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"Playability" von neuen Karten einschätzen


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8 Antworten in diesem Thema

#1 Gast_xenosapien_* Geschrieben 06. Dezember 2019 - 09:56

Gast_xenosapien_*
  • Gast

Wie schätzt ihr die Playability von Karten aus (neuen) Sets ein?
 

Also vor allem für bestimmte Formate (Limited, Standard, Modern, Pioneer, etc.), aber auch allgemein...

 

Was sind da eure Ansätze, worauf achtet ihr besonders, und was sind so eure Erfahrungen wie sich diese ursprünglichen Einschätzungen im Laufe der Zeit verschieben?

Es geht mir jetzt gar nicht so sehr um so Karten wie 3 CMC-Planeswalker, die relativ offensichtlich auf den ersten Blick schon powerful aussehen...

Sondern eher um so Sachen wie z.B. Fatal Push - hätte ich die Karte in den Spoilern gesehen, wäre ich nie drauf gekommen dass die mehr oder weniger in Folge in fast jedem Black Deck gespielt wird...

 

Bei EDH fällt es (mir) z.B. weniger schwer zu erkennen, ob eine Karte "playable" ist, aber das ist auch das einzige Format wo ich ausreichend Erfahrung habe.

 

Aber v.a. bei Limited und den (competitive) "Eternal" Formaten kann ich es -möglicherweise aus Mangel an Übersicht über die zigtausenden anderen Karten- immer eher schwer einschätzen, bzw. brauche ich da sehr lange und "lerne" das eher durch Gameplay als dass ich es von alleine erkennen würde...

 

Discuss, thx! ;)

 


Bearbeitet von xenosapien, 06. Dezember 2019 - 09:57.


#2 Necronlord Geschrieben 06. Dezember 2019 - 10:39

Necronlord

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Hi,

eine sehr gute Frage. Also ich denke, dass man immer auf die im Format bestehenden Bomben und gängigen Antworten schauen und die Geschwindigkeit eines Formates sowie die bereits bestehenden Karten mit betrachten sollte.

Bsp.: Fatal Push im Modern
 

Trift CMC 2 Unconditional - Der großteil der Formatbestimmenden Kraturen in Modern ist CMC1 oder 2. Allen voran natürlichd er Tarmogoyf, der mit aufkommen von Push tatsächlich weniger Play sieht.

Dazu noch weitere Karten wie, Death's Shadow, Noble Hirarch, Snapcaster Mage, Birds of Paradise, fast das komplette Humans Deck... 80 % der wichtigen Kreaturen werden davon von getroffen

 

CMC 4 mit Revolt trifft recht wenig, da CMC 3 und CMC 4 wenig gespielt wird. Vielleicht mal hier und da nen Kalitas nen 4er Gobo oder was aus Spirits. Revolt kann man durch die Fetchländer leicht triggern und stellt somit eigentlich kaum eine Condition dar.

 

CMC >4 sieht man eigentlich kaum. Höchstens mal hier und da nen Primeval Titan oder reingecheatete Kreaturen.

Dazu kommt - Schwarz hatte bis jetzt keine vernüfntigen "unconditiional" removal. Go for the Throat, Doom Blade, Cast Down haben alle eine relative relevante Downside, die die Karten oft in der Hand verschimmeln lassen. Hero's Downfall kostet 3 Mana - das ist im Modern in den meisten Fällen zu langsam. Fatal Push trifft halt 95% des Formats und ist damit in Modern wesentlich leichter zu casten als Doom Blade, etc. Dazu kommt, dass Fatal Push nur 1 Mana kostet und damit extrem günstig ist. Somit ist diese Karte ein quasi unconditional Removal in Schwarz für 1 Mana, was es vorher so noch nicht gab. Fatal Push ist also eigentlich Strictly Better als alles was es bisher in schwarz gab.

 


Bearbeitet von Necronlord, 06. Dezember 2019 - 10:39.

