb Ranger und einer weiteren, die mir entfallen ist ebenso risky, tut aber gerade in den ersten Zügen deutlich mehr. Basti startet mit Undergound Sea into Inquisition of Kozilek und picked den Scryb Ranger, um den ewigen Delverblocker aus dem Weg zu räumen. Ich fetche mir eine Savanne und spiele den Hierarch und als Basti in seinem Zug nach einem Cantrip einen Landdrop missed, sehe ich den Spot für mein Ghost Quarter. Leider kommt direkt wieder ein Fetchland bei ihm und der Delver. In der Folge misse ich n Landdrop und verliere die Savanne an ein Wasteland und muss mich mit Zenith auf Dryad Arbor über Wasser halten. Die Dryad Arbor bleibt mir dank eines zweiten Wastelands nicht lange, sodass ich nur mit den Hierarchs als Manaquellen spielen und mich mangels Swords To Plowshares vom Delver verhauen lassen muss. Interessant wird es wiederum als ich per topdeck Gaea's Cradle per zenith den Terravore finde, doch Basti hat seinerseits einen Gurmag Angler, der natürlich alle seine Länder aus dem Friedhof delved. Als er dann das dritte Wasteland hat, ist guter Rat teuer und als ein zweiter Delver flipped unbezahlbar.
Fynn Stöter von ProDeckt, der gemeinsam mit seiner Freundin während des Turniers sweete handgemachte Nussholzbaum-Deckboxen feilbietet, ist nach der Runde überaus erschüttert, dass ich verloren habe, weil das Delvermatchup ja eigentlich positiv ist. Grixis Delver kann inzwischen dank True Name Nemesis und Liliana, the Last Hope aber nicht nur Tempo spielen, sondern auch super gut mit dir grinden und 2 for 1's generieren, auch wenn ich jetzt nur gegen einen normalen Aggrodraw samt Screw verloren habe. Beide Decks haben aber auf jeden Fall die Lines, die den anderen zurück in die Steinzeit bomben, sodass ich das Matchup inzwischen fast als ausgeglichen ansehe.
Goblins 2:0
Mein Gegner in Runde 2 ist ein neues Gesicht für mich. Kein Wunder, denn er ist aus Oldenburg zu unserem Debütturnier angereist, was mich sehr freut. Weniger freut mich im ersten Moment sein Basic Mountain, doch statt eines Lava Spikes kommt eine Äther Vial und ich bin etwas erleichtert, auch wenn Goblins nicht easy, aber doch machbar sind. Mit Rishadan Port kann er meinen Aufbau etwas behindern und mit einem Stingscourger meinen Knight oft he Reliquary bouncen, was mir gut Tempo nimmt, aber letztlich kann ich mich dann doch nicht zuletzt wegen meines Scavenging Oozes stabilisieren und komme selbst dank mehrerer Mother of Runes, wovon ich eine aggressiv für Schutz vor Rot benutze, in die Offensive und lasse ihm zu wenige Turns zum racen.
