Wird langsam anstrengend, dem Thema hier zu folgen...
Habe ihren Bericht gelesen, muss aber sagen, dass er mich leider so gar nicht überzeugt. Dazu möchte ich auf einige ihrer Punkte eingehen:
1. Eine ihrer Hauptbeschwerden ist, dass ihre Mitspieler ihr auch nach Monaten noch versuchen Tipps zu geben, wie sie ihr Spiel verbessern kann.
Da muss ich mir doch die Frage stellen: Liegt es nun daran, dass sie eine Frau ist, oder vielleicht daran, dass sie auch nach Monaten noch ein Neuling in diesem sehr komplizierten Spiel ist und entsprechende Spielfehler macht? Nach 7 Monaten schafft sie übrigens ihren ersten 3-1 Finish. Lange nachdem sie angefangen hat, Verbesserungsvorschläge als persönlichen Affront anzusehen.
2. Es sind zu wenig Frauen auf diesen Turnieren.
Keine Frage, ich würde mich ebenso unwohl fühlen in einer Umgebung, in der außer mir nur 20 Frauen anwesend sind. Allerdings gebe ich in dieser Situation doch nicht eben jenen Frauen die Schuld dafür. Sie hat hier ein Problem erkannt und was tut sie dagegen? Nichts. Stattdessen könnte man das Thema bei den Anwesend auch ganz einfach mal ansprechen. Möglicherweise kennt der ein oder andere auch noch jemanden, mit dem man sich absprechen könnte. Selbst das Zepter in Hand nehmen und sich untereinander organisieren. So schwer ist das gar nicht, aber natürlich schwieriger, als die Schuld jemand anderem zu geben.
3. Die Toilettensituation ist miserabel.
Inwiefern das nun sexistisch ist, habe ich nun wirklich nicht verstanden. Die Jungs stellen sich alle draußen an einen Baum zum Pinkeln oder wie? Wenn eine Toilette eklig ist, ist sie eklig. Ob ich nun Männlein oder Weiblein bin. Zumindest empfinde ich das so.
4. Sie wird nicht genug eingebunden.
Schwierig von außen zu beurteilen. Wenn man aber mal drauf achtet, lauten ihre Formulierung meist so: "Ich wurde von niemandem gefragt, ob ich zwischen den Runden eine Partie mit ihm spielen möchte." Lässt darauf schließen, dass auch hier ganz einfach die nötige Eigeninitiative gefehlt hat.
Zwischendurch beschwert sie sich auch häufiger mal darüber, dass ihr Tauschordner bei den anderen keine Beachtung findet. In einem Nebensatz wird dann erwähnt, dass "ihre Sammlung natürlich auch noch winzig ist". Auf den Trichter, dass diese zwei Dinge möglicherweise in einem gewissen Zusammenhang stehen, scheint sie nicht gekommen zu sein.
Ich möchte nicht bestreiten, dass auch valide Kritikpunkte angebracht wurden. Ein Beispiel sei das typische "Hat dein Freund dir Magic beigebracht?" Allerdings wird auch hier hin und wieder völlig zu Unrecht eine Opferrolle eingenommen. Dass schlechte Verlierer nerven, ist beispielsweise nun wirklich kein geschlechtsspezifisches Problem und daher in der Diskussion meiner Meinung nach fehl am Platz.
Mit der Frau die jetzt nominiert wurde, habe ich persönlich eher kein Problem. Finde es auch gut, dass in der Begründung anerkannt wurde, dass Spieler außerhalb der USA es teilweise deutlich schwerer haben, eine gleiche Qulifikation zu erlangen, weshalb nun jemandem aus Australien eine Chance gegeben wird.
Bei dem Typen sieht die Sache anders aus, aber ich glaube da sind sich ohnehin alle hier recht einig.