Modern: {U} {W} ( {G} / {B} )Control  {R}  {G} Titanshift {R} Prowess

 

Mein Zug, Island Go

Ich countere deine Spells

du schiebst zusammen

 

EDH: {B} Kokusho, the Evening Star {R} {G} {W} Gishat, Suns Avatar {G} {W} {U} Estrid, the Masked

 

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#3 The Beast Geschrieben 06. Dezember 2019 - 10:53

The Beast

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Durch die Legacy-Brille geschaut:
 
Bei generischem Removal, Burn, Countern, Vanilla Tretern etc. ist's ziemlich einfach: Man vergleicht einfach mit dem, was in den verschiedenen Decks gespielt wird.
Fatal Push beispielsweise hat in Legacy den Slot eingenommen, der zuvor oftmals mit Disfigure besetzt war, weil der Push i.d.R. ebenfalls alles tötet, was Disfigure töten kann (Scornful Egotist wird halt nicht gespielt...) und eben noch mehr, was Disfigure nicht vom Tisch bekommt wie bspw. Tarmogoyf. Es gibt natürlich immer Edge Cases, in denen Disfigure gleichwertig oder besser als Push ist, aber gleichwertig ist egal und besser kommt zu selten vor.
 
Interessanter wird's dann schon bei Karten, die unter gewissen Umständen besser sind als viele Alternativen, sonst aber ziemlich mittelprächtig. Gutes Beispiel dafür ist mMn Mystical Dispute.
Ein schlechteres Mana Leak gegen alles nichtblaue hat natürlich null Relevanz, selbst Mana Leak sieht man ja nicht im Format. Aber gegen blau hat man hier plötzlich einen ziemlich lukrativen Counter für {U}, und Legacy ist nunmal ein sehr blaues Format.
Der Effekt der Karte ist natürlich immer noch schlechter als Pyroblast, aber dafür braucht man keinen Splash in {R} um sie zu casten, was wiederum die Mana Base stabiler macht a.k.a. geringere Deckbau-Kosten erfordert. Wenn man also nicht ohnehin {R} spielt, kann Dispute durchaus eine Alternative zum Pyroblast im Sideboard sein.
 
Dann gibt's natürlich noch Karten, die einen bisher nicht (in der Form) verfügbaren Effekt haben, da wird's dann mitunter enorm schwierig, die einzuordnen. Sehr gutes Beispiel ist Brazen Borrower // Petty Theft.
3/1 Flying Flash war zuletzt auf Vendilion Clique relevant, diese wurde aber nach und nach von der True-Name Nemesis verdrängt, welche den Schaden zuverlässiger transportiert. Plötzlich hat man hier aber eine gänzlich neue Option: Temporäres Removal und einen Evasion-Body mit Flash und da gilt es dann doppelt abzuwägen, ob die Karte in erster Linie Schaden transportieren soll oder irgendeine Form von Permission mitbringen und falls letzteres, ob man lieber Hand oder Board beeinflussen können möchte.
Der Borrower ist zweifellos eine starke Karte, aber auch stark genug, um einen Platz zwischen Nemesis und Clique einzunehmen oder gar eine der anderen beiden zu verdrängen? Schwer zu sagen...
 
Außerdem gibt es dann und wann Karten, die eine neue Combo ermöglichen oder eine Engine für ein Combo-Deck darstellen. Echo of Eons beispielsweise.
Die Karte hat eine starke Synergie mit Lion's Eye Diamond, weil dieser sie in den Grave bekommt und die Flashback-Kosten gleich mit abdeckt. 7 frische Karten für (quasi) lau sind ziemlich mächtig in Critical-Mass-Combo wie Storm, welche bislang aber auf anderen Engines fußen (Past in Flames für maximale Grave-Recursion oder Ad Nauseam, um Life Total gegen massig Karten zu tauschen), also muss man hier schon ziemlich tief in die Materie gehen und evaluieren, wie zuverlässig sich LED + Echo enablen lassen, wie gut statisches "Draw 7" gegenüber den anderen Engines ist... und wie sehr die Downside ins Gewicht fällt, dass der Gegner auch 7 Karten bekommt.
Hier kann man wohl ohne sie intensiv zu testen keine qualifizierte Aussage zum Powerlevel der Karte treffen außer, dass der Effekt enormes Potential hat und man versuchen kann, ihn maximal auszureizen.
 