in: 2 Council's Judgement, Elspeth, Garruk
out: Gaddock Teeg, 3 Thalia, Guardian of Thraben
Mangels funktionaler Hände nehme ich erstmal Mulligan auf 5, die ist mit zwei Fetchländern, mit denen ich auf Basics gehen kann, Mother, Thalia und Ritter zwar sehr gut, aber wirklich optimistisch bin ich nicht. Es entwickelt sich ein skurriles Spiel. Da wir beide das Board voll stellen und niemand wirklich verlustfrei angreifen kann, spielt mein Gegner kurzerhand einen Blood Moon, damit meine Maze of Ith ein Mountain wird und der Goblin King die Horde durchlaufen lassen kann. So muss ich einmal 10 Schaden nehmen, doch meine Maze macht jetzt Mana und hilft mir somit über einen gemissten Landdrop hinweg, der mich stabilisieren lässt, nachdem ich den Goblin King abrüsten kann. Knight of The Reliquary holt mir meinen zweiten Forest aus dem Deck, Ramunap Excravator holt mir den geopferten Forest wieder ins Spiel und ich kann dank Noble Hierarch über Council's Judgement den Mond entsorgen, um nicht an einem weiteren Goblin King zu sterben. Eine extrem gut Auswahl an drei Karten aus der Sylvan Library dreht dann dank Horizon Canopy das Spiel. Oben liegen Scavenging Ooze, Stoneforge Mystic und Sword of Fire and Ice. Extrakarten ziehen geht nicht wegen des Großangriffs mit Blood Moon-Walk, also ziehe ich den Ooze, cycle das Canopy für den Stoneforge, der mir das unter ihm auf der Bib liegende Schwert gibt. Der Ritter fezcht mir eine Gaea's Cradle, sodass ich alle drei Karten ausspielen kann und Thalia mit dem Schwert bei den Goblins vorbeischicke. Es folgt ein verzweifelter All in-Angriff meines Gegners, den ich auf 4 Leben mit Blocks, Trades und Motherprotection überlebe und ihn dann chancenlos mit dem Ritter samt Schwert in den Extrazügen einstampfe.
Death and Taxes 2:1
Auch wenn das erste Spiel gegen Oliver, einen sehr netten Legacy Neuling aus der lokalen Communtiy, recht lange geht, ist es doch schnell erzählt. Ich hab als erster die Jitte startklar und er nicht und er kann sie auch langfristig nicht abstellen, sodass ich nach und nach immer removen kann, was er nachlegt. Wenig spannend, aber leider die Realität.
in: 2 Council's Judgement, Garruk, Gideon, Elspeth
out: Gaddock Teeg, alle Thalias
Ebenfalls lange geht das zweite Spiel in dem ich seine zweite Mother of Runes nicht handlen kann, die ihm mit Brightling und Äther Vial zusammen seine Offensive ermöglicht. Er aktiviert die Mother immer proaktiv, damit der Brightling mit Lifelink durchkommt, was ich nicht racen kann, da ich das diese Line bestrafende Removal für die Mother auch leider einfach nicht finde.
Das dritte Spiel ist ebenfalls langwierig. Mein starker Keep mit viel Gas spekuliert darauf, dass mir meine Sylvan Library mehr Länder findet als die zwei auf meiner Starthand. Das tut sie leider nicht, sodass ich mit etwas angezogener Handbremse spielen muss. Oliver hat nach einem Mulligan auch nicht die beste Hand, sodass keiner den anderen ernsthaft unter Druck setzt. Ein Cataclysm kurz vor den Extrazüge setzt das Spiel auf 0, doch Oliver schiebt für mich, da er sich nicht in den Preisen sieht und mir nicht die Bilanz mit einem Draw versauen will. Feiner Zug, Hut ab dafür!
Grixis Delver 2:0
Qaush, einer unser lokalen Delver-Pros, hat die Nacht durchgemacht und ist heute sicher selbst sein härtester Gegner. Untypisch durdelig für das Matchup macht er keinen Druck, hat dafür aber alle Disruption auf dem Stack, sodass ich dank Stifle, Daze und Spell Pierce auch nicht richtig nach vorne komme. Als er irgendwann meinen Knight of Autumn forced, weil der als 4/3-Kreatur Druck erzeugt hätte, ist klar in welche Richtung das Spiel auf lange Sicht gehen wird. Nach einem resolvenden Swords to Plowshares auf seinen Gurmag Angler verliert er dann auch die Nerven und wir gehen in Game 2.
in: 2 Council's Judgement, 2 Sanctum Prelate
out: Tireless Tracker, Gaddock Teeg, Sylvan Library, Knight of Autumn
Leider hat das zweite Spiel wenig mehr zu bieten als die erste Runde. Qaush versucht mir mit Cabal Therpien meinen jeweils nächsten Plays zu nehmen, doch mein Turn 1-Play wäre statt Noble Hierarch Birds of Paradise gewesen. Leider findet er auch keinen Druck, sodass ich nach und nach das Spiel auf meine Seite ziehen kann und Qaush weit vor der Zeit keine Lust mehr hat und einschiebt. Nunja, erstmal drüber schlafen gehen.
BUG Reanimator/Show and Tell-Hybrid
Mario ist aus Wilhelmshaven angereist und hatte sich bereits beim Eternal Clash zur March Madness angemeldet, sodass mir sein Gesicht bekannt war. Zwischen den Runden hab ich eine Iiona bei ihm auf der Matte gesehen. Entsprechend unmotiviert nehme ich Mulligan auf Scavenging Ooze, den ich natürlich nicht habe, als ich nonfunktionale 5 Karten halte und bereit bin mich aus den Preisen zu verabschieden. Doch es kommt alles anders, denn Marios Deck hat zwar mit Show and Tell und dem Reanimator-Paket vielfältige Enabler, aber dafür weder den Speed von Reanimator, noch die Protection von SneakShow, sodass die meisten meiner Plays resolven, in die ich mich reinziehen konnte und ich mich erst in Turn 3 mit Griselbrand auseinander setzen muss. Das klappt auch dank Karakas ganz gut, denn Mario nimmt nicht vorm Bounce nochmal 7. Für Karakas findet er auch keine Lösung wie Ashen Rider oder ähnliches. So kann ich mich nach Griselbrand auch Elesh Norn wieder entledigen und Mario sieht frustriert ein, dass er sich einen Inkwell Leviathan holen muss, der dank Shroud liegen bleiben darf. Mario beschwert sich lautstark über Karakas, weil er ,,deswegen so eine Scheiße spielen muss". Hier wundere ich mich schon, weil der Leviathan ja sicher für genau solche Situationen im Deck ist. Nun ja…Combo Spieler eben. Das reanimieren des Seeungeheuers brachte ihn allerdings von 9 auf 2, sodass er den Leviathan zurück lassen muss weil Terravore dank vieler nach Griselbrand-Draw abgeworfener Länder 11/11 ist. Mein Ghost Quarter macht ihn dann anschließend zur 13/13, sodass ich die letzten zwei Schaden durchbringen kann.
in: Containment Priest, Ethersworn Canonist, Sanctum Prelate, Council's Judgement, 1 Choke
out: viele faire Grindkarten
Meine Starthand ist mit ausreichend Ländern, Cotainment Priest, Terravore und Swords To Plowshares gut und ich muss hoffen, dass Mario eine Hand hat, für die der Containment Priest schnell genug ist. Meine Hoffnung erfüllt sich, denn erst in seinem Zug drei möchte er den Inkwell Leviathan exhumieren. Der Containment Priest wird geforced, ich bringe ihn dank des nun resolvenden Exhumes wieder zurück und muss mich nun nur um den Leviathan kümmern, was dank Council's Judgement auch klappt. Mario kann mit Massacre zwar nochmal das Board aufräumen, doch es folgt keine neue große Kreatur. Als ich einen Sanctum Prelate caste, spielt Mario sehr hastig und energisch eine Assasin's Trophy auf Terravore, was mir sagt, dass er aktuell keine gute Hand haben wird und sich evtl auf weitere CC2 Spells verlässt, wenn ihm klar ist, dass ich 2 als zahl des Prelates benennen würde. So entscheide ich mich dann für die 2, um das Swords To Plowshares auf meiner Hand auch perspektivisch noch nutzen zu können. Es ist aber nicht mehr nötig und Mario stirbt am Beatdown.
So gehen heute mit vielleicht etwas viel Glück 5 Runden mit einem zufriedenstellenden 4.1 für mich zu Ende und ich freue mich über einen dicken MKM-Gutschein. Die Vorfreude ist ebenfalls groß, denn nach dem Turnier ist bekanntlich vor dem Turnier. Schaut bei Legacy Hannover auf Facebook (https://www.facebook...legacyhannover/), um immer auf dem Laufenden zu bleiben für Neuigkeiten und kommende Termine. Bis bald bei Legacy Hannover !
Arne
Bearbeitet von Der Schneider, 02. April 2019 - 09:43.
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