Du merkst aber, am Ende landet man fast zwingend im Vergleich zu dem, was momentan gespielt wird, was ja auch logisch ist, da das Format auf einem sehr hohen Powerlevel agiert und neue Karten zwangsläufig sehr effizient sein müssen oder aber sehr speziell, um irgendeine Nische zu bedienen.

Jeder findet Beast geil, das sagt gar nichts aus! ;)


#4 Gast_xenosapien_* Geschrieben 06. Dezember 2019 - 11:12

Gast_xenosapien_*
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Vielen Dank euch Beiden schonmal!

Bisher liest es sich (oberflächlich zusammengefasst) also so, als ob neue Karten erstmal hauptsächlich gegenüber dem existierende Meta-Game bewertet werden.

 

Macht natürlich auch Sinn, gerade das letzte Beispiel mit den ELD Adventure Karten leuchtet mir da ein - habe jüngst erst in ein paar Decks das bis dato vorhanden Removal (Hero's Downfall) gegen Murderous Rider // Swift End ausgetauscht, da schlicht besser durch den zusätzlichen Body auf derselben Karte...

 

Bin gespannt auf weitere Beiträge!


Bearbeitet von xenosapien, 06. Dezember 2019 - 11:18.


#5 Gauchor Geschrieben 06. Dezember 2019 - 11:23

Gauchor

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Wie meine Vorgänger schon sagten:

 

Um Karten richtig für ein spezielles Format einschätzen zu können, musst du eben dieses Format gut bis sehr gut kennen. Erst dann kann man eine fundierte Einschätzung über neue Karten machen.

 

Und jedes Format hat seine speziellen Anforderungen: z.B. ein paar generelle Aussagen: In Vintage werden viele Artefakte gespielt, in Legacy wird viel blau gespielt, in Modern wird viel mit Kosten von 1-2 gespielt (Ich sage hier extra nicht CMC, weil es auch verschiedene Arten von Vergünstigungne gibt), in Limited ist günstiges "Removal" immer sehr hoch gerated.

 

Ich hatte zum Beispiel mit dem Erscheinen von Teferi, Hero of Dominaria nicht einschätzen können, dass er einen solchen Impact auf Modern haben würde, da CMC5 - auch wenn er nach dem casten eigentlich auf einmal als CMC3 gezählt werden kann.

 


Mein Mkm-Angebot:

https://www.cardmark...&idUser=1469149

 

Bei Interesse gerne PN an mich :)


#6 Necronlord Geschrieben 06. Dezember 2019 - 11:26

Necronlord

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Macht natürlich auch Sinn, gerade das letzte Beispiel mit den ELD Adventure Karten leuchtet mir da ein - habe jüngst erst in ein paar Decks das bis dato vorhanden Removal (Hero's Downfall) gegen Murderous Rider // Swift End ausgetauscht, da schlicht besser durch den zusätzlichen Body auf derselben Karte...

 

Tastächlich ist der Rider nicht strictly better als Hero's Downfall (was ich anfangs auch dachte), da du ihn mit Snapcaster Mage oder ähnlichem nicht aus dem Friedhof casten kannst. Somit ist Hero's Downfall in Dimir oder Esper meist immernoch besser, da Flashback wichtiger ist, als der 2/3er Body.

 

Edit:
Viel kommt ebend auch einfach mit Erfahrung in den Formaten. Ich stecke zwar im Modern ganz gut drin, würde aber niemals wissen können, ob Karten im Legacy gut sind oder nicht.


Bearbeitet von Necronlord, 06. Dezember 2019 - 11:50.

Modern: {U} {W} ( {G} / {B} )Control  {R}  {G} Titanshift {R} Prowess

 

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#7 Avis Geschrieben 06. Dezember 2019 - 17:50

Avis

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Für EDH/ Singleton-Formate gelten imho ähnliche Benchmarks wie für Modern/Legacy.

 

Ein paar extra Kriterien die mir da allerdings noch einfallen würden:

- Tutorability: Murderous Rider ist gegenüber Downfall auch interessant weil Kreaturen mit am einfachsten tutorbar sind. Schwarze tutoren können zwar sämtliche Kartentypen finden, Grün, was allerdings gern damit gepaired wird bietet halt och Survival of the Fittest, Worldly Tutor, Chord of Calling, Eldritch Evolution usw.

- Drawbacks die in anderen Formaten relevanter sind aber im EDH kaum ins Gewicht fallen. Nature's Claim 's 4 Leben fallen zwar sonst auch nicht allzu stark ins Gewicht im EDH ist das aber halt wirklich einfach Disenchant für G.

- Flexibilität: Return to Nature ist zwar oft einfach nur Disenchant. Durch die zweit drangeheftete Option erhöht die Karte allerdings die Konsistenz von Antworten und rechtfertigt so die höheren Manakosten im Vergleich zu Claim

- Karten die den Multiplayer-Aspekt ausnutzen. Mystic Remora wird zb. auch im Vintage vereinzelt gespielt, ist aber natürlich bei 3 Gegnern nochmal um Längen besser. 

- Karten die grundlegende Elemente bzw. das Meta nutzen. Gerade cEDH bzw. optimierte Decklisten neigen dazu alles an verfügbarem Fastmana zu spielen was man so bekommt. Entweder in Form von Manarocks oder, mit zugriff auf Grün, Manadorks. Dockside Extortionist ist ein recht offensichtliches Beispiel für eine verdammt gute Karte im richtigen Meta. Oakhame Adversary ist nicht ganz so offensichtlich, aber verdammt gut wenn man viele Manadorks rumlaufen hat.

Kombination aus den zwei letzten Punkten: Durch die Legalität von 25 Jahren Magic ist Blau natürlich auch immer noch mit die beste Farb die man spielen kann, deswegen ist die Wahrscheinlichkeit hoch dass zumindest einer am Tisch Blau ist. Das macht Carpet of Flowers von einer passablen Sideboard-Karte im Legacy zu einem absoluten Powerhouse in EDH


Bearbeitet von Avis, 06. Dezember 2019 - 17:52.

"He raged at the world, at his family, at his life. But mostly he just raged."


#8 Rotband Geschrieben 06. Dezember 2019 - 17:56

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Ich gucke was die Karte macht, denke dran drüber nach wie es sich auf das Spiel auswirkt, schätze ab ob die Manakosten in einem sinnvollen Verhältnis stehen, finde sie dann in der Regel unspielbar schlecht und warte auf gute Spieler dir mir zeigen welche Karten am Ende gut sind :D Klar erkenne ich auch ab und zu mal ne gute Karte, aber meist bin ich dann trotzdem viel zu feige sie im Presale günstig zu kaufen.


ehemals Otters Kroxa


#9 Gast_xenosapien_* Geschrieben 10. Dezember 2019 - 11:56

Gast_xenosapien_*
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Ich gucke was die Karte macht, denke dran drüber nach wie es sich auf das Spiel auswirkt, schätze ab ob die Manakosten in einem sinnvollen Verhältnis stehen, finde sie dann in der Regel unspielbar schlecht und warte auf gute Spieler dir mir zeigen welche Karten am Ende gut sind :D Klar erkenne ich auch ab und zu mal ne gute Karte, aber meist bin ich dann trotzdem viel zu feige sie im Presale günstig zu kaufen.

 

hah! ^^

 

ja mir geht es jetzt auch weniger darum "MTG Finance"-mäßig beim nächsten Set schon die dicken Gewinner identifizieren zu können...

 

..eher um einfach ein bisschen sicherer zu werden beim Deckbau in versch. Formaten und damit ich nicht aus Versehen vermeintlich schlechte Karten aus dem "Playables"-Ordner in die Grabbelkiste der Hölle verbanne nur weil sie keinen Platz in meinen EDH Decks finden... :rolleyes: :lol:






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